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ThemenAtheismus |
Philosophische Debatte Auf meine Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Philosophen Thomas Nagel unter dem Titel Zwischen Evolutionskritik und Atheismus habe ich schon hingewiesen. Inzwischen hat der Text in der philosophischen Literatur Beachtung gefunden. In dem Band von Mathias Schickel und Daniel Zöllner Evolution - Geist - Gott. Beiträge zu einer christlichen Philosophie (Verlag Text & Dialog, Dresden 2015) wird zweimal daraus zustimmend zitiert: Im Kapitel Erkenntnis in Naturwissenschaft, Philosophie und Religion. Eine Verhältnisbestimmung zeigt Mathias Schickel anhand meiner Ausführungen, wie Thomas Nagel im Interesse einer von ihm postulierten Intelligibilität der Welt sich sowohl gegen die darwinistische Annahme eines produktiven Zufalls als auch gegen die theistische Position einer göttlichen Freiheit als Grund und Erklärungsschlüssel des Universums wendet. Derselbe bringt im Kapitel Die Innenperspektive als irreduzibles Prinzip. Eine Verteidigung gegen ihre Naturalisierung ein Zitat aus meinem Text, um zu zeigen, wie die methodische Selbstbeschränkung der Naturwissenschaften im philosophischen Naturalismus in einen Universalitätsanspruch umschlägt, der für die Geisteswissenschaften im Projekt der Welterklärung keinen Platz mehr lässt. Prof. Dr. Lutz Sperling bespricht das Buch ausführlich in der Una Voce Korrespondenz (3. Quartal 2015, S. 459-466) und wirft ihm vor, ein “hochengagiertes Plädoyer für den Panpsychismus” zu sein, und damit für eine Position, die sich weitgehend mit der von Thomas Nagel deckt. Sperling seinerseits erkennt, dass es gerade diese Position ist, die ich in meinem Aufsatz kritisiere, und referiert zutreffend: “ Recktenwald moniert, nach dem Panpsychismus solle ‘die Quelle aller Verständlichkeit ... etwas bislang völlig Unverständliches sein’. Nagel löse ‘die Begriffe des Geistes und der Vernunft ... von dem der Personalität’ und integriere ‘sie in die Ordnung eines sich entwickelnden Universums’.” (S. 460). Nagels Atheismus Mein Artikel über die Philosophie Thomas Nagels, der 2014 in der Zeitschrift AEMAET erschien, ist nun auch in englischer Übersetzung in der amerikanischen Ausgabe der Internationalen Zeitschrift Communio erschienen (Spring 2017). Ist ohne Gott die Moral eine Illusion? Atheisten geben auf diese Frage zwei verschiedene Antworten. Ich untersuche sie in meiner neuesten Podcastfolge.
Lohnt sich Atheismus? Nicht zuletzt durch die Publikationen der “neuen Atheisten” (Richard Dawkins, Christopher Hitchens, Daniel Dennett, Sam Harris, Michel Onfray) ist die Gottesfrage wieder ein Thema der Medien. Die einschlägigen Debatten erwecken aber oft den Eindruck, dass die Kontrahenten aneinander vorbeireden. Das Weltbild des jeweiligen Kontrahenten scheint dem eigenen so fremd zu sein, dass ein Verstehen ausgeschlossen und nur noch das Karikieren der Gegenposition übrigzubleiben scheint. Um so verheißungsvoller sind Beiträge von Personen, die beide Positionen aus der Innenperspektive kennen. Zu ihnen gehört Thomas Lüken (Bild). 1974 in Papenburg, Ostfriesland geboren, wuchs er zwar im katholischen Glauben auf. Doch dieser blieb an der Oberfläche. “Eine Rebellion gegen einen verwalteten Glauben, den mir zudem niemand begründen konnte oder wollte, war schon fast eine automatische Konsequenz, die noch unterstützt wurde von meinem damaligen Religionslehrer, der im Unterricht Bücher von beispielsweise Karl-Heinz Deschner dem Evangelium vorzog. Um es kurz zu machen, ich nannte mich im Alter von etwa sechzehn bis neuzehn Jahren stolz Atheist und Kommunist.” Die Wende kam durch ein Bekehrungserlebnis in Medjugorje. Zu einer Reise dorthin war er von seinen Eltern förmlich überlistet worden, was, sobald er es bemerkte, seine innere Blockade noch erhöhte. Doch in einer Werktagsmesse am vorletzten Tag vor der Abreise “spürte ich einen inneren Impuls, unaufdringlicher als die zaghafteste Frage, aber doch klar und unüberhörbar: Gib Deinen Widerstand auf. Das Unfassbarste daran war: Ich hätte nein sagen können. Ich weiss nicht, warum ich mir dessen so sicher bin, aber mir war in dem Moment vollkommen klar, dass der Allmächtige selbst, den ich wahlweise beleidigt und ignoriert hatte, sein Handeln an mir von meiner Entscheidung abhängig machte. ‘Ja, meinetwegen, wenns denn unbedingt sein muss’ - das war das, was ich dachte, ohne dabei Worte zu benutzen. Und das war nicht etwa der Tropfen, der das Fass aus Widerborstigkeit und Unverschämtheit überlaufen ließ, sondern der Auslöser für eine Gnade, die nun kübelweise über mich ausgeschüttet wurde: Zwei volle Tage lang hatte ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl, als hätten sich alle Endorphine der Welt in meinem Körper vereinigt.” Auf 108 Seiten bietet der fiktive Dialog zwischen einem Glaubenden und einem Atheisten einen Schnelldurchgang durch die philosophischen und theologischen Probleme, die mit dieser Frage verbunden sind. Lüken verzichtet auf Fachjargon, sondern greift allgemeinverständlich die Argumente auf und bringt sie auf den Punkt. Ein Beispiel: “Wenn Gott also abgeschafft wird, setzt sich der Mensch an seine Stelle und entscheidet auch über Menschenrechtsfragen immer nur anhand der herrschenden Ideologie. Das Recht, die Würde und die Gleichheit aller Menschen sind ja auch nur mit dem Begriff der Gottesebenbildlichkeit des Menschen umfassend und für wirklich alle Menschen gültig zu begründen. Wenn atheistische Philosophen die Menschenrechte begründen wollen, bleiben immer Menschen übrig, die aus dem Raster fallen. Wenn der Wert eines Menschen sich nach dem australischen Philosophen Peter Singer aus seiner Fähigkeit zum Selbstbewusstsein und zur Rationalität ergibt oder wenn die Menschenrechte nach Jürgen Habermas in einem Diskurs erst noch ermittelt werden müssen, bleiben alle Menschen, die diese Zulassungskriterien nicht erfüllen, wie Baby (ungeboren und geboren), geistig Behinderte oder Demente, ausgeschlossen (in den Niederlanden ist man bereits so weit, diese Personengruppen teilweise ohne deren Einverständnis zu töten)” (S. 30 f). Thomas Lüken: Schlaglichter auf die "neuen Atheisten": Alexander Kissler in Aufstieg zur neuen Weltdoktrin. Der spätmoderne Atheismus ist die Fortschreibung der Globalisierung mit anderen Mitteln, erschienen am 29. Dezember 2007 in der Tagespost: Prof. Dr. Klaus Müller im Artikel Neuer Atheismus. Alte Klischees, aggressive Töne, heilsame Provokationen, erschienen in der Herder-Korrespondenz 11/2007, S. 552-557: Reinhard Hempelmann, Intoleranter Atheismus, in der Monatszeitschrift der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Materialdienst 1/08: Der Mathematiker Prof. Dr. Rudolf Taschner, Österreichs “Wissenschaftler des Jahres” 2004, in der Presse vom 20. März 2008: Der Philosoph John Gray in der FAZ vom 1. April 2008 in seinem Beitrag Was führen die Atheisten im Schilde?: Jürgen Krönig, Auslandskorrespondent der “Zeit” in Großbritannien, im Interview mit Doris Schäfer-Noske, in der Sendung des Deutschlandfunks Wissenschaft statt Gott. Richard Dawkins will dem Atheismus zu neuem Glanz verhelfen am 27. Dezember 2006: Edwin Baumgartner in der Glosse Der Kinderatheismus über ein atheistisches Kinderbuch, erschienen in der Wiener Zeitung vom 20. Dezember 2008: Der Philosoph und Atheist Prof. Dr. Herbert Schnädelbach in einem von ideaRedakteur Karsten Huhn moderierten Streitgespräch mit Ulrich Parzany, veröffentlicht in ideaSpektrum vom 25. März 2009: Der renommierte kanadische Philosoph Charles Taylor im Interview mit Robert Misik im Standard vom 30. Mai 2009: Die Strategie der neuen Atheisten “Was also ist neu am ‘Neuen Atheismus’? Vor allem: das Geld, das aus Mastershausen im Hunsrück fließt.” Das ist eine der sarkastischen Bemerkungen, zu denen sich Reinhard Bingener in seinem Artikel Die Agenda des Neuen Atheismus (FAZ vom 22. März 2009) aufgrund seiner Beobachtungen bei der Ausleuchtung des Hintergrunds der Machenschaften der neuen Atheisten hinreißen läßt. Insbesondere nimmt er die Giordano-Bruno-Stiftung mit ihrem Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon unter die Lupe. Mastershausen ist deren Sitz, weil dort der Geldgeber sitzt: Herbert Steffen, der eine religionskritische Stiftung einrichtete, weil er von der Religion enttäuscht ist. Hier zeigt sich übrigens ein typischer Unterschied zwischen den beiden Arten von “Bekehrung”: Hinter der Konversion zum Glauben steht oft eine Erfahrung tiefen Glücks, man denke z.B. an Paul Claudel, André Frossard, Alphonse Ratisbonne, hinter dem Abfall vom Glauben dagegen Enttäuschung und Ressentiment. Doch das Thema Bingeners ist ein anderes: Er zeigt die Methoden auf, mit denen die neuen Atheisten arbeiten. Sie versuchen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, die Sprache in ihrem Sinne zu prägen, quasi-religiöse Riten wie den Evolutionsfeiertag einzuführen und vor allem die Medien zu infiltrieren. Man scheut auch nicht vor dem Einsatz von Strohmännern zurück, wozu auf institutioneller Ebene der “Zentralrat der Ex-Muslime” gehört: Idee und Geld kamen aus Mastershausen, weiß Bingener zu berichten. Und schließlich: “Über seine Erfolge in dieser Funktion [als Spindoktor des Neuen Atheismus] redet Schmidt-Salomon gern und ausführlich. Am liebsten über diejenigen Mitglieder des Stiftungsbeirats, die im Fernsehen auftreten, in Feuilletons schreiben und der Bruno-Stiftung über den Hintereingang den Zugang in die Feuilletons ermöglichen. Der Hirnforscher Wolf Singer gehört zu ihnen, der Anthropologe Volker Sommer sowie die Evolutionsbiologen Frank Wuketits und Ulrich Kutschera - die Liste ließe sich fortsetzen.” Über den Dogmatismus der "neuen Atheisten" Robert Spaemann: Als Beispiel, wie die Vernunft heute in Frage gestellt wird, führt Spaemann an: Zu den Grenzen der Welterklärungskapazität der Evolutionstheorie: In der Konsequenz geht es um die Frage, ob das “der Wissenschaft liebgewordene Vorurteil” zutrifft, “Sinn sei eine Variante von Unsinn, Vernunft eine Variante von Unvernunft”, wie Spaemann im Vorwort zu seinem zusammen mit Reinhard Löw verfaßten Buch “Die Frage Wozu? Geschichte und Wiederentdeckung des teleologischen Denkens” schreibt. Am 4. November 2006 meinte Patrick Bahners in der FAZ (“Das verschleierte Weltbild zu Kassel”), Ministerin Karin Wolff stehe mir ihrer Forderung, die “Grenzen naturwissenschaftlicher Erkärungsmuster” auch im Biologieunterricht zu thematisieren, “auf der Seite der Aufklärung, und ihre Gegner reden dogmatisch”. Denn, so meinte er zur Forderung Ulrich Kutscheras, den Biologieunterricht “rein wissenschaftlich” zu lassen und “weltanschauliche Aspekte” im Religionsunterricht zu behandeln: “Als ob Gymnasiasten noch nicht enthüllt werden dürfte, daß auch die Wissenschaft ein Weltbild ist, um dessen moralische und metaphysische Implikationen die Menschheit streitet”. Auch Biologen täten gut daran, das Wort des Philosphen Hans Jonas zu bedenken: “Der Mensch muss sich offen halten für den Gedanken, dass die Naturwissenschaft nicht die ganze Wahrheit über die Natur aussagt.” Es geht auch anders: “Gingerich hat keine Mühe, seinen eigenen Glauben unbewiesen zu lassen; ihm reicht es, zu zeigen, dass ein göttlicher Architekt noch stets eine höchst plausible Hypothese dafür ist, dass überhaupt etwas existiert (und nicht nichts), wie auch dafür, dass Naturkonstanten, Symmetrien, vorhandene Materie und Entwicklungslinien so angelegt scheinen, dass sie zu einem menschlichen Wesen führen konnten, das über den Kosmos staunen kann.” “Als Forscher bin ich von der Ordnung und der Schönheit, die ich im Kosmos und im Innern der Materie finde, zutiefst beeindruckt. Und als Naturbeobachter kann ich die Idee nicht verleugnen, dass es eine präexistente Ordnung gibt. Die Idee, dies alles sei das Resultat eines Zufalls, einer bloßen statistischen Schwankung, ist für mich völlig unakzeptabel. Es muss eine Intelligenz geben, die der Existenz des Universums übergeordnet ist.” “Ich benutze nicht meinen Glauben, um die Dinge zu erklären, die die Physik und die Biologie nicht erklären können. Letztendlich denke ich, es ist genau das Gegenteil: je mehr ich über die Naturgesetze weiß, je mehr Phänomene ich erklären kann, desto mehr frage ich mich, wer sich diese Gesetze ursprünglich überlegt hat.” Zwei Arten von Religionskritik Stellen diese verbalen und grafischen Entgleisungen [im Kinderbuch von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke: Susi Neunmalklug erklärt die Evolution. Ein Buch für kleine und große Besserwisser] wirklich jene "zeitgemäße Aufklärung" dar, der sich die Stiftung [die Giordano Bruno Stiftung, deren Vorsitzender Schmidt-Salomon ist] verschrieben hat? (Religions-)Kritik erschöpft sich schließlich nicht einfach in Schmähung. Und anstatt dass man dem eigenen Programm gemäß "die aktuellen Erkenntnisse von Wissenschaft und Philosophie miteinander verknüpft und die traditionellen Gräben zwischen Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften überwindet", reduzieren die Stiftungsmitglieder andere Disziplinen gerne auf die Naturwissenschaften, streben sozusagen nur eine imperialistische Befriedung an. Die Frage "Was ist Gott?" etwa beantwortet Schmidt-Salomon streng biologistisch eindimensional: "Ein imaginäres Alphamännchen, von Primatenhirnen erdacht und genutzt, um die eigene Position innerhalb der Säugetierhierarchie von Homo sapiens aufzubessern." Für den Philosophen Jürgen Habermas sind religiöse Überzeugungen auch heute noch eine kognitive Herausforderung. In den Religionsgemeinschaften sei jenseits vom Dogmatismus etwas intakt geblieben, was andernorts verloren gegangen sei: Sensibilität für verfehltes Leben, für Misslingen von Lebensentwürfen, unbedingt zu achtende Würde jeder Person. Nächstenliebe und eine globale Brüderlichkeitsethik, die in der "Gottesebenbildlichkeit" des Menschen ihren Grund haben, formulieren für jeden ein bleibendes Existenzrecht. Jeder ist zu lieben, selbst wenn er als Sünder anzusehen wäre. Eine ganze Gesellschaft wurde für die Armut und für die Armen, die Benachteiligten sensibilisiert. Stolpernde Religionskritik “Der britische Religionswissenschaftler John Hick schreibt: Wenn ich merke, dass es so viele Menschen gibt, die so gut und intelligent sind wie ich selber, aber einer anderen Religion angehören, und wenn sie sich nicht von meiner Religion überzeugen lassen, dann ist es arrogant, wenn ich trotzdem versuche, sie zu bekehren, oder wenn ich meine Religion für die bessere halte. - Auch Hicks Argument stolpert über sich selber. Die meisten Menschen in der Welt teilen Hicks Ansicht nicht, dass alle Religionen gleich ‘richtig’ sind, und viele dieser Menschen sind so intelligent und gut wie Hick und nicht bereit, ihre Meinung zu ändern. Das macht die Behauptung, dass es anmaßend und falsch sei, wenn jemand behauptet, dass seine Religion die richtige ist, selber zu einer anmaßenden und falschen Aussage.” Aus dem demnächst im Brunnen-Verlag, Gießen, erscheinenden Buch: Timothy Keller, Warum Gott? Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit?. Entnommen dem Vorabdruck, der in IDEA-Spektrum vom 1. September 2010 veröffentlicht wurde. Kein Widerspruch zwischen Biologie und Theologie “So ist die Aussage, Gott könne nicht Bestandteil einer naturwissenschaftlichen Hypothese sein, keineswegs identisch mit der Aussage, es gebe Gott nicht. Sie ergibt sich vielmehr aus der methodischen Beschränkung der Naturwissenschaften auf empirisch Nachprüfbares (methodischer Naturalismus; ‘etsi deus non daretur’, als ob es Gott nicht gäbe). Aus dieser zwingenden methodischen Eingrenzung der Problemstellungen folgt jedoch nicht, dass nicht Nachprüfbares nicht existiert. Daher sind Vertreter der Evolutionstheorie auch nicht zwangsläufig Atheisten. Aus einem Interview des Wissensmagazins scinexx mit Professor Dr. Horst Bayrhuber vom Institut für Pädagogik in den Naturwissenschaften (IPN) in Kiel. Diese Aussagen und Vorschläge Bayrhubers erscheinen mir sinnvoll, um einer zweifachen Instrumentalisierung entgegenzuwirken: der Instrumentalisierung der Bibel gegen die Naturwissenschaft durch die Kreationisten und derjenigen der Naturwissenschaft, insbesondere der Evolutionstheorie, gegen den Gottesglauben. Die erste Instrumentalisierung ist heutzutage an den Schulen eine Ausnahme und fällt gerade deshalb auf. Die zweite Instrumentalisierung dagegen ist schon so weit verbreitet, dass sie gar nicht mehr auffällt. Ein primitives Beispiel auf Boulevardpresseniveau lieferte kürzlich das Stadtmagazin München. Entzauberung Im neuen Vatican-Magazin (Oktober 2010) stellt Alexander Kissler mit Blick auf Dawkins und Compagnons fest, dass, “dass die Schubumkehr im Ansehen des Papstes durch seine Englandvisite einher ging mit einer Entzauberung des Neuen Atheismus. Verschwunden ist er keineswegs, aber er zeigt sich nun deutlicher als Quengel- und Trotzphase und nicht als intellektuelles Phänomen.” Nicht das Monstrum der Atheisten An Ostern hatte Gott sich endlich als der ganz andere erwiesen, anders als alle anderen Gottesbilder, und erst recht anders als das von Menschen ausgedachte Monstrum, als das ihn Atheisten heute noch bekämpfen. Der österliche Gott ist einer, den kein Mensch sich ausdenken konnte. Paul Badde am 22. April 2011 in der Welt |
PhilosophenAnselm v. C. AutorenBordat J. |
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