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Themen68er |
Libertatis nuntius Am 6. August 1984 erschien die Instruktion Libertatis nuntius der Kongregation für die Glaubenslehre über einige Aspekte der “Theologie der Befreiung”. Der damalige Präfekt der Glaubenskongregation Kardinal Ratzinger musste viel Kritik dafür einstecken, doch die wenigsten hatten, wie Prof. Theodor Herr bemerkte, die Instruktion unvoreingenommen gelesen und analysiert. Zu denen, die dies doch taten, gehörte Gustavo Gutiérrez, der "Vater der Befreiungstheologie", der daraufhin die Größe besaß, “in aller Öffentlichkeit einzugestehen, dass die lateinamerikanische Theologie der Befreiung Fehler gemacht hat” (Theodor Herr in Was wurde aus der Befreiungstheologie?, Tagespost vom 16. Juni 2005). Aus den präzisen und sachlichen Analysen der Instruktion bringen wir hier einen Ausschnitt aus dem zehnten Kapitel Eine neue Hermeneutik: Als pdf-Dokument findet man die Instruktion auf der Website von Prof. Josef Spindelböck. Theologie der Befreiung Die schlimmen Ungleichheiten und die Unterdrückungen aller Arten, die heute Millionen von Männern und Frauen treffen, stehen in offenem Widerspruch zum Evangelium Christi und können das Gewissen keines Christen gleichgültig lassen. Aus der Instruktion der Glaubenskongregation über die christliche Freiheit und Befreiung vom 22. März 1986. Subsistit Am 11. März 1985 erließ die Glaubenskongregation eine Notifikation zu dem Buch “Kirche: Charisma und Macht. Versuch einer militanten Ekklesiologie” von Pater Leonardo Boff OFM. Diese Notifikation brachte u.a. eine wichtige Interpretation des berühmten “subsistit” der Konzilskonstitution Lumen gentium, die jeder Deutung im Sinne der Existenz einer Vielzahl von Kirchen den Riegel vorschob. Der entsprechende Passus lautet: “Um diese relativierende Auffassung von der Kirche - die der radikalen Kritik [Boffs] an der hierarchischen Struktur der katholischen Kirche zugrunde liegt - zu rechtfertigen, beruft sich L. Boff auf die Konstitution Lumen gentium (Nr. 8) des Zweiten Vatikanischen Konzils. Aus der berühmten Aussage des Konzils: Die einzige Kirche Christi ‘ist (substantiell) verwirklicht (‘subsistit’) in der katholischen Kirche’, leitet er eine These ab, die der authentischen Bedeutung des Konzilstextes genau widerspricht, wenn er behauptet: ‘In der Tat kann sie (nämlich die einzige Kirche Christi) auch in anderen christlichen Kirchen ‘subsistieren’‘ (S. 131). Das Konzil hingegen hatte das Wort ‘subsistit’ gerade deshalb gewählt, um klarzustellen, dass nur eine einzige ‘Subsistenz’ der wahren Kirche besteht, während es außerhalb ihres sichtbaren Gefüges lediglich ‘Elemente des Kircheseins’ gibt, die - da sie Elemente derselben Kirche sind - zur katholischen Kirche tendieren und hinführen (Lumen gentium, Nr. 8). Das Dekret über den Ökumenismus bringt dieselbe Lehre zum Ausdruck (vgl. Unitatis redintegratio, Nr. 3-4), die in der Erklärung Mysterium Ecclesiae, Nr. 1, noch einmal präzisiert wurde (AAS LXV, 1973, S. 396-398).” Wie wenig diese wichtige Klärung von den verschiedenen Lagern in der Kirche zur Kenntnis genommen wurde, zeigt einerseits die große Überraschung, die ihre Wiederholung im Dokument Dominus Iesus vom 6. August 2000 auslöste, andererseits die Kritik am subsistit, an der die Piusbruderschaft auch nach Erscheinen der Notifikation festhielt. Das Recht der Armen Die Armen haben ein Recht darauf, dass man ihnen von Jesus Christus erzählt. Sie haben ein Recht auf das Evangelium und seine Vollkommenheit. Ich erinnere euch an Pater Chevriers Weisung: “Die große Aufgabe des Priesters ist es heute, die Menschen den Katechismus zu lehren” (Lettres, 70). Klar und deutlich müssen wir das Evangelium verkünden, mit Genauigkeit, Einfachheit, Autorität und Standhaftigkeit (vgl. Le véritable disciple, 448 f.). Papst Johannes Paul II. in seiner Ansprache in der Kapelle des Prado-Instituts in Lyon am 7. Oktober 1986. "In ihm allein ist Heil" Meine Predigt zum Namen-Jesu-Fest, mit Blick auf das heftig umkämpfte Dokument Dominus Iesus.
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