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Themen68er |
Von der Barmherzigkeit Gottes Vom hl. Alfons Maria von Liguori Gott ist so geneigt, seine Gnaden uns mitzuteilen, daß, mit dem hl. Augustinus zu reden, sein Verlangen, sie uns zu geben, stärker ist als unsere Sehnsucht, sie von Ihm zu empfangen. Der Grund ist, weil es der Güte wesentlich ist, sich mitzuteilen: est sui diffusiva, sagen die Philosophen, sie hat den Drang in sich, in Wohltun für andere sich zu ergießen. Deshalb hat Gott, die unendliche Güte, ein unendliches Verlangen, sich uns, seinen Geschöpfen, mitzuteilen und seiner Güter uns teilhaftig zu machen. Das ist auch der Grund von der großen Barmherzigkeit, die der Herr mit unseren Nöten hat. Den Erdkreis nennt David voll der göttlichen Barmherzigkeit; nicht aber voll der göttlichen Gerechtigkeit; denn Gerechtigkeit übt Gott durch Bestrafung der Übeltäter nur dann, wenn es zum Heile dient und Er gleichsam dazu gezwungen wird; dagegen übt Er zu jeder Zeit gern und freigebig Barmherzigkeit gegen alle; darum sagt der hl. Jakobus: “Die Barmherzigkeit ist erhaben über das Gericht” (Jak 2,13). Die Barmherzigkeit entwindet der Gerechtigkeit häufig die den Sündern bereiteten Geißeln und erwirkt ihnen Verzeihung. Deshalb heißt Gott beim Propheten die Barmherzigkeit selbst: “Deus meus misericordia mea: mein Gott und meine Barmherzigkeit” (Ps 58,18). Und wieder betet derselbe Prophet: “Um deines Namens willen, o Herr, sei gnädig meiner Sünde” (Ps 24,11). O Herr, vergib mir um deines Namens willen; Du bist ja die Barmherzigkeit selbst. Das Bestrafen ist nach Isaias nicht ein Werk nach dem Herzen Gottes, sondern Ihm fremd und ferne d.h. seiner Neigung entgegen: “Der Herr wird zürnen, daß Er sein Werk tue, sein befremdendes Werk... sein ungewöhnliches Werk” (Is 28, 21). Seine große Barmherzigkeit endlich hat Ihn bewogen, seinen Sohn in die Welt zu senden, um Mensch zu werden und durch seinen Kreuzestod uns vom ewigen Tode zu erlösen. Darum sagt Zacharias in seinem Lobgesang: “Durch die innerste Barmherzigkeit unseres Gottes, in welcher uns heimgesucht hat der Aufgang von der Höhe” (Lk 1,78). “Per viscera misericordiae: durch die innerste Barmherzigkeit;” d.h. durch eine Barmherzigkeit, die aus dem Grunde des Herzens Gottes hervorgeht, weil Gott lieber seinen Sohn Mensch werden und sterben, als uns verloren sehen wollte. Um zu erkennen, welches Mitleid Gott mit uns hat und welches Verlangen, uns Gutes zu erweisen, genügt es, die wenigen Worte zu lesen, die Er im Evangelium an uns richtet: “Bittet und es wird euch gegeben werden” (Mt 7, 7). Wenn ein Freund dem anderen seine Liebe beweisen will, kann er mehr sagen als: Bitte um was du willst: ich will es dir geben? Dies aber sagt Gott zu jedem von uns. Im Hinblick auf unsere Nöten lädt Er mit der Verheißung seiner Hilfe uns zu sich ein: “Kommet zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; Ich will euch erquicken” (Mt 11, 28). Die Juden beklagten sich einst über Gott und erklärten, Ihn fürder nicht mehr um Gnaden bitten zu wollen; da sprach der Herr zu Jeremias: “Bin Ich denn für Israel zu einer Wüste geworden oder zu einem Land, das späte Früchte bringt? Warum spricht denn mein Volk: wir sind abgewichen, wir wollen nicht mehr zu Dir kommen? (Jer 2, 31) Damit wollte der Herr zeigen, wie ungerecht das Benehmen der Juden gegen Ihn sei, da Er jeden, der zu Ihm seine Zuflucht nimmt, allezeit und unverzüglich tröste. Dies hat Gott auch schon durch Isaias erklärt: “Wenn du rufst, antwortet Er dir, sobald Er dich hört” (Is 30, 19). Du bist ein Sünder; willst du Verzeihung? Verzage nicht, sagt der heilige Johannes Chrysostomus, denn Gott hat ein größeres Verlangen, dir zu verzeihen als du, Verzeihung zu erhalten. Sieht aber Gott jemanden in der Sünde verharren, so wartet Er, bis Er Barmherzigkeit erweisen kann. “Es wartet der Herr, um sich euer zu erbarmen” (Is 30, 18). Inzwischen zeigt Er ihm die Strafe, die seiner wartet, damit er in sich gehe: “Denen, die Dich fürchten, gabst Du ein Zeichen, um zu fliehen vor dem Bogen, damit gerettet würden deine Geliebten” (Ps 59, 6). Bald erscheint Er an der Türe seines Herzens und klopft, damit er ihm öffne: “Siehe, ich stehe vor der Türe und klopfe” (Apk 3, 20). Bald geht Er ihm nach und ruft: “Warum sollt ihr sterben, Haus Israel?” (Ez 18, 31) Als wollte Er ihm mitleidsvoll zurufen: Sohn, warum willst du dich denn ins Verderben stürzen? Ja, so weit geht Gott, wie der heilige Dionysius der Areopagite lehrt, daß Er den Sünder bittet, sich nicht ins Verderben zu stürzen; und dies sagt auch der Apostel, wenn er die Sünder an Christi Statt bittet, sich mit Christo zu versöhnen: “Wir bitten an Christi Statt, versöhnt euch mit Gott” (2 Kor 5, 20). Hierzu bemerkt der heilige Chrysostomus: Christus selbst bittet euch; um was bittet Er? “Versöhnt euch mit Gott.” Wenn aber einige dennoch verstockt bleiben wollen, was soll dann der Herr noch mehr tun? Schließlich läßt er alle wissen, daß Er keinen, der reuig zu Ihm kommt, zurückweisen werde: “Wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstoßen” (Joh 6, 37). Er erklärt seine Bereitwilligkeit, jeden, der sich an Ihn wendet, aufzunehmen: “Bekehrt euch zu Mir... und Ich werde Mich zu euch kehren” (Zach 1, 3). Er verspricht, jedem bußfertigen Sünder zu verzeihen und seiner Sünden nicht mehr zu gedenken: “Wenn aber der Gottlose Buße tut über alle seine Sünden, die er begangen hat, so soll er leben; Ich will all seiner Missetaten nicht mehr gedenken” (Ez 18, 21.22). Er geht so weit, daß Er erklärt: “Kommet und klaget über Mich; wenn eure Sünden wie Scharlach wären, so sollen sie weiß werden wie Schnee” (Is 1, 18). “Klaget” d.h. kommt reuevoll zu Mir, und wenn Ich euch nicht aufnehme, so tadelt Mich als einen Wortbrüchigen! Aber nein, der Herr kann ein zerknirschtes Herz nicht zurückweisen: “Ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz wirst Du, o Gott, nicht verachten” (Ps 50, 19). Beim heiligen Lukas ist zu lesen, mit welcher Freude Er das verlorene Schäflein umfing, und mit welcher Liebe Er den verlorenen Sohn aufnahm, als dieser reumütig zu Ihm zurückkehrte. Und Gott beteuert sogar, daß im Himmel größere Freude sei über einen bußfertigen Sünder als über neunundneunzig unschuldige Gerechte: “Ich sage euch, ebenso wird auch im Himmel Freude sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen” (Lk 15, 5.7. 20). Der Grund hiervon ist nach dem heiligen Gregor, weil bußfertige Sünder Gott meist feuriger lieben als laue Gerechte. Mein Jesus, da Du mich so langmütig erwartet und so liebevoll mir, wie ich hoffe, verziehen hast, so will ich Dich vollkommen lieben, aber diese Liebe hast Du mir zu verleihen; gib sie mir, mein Herr: eine geringe Ehre wäre es für Dich, wenn ein von Dir so begünstigter Sünder nur eine geringe Liebe gegen Dich hegte. Mein Jesus, wann werde ich anfangen, gegen Dich dankbar zu sein, wie Du gegen mich gütig warst? Seither hast Du von mir statt des Dankes Beleidigungen und Geringschätzung erfahren. Soll ich etwa fortfahren, Dich so zu behandeln, Dich, der alles aufbot, meine Liebe zu gewinnen? Nein, mein Heiland, ich will Dich fortan von ganzem Herzen lieben und Dich nicht mehr beleidigen. Du befiehlst mir, Dich zu lieben, und ich verlange nichts anderes, als Dich zu lieben. Du suchst mich, und ich suche nichts als Dich. Gewähre mir deinen Beistand, ohne den ich nichts vermag. O Maria, o Mutter der Barmherzigkeit, ziehe mich ganz zu Gott hin. Es handelt sich bei diesem Text um das 16. Kapitel aus dem Buch Elemente einer Spiritualität der Liebe Die geschändete Barmherzigkeit Mein Podcast zum Thema
Eine Website zum Thema Barmherzigkeit Gott ist die Liebe Die Wahrheit, dass Gott die Liebe ist, stellt gleichsam den Gipfel all dessen dar, was “durch die Propheten und zuletzt durch den Sohn...” geoffenbart worden ist, wie es im Hebräerbrief heißt (Hebr 1,1). Diese Wahrheit erhellt den ganzen Inhalt der göttlichen Offenbarung und besonders die geoffenbarte Wirklichkeit der Schöpfung und des Bundes. Wenn die Schöpfung die Allmacht des Schöpfergottes offenbart, so erklärt sich die Ausübung der Allmacht endgültig durch die Liebe. Gott hat erschaffen, weil er es vermochte, weil er allmächtig ist; aber seine Allmacht wurde von der Weisheit geleitet und von der Liebe bewegt. Das ist das Schöpfungswerk. Das Werk der Erlösung ist noch beredter und bietet uns einen noch grundlegenderen Beweis: gegenüber dem Bösen, gegenüber der Sünde der Geschöpfe bleibt die Liebe als Ausdruck der Allmacht. Nur die allmächtige Liebe vermag das Gute aus dem Bösen hervorzuholen und das neue Leben aus Sünde und Tod. Papst Johannes Paul II. während der Generalaudienz vom 2. Oktober 1985 Missverständnis Unter heutigen Katholiken überwiegt ein Mißverständnis in Sachen Barmherzigkeit Gottes. Man versteht darunter eine Art einseitiger und systematischer Absegnung: Egal, was du denkst, was du tust, was du glaubst - das spielt bei Gott keine Rolle, weil Er dich ja liebt. In Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall. Weil Er dich liebt, will Er nicht, dass du dich deinen Dämonen überläßt oder - noch schlimmer - dich häuslich in deiner Mittelmäßigkeit einrichtest. Aus: Alain Bandelier, Kann der gute Gott zornig sein?, in: Vision2000 2/2011, S. 23, übersetzt aus: Famille Chrétienne vom 23.-29. Oktober 2010 Ein Gott der Liebe "Unser Gott ist wahrlich ein guter, Er ist ein milder Gott, denn Er ist ein Gott der Liebe. Und wo die Liebe im menschlichen Herzen lebt, da wird es erwärmt und durchglüht vom Geiste Gottes. So müsst ihr Gott lieben mit einem Gemüte, welches zart, innig, freudig und großmütig Gott liebt - aus seinem innersten Wesen." "Siehe, am Ende der Zeiten umringt Meine Barmherzigkeit die ganze Menschheit mit einem ausgesuchten Erbarmen, um so viele Menschen zu retten, als nur gerettet werden können. In gleicher Weise steigt Meine Barmherzigkeit in erhöhtem Grade ins Fegfeuer, um die leidenden Glieder schneller zu erlösen als es je geschehen ist. Darum rege ich Tausende von Gläubigen zu vermehrtem Gebet und zu guten Werken für sie an." Worte, die die hl. Bernarda Bütler (1848-1924) von Jesus hörte Ist Gott geizig? Meine Predigt zum 15. Sonntag nach Pfingsten
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