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ThemenAtheismus |
Moralischer Realismus trotz Metaphysikabstinenz?
Julian Nida-Rümelins Unaufgeregter Realismus macht das Dilemma deutlich, in das der Realismus ohne Gott gerät Von Engelbert Recktenwald Wer hätte je gedacht, dass ausgerechnet ein Präsident Trump die Philosophie beeinflussen und dem Realismus neuen Aufschwung geben würde? Ohne die linken Gralshüter der Postmoderne um Erlaubnis zu fragen, hat er deren Konstruktivismus in den Dienst seiner politischen Agenda gestellt: Wenn es, wie der Konstruktivismus meint, keine knallharten Fakten gibt, sondern nur Beschreibungen der Welt, keine objektive Wirklichkeit, sondern nur subjektive Interpretationen, dann ist die Trumpsche Rede von alternativen Fakten völlig konsequent. Indem man Trump nun Lügen vorwirft, kehrt man notgedrungen wieder zum ausrangierten Wahrheitsbegriff zurück. Der Anti-Realismus war nur so lange genehm, wie man sich des Monopols auf die Wirklichkeitskonstruktion erfreuen konnte. Julian Nida-Rümelin gehört, wiewohl er den Trumpeffekt goutiert, nicht zu diesen Neubekehrten. Er hat schon immer für einen gesunden Realismus gestritten, und er tut es nun auch in seinem neuesten Buch Unaufgeregter Realismus. Eine philosophische Streitschrift (Mentis-Verlag 2018), und das, wie man es von ihm gewohnt ist: mit klarer Logik und Diktion. Dabei ist der Realismus nach zwei Seiten hin zu verteidigen. Die eine Seite ist der postmoderne Konstruktivismus in den Geisteswissenschaften. Nida-Rümelin will nicht polemisch sein, ist aber in seiner Kritik auch nicht zimperlich: Er nennt ihn ... weiterlesen im Buch "Am Ende wartet Gott". Ist Metaphysikverzicht verantwortbar? Horkheimer und Habermas bedauern den Verlust metaphysischer und religiöser Fundierung der Selbstvergewisserung des Menschen als verantwortlicher Person mit verpflichtender Moral, meinen aber, angesichts des Ausschließlichkeitsanspruchs der Naturwissenschaften auf objektiven Zugang zur Wirklichkeit auf eine Begründung durch Metaphysik und Religion verzichten zu müssen. Recktenwald zeigt überzeugend auf, dass man die Früchte einer moralischen Ordnung nicht wahren kann, ohne ihre Verwurzelung einsichtig zu begründen. Aus: Franz Prosinger, Sein und Sollen, Tagespost vom 19. Oktober 2023. Es handelt sich um die Rezension meines Buches “Wirklichkeitserschließendes Sollen”. Recktenwald: Entzauberung der Werte? Eine Aufklärung über Aufklärer |
PhilosophenAnselm v. C. AutorenBordat J. |
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