Das Portal
zur katholischen Geisteswelt


Zum
biographischen Bereich
Zum englischen
und polnischen
Bereich

Das katholische Informationsportal kath-info
dient der theologischen Aufklärung
und bietet Ihnen Beiträge zu Themen der katholischen Welt.
Die Beiträge unterliegen in der Regel dem Urheberrecht.

Zum Autorenverzeichnis

Sie befinden sich im philosophischen Bereich.
Die neuesten Beiträge finden Sie jeweils auf der Startseite

Datenschutzerklärung

Zum
Rezensions-
bereich
Zum
liturgischen Bereich

Impressum

Startseite

Themen

Atheismus
Atheisten
Atheist. Moral I
Atheist. Moral II
Aufklärung
Autonomie
Autonomiebuch
Biologismus
Entzauberung
Ethik
Euthanasie
Evolutionismus
Existenzphil.
Gender
Gewissen
Gewissen II
Glück
Glück und Wert
Gottesbeweis
Gottesglaube
Gotteshypothese
Handlung
Handlungsmotive
Das Heilige
Kultur
Kulturrelativismus
Langeweile
Liebe
Liebe II
Liebesethik
Menschenwürde
Metaethik
Methodenfrage
Moralillusion
Naturalismus
Naturrecht
Naturrecht II
Naturrecht III
Neurologismus
Opferidee
Philosophie
Proslogion
Relativismus
Sinnparadox
Sittengesetz
Sollen
Theodizee
Tierschutz
Verantwortung
Vernunftphil.
Vernunftrettung
Voluntarismus
Werte
Wirklichkeit

Ist ohne Gott die Moral eine Illusion?

Von P. Engelbert Recktenwald

"Ist ohne Gott die Moral eine Illusion?" Von Atheisten bekommt man auf diese Frage zwei gegensätzliche Antworten. Die einen brüsten sich damit, moralische Werte, die uns wirklich binden, als Illusion zu entlarven. Sie halten sie z.B. für ein Produkt der Evolution. So schreiben etwa der Biologe E. O. Wilson (Begründer der Soziobiologie) und der Philosoph Michael Ruse in einem gemeinsamen Artikel: “Was wir unter Moral verstehen, ist eine Illusion, die uns unsere Gene vorgaukeln, damit wir kooperieren.” Andere halten sie für eine Erfindung der Menschen. “Die Moral ist Menschenwerk”, schreibt der Atheist Andreas Müller, der sich ganz der atheistischen “Aufklärung” verschrieben hat. Seit Nietzsche ist es eine beliebte Methode, der Moral den Zahn zu ziehen durch die Aufdeckung ihrer Genealogie, also ihrer geschichtlichen Entwicklung und Bedingtheit. Die moralischen Normen werden dadurch ihres Nimbus einer uns tatsächlich im Gewissen bindenden Geltung beraubt. Sigmund Freud hat dasselbe auf seine Weise getan: In tiefenpsychologischer Sicht ist das Gewissen mit seinen Geboten und Verboten als Über-Ich ein Produkt der Erziehung. All diesen Versuchen der Moraldestruktion ist der Gestus der Aufklärung gemeinsam.

Doch dann gibt es auch jene Atheisten, die den Vorwurf, der Atheismus untergrabe die Moral, entrüstet zurückweisen. Der Gestus der Aufklärung wird zurückgenommen. Sie bekommen Angst vor der eigenen Courage. So ernst haben sie es mit der Destruktion der Moral dann doch nicht gemeint. Wer will schon als unmoralisch gelten? Für die Folgen der Moralzerstörung wollen sie nicht einstehen. Und vor allem haben sie Angst vor dem sogenannten moralischen Gottesbeweis. Das ist jener Gedankengang, der aus der Existenz objektiver Normen und Werte auf die Existenz Gottes schließt. Im Umkehrschluss bedeutet das: “Ohne Gott ist alles erlaubt”. Diese berühmte Aussage aus den Romanen Dostojewskis ist seitens der Atheisten einer der meistgehassten Sätze. Schleudere ihn einem Atheisten entgegen, und du machst aus ihm einen entschiedenen Verteidiger der Moral! Diese Erfahrung habe ich selber gemacht.

Diese Erfahrung hat auch William Lane Craig gemacht, der in Amerika durch seine öffentlichen Diskussionen mit Atheisten bekannt geworden ist. Er formuliert den moralischen Gottesbeweis in der Gestalt dieses logischen Schlusses: Wenn Gott nicht existiert, existieren auch keine objektiven moralischen Werte und Pflichten (Prämisse I). Nun aber existieren diese (Prämisse II). Also existiert Gott.

Ein Atheist, der diesem Beweis widerstehen will, muss wenigstens eine der beiden Prämissen leugnen. Zu Craigs Überraschung entschieden sich die meisten Atheisten, Prämisse I zu leugnen und Prämisse II beizubehalten. Sie hielten also an der Existenz der Moral fest und machten damit das ganze Aufklärungswerk der Atheisten à la Nietzsche, Wilson und Freud ... weiterlesen im Buch "Am Ende wartet Gott".


Engelbert Recktenwald: Entzauberung der Werte? Eine Aufklärung über Aufklärer


Sanftes Zeugnis der Wahrheit

Dem Agnostizismus sollte man nicht durch billige Retorsionsargumente begegnen, sondern durch ein entsprechendes sanftes und starkes Zeugnis der Wahrheit – so in Recktenwalds Schlussbetrachtung (S. 201-210). Über Kant hinaus kommt Recktenwald zu einer ursprünglicheren und überzeugenderen Bestimmung dessen, was mit „Gott“ gemeint ist.

Aus der Rezension meines Autonomiebuches durch Franz Prosinger in der ökumenischen Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie Auftrag und Wahrheit Nr. 12, S. 642-644.
Weitere Infos über meine Autonomiebuch.


Das Gewissen - ein Weg zur Gotteserkenntnis?

In diesem Podcast gehe ich einem spannenden philosophischen Thema nach.

Philosophen

Anselm v. C.
Bacon Francis
Bolzano B.
Ebner F.
Geach P. T.
Geyser J.
Husserl E.
Kant Immanuel
Maritain J.
Müller Max
Nagel Thomas
Nida-Rümelin J.
Pieper Josef
Pinckaers S.
Sartre J.-P.
Spaemann R.
Spaemann II
Tugendhat E.
Wust Peter

Weitere
Philosophen

Autoren

Bordat J.
Deutinger M.
Hildebrand D. v.
Lewis C. S.
Matlary J. H.
Novak M.
Pieper J.
Pfänder Al.
Recktenwald
Scheler M.
Schwarte J.
Seifert J.
Seubert Harald
Spaemann R.
Spieker M.
Swinburne R.
Switalski W.
Wald Berthold
Wust Peter


Zu den neuesten Beiträgen