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Die Scheidung der Geister

Von Markus Reder

Das Stimmengewirr ist gewaltig. Doch mit pfingstlicher Zungenrede hat das gigantische Durcheinander leider nichts zu tun. Mit der Forderung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, künftig gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, droht der Diskussion um das katholische Eheverständnis der Absturz ins Bodenlose. Nur zur Erinnerung: Papst Franziskus ist das Thema Ehe und Familie derart wichtig, dass er zwei Synoden dazu einberufen hat. Sinn der Sache war erklärtermaßen, katholisches Ehe- und Familienleben unter dem massiven Druck einer säkularisierten Gesellschaft zu stärken. Herausgekommen ist – zumindest für den deutschen Sprachraum muss man das mit Entsetzen feststellen – eine Debatte, die sich zunächst an der Frage der Kommunionzulassung wiederverheirateter Geschiedener festbiss und sich nun im Thema Homo-„Ehe“ verrennt.

Wo ist die Auseinandersetzung mit dem Versagen der Kirche in der Ehevorbereitung? Wo werden neue Ideen zur lebensnahen Ehekatechese entwickelt? Wo ist die breite Debatte, wie man das unterscheidend Andere der sakramentalen Ehe jungen Menschen vermittelt und Ehepaare besser begleitet? Solche inhaltlichen Steilvorlagen, die die Synode zuhauf böte, bleiben weiter ungenutzt. Stattdessen schwillt die Verwirrung an und das katholische Eheverständnis wird immer unkenntlicher.

Umso notwendiger ist es, dass Bischöfe ihre Stimmen erheben, um dem Ansinnen des ZdK eine deutliche Absage zu erteilen. Dafür kann man nur dankbar sein. Nichts ist inmitten dieses unsäglichen Durcheinanders dringlicher, als Orientierung zu geben. Eine Scheidung der Geister, wie sie Bischof Oster fordert, ist mehr als überfällig. Diese Scheidung der Geister ist kein Nachtrag zum innerkirchlichen Dialog. Sie ist Voraussetzung dafür, dass ein solcher Dialog überhaupt sinnvoll ist und nicht von vornherein zur Machtfrage verkommt, ganz nach dem Motto, die Pressure-Group, die am meisten Wind macht, setzt sich durch. Eine solche zunehmende Politisierung kirchlichen Lebens entfremdet vom Evangelium, nimmt der Kirche ihre geistliche Kraft und lähmt jegliche missionarische Dynamik. Das Ergebnis ist jener fatale Prozess der Selbstsäkularisierung, der sich bereits an allen Ecken und Enden besichtigen lässt und sich immer stärker beschleunigt.

Man kann nicht Heilige Schrift und Überlieferung ignorieren, dann per Mehrheitsvotum Schöpfungstheologie, Ehe- und Sakramentenlehre und die christliche Anthropologie abwickeln und sich dabei auf den Glaubenssinn des Gottesvolkes berufen. Das ist absurd. Dass genau dies geschieht, zeigt das ganze Drama und Ausmaß der Verwirrung inmitten einer Kirche, die Gefahr läuft, sich immer mehr der Welt anzupassen und so tatsächlich zu einer seelenlosen NGO zu werden. Eine Entwicklung, vor der der Heilige Vater mit großem Nachdruck warnt. Längst geht es ja nicht mehr nur um die Frage, welchen Schaden Ehe und Familie im Säurebad des Säkularismus nehmen, sondern darum, wie die Kirche als Ganzes diesen Zersetzungsprozess übersteht und was dabei vom Evangelium übrig bleibt. Nichts wird dadurch besser, dass man die ätzende Säure des Relativismus zum Wohlfühl-Schaumbad „Marke Lebenswirklichkeit“ erklärt. Abhilfe schafft allein der Mut, die Geister zu unterscheiden. An diesem Klärungsprozess führt kein Weg vorbei.

Die Vorbereitung der Synode brauche nicht Gerede, sondern vor allem Gebet, hat Papst Franziskus mehr als einmal gesagt. Pfingsten ist kein schlechter Zeitpunkt, damit Ernst zu machen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Gaben des Geistes, sie sind bitter nötig.

Der Artikel erschien zuerst in der empfehlenswerten Tagespost am 22. Mai 2015 und erscheint hier mit freundlicher Genehmigung.


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