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Kämpfe und Kronen

Das Buch Kämpfe und Kronen erzählt die wahre Geschichte des jungen Märtyrers Thuan, der als Page auf dem Hof des Herrschers von Annam lebte. Das alte Kaiserreich Annam ist das Vorgängerreich des heutigen Vietnam. Im 19. Jahrhundert fegten immer wieder Wellen der Verfolgung über die Christen Vietnams hinweg und brachten herrliche Zeugnisse des Glaubens hervor. Einer dieser Blutzeugen ist Thuan, dessen berührendes Schicksal ab dem Zeitpunkt des Todes des grausamen Christenverfolger Tu Duc der bekannte Jugendschriftsteller Joseph Spillmann SJ (1842-1905) vor unseren Augen ausbreitet.

Gleichzeitig bietet die Erzählung einen interessanten historischen Einblick in die faszinierende Zeit der Asienmission.

Viele christliche Eltern suchen nach guten Büchern für ihre Kinder; nach Büchern, die spannend sind und gleichzeitig pädagogisch wertvoll und für den Glauben begeisternd. Ein solches Buch ist jetzt zu haben. Der Stil wurde dem heutigen Sprachgebrauch behutsam angepasst. Das Buch ist geeignet für Jugendliche ab 12 Jahren und wird auch von Erwachsenen mit Gewinn gelesen.

Joseph Spillmann, Kämpfe und Kronen. Eine Märtyrergeschichte aus Annam.
Taschenbuch, 104 Seiten

Das Buch kann auf freiwilliger Spendenbasis (Richtwert: 1 Euro pro Exemplar) bei mir bestellt werden bei (siehe Impressum).


Ein Licht der Hoffnung aus Vietnams Martyrerzeit

“Inmitten dieser Foltern, die gewöhnlich die anderen beugen und zerbrechen, bin ich dank Gottes Gnade voll Freude und Heiterkeit, denn ich bin nicht allein, sondern Christus ist mit mir.” Dieses Zeugnis findet sich in dem Zitat, das Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika Spe Salvi aus dem Brief bringt, den der vietnamesische Märtyrer Paul Le-Bao-Thin im Kerker geschrieben hat. Paul Le-Bao-Thin starb im selben Jahr wie der hl. Joseph Diaz Sanjurjo, nämlich 1857 unter dem vietnamesischen Kaiser Tu Duc (1847 - 1883). Einen Einblick in diese faszinierende Zeit der vietnamesischen Martyrer gibt die historische Erzählung Joseph Spillmanns Kämpfe und Kronen, die zum Zeitpunkt des Todes Tu Ducs einsetzt und das Schicksal eines jungen Märtyrers vorstellt.


Fünf Märtyrer in Annam

Am 24. Juli 1859 erlitten in Annam fünf junge Christen das Martyrium. Constantin Kempf SJ berichtet darüber in seinem Werk Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert (Einsiedeln, Waldshut, Köln 1912, S. 304 f):

“Am 24. Juli 1859 errangen sich fünf Zöglinge eines Waisenhauses die Märtyrerpalme: Paul Bao, Dominikus Duyet, Peter Thae, Peter Tuam und Dominikus Ninh (Jos. Spillmann SJ, Durch Asien2, Freiburg 1898, 2. Hälfte, 335). ‘Tretet das Kreuz mit Füßen und ich will euer Glück begründen,’ sagte der Mandarin schmeichelnd. ‘Wir sind auf den Tod gefaßt,’ lautete die Antwort, ‘aber niemals werden wir den Herrn, den wir anbeten, mit Füßen treten.’ - ‘Wer gibt euch zu essen?’ - ‘Unser Herr Jesus Christus.’ - ‘Aber wer kann euch am Leben erhalten?’ - ‘Das kann Gott allein, der das Leben gibt.’ Da flammte der Zorn des Richters auf. ‘Euer Verbrechen,’ so schrie er, ‘ist zwar nicht todeswürdig, aber da ihr so gesprochen, so sollt ihr sterben, damit ihr erfahret, dass euer Leben in meiner Hand liegt.’ Die Knaben klatschten vor Freude in die Hände und riefen: ‘So gehen wir in unsere Heimat.’ Wütend befahl der Mandarin Peter Thae und Peter Tuam mit starken Stricken an Händen und Füßen zu binden und so über die Erde nach dem Richtplatze zu schleifen. Den andern drei Knaben ließ er den Strick um den Hals legen und dem Henker, der sie grausam würgte, nachlaufen. Als die zwei ersteren auf dem Platze ankamen, wo sie sich die Palme des Martyriums erkämpfen sollten, waren sie noch durch das Schleifen schon ganz mit Wunden bedeckt und färbten die Erde mit ihrem Blute. Jetzt brachte man den Elefanten, der sie töten sollte. Das wütende Tier, von den Soldaten gehetzt, stürzte sich auf Peter Thae, schleuderte ihn zweimal in die Luft und zermalmte ihn unter seinen Füßen. Dann faßte es Peter Tuam und endete in gleicher Weise seinen glorreichen Kampf. Länger dauerte die Todespein der drei anderen Knaben. Die Soldaten faßten das Ende des Strickes, welcher den Hals der drei jugendlichen Bekenner umschlang, zogen an und ließen dann wieder nach und quälten die Knaben so eine halbe Stunde. Endlich erdrosselten sie dieselben.”

Nach Schätzungen starben in Vietnam zwischen 1857 und 1862 über 5000 Katholiken um ihres Glaubens willen, darunter 115 einheimische Priester. 40000 Katholiken wurden aus ihrer Heimat vertrieben.


Martyrium in Annam

Die Vorsteher der christlichen Gemeinden haben am meisten auszustehen. Am 31. Dezember 1859 stellte man 90 derselben vor Gericht. Festgebunden an Händen und Füßen wurden sie zunächst so zerschlagen, dass das Blut reichlich floss und das Fleisch in Stücken von ihren Körpern gerissen wurde. Unaufhörlich rief ihnen der Mandarin zu: Tretet das Kreuz mit Füßen! Zu den Henkern aber schrie er: Hauet zu aus allen Kräften, bis sie tot sind! Einige fielen ab, alle übrigen erhielten an 60 Bambushiebe. Unvermögend sich von der Stelle zu bewegen, mußten sie in das Gefängnis getragen werden. Nach zwei Tagen begann dieselbe Tortur von neuem. Wiederum fielen auf die noch blutigen und zerrissenen Leiber 42 Bambushiebe; nach zwei Tagen abermals 45 Hiebe. Dann kamen die Hammerschläge an die Reihe, mit denen man ihre Beine bearbeitete. Hierauf zwang man sie, sich auf spitze Nägel niederzusetzen. Man wollte sie abtrünnig machen oder sie durch das Übermaß des Schmerzes töten. Leider fielen noch mehrere ab, doch die Mehrzahl und darunter sechzigjährige Greise blieb unerschütterlich.

Aus dem Bericht eines Missionars aus Annam (Vietnam), veröffentlicht in Die katholischen Missionen 1874, 210, zitiert in: Constantin Kempf S.J., Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert, Einsiedeln 1912, S. 305 f.


Pierre-François Néron

Am 3. November 1860 starb in Son Tây, Annam (Vietnam), als Märtyrer der hl. Pierre-François Néron (Phêrô Phanxicô Néron).

Constantin Kempf S.J. schreibt über ihn: Néron “war als Sohn einer armen Bauernfamilie in Bornay im Juradepartement am 21. September 1818 geboren. Bis zum 17. Jahre hütete er die Herden und war bei allen bösen Streichen der Dorfjugend der Hauptheld. Aber es lag doch etwas Edles in dem Wesen des urwüchsigen Bauernburschen. Durch die Lesung eines frommen Buches kam bei ihm eine gänzliche moralische Umwandlung zustande. Er ward ein Liebhaber des Gebetes, ging häufig zu den Sakramenten und gebrauchte all seinen Einfluß, um seine Kameraden zu gleichem Eifer anzuhalten. Allmählich entstand in ihm die Sehnsucht nach dem Priestertum. Der Pfarrer des Ortes ließ sich herbei, dem 19jährigen Jüngling die Anfangsgründe im Latein beizubringen. Aus Néron ward ein fleißiger und tugendhafter Student. Mit 30 Jahren stand er als Priester am Altare. Schon zwei Jahre zuvor hatte er im Pariser Missionsseminar Aufnahme gefunden. Sein erprobter, energischer Charakter machte ihn zum rechten Manne für die gefahrvolle Mission in Tongking [Nordvietnam]. Hier arbeitete er von 1849 bis 1860 unter den größten Entbehrungen, oft nicht wissend, wo er einen sicheren Schlupfwinkel finden könne. Ebenso wie durch seinen Mut hatte er durch seine große Frömmigkeit und Abtötung die Bewunderung erregt. Zweimal war es gelungen, ihn wieder aus der Gefangenschaft zu befreien. Aber das dritte Mal wollte sich der Feind die Beute nicht entgehen lassen. Drei Monate lang wurde der Selige nach den gewöhnlichen Torturen in einem Käfig gefangen gehalten. Die Heiden waren ob seiner ungetrübten Heiterkeit und großen Kaltblütigkeit angesichts des nahen Todes sehr erstaunt. Am 3. November 1860 wurde das Todesurteil [durch Enthauptung] vollstreckt” (Kempf, Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert, Einsiedeln 1912, S. 296).

Néron wurde am 17. Juni 1848 in Paris zum Priester geweiht. Sein erster Einsatzort war Kim Son, wo der lokale Mandarin im Gegensatz zu Kaiser Tu-Duc tolerant war. Als die Verfolgung ausbrach, zog sich Néron nach Ké-Vinh (Vinh-Tri), dem Sitz des Apostolischen Vikars, zurück. Nach einer Tätigkeit als Lehrer der Mathematik, Philosophie und Naturwissenschaften und dann auch als Rektor am Kolleg war er unter gefährlichen Bedingungen als Seelsorger in Ta Xa im Distrikt Son Tay tätig, wo 16.000 Christen unter der Verfolgung der dortigen Mandarine zu leiden hatten. Anfang August 1860 wurde er vom Bürgermeister von Ta Xa verhaftet und dem lokalen Mandarin überliefert. In dem Käfig, in dem er eingesperrt war, konnte er weder stehen noch sich ausstrecken. Lange musste er unter der berüchtigten Folter durch Schläge mit einem Rattan-Rohrstock leiden.

1909 wurde er vom hl. Pius X. selig-, am 19. Juni 1988 von Johannes Paul II. heiliggesprochen.


Jose Tuan

Am 30. April 1861 starb in An Bái, Tonkin, im Alter von etwa 40 Jahren während der Christenverfolgung unter Kaiser Tu Duc der hl. Jose Tuan OP. Er gehört zu den 117 Märtyrern Vietnams, die am 19. Juni 1988 heiliggesprochen wurden.


José Nguyen Duy Khang

Am 6. November 1861 starb in Trà Vi, Tonkin (heute Vietnam), im Alter von 29 Jahren als Märtyrer der Katechist und Dominikaner-Terziar José Nguyen Duy Khang. Er wurde gefasst, als er versuchte, den hl. Jerónimo Hermosilla aus dem Gefängnis zu befreien. Verurteilt zu 120 Peitschenhieben, wurde er danach noch weiter gefoltert und schließlich enthauptet. 1906 wurde er selig-, 1988 heiliggesprochen.


Etienne Théodore Cuenot

Am 14. November 1861 starb als Märtyrer während der Verfolgung unter Kaiser Tu Duc im Alter von 59 Jahren in Binh Dinh, Annam (Vietnam), der aus Frankreich stammende Bischof Etienne Théodore Cuenot M.E.P, seit 1840 Apostolischer Vikar von Ostkotschinchina. Er hatte in seinem Leben mehr als 11.000 Heiden getauft. Er gehört zur Gruppe von 117 Märtyrern, die am 19. Juni 1988 heiliggesprochen wurden. 1909, unter dem hl. Papst Pius X., war er seliggesprochen worden.


Märtyrer in Annam:

Pierre Dumoulin-Borie

Joseph Diaz Sanjurjo

Vincent Yen


Ein Missionar in Korea

Spillmann: Die Titus-Oates-Verschwörung

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