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Max Jakob Der Maler und Dichter Max Jakob wurde am 12. Juli 1876 in Quimper, Bretagne, ca. 15 km nördlich von der Atlantikküste, als viertes von sieben Kindern einer jüdischen Familie geboren. Sein Großvater stammte aus Neunkirchen (Saar). Nach dem Lizentiat in der Rechtswissenschaft ging er mit 24 Jahren nach Paris und ließ sich im Viertel Montparnasse nieder, dem berühmten Künstlertreffpunkt. Eine Stelle als Gerichtsschreiber verlor er bald wieder, worauf er als Putzer in einem Handelshaus unterkam. Er begann mit dem Dichten und kam dadurch mit berühmten Künstlern in Kontakt, mit Pablo Picasso (1901), André Salmon (1902), Guillaume Apollinaire (mit dem ihm seit 1904 eine lebenslange Freundschaft verband), Francis Caro, Mac Orlan, Jean Cocteau, Christopher Wood, Amedeo Modigliani und auch mit dem späteren Résistancekämpfer Jean Moulin. Bei ihren Zusammenkünften leitete Max “stets die Gespräche und bestritt den größten Teil selbst, was der Hauptanziehungspunkt” ihrer Treffen war; “er sprach, gestikulierte, mimte, erweckte, brach aus, schuf Neues, indem er von der Deklamation zur Parodie überging, von fühlbaren Effekten zu leichter Unterhaltung; er war wie ein Feuerwerk” (John Harry, Max Jakob, in: Heimkehr zur Kirche. Konvertiten des 20. Jahrhunderts, 1. Band, hg. von F. Lelotte, Luzern, München 1956, S. 59-76). Max Jakob nahm Drogen und ergab sich außerdem mit ganzer Seele der Astrologie und dem Okkultismus. In seinem Innersten litt er am Ungenügen dieser Welt, an der Sinnlosigkeit seines Lebens, an seiner eigenen Sündhaftigkeit. “Fühlend, dass die Natur auf das Unendliche ausgerichtet ist, seufzte er darüber, dass seine Schwachheiten ihn immer mehr in den Sumpf des Bösen sinken ließen, und ein großer Ekel erfaßte ihn; Todestrauer, Selbstmordgedanken quälten ihn innerlich, während er äußerlich gefeiert wurde als der Gastgeber, welcher seine Leute amüsiert” (Harry, S. 63). Dann kam das Ereignis, das sein inneres Leben umwälzte und welches er selber als eine Christusvision bezeichnete. In seinem Tagebuch unter dem Datum des 7. September 1909 heißt es: “Ich bin von der Nationalbibliothek zurückgekommen, habe meine Mappe abgelegt und meine Pantoffeln gesucht, und als ich den Kopf erhob, war jemand an der Wand! Es war Jemand! Mein irdischer Körper fiel zu Boden! Der himmliche Leib war an der Wand des armseligen Zimmers. Warum, o Herr? - O, verzeihe mir; er ist auf einer Landschaft, die ich einst gezeichnet habe! Aber Er! Dieser hier! Welche Schönheit, Eleganz und Milde! Seine Schultern, sein Gang! Er hat ein Kleid aus gelber Seide, mit Blau verziert. Er hat sich umgewendet und ich sehe Sein friedliches, leuchtendes Gesicht ...” (S. 63 f). Bereits am nächsten Tag suchte er eine Kirche auf, um sich taufen zu lassen, und war enttäuscht, als er aus Skepsis abgewiesen wurde. Der Glaube an Christus blieb ein für allemal in seinem Herzen, aber die Umwandlung seines Lebens gestaltete sich schwierig. Fünf Jahre setzte er sein altes Leben als Bohemien fort, jedoch mit dem Unterschied, dass er immer wieder Christus bezeugte und Menschen, die ihm begegneten, bekehren wollte. In dieser Zeit entstand sein Hauptwerk Le Cornet à Dés. Seine innere Verlassenheit nahm Max Jakob als Sühne für seine Sünden an. “Eines Abends, in einem Café, sprach Max von seinem Verlangen nach der Taufe; da trat ein unbekannter, kleiner, buckliger Jude zu ihm und machte ihn auf das Haus der Priester von Sion, die sich mit der Bekehrung der Kinder Israels befassen, aufmerksam, und Max begab sich eilends dorthin” (Harry, S. 67). Dort traf er in P. Schafner auf einen Priester, der ihn annahm und ihm P. Ferrand als Katecheten zuwies. Doch die Verstrickung in die Welt der Sünde, z.B. der Astrologie, war für Jakob noch so groß, dass er sich immer noch nicht zu einer konsequenten Bekehrung entscheiden konnte. Am 17. Dezember 1914 hatte er dann im Kino eine weitere Vision, die ihn mit vollkommener Beschämung erfüllte: “Warum, warum, mir diese Gunst / Bei meines Lebens schwarzer Brunst? / Du kennst, o Gott, mein sündiges Versagen; / Wie kannst Du mich da länger ertragen?” Seine Freunde, denen er davon erzählte, hielten ihn für verrückt und lachten darüber. “Bei den einen wurde er abgetan als Schauspieler, bei den anderen sonst verdächtigt, so dass er allein allen Versuchungen ausgesetzt blieb. Sein einziger Trost war der allabendliche Besuch der Basilika Sacré-Coeur auf dem Montmartre. Je mehr er sich dann jeweils der Kirche näherte, um so mehr fühlte er, wie sehr er von allen verlassen und einsam war” (Harry, S. 68). Schließlich hatte sein Drängen nach der Taufe Erfolg: Am 18. Februar 1915 empfing er das Sakrament der Wiedergeburt in der Kapelle der Schwestern Unserer Lieben Frau von Sion. Sein Taufpate war Pablo Picasso, der ihm die Nachfolge Christi des Thomas von Kempen schenkte. Doch darauf folgte die Enttäuschung, dass keine einschneidende Veränderung in ihm vorgegangen war: “Ich habe nicht die Kraft, mein irdisches Leben zu ändern; es schreckt mich in der Hilflosigkeit, in der ich bin; und wer könnte mir helfen, wenn nicht die katholischen Priester? Die Juden sind Männer des Geistes; ich brauche Männer des Herzens ...” (S. 70). Als Apollinaire starb, wurde er der Leiter von dessen Malerschule. Sein künstlerischer Erfolg wuchs. Der Kreis seiner Freunde vergrößerte sich um Künstler wie Radiguet, A. Billy, A. Malraux. Sein Leben änderte sich erst, als er durch ein Unglück mit dem Tod konfrontiert wurde. Am 25. Januar 1920 wurde er von einem Auto angefahren und kam ins Krankenhaus. Seitdem ließ ihn der Gedanke an das Ende nicht mehr los: “Ihr Leute in den Autos, hört, hört doch den Klang meiner Totenglocke, die sagt, dass ihr sterben werdet! Ich habe das soeben gelernt im Spital und rufe es euch zu am Boulevard Magenta: Ihr werdet sterben; wir alle werden sterben. O, erschreckend wahres Wort, o Wort der Wahrheit, der einzigen Wahrheit, Wort, an dem man rütteln kann, das man aber wälzen muß mit dem Finger der Gedanken; ihr werdet sterben!” Um den Gelegenheiten zur Sünde aus dem Weg zu gehen, zog er von Paris fort. Auf den Rat des befreundeten Abbé Weill bat er 1921 um Asyl in der Abtei Saint-Benoît-sur-Loire (früher Fleury; über 110 km südlich von Paris). Fortan machte er nach dem Aufstehen um 5.30 Uhr eine Stunde Betrachtung, wie es der hl. Franz von Sales in seiner Philothea empfiehlt. Dann nahm er an der hl. Messe teil. Nachmittags betete er den Kreuzweg. Nur einmal am Tag nahm er eine Mahlzeit ein. Dazwischen malte und dichtete er. Er verehrte die allerseligste Jungfrau Maria. Dennoch wurde er auch jetzt immer wieder von seinen alten Gewohnheiten eingeholt, gab den Versuchungen nach und suchte immer wieder Paris auf, besonders zwischen 1928 und 1936. Als Frankreich von den Deutschen besetzt wurde, mußte er den gelben Stern tragen und die Verschleppung seiner Verwandten erleben: Sein älterer Bruder Gaston kam 1943 nach Auschwitz, seine jüngste Schwester wurde im Januar 1944 in das berüchtigte Sammellager von Drancy (ca. 10 km nordöstlich von Paris) gebracht. Am Vormittag des 24. Februar 1944 schließlich wurde er selbst in Saint-Benoît-sur-Loire von der Gestapo verhaftet. Am Morgen hatte er noch dem Abbé Hatton die hl. Messe gedient. Er kam zunächst ins Gefängnis von Orléans, dann in das Sammellager von Drancy. Seine Schwester traf er dort nicht mehr an: Sie war bereits nach Auschwitz gebracht worden, wo sie ermordet wurde. Am Abend des 5. März, zwei Tage vor dem geplanten Abtransport nach Auschwitz, starb Max Jakob in Drancy inmitten seiner jüdischen Brüder und ohne priesterlichen Beistand an einer Lungenentzündung. Den Tod hatte er bereits im voraus willig angenommen. Ein jüdischer, mitgefangener Arzt bezeugte: “Er sprach ganz persönlich den Wunsch aus, katholisch zu sterben und formulierte diese Bitte mit viel Takt und Diskretion, um uns Juden nicht zu beleidigen ... Wir versprachen ihm alles und konnten das Versprechen halten.” Einen Rosenkranz, den sie in seiner Tasche fanden, banden sie ihm um die Hände. Bei aller Skepsis, die die Visionen Jakobs verdienen, bleibt doch festzuhalten, dass die Vision vom September 1909 bei allem Auf und Ab seines weiteren Lebens einen beständigen, festen Glauben an Christus begründete, so dass er einmal schreiben konnte: “Ich werde so lange an diese Erscheinung denken, als Du mein Gedächtnis erhältst und bei diesem gelben und blauen Engel verweilen. Ich werde allen kritischen Argumenten, den Sticheleien der Atheisten, Schwätzer, der getäuschten und andere täuschenden Denker das Zeugnis meiner Augen, die Begeisterung meines Herzens, die Tränen meiner Freude ... entgegenhalten” (S. 64). Ein weiterer Maler und Dichter: David Jones Sigrid Undset Heute vor 85 Jahren, am 1. November 1924, trat die norwegische Schriftstellerin Sigrid Undset, die 1928 für ihren Roman Kristin Lavranstochter den Nobelpreis erhielt, in die katholische Kirche ein. Sie bekannte: “Weil ich glaube, dass Jesus Christus Gott ist, der uns erschaffen hat, glaube ich, dass Er Seine Kirche so gegründet hat, wie sie die Menschen nötig haben. Was mir Gott durch Seine Kirche gegeben hat, ist schwer in Worten auszudrücken. Er hat selbst gesagt, Er gebe uns Seinen Frieden, dieser Friede sei aber nicht von dieser Welt, sondern von ganz anderer Art. Man kann ihn vielleicht vergleichen mit dem in den Tiefen der Meere herrschenden Frieden, den Stürme und Ruhe auf der Oberfläche nicht beeinflussen. So erfahren wir, dass das Reich Gottes in uns gründet und umgeben ist von unserem äußeren, unruhigen, halb wirklichen, halb illusorischen Ich ...” (zitiert in: Louis Chaigne, Sigrid Undset, in: Heimkehr zur Kirche, Band 3, Luzern 1958, S. 62 f). Die riesige Preissumme des Nobelpreises verteilte sie restlos für wohltätige Zwecke. Sigrid Undset, deren Konversion auf Unverständnis und Ablehnung stieß, beschäftigte sich viel mit der katholischen Vergangenheit Norwegens. In dem Sammelband Nordische Heilige schreibt sie über die Heiligen Sunniva, Olav, Hallvard, Magnus, Eystein und Thorfinn, außerdem über den Barnabitenmönch Pater Karl Schilling und den Glaubenswechsel in Norwegen. Ihr Lieblingsheiliger war der hl. Thomas Morus. Anders als Knut Hamsun, durchschaute sie frühzeitig den Nationalsozialismus und engagierte sich seit Beginn der 30er Jahre gegen ihn, so dass sie 1940 nach Amerika flüchten musste. 1945 nach Norwegen zurückgekehrt, starb sie am 10. Juni 1949. Ihr letztes Werk war eine Biographie der hl. Katharina von Siena. Übrigens meinte Father Stanley Jaki OSB, dass sich Sigrid Undset über die Lehre von Dominus Iesus gefreut hätte. In der Zeitschrift Inside the Vatican schrieb er: “Sigrid Undset would find, therefore, a great comfort in the ruling, of June 29, 2007, of the Congregation for the Doctrine of Faith, that only the Roman Catholic Church is entitled to call itself a Church.” Gisbert Kranz Der Schriftsteller Gisbert Kranz wurde am 9. Februar 1921 in Essen-Steele (Ruhr) geboren. In meiner Kölner Zeit lernte ich Gisbert Kranz persönlich kennen. Am 31. Mai 1999 hielt er auf meine Einladung hin im Haus St. Alfons der Priesterbruderschaft St. Petrus in Köln-Lindenthal einen Vortrag über G. K. Chesterton. Kranz schrieb zahlreiche Biographien, meist von Heiligen, die in verschiedenen Sammelwerken erschienen, zuletzt in fünf Bänden beim Eos-Verlag, St. Ottilien: Zwölf Frauen, Zwölf Reformer, Zehn Nothelfer, Zwölf Kirchenmänner, Acht Despoten. Seine Stärke bestand in seinem kurzweiligen Stil, mit dem er treffsicher, plastisch und präzise das Leben und den Charakter der geschilderten Person zum Ausdruck bringen konnte. Seine Biographie über Florence Nigthingale ist auch kath-info nachlesbar, jene über Amalie von Gallitzin wurde von mir als Sonderbroschüre herausgegeben und kann kostenlos bei mir bestellt werden. Im Taschenbuch Eine Jugend im Dritten Reich beschreibt er seine eigenen Erfahrungen in einer Zeit, die zu einem Nonkormismus zwang, zu dem wir nach seiner Meinung unter veränderten Umständen auch heute wieder den Mut haben müssen. In seiner Broschüre Der Widerstand der katholischen Jugend im Dritten Reich hat Martin Ramm auch dieses Taschenbuch ausgewertet. Auf unserer Website über C. S. Lewis ist ihm eine eigene Seite gewidmet. “Bis in sein hohes Alter zeichneten Kranz sein heiteres Wesen und seine vorbildliche Gelassenheit am Lebensabend aus”, schrieb die Aachener Zeitung nach seinem Tod. Er starb am 3. Oktober 2009 in Aachen. Pieter van der Meer de Walcheren Vor 100 Jahren, am 25. Februar 1911, empfing im Alter von 30 Jahren der holländische Schriftsteller Pieter van der Meer de Walcheren, “der Lehrmeister der katholischen Dichtung der Niederlande” (Gisbert Kranz), in der Pariser Kirche Saint-Médard die heilige Taufe, in derselben Kirche, in der Paul Claudel seine erste Beichte abgelegt hatte. Sein Taufpate war der berühmte Vorkämpfer des Renouveau Catholique Léon Bloy. Über diese Taufe berichtet van der Meer: “Ich fühlte die Macht der geweihten Finger des Priesters und die reinigende Kraft des Sakramentes meinen Körper und meine Seele durchdringen... Ich war plötzlich ein reines, sündenloses Kind und fühlte mich in direktem Kontakt mit der Übernatur” (zitiert in: Maria-Joseph Lory, Pierre van der Meer de Walcheren, in: Heimkehr zur Kirche. Konvertiten des 20. Jahrhunderts, Zweiter Band, hg. von F. Lelotte, Luzern, München 1957, S. 189). Gleichzeitig wurde sein Sohn Pieterke getauft. Van der Meer war seit dem 16. Juni 1902 mit der fünf Jahre älteren Christine Verbrugghe verheiratet. Die kirchliche Trauung fand anschließend an die Taufe statt. Pieter und Christine wohnten seit ihrer zivilen Trauung in Uccle, Brüssel. Die Begegnung mit den Armenvierteln von Brüssel weckte in ihnen den Wunsch, den Armen zu helfen. Sie wandten sich dem Sozialismus zu. Doch als sie feststellen mußten, dass den hehren Worten keine Taten entsprachen, kehrten sie ihm wieder den Rücken. Sie zogen nach Paris, wo Pieter die künstlerische und intellektuelle Szene kennenlernte. Doch auf die Dauer konnten ihn weder die schöne Kunst noch der französische Esprit befriedigen. Hinzu kam der Tod seiner Mutter, die als Agnostikerin beim Sterben von großer Angst vor dem Jenseits geplagt wurde. Nach einer Phase der Nietzsche-Begeisterung bemächtigte sich seiner seit 1909 die Verzweiflung: “Der Mensch ist ein unsinniges Wesen. Ich empfinde um uns herum undurchdringliche Dunkelheiten, und ich will sehen. Warum kann ich mich denn nicht zufrieden geben mit dem Tastbaren, Begrenzten, Wirklichen vor mir? Warum ruft mein Geist nach dem Unendlichen und der Ewigkeit?” (Lory, S. 183) Die katholische Kirche hielt er wie die meisten Intellektuellen für eine rückständige und bornierte Institution. Doch immerhin war er sich im klaren darüber, dass er sie und ihre Lehre kaum kannte. Deshalb entschloss er sich aus Neugier, eine Weile im Trappistenkloster von West-Malle zu verbringen. Die Ausstrahlung der Mönche, die Atmosphäre des Friedens und der Gregorianische Gesang erschütterten ihn: “Ich horchte ergriffen. Der Chorgesang der Psalmen bewegte sich wie die mächtigen und wohlklingenden Wellen des Meeres. Meine Seele war von diesem Wechselchor menschlicher Stimmen hingerissen in einen unendlichen Lichtraum. Die Welt schläft, und vor mir, in diesem schwach erleuchteten Raum, wachen, singen und beten Menschen. Bin ich es, der sich täuscht, oder sie, sind sie verrückt? Wer hat recht: Anatole France, Renan, Zola, Nietzsche... oder diese Mönche, die hier in der Nacht einsam beten und sich opfern für das Heil einer Menschheit, die nichts davon weiß” (zitiert in Lory, S. 184 f). Sein Unglaube war erschüttert, aber noch nicht besiegt. In Rom machte ein Pontifikalamt in St. Peter einen ähnlichen Eindruck auf ihn. Die Schönheit der Kunst drängte ihm immer mehr den Gedanken an die Transzendenz auf: “Eine Fülle von Liebe”, so schrieb er über die Fresken Giottos, “in einem gleichmäßigen, jedoch intensiven Licht, durchdringt die Darstellungen des Lebens Mariae und Jesu. Wir sind, erfüllt von tiefer Freude, mehrere Stunden in der Kapelle geblieben. Und ich beginne zu begreifen, dass der einzige Gegestand der Kunst Gott sein muß” (S. 185). Selbst sein fünfjähriger Sohn war von der Welt des italienischen Katholizismus fasziniert. Als sie schließlich zurückkehrten, fragte er seine Mutter, warum sie eigentlich hier nie in die Kirche gingen, während sie es doch in Italien getan hätten. Seitdem besuchten sie den Gottesdienst der Benediktiner in der Rue Monsieur von Paris. Den letzten Anstoß zur Konversion gab van der Meer die Begegnung mit Léon Bloy. Von dessen Büchern war er so begeistert, dass er ihn persönlich kennenlernen wollte und ihn besuchte. “Der grimmige Schriftsteller, mit weißem Haar und dichtem Schnurrbart, empfing den jungen Holländer mit gewinnender Sanftmut, und sie sprachen lange miteinander, ohne jeglichen Anstoß. Als Pieter ihm erklärte, dass er, obschon zutiefst getroffen von seinen Büchern, kein Katholik sei, begnügte sich Bloy mit der Antwort: ‘Mein Freund, wenn Sie nicht katholisch sind, sind Sie im Irrtum’” (Lory). Nach diesem Gespräch las van der Meer ein ganzes Jahr hindurch nur noch religiöse Werke, allen voran die Bibel. Am 11. Dezember 1910 besuchte er Bloy ein zweites Mal und bat ihn um Vermittlung zu einem Priester, um seinem qualvollen Ringen um die Wahrheit endlich ein Ende zu bereiten. Dem Kaplan der Basilika Sacré-Coeur eröffnete er seine Seele und ward nicht enttäuscht: “Welch wohltuendes Gefühl, in die ruhigen, klaren Augen eines Menschen zu schauen, der Gott kennt!” Der Priester gab ihm den Römischen Katechismus des Konzils von Trient und leitete ihn zum regelmäßigen Gebet an. Von Léon Bloy bekam er als letzte Vorbereitung auf die Taufe das Leben und die Visionen der Anna Katharina Emmerich. Das Ehepaar van der Meer lernte Jacques und Raissa Maritain kennen, des weiteren Pierre Termier, Ernest Psichari und andere bedeutende Katholiken. Sie bekamen noch zwei Kinder, von denen eines, Jean-François, mit zwei Jahren starb. Die Tochter Anne-Marie trat bei den Benediktinerinnen von Oosterhout ein. Pieterke wurde Benediktiner und Priester, starb aber bereits am 1. Februar 1933. Christine starb 1953, Pieter am 15. Dezember 1970. Berühmt wurde sein Werk Das weiße Paradies über die Kartäuser. Ich denke ... ... Gedanken des Friedens, nicht des Verderbens, sagt der Herr im Introitus zum 23. Sonntag nach Pfingsten. Sind diese Worte angesichts des Zustandes der Welt glaubwürdig? Eine Predigt.
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