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Franz Xaver Nies

Der Märtyrer Franz Xaver Nies SVD wurde am 11. Juni 1859 in Rehringhausen im Sauerland geboren. 1879 trat er in die Gesellschaft des göttlichen Wortes, also in die vom hl. Arnold Janssen gegründete Steyler Missionsgesellschaft, ein. 1884 zum Priester geweiht, wurde er 1885 in die Mission nach China gesandt. Zusammen mit Richard Henle SVD (geboren 1865 in Stetten bei Haigerloch) wurde er am 1. November 1897 in Zhangjiazhuang (Tshanyachuang) in Süd-Shandong (Südschantung) vom Geheimbund der “Boxer” (die 1900 den Boxeraufstand begannen) ermordet. Erst am 14. Juli desselben Jahre hatten sie ihre ewigen Gelübde abgelegt.

Shandong ist die nördlichste der sechs großen chinesischen Küstenprovinzen und hatte damals etwa 36 Millionen Einwohner. Die Mission lag zunächst in den Händen italienischer Franziskaner. Ab 1882 beschränkten diese sich auf Nord-Shandong und übergaben Süd-Shandong den Steylern. “Unter den Apostolischen Vikaren J. B. Anzer und A. Henninghaus verwirklichten sie [die Steyler], vorab dank ihren Schulen, rasche und gründliche Fortschritte” (Jakob Baumgartner im Handbuch der Kirchengeschichte, Band VI/2, S. 558). Zu Beginn ihrer Tätigkeit gab es eine einzige Gemeinde, Puoli, mit 158 Christen. 1898 gab es bereits in 150 Dörfern Christengemeinden mit insgesamt 9000 Neubekehrten und etwa 16000 Katechumenen.

Am 8. Januar 1886 wurde das Apostolische Vikariat von Süd-Shandong errichtet mit Johann Baptist von Anzer SVD (1851 - 1903) als Apostolischem Vikar. Von Anzer erreichte es, dass sein Missionsgebiet, das bisher unter französischem Protektorat stand, am 24. November 1890 unter den diplomatischen Schutz des Deutschen Reiches gestellt wurde. Als Henle und Nies ermordet wurden, weilte er gerade in Steyl. Auf die telegraphische Benachrichtigung über ihren Tod hin eilte er nach Berlin, um von Wilhelm II. Schutz zu erflehen. Für diesen war das ein willkommener Anlass, in China einzugreifen. Er sandte drei Kriegsschiffe des “Deutschen Kreuzergeschwaders in Ostasien”, die sich im Hafen von Shanghai befanden, in die Bucht von Kiautschou. Diese und ihre Umgebung wurden am 14. November 1897 besetzt und in einem erzwungenen Pachtvertrag für 99 Jahre als deutsches Pachtgebiet in Anspruch genommen. Es umfaßte 370 km2 Land- und 550 km2 Wasserfläche bei einer Bevölkerung von 83000 Einwohnern. Die Bucht von Kiautschou liegt gegenüber von Südkorea, über 550 km nördlich von Shanghai.


Nicolas Fiva

Vor 400 Jahren, am 15. August 1609, wurde in Freiburg in der Schweiz Nicolas Fiva geboren, keine zwölf Jahre, nachdem dort der hl. Petrus Canisius gestorben war. Am 20. März 1628 trat er in Landsberg am Lech in die Gesellschaft Jesu ein, die dort seit 1578 eine Niederlassung hatte.

Nach China gesandt, wurde er der erste Schweizer Jesuit im Fernen Osten. Seine Seereise begann er, zusammen unter anderem mit seinem Mitbruder Michael Walta (1606 - 1644), 1635 in Lissabon, nachdem er dort am 24. Dezember 1634 per Landweg aus Bayern angekommen war. Gegen Ende des Jahres 1635 kam er im indischen Goa an, wo er im darauffolgenden Jahr die Priesterweihe empfing. Im November 1636 kam er nach Macao (am Ästuar des Perlflusses gegenüber Hongkong gelegen), wo er sich ein Jahr aufhielt, bevor es weiterging nach Nanking, über 1200 km nordöstlich von Macao (Luftlinie). Hier lernte er bei P. Francesco Sambiasi, der seit 1631 in Nanking war, Chinesisch, nachdem er schon zuvor Italienisch, Spanisch und Portugiesisch gelernt hatte.

Auf dem Kaiserhof in Peking waren Wissenschaftler sehr gefragt. Fiva kam als Mathematiker. Felix Alfred Plattner unterrichtet uns in seinem Werk Jesuiten zur See. Der Weg nach Asien, dass von den 45 Jesuiten, die aus den deutschen Ordensprovinzen im 17./18. Jahrhundert nach China gesandt wurden, “schwach die Hälfte (...) schon vor 1690" eintrafen. “Es handelte sich dabei ausschließlich um Spezialisten, die eine Sonderaufgabe zu erfüllen hatten. Die Patres Terrenz, Kirwitzer, Herdtrich und Schall galten als Astronomen; Grueber und Distel sollten den Landweg erforschen; vier andere, darunter die Schweizer Fiva und von Sonnenberg, starben nach ganz kurzer Tätigkeit; neun kamen während oder unmittelbar nach der Seereise ums Leben. Mit P. Martini, dem Geographen, und P. Koffler, dem Freund der Ming, vollendet sich die kleine Reihe der Einundzwanzig” (Zürich 1946, S. 299).

Anscheinend kam aber Fiva nie nach Peking, das weitere 900 km nördlich von Nanking liegt. Vielmehr ging er 1639, zusammen mit dem in Macao geborenen Bruder Gomes (1602 - 1644), als erster Missionar nach Jiashan bei Hangzhou (Hantschou), das über 200 km südöstlich von Nanking liegt. Fiva starb 1640 in Hantschou unter unbekannten Umständen. Im selben Jahr starb dort auch der portugiesische Missionar P. Pedro Ribeiro SJ (1570 - 1640), der 1603 nach China gekommen war.


Michal Boym

Vor 350 Jahren, am 22. August 1659, starb der Wissenschaftler und Missionar Michal Boym SJ an einer unbekannten Krankheit.

P. Boym wurde um 1612 in Lemberg geboren. Lemberg (Lwów) gehörte damals zu Polen-Litauen. Seine Eltern waren ungarischer Abstammung, sein Vater Leibarzt König Sigismunds III. von Polen (1587 - 1632). 1631 trat er in Krakau in die Gesellschaft Jesu ein. In die Mission den Fernen Osten gesandt, trat er 1642 in Lissabon die Seereise an und kam nach Tongking (heutiges Nordvietnam). Anfang 1649 begab er sich nach Macao und wurde von P. Alvaro Semedo (1585 - 1658) zur Unterstützung von P. Andreas Koffler SJ in China bestimmt.

Um das Jahr 1650 gab es in China etwa 150000 Christen. Das Reich war jedoch geteilt: 1644 hatte das Steppenvolk der Mandschu (aus dem Nordosten des heutigen China, Mandschurei genannt, gegenüber Japan), Peking erobert, die Herrschaft der Qing-Dynastie in China begründet, die bis 1911 andauern sollte, und damit die Ming-Dynastie (die seit 1368 geherrscht hatte) abgelöst. Die Qing (auch Tsing) hatten aber noch nicht die Kontrolle über alle Provinzen im Süden des riesigen Reiches. Hier herrschte in den beiden Provinzen Kwang-Si (Guangxi) und Quangtong (Guangdong) der letzte Ming-Kaiser Jun-Lié (Zhu Youlang).

Die Missionare hielten sich aus den politischen Konflikten so weit wie möglich heraus und waren nur auf das Seelenheil bedacht. Im Norden unter den Tsing wirkte sehr erfolgreich P. Adam Schall, im Süden unter den Ming P. Andreas Koffler SJ. Dieser konnte sogar die Großmutter, die Mutter, die Gattin und den Sohn des Kaisers, also den Thronfolger, für den Glauben gewinnen. 1650 taufte er die Kaiserin, also die Frau Jun-Liés, auf den Namen Helena und deren Sohn auf den Namen Konstantin.

1651 wurde nun P. Michal Boym nach Europa gesandt, um Hilfe gegen die Tsing zu erbeten. In seinem Gepäck hatte er mehrere Briefe: zwei Briefe der Kaiserin Helena an Papst Innonzenz X.(1644 - 1655) und an den Jesuitengeneral, datiert vom 4. November 1650, zwei Briefe des Achilles Pang Tianshou vom 1. November 1650 an dieselben Adressaten, und Briefe an den König von Portugal und den Dogen von Venedig. Der Eunuch Pang Tianshou war ein Minister des Kaisers und war über zwanzig Jahre zuvor von Niccolò Longobardi SJ (von 1610 bis 1622 Oberer der China-Mission) getauft worden. Die Kaiserin erbat vom Papst u.a. die Entsendung weiterer Missionare.

Da die Portugiesen, die sich bereits auf die Seite der Mandschu geschlagen hatten, in Goa (an der Westküste Indiens) Boym den Zutritt zum Schiff verwehrten, wählte dieser den Landweg und kam über Nordindien, Persien, Armenien und Smyrna 1653 nach Rom. Sein Anliegen stieß auf Skepsis. Eine Parteinahme für die Ming-Dynastie verletzte das Prinzip der politischen Neutralität und gefährdete die Jesuitenmission, wie der Jesuitengeneral Goswin Nickel, der erst am 17. März 1652 gewählt worden war, befürchtete. Erst Papst Alexander VII., der am 7. April 1655 Innozenz X. nachfolgte, empfing Boym. Er antwortete mit Brief vom 18. Dezember 1655 Helena als der “Sinarum Regina” (der Königin der Chinesen) und übermittelte ihr und ihrer Familie den päpstlichen Segen. Politische oder gar militärische Hilfe konnte er ihr erwartungsgemäß nicht gewähren.

Am 30. März 1656 trat Boym in Lissabon mit acht Gefährten die Rückreise an. In Goa konnte die Schiffsreise wegen einer Blockade durch ein holländisches Geschwader nicht fortgesetzt werden. Zusammen mit den Belgiern Couplet, Rougemont und Hartoghvelt und dem Engländer Keynes wählte er den Landweg. P. Hartoghvelt kam in den Wäldern Siams um. Von Macao erreichte Boym die Nachricht, dass er nicht nach Macao kommen könne, da es einen Konflikt mit den Mandschus gab, der durch die Anwesenheit eines Vertreters der Ming-Dynastie zusätzlich geschürt worden wäre. Boym ließ daraufhin seine drei Begleiter per Schiff nach Macao reisen. P Keynes, dessen Schiff in einen Taifun geriet, verlor auf dieser Reise sein Leben. Boym dagegen versuchte mit einem treuen Begleiter namens Andreas Siu, “über Tonking in die südchinesische Grenzprovinz Kwang-si durchzustoßen, wo er den Hof der Ming vermutete. Nach unangenehmen Abenteuern mit seinen heidnischen Bootsleuten konnte er endlich in Hanoi bei einem Mitbruder gastliche Unterkunft finden. Es war der aus Luzern gebürtige P. Onuphrius Bürgin, der die besondere Gunst Königs Trinh Trang genoss und im weiten Umkreis der einzige Priester war. Mit seiner Unterstützung, machte sich P. Boym nochmals auf den Marsch durch die unwegsamen Grenzgebiete, um die Breven Alexanders VII. seinen hohen Auftraggebern zu überreichen. Aber unterdessen hatten die siegreichen Mandschu alle Grenzpässe besetzt und der Gesandte musste sich von der Unmöglichkeit seines Unterfangens überzeugen. Bevor die von P. Bürgin erbetene Hilfe herbeieilen konnte, starb der tragische Held am 22. August 1659 an den Grenzen des einstigen Reiches der Ming, denen er mit beispielhafter Treue gedient hatte” (Felix Alfred Plattner, Jesuiten zur See. Der Weg nach Asien. Ein Beitrag zur Geschichte der Entdeckungen, Zürich 1946, S. 135 f).

Während seiner Abwesenheit hatte der Mandschuführer Ama-Wang Kwang-Si erobert und Jun-Lié zur Flucht gezwungen. 1662 wurde dieser von den Quing gefaßt und hingerichtet, ebenso sein Sohn Konstantin. Helena wurde als Gefangene nach Peking gebracht.

Das einzige wissenschaftliche Werk Boym, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde, ist die Flora Sinensis. “Seine Beiträge zur Chinawissenschaft sind beachtlich und besonders von seinen Landsleuten E. Kajdánski und B. Szczesniak gewürdigt worden” (Hartmut Walravens, Michael Boym und die Flora Sinensis).


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