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Themen68er |
Die Mission der Franziskaner im Heiligen Land Von P. Dr. Leonhard Lemmens O.F.M. Es handelt sich bei diesem Text „Die Mission im Heiligen Lande“ um das 3. Kapitel des Buches von Leonhard Lemmens Geschichte der Franziskanermissionen, Verlag der Aschendorffschen Verlagsbuchhandlung, Münster in Westfalen 1929, S. 61 bis 78. Der Franziskanermission Palästinas wird ein besonderes Kapitel gewidmet; es entspricht der eigenartigen den Brüdern daselbst anvertrauten Aufgabe, wie auch der Bedeutung und Erhabenheit des Landes. Die Aufgabe war eine doppelte: Sorge für die heiligen Stätten, Gottesdienst an denselben, Wahrnehmung der katholischen Interessen, Hilfe für die lateinischen Pilger war die nächste und in den beiden ersten Jahrhunderten wegen der Verhältnisse die einzige; später und allmählich trat die Seelsorge und Missionsarbeit in dem gewöhnlichen Sinne hinzu. Dementsprechend wird unsere Darstellung in zwei Teile geschieden. Sie beginnt mit der Rückkehr des Ordens nach Palästina im Jahre 1335. Es entspricht nicht der Geschichte oder ist zum wenigstens mißverständlich, wenn man von einer siebenhundertjährigen Kustodie des Heiligen Landes spricht. Wohl kamen die Franziskaner 1219 nach Palästina. Dieser erste Aufenthalt, der 1291 mit dem Untergange des Kreuzfahrerstaates sein Ende fand, ist aber nicht nur durch 44 Jahre vom zweiten getrennt, er hatte auch einen anderen Charakter. Das erstemal waren sie einzig als Seelsorger unter den lateinischen Christen und Kreuzfahrern tätig ohne jede Aufgabe an den heiligen Stätten, deren "Kustodie" ausschließlich von jenen alten Orden wahrgenommen wurde, denen sie längst vorher anvertraut worden. Die Kustodie, das heißt, die Hut der Heiligtümer und die hiermit verbundenen Aufgaben wurden den Franziskanern erst 1335 übertragen. 1. Sorge für die Heiligen Stätten. Der Sieg der Charesmier im Jahre 1244 entfernte alle lateinischen Ordensleute aus den heiligen Stätten. Fast 100 Jahre lang fanden die abendländischen Pilger daselbst nur orientalische Priester als Hüter. Vergebens hatte sich König Jakob II. von Aragonien (1291-1327), ein wirklicher Protektor der katholischen Interessen im Morgenlande, bei Sultan Nassir 1322 für die Dominikaner und fünf Jahre später für die Franziskaner "um einen andächtigen Ort in der Grabeskirche und eine Stätte bei derselben" bemüht. Nach seinem Tode setzten König Robert von Neapel und Jerusalem (1309-1343), Bruder des heiligen Franziskanerbischofs Ludwig von Toulouse, und seine fromme Gemahlin Sanzia, eine Prinzessin von Majorca, die Traditionen des Hauses Aragonien fort und unterstützten ihre Bitte mit den im Morgenlande stets wirksamen Golddukaten, so daß Sultan Nassir Gehör gab und dem Königspaare nebst anderen Rechten die Reste der von den Kreuzfahrern auf dem Berge Sion erbauten Basilika "S. Maria vom Berge Sion" überließ. Unterhändler bei den Verhandlungen war P. Roger Garin, aus der aquitanischen Ordensprovinz, gewesen, der mit der Missionsreise nach Armenien eine Pilgerfahrt ins Heilige Land verbunden hatte und noch zwei Jahre die Geschäfte in Jerusalem leitete. Näheres über die auf dem Sion erworbenen Stätten und die den Lateinern vom Sultan eingeräumten Rechte lehrt die Bulle des Papstes Klemens VI. vom 21. November 1342 an den Ordensgeneral. Er sagt, König Robert von Sizilien und seine Gemahlin Sanzia hätten neulich beim Sultan mit großen Kosten und vielen Mühen erreicht, daß die Brüder des Franziskanerordens stets in der Grabesbasilika verweilen und daselbst feierlich das göttliche Offizium feiern können; auch habe dieser dem Königspaare das Zönakulum, die Kapelle der Herabkunft des Hl. Geistes und jene Stätte geschenkt, an der Christus nach seiner Auferstehung dem hl. Thomas erschien. Die Brüder seien bereits in der Grabeskirche und in dem von Königin Sanzia für sie auf dem Sion erbauten Kloster. Der Papst zeichnet klar und scharf den Grundstein, auf dem sich der heute vor unseren Augen stehende stattliche Komplex der katholischen Heiligtümer Palästinas erhoben hat. Der Berg Sion mit seinen Stätten wurde zwar nach zwei Jahrhunderten von den Türken genommen; die Rechte der Lateiner in der Grabeskirche sind hingegen unter den schwersten Kämpfen auf den heutigen Tag gerettet und sogar vielfach erweitert worden, und ständig kamen andere Heiligtümer und andere Rechte an anderen Orten hinzu. Zweite Folge Die ersten Fortschritte finden wir in der Basilika des heiligen Grabes. Sofort sehen wir die Franziskaner im Besitze der ihnen bis heute verbliebenen Marienkapelle, die nach der Überlieferung der Erscheinung gilt, die der auferstandene Heiland seiner Mutter gewährte. Bald erhielten sie auch von den damals unierten Armeniern, die den ganzen Kalvarienberg innehatten, auf demselben einen Altar. Und ehe das 14. Jahrhundert zu Ende ging, hatten sie das Recht erworben, innerhalb der heiligen Grabeskapelle zu zelebrieren, während wir früher die hl. Messe an einem vor der Kapelle errichteten Altar gefeiert sehen. Bereits 1345 wohnten die Franziskaner auch in Bethlehem, wo sie Br. Nikolaus von Poggibonzi, der in jenem Jahre Palästina besuchte, im Besitze der von Kaiserin Helena über der Geburtsgrotte erbauten Basilika fand. Leider sagt er nichts auf die Fragen, wann und durch wessen Vermittlung die Basilika den Brüdern anvertraut worden; auch schweigen sowohl er als die nächsten Pilger über die Rechte der Lateiner auf die Geburtsgrotte selbst; das erste klare Zeugnis hierfür scheint das Pilgerbuch eines Franziskaners aus dem Jahre 1427 zu bieten. Es gelang den Brüdern im 14. Jahrhundert noch an mehreren Heiligtümern Rechte zu erwerben. So sehen wir sie jeden Samstag in der Grabeskirche der Gottesmutter im Tale Josaphat zelebrieren, wie auch in der Gethsemanigrotte ungehindert ihre Andacht halten. Dabei wurde die Sorge für die Pilger nicht vernachlässigt. Mehrere derselben berichten von dem für sie gehaltenen Gottesdienste. Die Zahl der Pilger war freilich im 14. Jahrhundert kleiner, und außerdem war zu Jerusalem noch das Johanniterhospital im Gebrauch, weshalb die Arbeit der Brüder geringer war. Die beiden wichtigsten Fortschritte aus dieser Zeit sind die Gründung des Marienhospitals auf dem Sion im Jahre 1353 und des Pilgerhospizes zu Ramleh in den Jahren 1392 bis 1398. An diesem Orte mußten die Pilger oft tagelang bei der Ankunft warten, bis die Vollmachten der Behörden aus Jerusalem eintrafen, und bei der Heimreise, bis die Fahrgelegenheit bereit war. Diese Fortschritte blieben nicht ohne Trübsale, und die Franziskaner mußten die hohe Ehre, Hüter der heiligen Stätten zu sein, mit vielen Opfern und Leiden bezahlen. Kaum war Sultan Nassir 1341 gestorben, so begannen die Bedrängnisse; es scheint, als ob die Machthaber den Brüdern den Aufenthalt in Jerusalem verleiden oder neue Gelder erpressen wollten. Aus den Briefen, die mehrere Monarchen des Abendlandes und der Doge von Venedig damals für die Brüder an den Sultan schrieben, ersehen wir einige beliebte Schikanen. Die Fürsten baten, man möchte die kranken Brüder und Pilger in Ruhe sterben lassen und nicht sogleich ihre Habe als herrenloses Gut plündern; man möge den Brüdern gestatten, Speise und Trank, auch Wein, aufzubewahren und zu genießen; es kam vor, daß die Sarazenen in die Keller eindrangen, die Fässer öffneten und den Wein auslaufen ließen. Königin Johanna I. von Neapel ersuchte den Sultan, die Franziskaner gegen die Geldforderungen niederer Beamten in Schutz zu nehmen. |
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