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Hl. Josef Diaz Sanjurjo OP Joseph Diaz Sanjurjo wurde am 25. Oktober 1818 in Suegos, Santa Eulalia (Diözese Lugo in der Region Galicien im Nordwesten Spaniens) geboren. Mit zehn Jahren ging er ins Knabenseminar der alten Bischofsstadt Lugo, danach studierte er Philosophie, Theologie und Recht an der Universität von Santiago de Compostela. Er wurde Dominikaner und trat in das 1527 gegründete Kloster in Ocana in der Provinz Toledo, südlich von Madrid, ein. Am 23. September 1842 wurde er eingekleidet. Die Priesterweihe empfing er in Cadiz in der südspanischen Region Andalusien am 23. März 1844.Sein großer Wunsch war, als Missionar nach Asien zu gehen. Mit fünf anderen Priestern kam er am 14. September 1844 nach Manila auf die Philippinen. Dort lehrte er an der 1611 gegründeten Universität Santo Tomas, der ältesten Universität Asiens. Im September 1845 wurde er in die Mission nach Tonkin gesandt, eine Region, die heute den nördlichsten Teil von Vietnam bildet. Am 5. September 1848 errichtete Papst Pius IX. das Vikariat von Zentraltonkin, indem er es vom Vikariat Osttonkin abtrennte, das seit 1693 den philippinischen Dominikanern anvertraut war. Er entsprach damit dem Wunsch des Vikars des bisherigen Gesamtvikariats, des hl. Jerome Hermosilla OP (1800-1861). Apostolischer Vikar von Zentraltonkin wurde Marti Gia. Dieser wählte Diaz Sanjurjo zu seinem Weihbischof. Diaz empfing am 5. April 1849 von Hermosilla die Bischofsweihe, zusammen mit Alcazar Hy, dem Hilfsbischof von Hermosilla. Am 26. August 1852 wurde Diaz Apostolischer Vikar von Zentraltonkin und damit Nachfolger von Bischof Marti Gia, der wegen Krankheit das Land verlassen mußte und sich nach Hongkong begeben hatte. Zu seinem Weihbischof ernannte er den hl. Melchor Gracia Sampredo OP, den er am 16. September 1855 in der Kathedrale von Bui Chu zum Bischof weihte. Die Missionsanstrengungen des Heiligen waren sehr erfolgreich. Allein im Jahre 1852 wurden in seinem Vikariat 28355 Personen getauft. Doch bald wurde er ein Opfer der Christenverfolgung, die unter König Tu Duc (1847-1883) ausbrach. Dieser erließ drei Gesetze “die darauf abzielten, europäische wie vietnamesische Priester auszurotten. Jetzt entwickelte sich eine systematische Verfolgung: In jedem Dorfe, wo man Grund hatte, einen Priester zu vermuten, wurde Haus für Haus umstellt und durchsucht” (Bernard de Vaulx, Katholische Missionsgeschichte, Aschaffenburg 1962, S. 136). “Im Zeitraum von 14 Jahren wurden um die Mitte des Jahrhunderts 51 einheimische Priester im Missionsgebiet der Franzosen und 47 in dem der Spanier getötet: insgesamt belief sich der Verlust auf 5 Bischöfe, 115 Priester und 5000 Christen. Trotzdem blieben nach diesem Blutbad noch 57 französische und 236 einheimische Priester auf dem Lande verborgen, die für eine halbe Million Christen weiter sorgten” (Atlas der Katholischen Weltmission, München 1932, S. 33). Zu jenen fünf Bischöfen gehört Diaz Sanjurjo. Im März 1856 wurde er gefangengenommen und nach Nam Dinh (Tonkin) gebracht. Er betrachtete seine Ketten “als kostbare Zierden und frohlockte in der Hoffnung, sein Blut für Christus vergießen zu dürfen. ‘Möchte es, mit jenem vereint, das unser Erlöser auf Kalvaria vergoß, mich von all meinen Sünden reinigen können’, schrieb er in seiner demütigen Heilandsliebe aus dem Kerker. Als die Richter von ihm verlangten, das Kreuz mit Füßen zu treten, erklärte er entschieden, dass er eher alle nur erdenklichen Martern erleiden wolle” (Ferdinand Baumann SJ, Pius XII. erhob sie auf die Altäre, S. 288). Am 20. Juli 1857 wurde er öffentlich enthauptet. Leichnam und Haupt wurden in einen Fluss geworfen. Das Haupt konnte von christlichen Fischern geborgen werden und wurde am 27. September 1891 nach Ocana überführt. Unter dem hl. Papst Pius X. wurde für 1743 Blutzeugen aus Indochina das Seligsprechungsverfahren beantragt. 1917 gab die Ritenkongregation diesem Antrag für ca. 1300 Märtyrer statt und leitete das Verfahren ein. Es wurden dann aber 25 Märtyrer davon ausgewählt, die “gleichsam als Vertreter einer weit größeren Zahl von vielen Tausenden ungenannter Martyrer” (Baumann, S. 287) seliggesprochen wurden, und zwar am 29. April 1951 von Papst Pius XII., unter ihnen Diaz Sanjurjo. Am 19. Juni 1988 sprach ihn Johannes Paul II. heilig, und zwar zusammen mit 116 weiteren Märtyrer aus Vietnam, “darunter 96 Vietnamesen, 11 Spanier und 10 Franzosen; darunter sind 8 Bischöfe, 50 Priester, 59 Laien; von den Laien waren 16 Katechisten, 4 Ärzte, 3 Soldaten, 1 Richter und als einzige Frau die Mutter von 6 Kindern: Agnes Le Thi Thanh” (Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 3, S. 292). Die vollständige Liste findet man auf dieser Website. Thomas Khuong Am 30. Januar 1860 starb in Tonkin, Nordvietnam, als Märtyrer der selige Thomas Khuong. Er wurde 1789 geboren und war der Sohn eines Mandarins. Vor seinem Tod musste er noch grausame Torturen erleiden. Er gehört zu einer Gruppe von 25 Märtyrern, die Pius XII. 1951 seligsprach und die zu den 4000 Opfern der Christenverfolgung gehörten, die zwischen 1857 und 1862 in Tonkin wütete. Zu dieser Gruppe gehört auch der hl. Bischof Diaz Sanjurjo. Heiliger Vincent Yen Heute vor 200 Jahren, am 22. Juli 1807, empfing der hl. Vincent Yen, einer der Märtyrer von Vietnam, den Habit der Dominikaner. Er wurde 1764 in Tra-lu geboren, Provinz Nam-dinh, Tonkin, Hinterindien. Im Alter von 40 Jahren wurde er vom drei Jahre älteren hl. Ignatius Delgado OP zum Priester geweiht. Der hl. Ignatius Delgado, ein spanischer Missionar aus Villafelice (Provinz Saragossa), war 1787 zum Priester geweiht und am 11. Februar 1794 zum Coadjutor von Bischof Alonzo Phê, dem Apostolischen Vikar von Osttonkin, mit Recht auf Nachfolge ernannt worden. Seine Weihe fand am 20. November 1795 statt. Die Nachfolge von Bischof Phê trat er an, als dieser am 2. Februar 1799 starb. Delgado war der unmittelbare Vorgänger des hl. Jerome Hermosilla (s.o. Art. über Sanjurjo). Am 9. September 1800 wurde der aus der Provinz Cordoba gebürtige hl. Dominik Henares Minh OP (1765-1838) zu seinem Coadjutor ernannt und am 9. Januar 1803 zum Bischof geweiht. Unter Bischof Delgado wuchs die Zahl der Katholiken von 114.000 auf 160.000 im Jahr 1815. Sie lebten in 800 Pfarreien. Im Jahr 1820 kam Kaiser Minh Mang (auch Minh Nanh), der “vietnamesische Nero”, an die Macht. Er war christenfeindlich eingestellt, verbot die Einreise weiterer Missionare und befahl die im Lande lebenden Missionare in die Hauptstadt Hue, um sie überwachen zu können. Die Missionare von Tonkin tauchten unter. 1823 “folgte eine Verordnung, in der alle Christen vom höchsten Mandarin bis zum einfachen Manne aufgefordert wurden, sich eindeutig von ihrer Religion loszusagen. Denen, die das Kreuz zum Zeichen ihrer Sinnesänderung mit Füßen traten, wurde versprochen, sie so zu behandeln, als wären sie nie Diener dieser volksfremden Religionsgemeinschaft gewesen. Gleichzeitig wurde die Zerstörung der Kirchen und Pfarrhäuser angeordnet” (Bernard de Vaulx, Katholische Missionsgeschichte, S. 135). 1836 erließ Minh Mang die Todesstrafe für jeden Priester, der aufgegriffen würde, für jeden, der einen Priester versteckt, und für jeden Beamten, der die Verhaftung eines Priesters vorsätzlich oder fahrlässig verhindert. 1838 brach der Sturm der Verfolgung mit ungebremster Heftigkeit los. Der hl. Vincent wurde am 8. Juni 1838 gefangengenommen. Selbst seine Wächter waren von der Ausstrahlung seiner Reinheit und Heiligkeit beeindruckt. Der führende Mandarin war ihm wohlgesonnen und wollte ein Todesurteil verhindern. Er glaubte, ihm eine goldene Brücke bauen zu können, indem er ihm vorschlug, vor der Versammlung der Mandarine, die über ihm zu Gericht saßen, zu sagen, er sei ein Arzt und kein Priester. Doch Vincent erwiderte, er sei nicht bereit, um den Preis einer Lüge sein Leben zu retten. Er sei bereit, für Jesus Christus zu sterben. Als dem Kaiser dieses Bekenntnis überbracht wurde, sprach dieser das Todesurteil über ihn aus. Am 30. Juni 1838 wurde der hl. Vincent Yen in Hai Duong enthauptet. Aufrecht, gelassen und voll Freude war er den letzten Gang zur Hinrichtung geschritten. Am 27. Mai 1900 wurde er von Leo XIII. seliggesprochen, am 19. Juni 1988 von Johannes Paul II. zusammen mit 116 weiteren vietnamesischen Märtyrer heiliggesprochen. Zu dieser Gruppe gehören auch die heiligen Ignatius Delgado und Dominik Henares. Am 9. Juni 1838 wurde Bischof Henares verhaftet und am 25. Juni enthauptet. Bischof Ignatius Delgado starb am 12. Juli 1838 als Opfer der Christenverfolgung, in einem Käfig gefangen gehalten, aus Hunger und Erschöpfung. Eine Märtyrergeschichte aus Annam Organtino Gnecchi-Soldi Vor 400 Jahren, am 22. April 1609, starb in Nagasaki, Japan, der Missionar Organtino Gnecchi-Soldi SJ. Organtino Gnecchi-Soldi wurde 1532 im italienischen Casto, Valsabbia, Provinz Brescia, geboren, empfing in Loretto seine Berufung und trat 1556 zusammen mit seinen zwei Brüdern in Ferrara in die Gesellschaft Jesu ein. Während seines Studiums in Rom hörte er u.a. den späteren Kardinal Francisco Toledo SJ (1532-1596). 1566 wurde er auf eigenen Wunsch in die Mission nach Ostasien gesandt. Im September 1567 kam er in Goa an der westindischen Küste an, wo er über anderthalb Jahre blieb. Im Mai 1569 ging es über Malakka und Makao weiter nach Japan, wo er am 18. Juni 1570 zusammen mit dem Portugiesen P. Francisco Cabral SJ, dem Missionsoberen, ankam. Die Japanmission war vom hl. Franz Xaver (1506-1552) im Jahr 1549 begründet worden. Sie profitierte von der Herrschaft des Militärdiktators Oda Nobunaga (1534-1582), der ein Gegner des Buddhismus war. Dieser eroberte 1568 Kyoto in Mitteljapan und erlaubte kurz danach dem portugiesischen Jesuitenmissionar P. Luís Fróis (1532-1597) die katholische Missionstätigkeit. Bis dahin war die Mission hauptsächlich auf den Süden Japans, auf die Insel Kyūshū, beschränkt gewesen. Von P. Luis Frois wurde Organtino in die Mission eingeführt, dessen leitende Stelle in jenem Gebiet, Gokinai genannt, er ab 1577 einnahm. 1576 baute er in Kyoto eine Kirche (Nanbantempel genannt: Tempel der “südlichen Barbaren”). Am Fest Mariä Himmelfahrt feierte er dort die erste hl.Messe. 1580 baute er in Azuchi, ca. 40 km weiter östlich, am Biwa-See gelegen, eine Kirche und ein Seminar zur Heranbildung eines einheimischen Klerus. Unter Organtino nahm die Mission einen unglaublichen Aufschwung. Als Frois im Januar 1577 die Gegend verließ, gab es dort 1500 Christen. Bis zum Oktober desselben Jahres wandten sich 8000 weitere Japaner dem Christentum zu! P. Organtino war von einer großen Liebe und Hochachtung zu den Japanern durchdrungen. In einem Brief vom September 1577 schreibt er: “Diese Japaner gehören zu den klügsten Völkern, die es in der ganzen Welt gibt, und darin sind sie uns allen weit überlegen, denn sie unterwerfen sich willig der Vernunft. Wer sehen will, was Gott Unser Herr der menschlichen Natur mitgeteilt hat, möge nur nach Japan kommen!” (zitiert in: Josef Franz Schütte SJ, Valignanos Missionsgrundsätze für Japan, Rom 1958, S. 146). Er war davon überzeugt, dass die Japaner aufgrund ihrer Tugenden die blühendste Kirche auf dem Erdkreis bilden würden, wenn sie sich zum christlichen Glauben bekehren. Diese seine Braut, als welche er die japanische Kirche betrachtete, beschrieb er in seinen Briefen mit ergreifenden Worten, z.B.: “Wer immer von den Unsrigen nach Japan kommt und nicht Liebe fasst zu dieser wunderschönen Braut, und nicht gleich die Sprache lernt, und sich nicht in edelster Weise in sie umformt, [der verdient], als untauglich und unnütz im Weinberg des Herrn aus Japan nach Europa weggejagt zu werden” (Brief vom 10. März 1589 an den Ordensgeneral Claudio Aquaviva, a.a.O. S. 144). Beim Tod Nobunagas 1582 gab es 150.000 Christen, “davon schon 25000 im Mitteljapan, mit 200 Kirchen und 75 Jesuitenmissionaren, von denen aber nur 26 Priester waren” (Joseph Albert Otto, Kirche im Wachsen, Freiburg im Breisgau 1940, S. 37). Der Nachfolger Nobunagas, Toyotomi Hideyoshi (1582-1598), verbot 1587 das Christentum. Etwa 140 Kirchen wurden zerstört. Die große Verfolgungswelle von 1597, der in Nagasaki der hl. Paul Miki SJ und 25 weitere heiliggesprochene Märtyrer zum Opfer fielen, überlebte Gnecchi-Soldi, der sich zu jener Zeit zusammen mit zwei weiteren Priestern der Gesellschaft Jesu in Kyoto aufhielt. Trotz der Verfolgung blühte die Mission. “Im Jahr 1599 zählte man von Februar bis October 40000 Taufen. Im Jahr 1600 wurden 50 Kirchen aufgebaut und über 50000 Heiden getauft” (Joseph Spillmann in Wetzer und Welte). 1601 wurden die ersten drei Japaner zu Priestern geweiht. Zu jener Zeit war es in Japan und Indien üblich, jene Kinder zu töten oder auszusetzen, die man nicht glaubte ernähren zu können. Organtino sammelte sie und sorgte dafür, dass sie christlich erzogen wurden. Außerdem gründete er Schulen und Krankenhäuser, wo er selber sich oft liebevoll um die Kranken kümmerte. 1606 kam er nach Nagasaki, wo er 1609 starb, hochangesehen und verehrt, von Christen wie von Nichtchristen. Er wird der zweite Vater des japanischen Christentums genannt. Der Visitator P. Alessandro Valignano (1539-1606) urteilte 1584 in einem Brief an den Ordensgeneral über ihn, er habe für den Verkehr mit den Japanern ein einzigartiges Talent, besitze bei ihnen ganz große Autorität, sei sehr freigebig und habe in der Ausführung von Bauplänen sehr großen Mut. Das Ende der Mission auf Ceylon Die Eroberung Jaffnas Das Plakkaat gegen die Katholiken Es gab zu jener Zeit etwa 40 bis 50 Priester auf Ceylon, die drei verschiedenen Orden angehörten, nämlich Dominikaner, Franziskaner und Jesuiten (nach Heinrich Hahn, Geschichte der katholischen Missionen). Die Zahl der Katholiken wird auf 250000 geschätzt (Klaus Koschorke, Holländische Kolonial- und katholische Untergrundkirche im Ceylon des 17. und 18. Jahrhunderts, in: Ulrich van der Heyden, Heike Liebau (Hg.), Missionsgeschichte - Kirchengeschichte - Weltgeschichte, Stuttgart 1996, S. 274). Das seit Ende des 15. Jahrhunderts bestehende Königreich Kandy liegt im Landesinneren in den Bergen und blieb sowohl unter den Portugiesen (1518-1658) wie auch unter den Holländern (1658-1796) unabhängig. Es wurde erst 1815 von den Briten erobert. |
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