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Unreflektierter Naturalismus

Aber ein unreflektierter Naturalismus macht die Rechnung ohne die Dialektik der Aufklärung. Der Missionseifer manch eines wissenschaftlichen Entzauberers auf neurobiologischer Ebene entpuppt sich nicht selten als neuer Zauber, der nur den heimlichen Willen zur Deutungsmacht kaschiert. Denn darum geht es letztlich in den gegenwärtigen Kulturkämpfen zwischen Wissenschaft und Moral, Wissenschaft und Recht, Wissenschaft und Religion. Dass uns die Wissenschaft die Illusion eines freien Willens und damit die Verantwortlichkeit auszutreiben sucht, gehört ohnedies zum Abc ihrer Fortschrittsrhetorik.
Die jüngere Geschichte sollte uns eigentlich klüger werden lassen über solche Vortäuschungen von Modernität. Auf ähnlich unfreundliche Weise suchten schon Behavioristen wie etwa Borrough F. Skinner in der Mitte des letzten Jahrhunderts, uns als eigenständige, aktiv handelnde, entscheidende, zurechnungsfähige Wesen aus dem Weltbild zu tilgen («Jenseits von Freiheit und Würde» hiess eines seiner kontroversen Bücher). Dann erklärten Zoologen wie Edward Wilson oder Richard Dawkins, die Gene hielten unser Verhalten an einer (immerhin langen) Leine. Nun bastelt ein fundamentalistischer Stosstrupp von Neurobiologen weiter an dieser Anthropologie der selbstverschuldeten Unmündigkeit, diesem Menschenbild ohne menschliches Subjekt.

Der Physiker und Philosoph Eduard Kaeser, Im Zweifel gegen das Gehirn, NZZ am Sonntag vom 11. Mai 2008


Mensch und Computer
“Der Philosoph John Searle hat auf die schlichte Tatsache aufmerksam gemacht, dass der Vergleich des Menschen mit dem Computer an einer entscheidenden Stelle hinkt: Ein Computer ist nichts ohne Nutzer (Geist, Hirn und Wissenschaft, Frankfurt 1984). Ein Computer, der beispielsweise allein in einem Urwald herumstünde, wäre kein Computer, sondern bestenfalls ein willkommener Unterschlupf für Ameisen und Spinnen. Doch wenn das Gehirn ein Computer ist, wer ist dann sein Nutzer?”

Hans-Dieter Mutschler, Fehlschlüsse des Naturalismus. Ist der Mensch wissenschaftlich erklärbar?, in: Herder Korrespondenz, 10/2004.


Unzurechnungsfähig

Freiheit ist kein Gegenstand einer wissenschaftlich objektivierbaren Erfahrung, sondern etwas, dessen wir uns unmittelbar bewusst sind. Psychiater haben für den Begriff keinen Platz. Sie können nur untersuchen, ob Merkmale vorliegen, die nach unserem Selbstverständnis auf Unzurechnungsfähigkeit hindeuten. Die Neurophilosophen halten alle Menschen für unzurechnungsfähig – außer sich selbst.

Der Philosoph Robert Spaemann im Interview mit Stefan Kister von der Stuttgarter Zeitung, 2. Mai 2012


Gescheiterter Reduktionismus

In der Philosophie des Geistes sind bislang alle Versuche, das “hard problem of consciousness” zu lösen, nämlich phänomenales Bewusstsein auf physikalische Prozesse zu reduzieren, gescheitert. Die Irreduzibilität des Bewusstseins steht fester denn je und stellt den Anspruch der physikalischen Wissenschaft in Frage, die Letzterklärung der Welt zu liefern.

Thomas Fuchs, Professor für Philosophische Grundlange der Psychiatrie und Psychotherapie in Heidelberg, in seinem Essay Die gegenwärtige Bedeutung der Phänomenologie, in: Information Philosophie, September 2015, S. 8-19.


Naturalistische Denkfehler

Die Neurowissenschaften sind eine fundierte Wissenschaft, die Dinge über das menschliche Gehirn herausgefunden hat, die man sich vor hundert Jahren ganz anders vorgestellt hätte. Nun ist es leider so, dass ein ganzer Typus dieser Wissenschaftler, bekannte Vertreter sind Wolf Singer und Gerhard Roth, sich teils unbewusst auf philosophische Gebiete wagen und dort so schlecht sind, wie wenn ich in der Chemie forschen und Wasser mit Kohlenstoff verwechseln würde. Was man dort philosophisch geboten bekommt, wäre nicht vertretbar, wenn man einige Semester Philosophie studiert und verstanden hätte. Ich richte mich gegen den Denkfehler, dass man Einsichten über die Struktur des Gehirns für Einsichten über die Struktur des Denkens hält.

Der Philosoph Markus Gabriel im Artikel Wir brauchen mehr Philosophie im Bonner General-Anzeiger vom 10. Januar 2016


Ist der Mensch bloß eine molekulare Maschine?

Der Mensch ist ein Wesen, das nicht ferngesteuert ist von irgendwelchen Hirnströmen – das bringt die Naturwissenschaften an ihre Grenzen. Der Mensch ist mehr. (...) Die Bibel nennt es Seele. Der israelische Historiker Yuval Noah Harari streicht in seinem Bestseller „Homo Deus“ die Seele einfach durch. Harari hält den Menschen für eine molekulare Maschine, einen biologischen Algorithmus. Aber er gibt zu, dass wir dann nicht wissen, woher unser Verstand, unser Denken, unser Bewusstsein und unsere Fähigkeit, verantwortungsvoll zu handeln, eigentlich kommen. Kann man das alles ohne die Existenz einer Seele erklären? Der britische Genetiker Haldane bemerkte: Wenn meine Gedanken nur die Bewegungen von Atomen, einem Neuronen-Feuerwerk in meinem Gehirn sind, welchen Grund habe ich dann, ihnen zu glauben? Dann könnte ich im Gespräch mit einem anderen Menschen sagen: Sie denken, was Sie denken, weil Ihre Atome Sie dazu zwingen. Und ich denke, was ich denke, weil meine Atome mich dazu zwingen.

Der Biophysiker Alexander Fink im Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, erschienen in IdeaSpektrum vom 23. Oktober 2019.


Angst und Schrecken

In dieser Episode meines Podcasts spreche ich über das neue Evangelium der Hirnforscher und erkläre, in welcher Tradition sie stehen.


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