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Themen68er |
Enthüllungsliteratur
Von P. Bernward Deneke Will jemand genau Bescheid wissen über die wahren Hintergründe der amerikanischen Machtpolitik? Über die dunklen Machenschaften der Regierung? Interesse an der Unterwanderung der Kirche durch die Freimaurerei? Oder am Einfluß des Opus Dei auf die führenden kirchlichen Kreise? Ein Enthüllungsbuch jedoch hat sich schon lange gehalten. Es geht langsam aber sicher seinem 2000jährigen Geburtstag entgegen. Zwar gehört es nicht wirklich zu der eben beschriebenen literarischen Gattung; nur das Mißverständnis von inner- und außerkirchlichen Schwärmern und von Sektierern wie den Zeugen Jehovas hat es dazu gemacht. Aber bedenken wir den Namen: griechisch kalypsis = Schleier, Hülle; die Vorsilbe apo bedeutet hier eine Wegbewegung, also apokálypsis = Entschleierung, Enthüllung. Oder ganz einfach: Offenbarung. Welche Enthüllungen also werden uns hier geboten? Um aus der Fülle nur vier herauszugreifen: 1. Eine Enthüllung Jesu Christi. Und jetzt die Enthüllung des Denkmals: Halten wir kurz inne. Wie würden wir wohl auf diese Christusdarstellung reagieren. Befremdet? Erschrocken gar? Vernehmen wir die Reaktion immerhin des Jüngers, den Jesus besonders liebte; der bei zwei Totenerweckungen und der Verklärung des Herrn auf Tabor Zeuge war; der beim Letzten Abendmahl an Seiner Brust ruhte; der dabei war, als dem Gekreuzigten die Seite mit einer Lanze durchstochen wurde. Kurz: des Jüngers, bei dem wir eigentlich eine unfaßbare Freude über das Wiedersehen mit seinem Herrn und Meister erwarten dürften. Da lesen wir: „Und als ich Ihn sah, stürzte ich zu Seinen Füßen hin wie tot." (1,17) Ist das nicht erschütternd, daß selbst für Johannes diese Erscheinung offensichtlich zu viel war? Der Jesus, den er da schaute, paßt wahrlich in kein Klischee. Er ist völlig anders, als Ihn sich die Menschen, auch gläubige Menschen, denken und erhoffen. Er läßt sich schon gar nicht in irgendwelches menschliches Wunschdenken vereinnahmen. Vor Ihm bleibt der Mensch nicht auf seinen Füßen stehen, sondern stürzt, geblendet von der Lichtfülle und überwältigt von solcher Majestät, zur Erde. Wie tröstlich aber, was Johannes dann noch zu berichten weiß: „Da legte Er Seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ein Toter bin ich gewesen, doch siehe: Ich bin lebendig in alle Ewigkeit und halte die Schlüssel des Todes und der Unterwelt." (1,17f.) Ist das nicht eine Enthüllung? Eine Offenbarung Christi, wie wir sie alle brauchen. Nicht nur für die anderen, die längst nicht mehr an die Gottheit Christi und an Seine himmlische Herrlichkeit glauben, ist dies gedacht. Auch für uns, die wir bedachtlos den Namen des Herrn in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen nennen; die wir vielleicht viel zu Ihm beten, aber dabei nicht von heiliger Gottesfurcht, von Ergriffenheit und Dankbarkeit darüber, mit einem solchen Herrn des ganzen Weltalls sprechen zu dürfen, erfüllt sind. Diese Enthüllung tut also unbedingt not. Auch denen, die verkosten durften, wie gütig der Herr ist, und die bereits an Seinem Herzen ruhten wie Johannes. Setzen wir uns also diesem von allen menschlich-allzu-menschlichen Vorstellungen entledigten, diesem enthüllten Christus aus. Lassen wir Seine Blicke, die wie Feuerflammen lodern, bis in die Tiefen unserer Eingeweide brennen; setzen wir uns dem Schwert aus, das aus Seinem Mund hervorgeht und das alles von uns schneiden kann, was nicht Gottes Wohlgefallen findet. 2. Und dies ist denn auch die zweite Enthüllung, die uns die Apokalypse vorführt: die Enthüllung unseres eigenen Lebens. Zunächst sind es zwar Sieben Gemeinden, die sich der Herr vornimmt, die Er lobt und tadelt und zur Umkehr aufruft. Sehen wir aber genauer hin, dann finden wir uns selbst in ihnen. Uns, die Glieder am Mystischen Leib, der Kirche, bestimmt dazu, daß Jesus in uns wohne, aus uns spreche, durch uns wirke. Vielleicht führen wir ein geordnetes christliches Leben, bemühen uns um die Treue zum Herrn in einer Welt, die sich von Ihm abwendet. Und da wird uns plötzlich gesagt: „Ich habe gegen Dich, daß Du Deine erste Liebe verloren hast. Bedenke also, von wo aus du gefallen bist, bekehre dich und tue die früheren Werke. Sonst komme Ich über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken, wenn du dich nicht bekehrst." (2,4f.) Vielleicht sind wir sehr aktiv, nehmen an zahlreichen christlichen Veranstaltungen, an Wallfahrten, an Sühnenächten teil und haben den Eindruck, selbst ganz pulsierendes Leben zu sein. Und da enthüllen uns folgende Worte unseren wahren Seelenzustand, die Hohlheit und Leere hinter all dem Getue: „Ich kenne deine Werke. Du lebst dem Namen nach und bist doch tot. Werde wach und festige den Rest, der dem Sterben nahe ist; denn Ich habe deine Werke nicht vollwertig befunden vor Meinem Gott." (3,1f.) Vielleicht leben wir in der Meinung, doch insgesamt in Ordnung zu sein. Na ja, einige kleine Vergehen kommen schon hier und da mal vor. Aber insgesamt: Eigentlich wünschenswert, alle Menschen wären wenigstens so gut wie wir, täten ihre religiösen Pflichten und bemühten sich, insgesamt anständig zu sein. Vielleicht dachten wir wirklich so und bekommen nun zu hören: „Ich kenne deine Werke und weiß, daß du weder heiß bist noch kalt. Wärest Du doch heiß oder kalt, da Du aber lau bist, will ich dich ausspeien aus meinem Munde." (3,15f.) Und vielleicht halten wir uns innerlich für reich und meinen, ein christliches Leben in Fülle zu führen. Doch da dringen die Worte in unser Inneres: „Du sagst: Ich bin reich und habe Reichtum erworben, und nichts habe ich nötig. Du weißt gar nicht, daß gerade du der Jämmerliche und Erbärmliche und Arme und Blinde und Nackte bist." (3,17) Wahrhaft enthüllende Worte. Doch nicht von der Art, daß sie unsere Neugierde ansprechen, vielmehr demütigend und enttäuschend. Enttäuschend im allerbesten Sinne, denn wer zieht schon die Täuschung über sich selbst einer solchen heilsamen Enttäuschung vor? (Leider tun es wohl doch allzu viele.) 3. Erschütternd ist die dritte Enthüllung, die uns in der Apokalypse des Johannes zugemutet wird: die Enthüllung der gottlosen, gottfernen Welt. Das ist die abstoßende Vision der Hure Babylon im 17. Kapitel. Wir bekommen da ein Weib zu sehen, das in der Wüste auf einem scharlachroten Tier voller lästerlicher Namen sitzt. Sie selbst ist in Purpur und Scharlach gekleidet, mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt Prunk, Pomp und Protz, wie wir es von den Stätten kennen, wo man in den Begierlichkeiten und Lüsten schwelgt. Der wirkliche Glanz der Schönheit, wie er uns in Gottes Natur, in Wald und Wiese, Quelle, Blume und Tier aufleuchtet, ist hier nicht zu finden die Frau sitzt eben in der Wüste. Aber sie schafft sich ihre künstliche Schönheit, die nichts anderes als eine glitzernde Fassade vor einer schrecklichen Wirklichkeit ist; denn: Die Enthüllung, deren Zeuge wir hiermit werden, zeigt uns, worauf der Staat des Fürsten dieser Welt aufgebaut wird: auf denjenigen, die dem Moloch geopfert wurden; die man hinschlachtet, weil sie der widergöttlichen Entwicklung im Wege standen. Im alten Rom waren das die Martyrer, die man den wilden Tieren vorwarf oder bei den Volksfesten zu allgemeiner Belustigung als Fackeln verbrannte; in der heutigen Welt denken wir vor allem an die (jährlich wohl über 40 Millionen) vorgeburtlich getöteten Kinder! Trunken ist dieses Babylon vom Blut der Heiligen und der Zeugen Jesu. Ja wirklich, eine ganz eigentümliche, aufgekratzte, ständig neu „aufgegagte" Euphorie hat sich so vieler bemächtigt. Sie haben sich im Garten der künstlichen Genüsse und Lüste verirrt und sind dabei selbst irr geworden. An die Stelle eine klaren Geistes ist ein unvernünftiges Berauschtsein getreten, dem zwar auch immer wieder die typische Katerstimmung aller Betrunkenen folgt; aber eben auch die zunehmende Sucht, das Verlangen nach neuen Genüssen, die schnell das Natürliche hinter sich lassen und im Widernatürlichen, Perversen ankommen. O ja, wir kennen diese öffentliche Trunkenheit in unseren Tagen nur zu gut! Diese dritte Enthüllung hängt mit der ersten und der zweiten zusammen: Wir erkennen, von welchem gewaltigen Herrn und Meister sich die Welt abwendet und welchem Abgrund sie zusteuert, wenn wir die Christusvision bedenken; und es wird uns mit Blick auf die zweite Enthüllung, die Enthüllung unserer Armseligkeit, auch klar, daß wir selbst gefährdet sind, diesem Weib zu verfallen und von ihrem Wein zu trinken. Wer steht, der sehe zu, daß er nicht falle! 4. Hier tritt aber tröstlich eine vierte Enthüllung hinzu. Sie ist von größter Durchschlagskraft: Das Bild der Frau, von der Sonne umglänzt, den Mond zu ihren Füßen und vom Sternenkranz umgeben, die uns den Sohn, den Erlöser geschenkt hat (vgl. 12,1ff.): "Und am Himmel erschien ein großes Zeichen: eine Frau, bekleidet mit der Sonne und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Sie hat empfangen und schreit in ihren Wehen und Geburtsnöten. Noch ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein großer feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und sieben Kronen auf seinen Köpfen. Sein Schweif fegte den dritten Teil der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde. Der Drache steht vor der Frau, die im Begriff ist, zu gebären, um ihr Kind gleich nach der Geburt zu verschlingen. Sie gebar ein Kind, einen Sohn, der alle Völker mit eisernem Zepter regieren soll. Doch ihr Kind ward zu Gott auf seinen Thron entrückt. Die Frau aber floh in die Wüste, wo sie eine von Gott ihr bereitete Stätte hat..." Nicht zufällig ist die Frau bis in den Himmel entrückt. Mit der Sonne bekleidet und den Mond zu ihren Füßen, um ihr Haupt mit einem Kranz von zwölf Sternen umgeben, ist sie gleichsam selbst ein Sternbild geworden. Somit spielt sich das gesamte Drama der Welt und das Drama auch unseres Lebens unter diesem Gestirn statt. Alles bezieht sich letztlich auf den Sohn Gottes und mit Ihm auf die wahre Krone der Schöpfung, die schönste Blüte der Menschheit, Maria. In diesem Zeichen ist daher auch der Sieg! Die Apokalypse ist also wirklich ein Enthüllungsbuch. Dieses zeigt uns unter anderem Christus in Seiner Herrlichkeit, so wie Er wirklich ist. Es zeigt uns unser Inneres, ebenfalls wirklich so, wie es ist. Es zeigt uns die gefallene Welt, wie sie wirklich ist. Und es enthüllt uns das Bild des großen Zeichens, in dem wir siegen werden. Wenn wir also bei der ersten Enthüllung, der Christusvision, zurückbebten, bei der zweiten Enthüllung, derjenigen unserer Armseligkeit, noch mehr von Unsicherheit und Selbstzweifel gedrückt wurden; wenn uns schließlich die Enthüllung des Reiches des Fürsten dieser Welt einen Schrecken einjagte und uns vielleicht ausrufen ließ: Herr, wer kann da noch bestehen, dann gibt uns das Bild der Apokalyptischen Frau eine herrliche Siegesgewißheit. Ja, unter ihrem Schutz und Schirm werden wir gerettet werden das ist die frohe Botschaft dieser vierten Enthüllung. Und deshalb drängt sich uns das so uralte und doch hochaktuelle Gebet in unsere Seelen und auf unsere Lippen: Apokalypse und trotzdem ein Gott des Friedens?
Von P. Engelbert Recktenwald Daß eine Fata Morgana für Wirklichkeit genommen wird, ist eine Gefahr, die jeder kennt. Das Umgekehrte ist viel ungewöhnlicher. Im Traum den Traum für Wirklichkeit zu nehmen, gehört zum Traum dazu. Die Wirklichkeit für einen Traum zu halten, ist selten der Fall. Genau das widerfuhr dem heiligen Petrus, als er vom Engel aus dem Gefängnis befreit wurde: “Er folgte ihm und ging hinaus, wußte aber nicht, daß es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah. Er meinte vielmehr, ein Traumgesicht zu haben” (Apg 12,9). 'Dies ist zu schön, um wahr zu sein', dachte Petrus vielleicht. Und so ergeht es dem ganzen Christentum bis auf den heutigen Tag. Ein Gott, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist, dessen Liebe so groß ist, daß er für uns gestorben ist, der den Tod überwunden hat und uns ewig glücklich machen will? Zu schön, um wahr zu sein. Man hält diese Lehren für Mythen. Das Christentum wird zu einem Märchen. Tatsächlich ist das Christentum märchenhaft schön. Es ist ein 'Märchen'. Der Unterschied zu anderen Märchen besteht darin, daß es nicht menschlicher, sondern göttlicher Phantasie entsprungen ist. Und Gott ist nun mal ein Autor, der Märchen nicht nur schreiben, sondern Wirklichkeit werden lassen kann. Gute Märchen enthalten in sich eine allegorische Wahrheit. Sie sind allegorisch wahr, weil es ein Märchen gibt, das historisch wahr ist. Viele Märchen enden zum Beispiel mit dem Sieg des Guten über das Böse. Das ist nur deshalb keine Illusion naiven Wunschdenkens, weil einmal das Gute das Böse wirklich überwunden hat, und zwar so, daß, wer immer nur wahrhaft will, sich diesem Triumph anschließen kann. Trotzdem setzen viele Menschen alles daran, um irgendwelche Gründe zu finden, nicht an die Wahrheit dieses Märchens zu glauben. Was für ein Interesse kann man bloß daran haben, nicht von einem Gott unendlich geliebt zu werden? Mir erscheinen zwei Gründe plausibel. Erstens sind Märchen etwas für Kinder; das christliche Märchen, so scheint es, ganz besonders: Mit seiner Kunde von der Liebe eines Gottes, der jenen das Glück bereitet hat, die immer schön klein, sanft und demütig bleiben, hindert es uns daran, erwachsen zu werden, uns der rauhen Wirklichkeit zu stellen und das Leben selber in die Hand zu nehmen. Zweitens kann man sich vor der Liebe Gottes, wenn es sie gibt, nicht schützen. Seine Liebe sucht uns heim wie ein verzehrendes Feuer. Sie macht uns zu Schuldnern und zerrt den Abgrund unseres Elends ans Licht. Einen unerträglichen Schmerz, daß sie sterben zu müssen glaubte, nannte die selige Angela von Foligno die Wirkung jenes Wortes, das sie bei der Betrachtung der Passion Christi in ihrer Seele hörte: “Nicht zum Scherz habe ich dich geliebt!” Dieses Feuer brennt, und es gereicht uns entweder zur läuternden Umwandlung oder zur qualvollen Pein. So stellt sich die Glaubensverweigerung als eine Flucht heraus. Die rauhe Wirklichkeit, der man sich angeblich stellt, ist harmlos im Vergleich zur Wirklichkeit Gottes, der ein verzehrendes Feuer ist (vgl. Hebr 12,29). Weil man weder Kind noch Schuldner sein will, flieht man vor der Liebe in eine trugvolle, weil gottlose Wirklichkeit. Wer glaubt, stößt dagegen zur märchenhaften, aber eigentlichen Wirklichkeit vor. Er wird tatsächlich ein Kind, aber weil es ein göttliches Märchen ist, wird er ein Gotteskind. “Allen aber, die an seinen Namen glauben, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden” (Joh 1,12). In vielen Märchen kommen Verwandlungen vor, z.B. von Fröschen in Prinzen. Die schönste Verwandlung kommt nur in der Wirklichkeit vor: die Verwandlung von Menschenkindern in Gotteskinder. Deren Leben ist verborgen mit Christus in Gott (s. Kol 3,3). Es ist dem Zugriff dessen, was die Unverwandelten die rauhe Wirklichkeit nennen, entzogen. Man kann ihnen das irdische Leben rauben, aber nicht das göttliche. Das ist der Grund, weshalb die Gotteskinder, die an das göttliche Märchen glauben, es sich leisten können, trotz aller Härte des Erdenlebens sanft und demütig zu bleiben. Ihre Sanftmut ist nicht die Resignation vor der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, sondern die Frucht ihres Glaubens, der diese Wirklichkeit durchschaut hat als ohnmächtigen Schein gegenüber der Wirklichkeit Gottes. Weil ihr Leben in der Hand des Vaters liegt, brauchen sie die Welt nicht mehr zu fürchten. Die Glaubensverweigerer dagegen fürchten die Liebe Gottes und arrangieren sich deshalb mit einer Welt, die ihnen am Ende doch entschwinden wird. Somit besteht das Verhängnis nicht darin, daß Christen eine Fata Morgana für die Wirklichkeit halten, sondern daß eine glaubenslose Zeit die rettende Oase in einer Wüste für eine Fata Morgana hält. Der Glaubensverweigerer ist tatsächlich wie einer, der neben einer sprudelnden Quelle lebendigen Wassers langsam verdurstet. Die rettende Botschaft von der Liebe Gottes hält er für eine zu simple Antwort auf die Not der Zeit. Der Hinweis auf das Leiden in der Welt ist der Standardeinwand gegen die Existenz der Liebe Gottes: so als ob der Durst ein Gegenargument gegen die Existenz der Wasserquelle wäre. Da der Durst das einzige ist, was er spürt, hält er ihn allein für wirklich. Wer aber an die Wasserquelle glaubt, sich ein Herz faßt und - trinkt: der weiß, daß das Wasser Wirklichkeit ist - und der Durst löst sich ihm in nichts auf. Zu schön, um wahr zu sein? Das göttliche Märchen ist zu wahr, um nicht die Seele aller Glaubenden mit der Schönheit kindlicher Unschuld zu erfüllen. Diese Welt ist zu nichtig, um ihre so erwachsenen Kinder nicht zu enttäuschen. Der Glaube an das göttliche Märchen des Christentums ist der Engel, der uns wie Petrus aus dem Gefängnis der Welt hinausführen will in die Weite der göttlichen Liebe. Wenn wir diesem Engel folgen, erwachen wir zur Wirklichkeit. Diesen Text kann man auch hören und auf polnisch lesen und hören. Themenverwandte Beiträge: |
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