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Kaiser Shunzhi

Am 6. Februar 1661 starb in Peking der Kaiser von China Shunzhi (Shuh Chi, Schun-Tschi,Shih-tsu). Shunzhi war der erste Kaiser der Qing-Dynastie, die 1644 die Ming-Dynastie abgelöst hatte. Die Qing-Dynastie gehörte zum Volk der Mandschu, das im Norden des chinesischen Reiches beheimatet war.

Unter Shunzhi wurde der aus Köln stammende Missionar P. Johann Adam Schall von Bell SJ (1592-1666) Ende 1644 der Direktor des Astronomischen Ministeriums. Zwar erhob Shunzhi den Konfuzianismus zur offiziellen Lehre und ließ 1653 den Dalai Lama nach Peking kommen, um seine Herrschaft zu legitimieren, doch schätzte er auf der anderen Seite Pater Schall als Wissenschaftler und Berater so sehr, dass die Zeit für die christliche Mission günstig war. “Von 1650 bis 1664 stieg die Zahl der Christen von 100 auf 250.000 an” (Philippe Lécrivain in: Die Geschichte des Christentums, Band 9, Freiburg im Breisgau 1998/2010, S. 769). 1650 wurde in Peking erstmals der Bau einer christlichen Kirche erlaubt. An ihr ließ der Kaiser zu Ehren Schalls eine in Marmor eingeschriebene Inschrift anbringen. Darin “sagt der Kaiser u.a., nachdem er die Verdienste P. Schalls um die Astronomie hervorgehoben, derselbe habe stets ein reines Leben geführt. Dann fährt der Kaiser fort: ‘Weil er nun in dieser meiner Residenzstadt einen Tempel erbaut hat, in welchem er nach den Gebräuchen seiner Religion Gott Opfer darbringt, habe ich denselben ausschmücken und verschönern wollen, habe denselben dann auch besucht und die Bilder und Bücher und Paramente bewundert, welche für den Gottesdienst bestimmt sind. Nachdem ich damit auch meine Aufmerksamkeit den Lehren unserer chinesischen und tartarischen Gelehrten zugewendet und dieselben mit denen des Gesetzes des Herrn des Himmels und der Erde verglichen, habe ich, obgleich ich letzteres noch nicht ganz verstand, dennoch mit Rücksicht auf das Leben, welches Johann Adam (Schall) seit vielen Jahren in China führt, geurteilt, dieses Gesetz sei das beste unter allen. Denn er ehrt den Herrn des Himmels, dem er diesen Tempel geweiht hat, und unbescholten und bescheiden hat er immer sein Leben nach jenem Gesetze eingerichtet, ohne je von demselben auch nur im geringsten abzuweichen. Es ist dieses ein Beweis standhafter Vollkommenheit, und es zeigt, dass er ein Mann von erprobter Tugend ist. Möchten doch auch meine Beamten seinen Eifer im Dienste des Herrn des Himmels und im Dienste des Kaisers nur von ferne nachahmen! Wahrlich, es würde dem Lande zum großen Nutzen gereichen! Was mich betrifft, billige ich ganz und gar diese seine Lebensweise und lobe sie, und ich bestimme daher zum beständigen Andenken, dass über das Tor der Kirche geschrieben werde: ‘Dieser Ort sit sehr geeignet, um in den Himmel zu steigen, und ist dem kaiserlichen Hause wert und teuer.’ Gegeben zu Peking im Jahre 7 meiner Herrschaft (1651)’” (Joseph Spillmann, Durch Asien II, S. 215).

Nach Spillmann empfingen in den 16 Jahren der Regierung Shunzhis mehr als 100.000 Chinesen die Taufe. 1658 ernannte der Kaiser Schall zum Mandarin 1. Klasse. Nach dem Tod Shunzhis wurde Schall zwar zum Erzieher des erst achtjährigen Thronfolgers, des späteren Kaisers Kangxi (Kanghsi, Sheng-tsu) ernannt, doch der Muslim Yang Guang-xian, der den Islam verbreiten wollte, entfesselte einen Sturm gegen die Christen. “P. Schall und eine Anzahl der angesehensten christlichen Mandarina wurden eingekerkert und vor den höchsten Gerichtshof gestellt, unter der dreifachen Anklage, die gottlose christliche Religion verbreitet, das Reich an die Fremden verraten (die Niederlassung der Portugiesen zu Macao erschien den Chinesen noch immer als eine Reichsgefahr) und endlich die fehlerhafte europäische Astronomie gelehrt zu haben. Wirklich verurteilten die bestochenen Richter alle zur Hinrichtung, und fünf christliche Mandarine starben des Martertods” (Spillmann). P. Schall war nicht unter diesen fünf Märtyrern, da dank der Intervention der Kaiserinwitwe das Todesurteil über ihn nicht vollstreckt wurde. Kurz nach seiner Befreiung starb Schall am 15. August 1666. Von Kaiser Kangxi wurde er posthum rehabilitiert.


Charles-Thomas Maillard de Tournon

Am 3. Juni 1710 starb in Macao Charles-Thomas Maillard de Tournon. Tournon hatte als Legat des Heiligen Stuhles im Auftrag Papst Clemens XI. die heikle Aufgabe, dem Kaiser Kanghi die Entscheidung Roms im Ritenstreit gegen die bis dahin praktizierte Akkomodationsmethode Riccis zu übermitteln, was das Ende der Chinamission bedeutete. Dabei agierte er nicht immer glücklich. Nach seiner Ausweisung wurde er in Macao von den Portugiesen gefangengenommen, weil König Johann V. von Portugal im Sinne des Staatsabsolutismus keinen Deut vom portugiesischen Patronatsrecht weichen wollte, deshalb keinen päpstlichen Legaten anerkannte und die Sendung Tournons als Verletzung seiner Rechte betrachtete. Ludwig Pastor urteilt abschließend über Tournon: “Das frühere Auftreten des Legaten in Peking wird man kaum loben dürfen. Auch wenn man zugibt, dass selbst der geschickteste Diplomat das Verbot der Riten nicht ohne Anstoß zur Geltung hätte bringen können, so muß man doch einräumen, dass Tournon häufig den Kaiser ohne Not reizte und verletzte. Seinem Verhalten dagegen in Macao kann man nur Bewunderung zollen. Von allen Seiten bedrängt und fast von allen verlassen, war er durch nichts zu den Zugeständnissen zu bringen, mit denen er seine Freiheit hätte erkaufen können. Unerschrocken sprach der Wehrlose über die mächtigsten Gegner, in deren Hand er gegeben war, die Exkommunikation aus. Man kann ihn fast einen Martyrer für die Rechte des Heiligen Stuhles nennen, und er fühlte sich als solchen; es handelte sich für ihn zu Kanton und Macao nicht mehr um die Ritenfrage, sondern um die Gegenwehr gegen das staatliche Plazet, also um die Rechte des Heiligen Stuhles, und es ist kaum eine Frage, dass sein früher Tod am 9. [wohl ein Schreibfehler Pastors] Juni 1710 durch die körperlichen und seelischen Leiden beschleunigt wurde, die er in seiner Gefangenschaft erdulden mußte. Längere Zeit war er vom Verkehr mit der Außenwelt abgeschnitten, durfte nicht ausgehen und nur selten Besuch empfangen, nachts wurden die Türen seines Palastes mit Ketten gesperrt. War Tournon nicht groß gewesen im Handeln, so zeigte er sich jetzt groß im Leiden und Standhalten. Klemens XI. tat für ihn, was er konnte: in einer Reihe von Briefen stellte er dem portugiesischen König die Größe des Unrechts vor Augen, das in Macao einem Legaten des Heiligen Stuhles angetan wurde, und bis über Tournons Tod hinaus forderte er Sühne für diese Untaten.” (Ludwig Freiherr von Pastor, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters; 15. Band: Geschichte der Päpste im Zeitalter des fürstlichen Absolutismus von der Wahl Klemens’ XI. bis zum Tode Klemens’ XII. (1700-1740), Freiburg im Breisgau 1930, S. 326 f).

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Ritenverbot

Am 25. September 1710 bestätigte Clemens XI. (1700-1721) durch ein von der S. Congregatio Universalis Inquisitionis ausgestelltes Dekret sämtliche früheren gegen die chinesischen Riten sich richtenden Erlasse und verbot allen Missionaren und Bischöfen, diesen Bestimmungen eine vom Sinn und Geist des Apostolischen Stuhles abweichende Erklärung zu geben.


Ad apostolatus nostri notitiam

Am 15. März 1711 erließ Papst Clemens XI. das Dekret Ad apostolatus nostri notitiam. Mit diesem Dekret ging der Papst gegen die Gefangennahme seines Legaten Charles-Thomas Maillard de Tournon in Macao durch die portugiesische Kolonialmacht vor. Zwar war Tournon bereits im Juni des Vorjahres in seiner Haft gestorben, aber diese Nachricht war noch nicht bis Rom gedrungen. Portugal berief sich für seine Maßnahmen gegen Tournon auf sein Patronatsrecht. Demgegenüber verwarf nun der Papst “kraft seiner höchsten apostolischen Machtvollkommenheit sämtliche Eingriffe des Bischofs von Cazal in die Jurisdiktionsgewalt des apostolischen Legaten, sowie die Gewaltmaßregeln der portugiesischen Behörden von Makao gegen diesen, wodurch sie ihn an der Ausübung seines Visitationsamtes verhinderten. Der Papst bezeichnet es als eine Verletzung der kirchlichen Immunität und einen Angriff auf die jurisdiktionelle Primatialgewalt des Hl. Stuhles und erklärt das ganze Vorgehen der Portugiesen als nichtig, rechtswidrig und wirkungslos” (Adelheim Jann, Die katholischen Missionen in Indien, China und Japan, Paderborn 1915, S. 466 f). Am gleichen Tag bestätigte der Papst durch den Erlass Cum sicut accepimus die den berühmten Ritenstreit beendende Verwerfung der Akkomodation an die chinesischen Gebräuche, zu deren Durchsetzung der Legat nach China gesandt worden war.


Christenverfolgung unter Chia Ch’ing

Am 16. September 1810 ließ der chinesische Kaiser Chia Ch’ing (Kia-King, Jen-tsung, 1796-1820) durch den Vizekönig von Setschwan bekanntgeben, dass die Christen innerhalb von drei Monaten ihrem Glauben abschwören müssen. Ihre heiligen Bücher und Gegenstände müssten sie ausliefern. Sich widersetzende Laien müssten mit lebenslanger Verbannung und Knechtschaft rechnen, Missionare dagegen mit dem Tod: Sie würden erdrosselt werden. Damit löste er Kaiser eine Christenverfolgung aus, die bis 1820 dauern sollte und zu deren Opfer unter anderem der hl. Johannes Lantrua von Triora gehörte.

Auslöser war ein an sich unbedeutender Vorfall: “Der italienische Missionar P. Adeodatus aus dem Orden der Minderen Brüder (nach anderen unwahrscheinlicheren Angaben war er Augustiner) sandte nämlich gegen Ende des Jahres 1804 eine von ihm selbst verfertigte Landkarte Chinas, welche die Grenzen des italienischen Missionsbezirkes bestimmen sollte, nach Rom; unglücklicherweise wurde aber der Bote in Peking angehalten und die Karte entdeckt, welche dem argwöhnischen Kaiser den handgreiflichen Beweis lieferte, dass die Missionare sein Land an die europäischen Mächte verraten wollten. Sofort ließ Chia Ch’ing das Missionshaus in Peking sorgfältig untersuchen, alle religiösen Bücher und Gegenstände verbrennen, den P. Adeodatus nebst dreizehn neugetauften Chinesen verhaften und als Verräter des Reiches auf Lebenszeit in die äußerste Mongolei verbannen; die anderen Missionare stellte er unter strenge Aufsicht der Beamten und verbot schließlch allen Chinesen den Umgang mit den Christen” (P. Hilarius Walter O.S.B., Leben, Wirken und Leiden der siebenundsiebzig seligen Märtyrer von Anam und China, Freiburg im Breisgau 1903, S. 214 f).

Dieser Vorfall konnte deshalb die fatale Wirkung entfalten, weil Chia Ch’ing von Anfang an dem Christentum gegenüber feindselig gesonnen war und die Christen verdächtigte, in die Unruhen verwickelt zu sein, die mehrere geheime Sekten, vor allem die der Wasserlilie, in seinem Reich anstifteten.

Als Chia Ch’ing, der Sohn des Ch’ien Lung (aus der mandschurischen Ch’ing-Dynastie, 1644-1912), unter dem das chinesische Reich seine größte Ausdehnung erreichte, am 8. Februar 1796 an die Macht kam, war die katholische Kirche in drei Bistümer (Peking, Nanking, Macao) und drei Apostolische Vikariate (Schansi, Fukien, Setschwan) gegliedert. Nach Hilarius Walter gab es in China zu jener Zeit ca. 290.000 Christen (bei knapp 300 Millionen Einwohnern), während Johannes Beckmann schreibt: “Um 1815 widmeten sich 89 chinesische und 80 europäische Priester der Missionsarbeit und betreuten insgesamt 210.000 Christen” (im Handbuch der Kirchengeschichte, Band VI/1, Freiburg im Breisgau 1985, S. 235).


Der Friedensvertrag von Peking

1860 beendeten Engländer und Franzosen nach ihrem Sieg im zweiten Opiumkrieg (1857-1860) die bis dahin letzte Phase der chinesischen Christenverfolgung. Am 21. Oktober 1860 zogen sie in Peking ein, nachdem sie einen Monat zuvor den Chinesen bei Palikao die entscheidende Niederlage beigebracht hatten. Am 25. Oktober 1860 wurden durch den Friedensvertrag von Peking die Bedingungen der christlichen Mission in China verbessert. Er bestimmte, dass die Gebäude, die während der Verfolgung den Christen weggenommen worden waren, zurückgegeben werden, dass die Missionare im ganzen Reich Immobilien erwerben dürfen und dass die Missionsfreiheit, die bis dahin nur in den fünf Häfen Kanton, Foochow (Fuzhou), Amoy (Xiamen), Ningpo und Schanghai herrschte, unter Anerkennung des französischen Missionsprotektorats auf das ganze Reich ausgedehnt wird.

Dies bedeutete eine Verbesserung der Verträge von Nanking mit England (1842), Huangpu (Whampoa) mit Frankreich (1844) und Tientsin (1858). Die beiden ersten Verträge hatten im Gefolge des ersten Opiumkrieges (1840/42) die Phase der Christenverfolgung zunächst beendet. Doch das Blatt wendete sich wieder, als am 24. Februar 1850 Kaisers Hienfong (auch Hsien-feng oder Wen-tsung, 1850-1861) die Regierung übernahm und der Minister Ki-ing, der den Vertrag mit Frankreich vermittelt hatte, gestürzt und wie ein Landesverräter behandelt wurde. Durch geheimes Edikt vom März 1851 ließ der Kaiser die Christenverfolgung wieder aufleben, so dass das Blut der Christen “jetzt reicher floß als je zuvor. Der Lazarist Vachal und sein Katechet verhungerten 11. April 1851 im Gefängnis zu Jünnan. Bischof Mouly in Peking verhinderte April 1854 durch eigene heroische Auslieferung an die Mandarinen die Marter vieler Christen; Chapdelaine (Prieser der auswärtigen Missionen) litt 27. Februar 1856 mit mehreren Christen in Kuangsi, der Lazarist Montels 26. Juni 1857 in Kiangsi. In Schanghai wurde 17. August 1860 Massa S.J. mit 27 Waisenkindern ermordet. In Kueitscheu ließen die Wütheriche Tai und Tientajen 29. Januar 1858 und 29. Juli 1861 viele Christen enthaupten” (R. Bauer SJ in Wetzer und Welte). Hierzu muss aber korrigierend ergänzt werden, dass der Jesuit Luigi de Massa von Taiping-Rebellen getötet wurde, deren Aufstand die Herrschaft des Kaisers ernstlich in Gefahr brachte.

Auf der anderen Seite wurden diese diktierten Verträge als Demütigung empfunden, auch wenn die Kaiserlichen bei der Niederschlagung des Taiping-Aufstandes auf die Hilfe der Europäer zugreifen konnten. Diese Demütigung steigerte den Fremdenhass so sehr, dass sich dieser schließlich 1900 im Boxeraufstand auf blutige Weise entlud. Der Fremdenhass wurde zusätzlich angestachelt “durch falsche Darstellung und bewußte Lüge” der “konfuzianisch erzogenen Schicht der Gentry, der Mandarine und Großgrundbesitzer, die seit dem 17. Jh. systematisch gegen die Ausländer und das Christentum vorgingen und im 19. Jh. ihre Feindseligkeit bedeutend verstärkten” (Johannes Beckmann im Handbuch der Kirchengeschichte, Band VI/1, S. 629).


Chinesische Märtyrer

Am 29. Juli 1861 starben in Qingyan, China, als Märtyrer die hll. Johannes Baptist Luo Tingyin (ca. 36 Jahre alt, Familienvater), Joseph Zhang Wenlan (ca. 30 Jahre alt, Seminarist), Paulus Chen Changpin (ca. 23 Jahre alt, Seminarist) und Martha Wang Luo (ca. 49 Jahre alt, Witwe). Sie gehören zu einer Gruppe von 120 Märtyrern, die am 1. Oktober 2000 in Rom heiliggesprochen wurden.
Die drei Männer waren bei einem Überfall des Seminars gefangen genommen worden. Die Witwe übermittelte die Briefe, die die drei im Gefängnis schrieben. “Trotz Drohungen und Beschimpfungen drang sie öfters in den Kerker ein, um den Gefangenen Erleichterung zu verschaffen. Als man die Bekenner zur Hinrichtung hinausführte, bemerkten die Soldaten Martha Uang, welche am Flusse Kleider wusch. Der Zug machte Halt, die Frau wurde gepackt und man schrie ihr zu: ‘Du bist auch eine Anhängerin dieser Religion. Entweder schwörst du ab oder du mußt auch mit diesen gehen.’ ‘Dann gehe ich gerne mit,’ lautete die prompte Antwort. Die Zuschauer waren ganz erstaunt ob dieses unerschrockenen Mutes. So empfing Martha für ihre Dienste bei den Märtyrern auch die Krone der Märtyrer. In wenigen Minuten hatten die vier den schönsten Sieg errungen” (Constantin Kempf SJ, Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert, Einsiedeln 1912, S. 300).

Am 18. Februar 1862, starben in Kaiyang (Provinz Guizhou) als Märtyrer die heiligen Johannes Petrus Néel MEP (geboren 1832 in Soleymieux, Diözese Lyon), Martin Wu Xuesheng (geboren ca. 1817 in Chuchangbo), Johannes Zhang Tianshen (geboren ca. 1805 in Kaiyang) und Johannes Chen Xianheng (geboren ca. 1820 in Chengdu).
Constantin Kempf SJ schreibt über sie: “Unter den 13 Märtyrern Chinas [die 1909 seliggesprochen wurden] befindet sich ein Europäer, der selige Johann Peter Néel. Er hatte in einem Dorfe in der Provinz Kaitscheu in kurzer Zeit viele Konversionen gemacht. Da wurde er im Februar 1862 plötzlich mit seinen Katechisten den seligen Johann Tchen und Martin Uh, und seinem Gastgeber dem seligen Johann Tschang von den Mandarinen verhaftet. Die Unholde banden den Missionar mit seinem Zopf an den Schweif eines Pferdes und hatten ihren grausamen Spaß an seinem Bemühen, mit dem galoppierenden Rosse Schritt zu halten. Man machte kurzen Prozeß, noch an demselben Tage wurden die Bekenner enthauptet. Johannes Tchang hatte man bis zuletzt aufgespart, er war erst zwei Tage zuvor getauft worden, man erinnerte ihn an seine Kinder, der er als Waisen zurücklasse, er brauche nur das eine Wort: ‘ich bereue’ zu sprechen. Doch die Gnade war in dem Neophyten stärker als die Liebe zum Leben und zu Fleisch und Blut. Am folgenden Tage wurde an demselben Orte auch die Jungfrau Lucia Yi ihres Glaubens wegen enthauptet. Sie hatte dem Missionar als Katechistin zur Seite gestanden” (Kampf, Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert, Einsiedeln 1912, S. 299 f).

Alle fünf Märtyrer wurden am 1. Oktober 2000 zusammen mit 115 weiteren Märtyrern heiliggesprochen.

Auf dem Bild: der hl. Jean-Pierre Néel


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