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Wie Sterne im Weltall?

Von P. Engelbert Recktenwald

Die heutige Zeit mit ihrer Genderideologie zeigt uns, wie mit dem Glauben an Gott auch die Orientierung verlorengeht, die uns die Schöpfungsordnung geben kann. Aus der von Gott zum Heil und Wohl des Menschen gefügten Ordnung, in der der Mensch seinen Platz, seine Identität und seinen Lebenssinn findet, wird eine unbegrenzte Manipulationsmasse, aus der sich der Einzelne wie aus Knete immer wieder neu formen und erfinden will: Er will nicht festgelegt sein auf ein bestimmtes Geschlecht, sondern nach Belieben Mann, Frau, Zwitter, Neutrum, Transgender oder etwas anderes werden können (Nur wenn er homosexuell ist, soll er das nicht ändern dürfen!).

Nun mag es, so könnte man argumentieren, dem Einzelnen überlassen bleiben, aus der Not seiner Identitätskrise die Tugend kreativer Selbsterfindung zu machen. Doch die Genderideologen belassen es nicht dabei. Vielmehr haben sie schon längst mit einem Kreuzzug begonnen, ihre Ideologie mit missionarischem Eifer zu verbreiten und in den Schulen die Kinder damit zu infizieren. Kürzlich bekannte mir ein renommierter Psychologe, dass er anfangs die Warnungen vor dieser Ideologie als Panikmache angesehen habe, bis er damit begonnen habe, die Schriften der Genderideologen selber zu lesen: Es sei in Wirklichkeit noch viel schlimmer!

Und wer hält dagegen? Statt dass die Kirchen hörbar und mächtig ihre Stimme erheben, hat die evangelische Kirche die Genderideologie bereits übernommen, während die katholische Kirche in Deutschland damit beschäftigt ist, sich für ihre vermeintlich veraltete Sexuallehre ständig zu entschuldigen und zu beteuern, dass man aus der heutigen Lebenswirklichkeit lernen und sich weiterentwickeln wolle. Katholische Theologen beteiligen sich sogar an einer verhängnisvollen Verharmlosungsstrategie, so z.B. Regina Heyder, die Vorsitzende der Theologischen Kommission des Katholischen Deutschen Frauenbunds KDFB. In einem Interview auf katholisch.de ("Nein, die gibt es nicht". Theologin Regina Heyder über eine angebliche "Gender-Ideologie") vom 2. Juli 2015 leugnete sie die Existenz einer Gender-Ideologie und bestritt, dass ernsthafte Vertreter des Gender Mainstreaming die freie Wählbarkeit des Geschlechts propagieren - und das zu einer Zeit, in der z.B. Norwegen ein Gesetz plant, das Kindern ab sieben Jahren erlaubt, ohne vorhergehende psychiatrische oder medizinische Untersuchung ihr Geschlecht zu wechseln. Frau Heyder scheint weder die Thesen Judith Butlers zu kennen, der Vorreiterin der Genderideologie, noch solche Sexualwissenschaftler wie die Professoren Martin Lücke oder Uwe Sielert. Es ist, so können wir daraus ersehen, eine gehörige Portion Weltfremdheit nötig, um sich über die Gefahren der Genderideologie hinwegzutäuschen. Und man vermisst in der Kirche auf weiter Flur fast jede Spur vom Selbstbewusstsein der ersten Christen, die sich mit heiligem Stolz von der antiken Sittenverderbnis abhoben und sich betrachteten als “Gotteskinder ohne Makel mitten in einem verdrehten und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr leuchtet wie Sterne im Weltall” (Phil. 2, 15).


Ignorante Gendersympathisanten

„Anatomie ist ein soziales Konstrukt“ lautet der Kernsatz der feministischen Theoretikerin Judith Butler. Das kann eine Hypothese für Doktorarbeiten sein, darf aber nicht Grundsatz staatlichen Handelns werden. Die Frage, ob es nur um die Beseitigung von Diskriminierungen geht oder doch um ein sozialpädagogisches Projekt, bei dem der Staat an der Rollenbildung junger Menschen mitwirkt, ist die letztlich entscheidende. Es ist erstaunlich, wie ignorant sich gerade die Grünen, aber auch alle anderen Parteien seit Jahrzehnten gegenüber den Schattenseiten der zum Teil wissenschaftsfeindlichen Gender-Theorie verhalten.

Rüdiger Soldt im Artikel Die Gender-Ideologie spaltet das Land, FAZ vom 25. Juni 2015.


Kinsey, Kentler, Sielert

Der WDR, der Kinseys jüngsten Geburtstag ohne eine einzige kritische Bemerkung feiert, zieht zur Rechtfertigung den Kieler Sexualpädagogen Uwe Sielert heran. Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet Sielert die fragwürdigen Forschungen des Amerikaners verteidigt. Sielert ist nämlich nicht nur einer der wichtigsten deutschsprachigen Vertreter der übergriffigen und schamverletzenden „Sexualpädagogik der Vielfalt“, sondern auch ein Schüler des Psychologen Helmut Kentlers. In „sexualwissenschaftlichen“ Modellversuchen gab Kentler obdachlose minderjährige Jungs in die Obhut von bekannten Pädophilen und erwirkte als Gerichtsgutachter zahlreiche Freisprüche für pädophile Missbrauchstäter.

Aus Die Wurzeln der „Sexualpädagogik der Vielfalt“, einem kritischen Beitrag der Demo für alle über Alfred Kinsey.


Über den Sprachgenderismus

Redewendungen wie "Übung macht den Meister" oder "Der Klügere gibt nach" dürften nicht mehr gebraucht werden, weil die geschlechtsübergreifende Bedeutung nicht mehr gedacht werden darf. Sätze wie "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörer" könnten überhaupt nicht mehr formuliert werden, da die sprachfeministisch korrekten Versionen "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörerinnen" oder "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörerinnen und Zuhörer" ad absurdum führen würden. (...) Der Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie ...

Der Dichter Reiner Kunze in den Passauer Neuen Nachrichten. Der Text ist aktueller denn je und überaus lesenswert.


Kentlers Horrorkrimi

Es klingt, als stamme es aus einem Horrorkrimi und es war über dreißig Jahre bittere Wirklichkeit in Berlin: das sogenannte Kentler-Experiment. Der umstrittene Sexualwissenschaftler Helmut Kentler, gegen den es nie irgendein Verfahren gab, hat in den siebziger Jahren Kinder und Jugendliche ganz bewusst an pädophile Pflegeväter vermittelt. Er war der festen Überzeugung, dass „sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen nicht schädlich sind“. So wurden Findelkinder und Straßenkinder aus Westberlin in die Obhut meist alleinstehender Pflegeväter gegeben, die oft wegen sexuellen Missbrauchs vorbestraft waren.

Aus: Heike Schmoll, Wie Berlin 30 Jahre lang Kinder an Pädophile vermittelte, FAZ online vom 16. Juni 2020.
Helmut Kentler (1928-2008) genoss in der EKD hohes Ansehen. Er war regelmäßig Mitwirkender auf Deutschen Evangelischen Kirchentagen: 1979 in Nürnberg, 1985 in Düsseldorf, 1987 in Frankfurt am Main, 1989 in Berlin. Sein Einfluss, zusammen mit dem Einfluss weiterer pädosexuellenfreundlicher Personen wie Gerold Becker (Odenwaldschule) und Hartmut von Hentig, führte “zu einem Klima des vermeintlich liberalen Umgangs mit Sexualität in Kirche und Jugendarbeit” (Geschichten, die zählen, Band I, hg. von Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Wiesbaden 2020, S. 39). Die katholische Kirche erwies sich in ihrer Lehre resistenter gegenüber diesem Einfluss, doch gab es moderne und liberale Geistliche, denen die Kirche zu konservativ war, die sich diesem Einfluss öffneten und so dem Missbrauch auch in der katholischen Kirchen breiteren Zugang gewährten. Dies wird heute von modernen Theologen (etwa Stephan Goertz) verdrängt, und wenn jemand wie Benedikt an diese Wunde rührt, wird er heftig angegriffen, cf. meine Analyse.


Männliche Gewalt

Die Gewalt gegen Körper geht vielmehr umgekehrt von den transgenderideologischen Ärzten und Kliniken aus, die Kinder im Rahmen einer vermeintlichen „Geschlechtsumwandlung“ sterilisieren und verstümmeln. Was also gewaltigen „Aufwand“ erfordert und selbst dann noch scheitert, ist nicht das Verbleiben im biologischen Geschlecht, sondern dessen „Umwandlung“. Genau diese Gewalt und die Sorge um das Kindewohl war übrigens einer der Hauptmotive für unseren Beitrag in der Welt und für das Dossier gegen die Falschberichterstattung des ÖRR über Biologie und Transsexualismus/Genderdysphorie. Wie berechtigt diese Sorge ist, zeigt sich daran, dass andere Länder gegen die „affirmative Therapie“ hart durchgreifen und die britische Genderklinik Tavistock geschlossen wird und sich auf eine Klagewelle gefasst machen kann.
Ebenso geht die Gewalt zudem von männlichen Straftätern aus, die sich, wie bereits vorgekommen, dank „Self-ID“ in Frauen umdeklarieren und in Frauengefängnissen weitervergewaltigen. Strick jedoch erklärt die Sorge, das sich der Transgenderideologie unterwerfende „Selbstbestimmungsgesetz“ könne Kinder und Frauen gefährden, kurzerhand zu einem „Fantasma.“ Vielleicht sollte er die von Tavistock „behandelten“ reumütigen Kinder und die von „Transfrauen“ vergewaltigten Frauen einmal fragen, wie die das sehen, bevor ausgerechnet er aus dem eigenen transgenderideologischen Phantasien heraus andere mit dem Stein der „Menschenfeindlichkeit“ bewirft.

Aus: Uwe Steinhoff, Zweigeschlechtlichkeit als „Letztwahrheit“

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Zum Thema:
Verächter der Wissenschaft - Martin Lücke und die Genderideologie

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