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Peter Thomas Geach

Der Philosoph Peter Thomas Geach wurde am 29. März 1916 in London geboren. Er gehörte zu den berühmtesten Logikern der Welt und arbeitete u.a. über Urteils- und Identitätstheorie, das Sein-Sollen-Problem und den Status moralischer und religiöser Urteile. Willard van Orman Quine, Gareth Evans und Richard Mervyn Hare haben sich mit ihm auseinandergesetzt. Ich durfte im Haus von Robert und Cordelia Spaemann diese beeindruckende Persönlichkeit kennenlernen.Seit 1941 war er mit der Philosophin Elizabeth Anscombe (1919-2001) verheiratet, der späteren Nachlaßverwalterin und Interpretin Wittgensteins, die ich in München bei einer Gastvorlesung hören konnte. Eine bekannte Episode aus dem Leben Anscombes ist ihr Auftritt 1948 im "Oxford Socratic Club" und ihre Diskussion mit C.S. Lewis, dem sie Schwachstellen in seiner Argumentation gegen den Naturalismus in seinem Buch "Wunder" nachwies, was zu einer Überarbeitung für die dritte Auflage führte.

Zur Festschrift zu Robert Spaemanns 75. Geburtstag steuerte Geach einen Beitrag "Contingency, Cause, and End" bei, zu dem es in einer Rezension von Thomas Sören Hoffman in der FAZ heißt:
"Peter Geach hat als unverdächtiger Zeuge im vorliegenden Band die relative Nichteliminierbarkeit teleologischen Denkens noch aus der Sprache der Physik, aus der Konstitution von Kausalität aufgezeigt" ("Die Normativität des Wirklichen", hg. von Thomas Buchheim, Rolf Schönberger und Walter Schweidler, Suttgart 2002). Damit stützt Geach Spaemanns großes Anliegen einer Rehabilitierung der Teleologie, die er zusammen mit Reinhard Löw in seinem Werk "Die Frage Wozu?" betrieben hat, 2005 wieder aufgelegt unter dem Titel "Natürliche Ziele. Geschichte und Wiederentdeckung des teleologischen Denkens".

Geach und Anscombe waren beide gläubige Katholiken. Doch Geach war es nicht von Anfang an. Er war zunächst Atheist und stand unter dem Einfluß der Philosophie des Hegelianers John Ellis McTaggart, besonders seines Werks "Some Dogmas of Religion", das 1906 erschienen ist. 1938 fand er während seines Studiums in Oxford zum katholischen Glauben. Im deutschsprachigen Gebiet sind seine Werke kaum rezipiert. Über seine Religionsphilosophie schreibt Olaf L. Müller in der zweiten Auflage der "Philosophie der Gegenwart" (hg. von Julian Nida-Rümelin): "Auf der einen Seite wendet sich Geach gegen die Tendenz unserer Zeit, religiöse Lehrmeinungen gegen Kritik dadurch zu immunisieren, daß man sie bis zur Unkenntlichkeit verwässert: Die katholischen Lehren von Erbsünde, Jungfrauengeburt, fleischlicher Auferstehung, Jüngstem Gericht, Hölle usw. müssen laut Geach allesamt wörtlich verstanden werden. Andererseits meint er, diese Lehrsätze verteidigen zu können, ohne sich in Paradoxien zu verstricken und sich auf unverständliche Voraussetzungen zurückzuziehen." (S. 242 f).

Peter Geach starb am 21. Dezember 2013.

Seine Werke, z.B. "God and the Soul", London 1969, "Providence and Evil", London 1977, "Truth, Love and Immortality: An Introduction to McTaggart's Philosophy", Berkeley 1979, sind m.W. nicht ins Deutsche übersetzt.
PER


Atombombe über Nagasaki

Der 9. August ist der Jahrestag des Atombombenabwurfs über Nagasaki im Jahr 1945. Um 11.02 Uhr ließ Pilot Charles Sweeney (1919-2004) die Bombe fallen, die auf einen Schlag über 70000 Menschenleben auslöschte und unermeßliches Leid verursachte. Sweeney verteidigte seine Tat bis zu seinem Tod und erhielt mehrere militärische Auszeichnungen. Die politische Verantwortung trug Harry S. Truman (1884-1972), US-Präsident von 1945 bis 1953. Truman war aktiver Freimaurer und 1940/41 Großmeister der Loge von Missouri. Auch er bereute es bis zu seinem Tode nicht, den Einsatzbefehl für die Atombombe gegeben zu haben.
Als er 1956 die Ehrendoktorwürde von Oxford erhalten sollte, protestierte dagegen die berühmte katholische Philosophin Elisabeth Anscombe, Schülerin von Wittgenstein und Ehefrau des Philosophen Peter Thomas Geach und begründete dies ausführlich in einem Artikel "Mr. Truman's Degree", in dem sie zeigt, daß der Einsatz der Atombombe auch nicht mit dem Argument gerechtfertigt werden kann, daß dadurch der Krieg mit Japan beendet wurde.
Im Augenblick des Abwurfs arbeitet 700 Meter vom Explosionszentrum entfernt gerade ein Arzt namens Takashi Nagai. Wie durch ein Wunder überlebte er die Explosion und opferte sich in den kommenden Tagen und Wochen ganz für die überlebenden Verletzten auf. Er wurde berühmt durch sein Buch "Die Glocken von Nagasaki". Ihm, der ursprünglich Schintoist war und zum katholischen Glauben fand, ist eine eigene Website gewidmet. Dort kann man auch kostenlos eine Broschüre über ihn erwerben.


Balduin Schwarz

Am 25. November 1993 starb der Philosoph Balduin Schwarz. Dazu erschien im Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus (Januar/Februar 1994) ein Nachruf von Prof. Dr. Wolfgang Waldstein, den wir hiermit dokumentieren.

Am Morgen des 25. November 1993 ist Balduin Schwarz im Kurstift Mozart in Ainring wohl im wörtlichen Sinne sanft entschlafen. Wie aus dem Nachruf in den IAP-Nachrichten vom Dezember 1993 hervorgeht, hat er unmittelbar davor, zwischen 1 und 4 Uhr früh, am Computer an einem bereits rund 100 Schreibmaschinenseiten umfassenden Test über die Internationale Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein geschrieben. Die letzten von ihm niedergeschriebenen Worte lauten: “Man muß die Wahrheit lieben”. Am Morgen fand man ihn tot in seinem Bett.

Sein Todestag trifft einerseits mit dem Fest der hl. Katharina von Alexandrien zusammen, der Patronin der Philosophen, andererseits mit dem amerikanischen “Thanksgiving Day”. Ein passenderer Todestag läßt sich kaum denken für jemand, der auch Gründungsmitglied der Thanksgiving Square Foundation in Dallas (Texas) war.

Balduin Schwarz wurde 23. März 1902 in einer der bedeutendsten katholischen Familien in Hannover geboren. Er studierte zunächst in Heidelberg bei Karl Jaspers, in Köln bei Max Scheler und Nicolai Hartmann, seit dem Sommersemester 1923 in München bei Dietrich von Hildebrand. Dieser schildert selbst seine Eindrücke bei der ersten Begegnung und der nachfolgenden lebenslangen Freundschaft mit ihm im Vorwort zur Festgabe für Balduin Schwarz zum 70. Geburtstag (Verlag Habbel, Regensburg 1974). Eine eingehende Darstellung des Lebens und Wirkens hat Otto Neumaier in der Einleitung der Festschrift zum 80. Geburtstag (Verlag St. Peter, Salzburg 1982) beigetragen. Er hat auch den Kampf gegen den Nazismus, die dramatische Flucht, Ausbürgerung und auch das Flüchtlingsleben in New York gewürdigt.

Auf die philosophischen Leistungen kann hier nicht im einzelnen eingegangen werden. Hier sei nur noch die Habilitation bei Peter Wust in Münster 1931 mit dem Buch Der Irrtum in der Philosophie hervorgehoben. Seit 1951 lehrte er an der Fordham University in New York, wo ich selbst ihn 1957 hören durfte. 1964 wurde er an die neu errichtete Philosophische Fakultät in Salzburg berufen.

Der unermeßliche Reichtum an Bildung, Kunstverständnis und geistigem Feingefühl, gerade auch in den tiefsten Dimensionen des Menschen, ließen in ihm ein besonders tiefes Verständnis und eine ehrfürchtige Liebe zur hl. Liturgie der Kirche wachsen. Dies wieder ließ ihn verstehen, welche Bedeutung der Erhaltung der gewachsenen, vom hl. Geist inspirierten Liturgie der Kirche auch nach der Einführung des Missale Pauls Vl. zukommt. Diese Liturgie hat das Leben der Kirche durch fast zweitausend Jahre geprägt und unzählige Heilige genährt und geformt. Es wurde ihm immer klarer, daß ihrer Erhaltung als norma normans für die neue Liturgie zur Vermeidung von Fehlinterpretationen, Irrtümern über das Wesen der hl. Messe und Mißbräuchen aller Art, die immer mehr um sich zu greifen begannen, unerläßlich ist. Wenn Art. 4 der Liturgiekonstitution einen objektiven Sinn haben soll, gibt es wohl keine Liturgie, für die er mehr gelten muß als für die ehrwürdigste der Kirche.

Nach dem Indult von 1984 bemühte er sich mit einem großen persönlichen Einsatz gegen die passive Resistenz zuständiger Bischöfe die vorgesehene Erlaubnis zu erwirken, was mit Hilfe des damaligen Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst schließlich auch gelang. Auch wenn der Gebrauch des Missale von 1962 nur in bescheidensten Ausmaßen gestattet wurde, so war dies doch der erste Durchbruch durch eine Mauer der Ablehnung. Aber selbst nach dem Auftrag des jetzigen Papstes im Motu Proprio Ecclesia Dei 6 c: “Ferner muß überall das Empfinden derer geachtet werden, die sich der Tradition der lateinischen Liturgie verbunden fühlen, indem die schon vor längerer Zeit vom Apostolischen Stuhl herausgegebenen Richtlinien zum Gebrauch des Meßbuchs in der Editio typica vom Jahr 1962 weit und großzügig angewandt werden”, hat sich der passive oder auch aktive Widerstand der Bischöfe weltweit eher verstärkt. Die heutige kirchliche Situation war daher für Balduin Schwarz Ursache großer Sorge. Der durch die körperliche Schwäche auferlegte Verzicht auf die Teilnahme an der Liturgie des Meßbuchs von 1962 und der damit verbundene Zwang zur Teilnahme an gut gemeinten liturgischen Unterhaltungsformen bereiteten ihm tiefen Schmerz. Wir dürfen daher hoffen, dass er nun ohne die Schatten dieser Welt an der ewigen, himmlischen Liturgie in ungetrübter Freude teilnehmen darf.


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