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Das Ende von Mann und Frau?

Zum Thema Gender Mainstreaming ist ein bemerkenswertes und wichtiges Buch erschienen: Dominik Klenk (Hg.), Gender Mainstreaming. Das Ende von Mann und Frau?, Gießen 2009, 176 Seiten.

Im ersten Beitrag zeigt Konstantin Mascher die Strategien und Argumente der Genderideologen auf. Deren Hauptstrategie besteht in der Neubesetzung der Sprache, entsprechend der Forderung der Feministin Judith Butler in ihrem Buch Gender Trouble. Das Ziel ist die Überwindung der Geschlechter-Kategorien, “die die Geschlechter-Hierarchie und die Zwangsheterosexualität stützen.” Die Diffamierung der natürlichen Sexualität als "Zwangsheterosexualität" durch eine der Hauptideologinnen des Gender Mainstreaming verrät die enge Verzahnung desselben mit der Homoideologie, die die natürliche, aufeinander hingeordnete Zweigeschlechtlichkeit des Menschen leugnet. Stattdessen wird das Konzept einer Geschlechtlichkeit vorgelegt, die “entlang eines Spektrums zwischen männlichen und weiblichen Merkmalen” oszilliert, wie Mascher anhand von Aussagen des GenderKompetenzZentrums, einer seit 2003 bestehenden Forschungs- und Beratungseinrichtung der Bundesregierung, belegt. Die Folgen dieser Polygender-Ideologie, die zunehmend fächerübergreifend die schulischen Lehrpläne durchdringt, zeigt sich in einer großen Verunsicherung junger Menschen über ihre sexuelle Orientierung. Eine Umfrage in den USA unter über 34.000 Jugendlichen zeigte, dass bereits über ein Viertel der Zwölfjährigen davon betroffen sind.

Einen chronologischen Überblick über den politischen Aufstieg des Gender Mainstreaming gibt Monika Hoffmann, beginnend von der UNO-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 bis zu den neuesten Richtlinien des EU-Parlaments aus diesem Jahr, die die von Butler geforderte Genderdurchformung der Sprache politisch durchzusetzen versuchen. So darf z.B. in der Anrede nicht mehr der Familienstand der Frauen erkennbar sein.

Im dritten Beitrag nimmt Írisz Sipos einige Schlagworte der Gender-Ideologie unter die Lupe. Der an und für sich harmlose und richtig zu verstehende Begriff der Gleichstellung von Mann und Frau etwa offenbart sofort seine Tücken, sobald man die Aussagen des GenderKompetenzZentrums mitbedenkt, dass es keine “natürlichen Rollen für Männer oder für Frauen” gebe und dass folglich “das Geschlecht eines Menschen deren [!] Leben nicht entscheidend prägen” dürfe.

In dem Beitrag Ehe - Die Ikone Gottes in der Welt setzt Christl R. Vonholdt der Gender-Ideologie das biblische Menschenbild entgegen. Dem folgt aus der Feder von Írisz Sipos ein Plädoyer für eine “Kultur der Leiblichkeit”, deren Notwendigkeit sichtbar wird angesichts der am Beispiel von Michael Jackson illustrierten “Unkultur der Entleiblichung”. Würde und Gefährdung der Leiblichkeit und deren Rehabilitierung durch die Fleischwerdung des Logos und die heilige Eucharistie werden in einer auch für den Katholiken größtenteils zustimmungsfähigen Theologie eindrucksvoll dargelegt.

In zwei Interviews geht es um Erfahrungen geschlechtsspezifischer Selbstfindung und Transsexualität. Charlotte Erdmann (Name geändert), die sich zu einem Mann umwandeln ließ und zu Benjamin wurde, erkannte schließlich, dass man “aus seinem Geschlecht nicht einfach aussteigen” kann. Ihr Selbstwertgefühl, das sie als Mädchen nie entwickeln konnte, konnte ihr nicht durch die Geschlechtsumwandlung, wohl aber durch Jesus Christus, den sie schließlich fand, zurückgegeben werden.

Wie Seelsorge die Identitätsentwicklung unterstützen kann, zeigt Markus Hoffmann, indem er unter anderem Anregungen von Martin Buber aufgreift.

Konstantin Mascher zeigt für die Pädagogik Alternativen zur Gender-Ideologie auf, die vor allem mit einer Pädagogik der Verunsicherung arbeitet durch “Hinterfragen der Zweigeschlechtlichkeit”, “Thematisierung der Vielgeschlechtlichkeit”, “Hinterfragen der Naturhaftigkeit von Geschlecht” und “Darstellung der Wandelbarkeit von Geschlecht anhand von Transsexualität”. Demgegenüber ist es Aufgabe einer ganzheitlich-integrativen Pädagogik, Hilfen in der Entwicklung zu einer reifen geschlechtlichen Identität anzubieten durch Wertschätzung der Unterschiedlichkeit, Entdeckung der “Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der Zweigeschlechtlichkeit” und jener spannenden Polarität zwischen Mann und Frau, auf der Familie und Gesellschaft aufbauen. Dagegen ist “eine konsequente Umsetzung der Genderideen” das genaue Gegenteil dessen, “was Jugendliche für ihre Identitätsentwicklung brauchen”. Denn in der Gender-Perspektive “ist die Unterscheidung in Mann und Frau eindeutig und nahezu ausschließlich negativ konnotiert. Geschlecht wird vor allem unter dem negativen Aspekt eines Unrechtsverhältnisses betrachtet, das zur ‘Zwangsheterosexualität’ und zur Unterdrückung der Frau führt - ein Ansatz, der für Kinder und Jugendliche als Zugang zum Thema völlig ungeeignet ist.”

Im letzten Beitrag gibt Dominik Klenk “Impulse für eine gerechte und schöpferische Gestaltung des Unterschieds”.

Der Empfehlung dieses Buches durch Robert Spaemann kann ich mich nur anschließen: “Von der Natur des Menschen können wir uns nicht emanzipieren. Wenn ein politisches Programm versucht, die Zweigeschlechtlichkeit zu destabilisieren, sie gar aufzulösen, so ist das dumm und gefährlich. Vordergründige Ziele und hintergründige Strategien des Gender Mainstreaming bedürfen einer gründlichen öffentlichen Diskussion, zu der dieses Buch Prägnantes liefert.”


Kirchentag: Hofierung der Sünde, Ächtung der Keuschheit

Der deutsche Sexualwissenschaftler Uwe Sielert, der die sog. „Sexualpädagogik der Vielfalt“ im deutschsprachigen Raum maßgeblich etabliert hat und in den WHO-Standards mehrfach zitiert wird, wünscht sich eine Dekonstruktion aller vorgegebenen Zusammenhänge von natürlichem Geschlecht, Gender, dem subjektiv empfundenen Geschlecht, und dem sexuellen Begehren. Er möchte die „Generativität und Kernfamilie denaturalisieren“ und sämtliche sexuelle Identitäten, auch die der Homosexuellen radikal in Frage stellen. Für die Pädagogik bedeutet dies, dass „sexuelle Vielfalt“ und „Vielfalt der Lebensformen“ zu Leitbildern erklärt werden, die laut WHO-Standards den Kindern vom Anfang ihrer Sprachfähigkeit an vermittelt werden sollen.

Das schrieb im April 2015 der Psychiater Dr. med. Christian Spaemann. Über Uwe Sielert hatte schon die FAZ am 14. Oktober 2014 aufgeklärt: Sielert kommt aus der Schule Helmut Kentlers, der in den siebziger Jahren verwahrloste Jugendliche bei vorbestraften Päderasten unterbringen ließ. “Kümmern gegen Sex, das war der Deal” (Antje Schmelcher im FAZ-Artikel Sexualaufklärung in Schulen. Unter dem Deckmantel der Vielfalt). Sielert bekam nun am 6. Juni dieses Jahres auf dem Evangelischen Kirchentag ein Forum, um über das Thema “Sexualität neu sehen” zu sprechen. Gleichzeitig bekam die Bruderschaft des Weges, eine Gruppe homosexueller Männer, die aus christlichen Glaubensgründen keusch leben wollen, vom Kirchentag ein Auftrittsverbot.


Genderideologie: Welches Netzwerk?

Helmut Kentler operierte in einem pädosexuellen Netzwerk, das bis zur Odenwaldschule, zu pro familia und zum Kinderschutzbund reichte. Er versuchte unter anderem die Forderung nach Abschaffung der Strafrechtsparagrafen 174 (sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen) und 176 (sexueller Missbrauch von Kindern) in der Politik durchzusetzen. In Berlin hat er mit finanzieller Unterstützung des Senats obdachlose männliche Jugendliche gezielt in die Obhut verurteilter pädophiler Männer geschickt, von denen sie dann missbraucht wurden. Kentlers unheilvolles Wirken wird inzwischen in Studien zur pädophilen Verstrickung der Grünen Partei und der Berliner Senatsverwaltung wissenschaftlich aufgearbeitet. Die von ihm konzipierte Sexualpädagogik ist allerdings weiter im Einsatz.
Kentlers Meisterschüler heißt Uwe Sielert. Die beiden waren eng befreundet. Sielert ist Mitbegründer des heute führenden Instituts für Sexualpädagogik Dortmund und arbeitete von 1989 bis 1992 bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) in Köln. Er beruft sich noch heute ganz offiziell auf Kentlers emanzipatorische Sexualpädagogik. Sielert nennt in seinen Aufsätzen als wünschenswerte Ziele sexualpädagogischer Arbeit ein aktives Eintreten für die „Vielfalt der sexuellen Orientierung“, das heißt für andere als heterosexuelle Orientierungen, sowie die völlige Dekonstruktion, das heißt die Totalvermeidung einer eindeutigen Geschlechtsidentitätszuordnung. Heterosexualität, Kernfamilie und Generativität (...) will Sielert „entnaturalisieren“. Er behauptet, wenn Pädagogik den Schülern auf irgendeine Weise nahelege, heterosexuell und in Kernfamilien mit leiblichen Kindern zu leben, könne dies eventuell deren Möglichkeit zur selbstbestimmten Lebensführung einschränken.

Aus einem Vortrag (dem Redemanuskript) von Hedwig von Beverfoerde auf der „Vierten Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz“ am 24. August 2019 in Berlin.
Wie verhält sich die katholische Kirche in Deutschland dazu? Statt über diese Ideologie aufzuklären, beteiligt sie sich an deren Leugnung (so etwa durch Regina Heyder) oder Verharmlosung und fällt sogar den Aufklärern in den Rücken, indem sie Kritik an der Genderideologie als Zeichen von Rechtspopulismus brandmarkt (so in der vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebenen Broschüre Dem Populismus widerstehen, Arbeitshilfe zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen, cf mein Hinweis darauf schon an dieser Stelle).


Unterwerfungsgeste

Wozu dient der Stern also? Eine explizit politische Einlassung auf einer Delegiertenkonferenz der Grünen 2015 in Berlin lautete: „Um sicherzustellen, dass alle Menschen gleichermaßen genannt und dadurch mitgedacht werden, wird in unseren Beschlüssen ab jetzt der Gender-Star benutzt. Transsexuelle, transgender und intersexuelle Personen werden so nicht mehr unsichtbar gemacht und diskriminiert.“ Hier wird keine intendierte Bedeutung oder sprachliche Funktion genannt, sondern eine Einstellung des Benutzers. Dieser stellt etwas sicher und folgt damit der Vorgabe, die mit dem Stern verbunden ist. Das ist, zurückhaltend formuliert, eine Geste der Anerkennung für ein bestimmtes Verständnis von sprachlicher Sichtbarmachung. Weniger zurückhaltend formuliert, handelt es sich um das Einfordern einer Unterwerfungsgeste. Der Genderstern ist ein sprachlicher Gesslerhut, mit dem signalisiert wird, dass sein Träger einer von den Proponenten vertretenen Geschlechterideologie folgt. Eine ausgeführte Grammatik des Sterns liegt nicht vor.

Der Linguist Prof. Dr. Peter Eisenberg in der FAZ vom 8. Januar 2021, zitiert auf theoblog.


Kritische Stimmen zum Gender Mainstreaming. Eine Presseschau.

Filme, CD

Bernhard v. Cl.
Intelligent Design
Maria u. ihre Kinder
Metamorphose
Pius XII.
Sophie Scholl
The Mission
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