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Pater Johann Eduard Lamy
„Ich will der Diener des Herzens Jesu sein“

Von Gabi Weiß

Am 9. September 1909 hatte der französische Priester Pater Jean-Édouard Lamy in der Pilgerstätte Gray eine bedeutende Erscheinung: Während er die Messe las, erschien ihm die Gottesmutter und ihr ärgster Widersacher, der Satan. Sie sagte dem Geistlichen den Weltkrieg voraus und forderte ihn auf, eine Kongregation und den zukünftigen Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau vom Wald (Notre Dame de Bois) im Wald von Pailly zu gründen. Danach verschwand sie. Doch dies ist weder die erste derartige Vision Pater Lamys gewesen, noch sollte es die letzte sein.

Geboren wurde der Seher als Landwirtssohn am 22. Juni 1853 im kleinen französischen Dörfchen Pailly nahe Paris. Anders als im Leben anderer Heiliger und Seher war schon seine Kindheit von tiefer Frömmigkeit geprägt. Vor allem die Muttergottes verehrte er von klein auf. Seine Schwester, die bis zu ihrem zwölften Lebensjahr das Zimmer mit ihm teilte, erzählte später, sie habe den Bruder nie zu Bett gehen sehen. „Er brachte die ganze Nacht im Gebete zu, auf einem Schemel kniend [...] ganz aufrecht vor dem Bild der Unbefleckten. [...] Ich bin kein einziges Mal aufgewacht, ohne den Bruder in dieser Stellung zu finden. Jahrelang sah ich sein Bett stets unberührt“ (Dr. Paul Biver, Pater Lamy. Ein Apostel und Mystiker für die Welt von morgen, Lauerz 1994).

Als der Junge eines Tages betend durch die örtliche Pappelallee wanderte, zeigte sich ihm die Gottesmutter zum ersten Mal, über den Bäumen schwebend, allerdings ohne zu sprechen. Schon bald zeigte sich die klare Berufung Eduards zum Priestertum, doch ein Hausbrand, der die Lamys aller Besitztümer beraubte, verhinderte den geplanten Eintritt ins Priesterseminar. Im Januar 1875 wurde Lamy zum Militär eingezogen, 1878 stieg er zum Unterfeldwebel auf. In dieser Zeit verlor er durch eine Pulverladung das rechte Auge. Im selben Jahr verließ er das Heer und kehrte in sein Heimatdorf zurück.

Obschon er beinahe 26 Jahre alt war, fand sich das Geld für seinen Eintritt ins Seminar noch immer nicht. Schließlich machte er eine Lösung ausfindig: Lamy wurde von den Oblaten des hl. Franz von Sales ausgebildet, im Gegenzug trat er für 15 Jahre in ihre Dienste ein. In Troyes übernahm er einen Jungenhort, den er erst wieder aufzubauen hatte. Mit Strenge aber auch Güte erzog er die Jungen, die oft aus den schwierigsten Verhältnissen kamen, und hatte daneben noch mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen. Es verging kein Tag, an dem er für sich und die Jungen genug Geld oder Essen für den nächsten Tag besaß. Mit seinem Studium erging es Lamy ganz ähnlich wie einem großen französischen Heiligen, dem Pfarrer von Ars. Hart musste er arbeiten und blieb doch stets ein schlechter Schüler, weswegen er auch erst 1886 die Priesterweihe empfing.

Einen besonderen Ruf verdiente er sich unter seinen Jungen als Beichtvater. Tage- und Nächtelang saß er Beicht. „Oft habe ich so 250-280 Jungens nacheinander beichtgehört“, berichtete er später (Biver, Pater Lamy). 23 Priester gingen unter seiner Obhut aus dem Hort hervor. Nach einer halbjährigen Zwischenstation als Vikar in Guéret wurde Pater Lamy Vikar in St. Ouen und gründete auch dort einen Jungenhort.

Er wurde bekannt als Armenpfarrer; am liebsten hielt er sich bei den Lumpensammlern in den Armenvierteln auf. Seine erste Pfarrei, La Courneuve bei Paris, war ein Tummelplatz für genau diese Bevölkerungsschicht. Und hatte in dem Ort zuvor kaum einer das „Vater Unser“ beherrscht, war bald ein reger Kirchbesuch festzustellen. Leute kamen von weit her, um den Pfarrer aufzusuchen. Auch in La Courneuve galt seine besondere Fürsorge dem örtlichen Jungen- und Mädchenheim.

Als er nun 1909 die alljährliche Wallfahrt in den Gnadenort Gray antrat und vor dem Gnadenbild am Altar die Messe las, geschah es: Die Muttergottes und der Teufel erschienen dem erschrockenen Priester. Bis zur Wandlung verharrte sie am Altar, sprach mit Pater Lamy über persönliche Dinge und die Gründung einer Kongregation. Auch ihre Unterhaltung mit dem Teufel über den bevorstehenden Krieg und ihren Streit um die Seelen der Menschen durfte der staunende Pater Lamy mit anhören. Vor der heiligen Wandlung verschwand Maria. Daraufhin erschien Pater Lamy Jesus, der nur die Worte „Auf heute in einem Jahr“ sprach. Tatsächlich sollte er genau ein Jahr darauf wieder zu dem Pfarrer kommen.

1914 baute Pater Lamy an der Stelle, die Maria ihm gezeigt hatte, bei Pailly die Kapelle U.L. Frau vom Wald aus einem alten Forsthaus. Die darauffolgenden Jahre hatte der fromme Mann immer wieder Erscheinungen der Muttergottes, seines Schutzengels, des Erzengels Gabriel, Jesu und zahlreicher anderer Heiliger und Engel. Währenddessen überzog Krieg die Welt und ließ auch Pater Lamys Pfarrei nicht unbeteiligt. Eine große Bombenexplosion erschütterte den Ort. Da P. Lamy dies aufgrund der Marienerscheinungen schon im voraus wusste, hatte er seine Gemeinde bereits Wochen zuvor zu Buße und Reue aufgerufen, damit die Gottesmutter das Schlimmste verhindere. So gab es zwar 900 Verwundete, aber trotz der giftigen Gase keinen einzigen Toten.

Endlich, im Alter von 75 Jahren, versucht Pater Lamy Marias Wunsch nachzukommen und die von ihr gewünschte Kongregation zu gründen. Schon vorher hatte sie ihn vor den Schwierigkeiten und dem Widerstand des Teufels gewarnt. Die Vorhersage sollte eintreffen: Drei Mal bemühte sich der betagte Geistliche, indem er Novizen um sich scharte, aber erst beim dritten Mal gelang das Vorhaben. 1930 wurde die Kongregation der Diener Jesu und Mariens (SJM) gegründet. Pater Lamy zog als Generaloberer nach Chambourg. Auch dort blieben die Wunder, die das Leben Pater Lamys stets geprägt hatten, nicht aus. Eine Madonnenstatue im Garten fing im Beisein mehrerer Zeugen zu weinen an. Aber durch Missgunst und Streit sah sich Pater Lamy 1931 gezwungen, seine Novizen zu entlassen. Später würde sich die Kongregation wieder zusammentun, Niederlassungen gründen und wachsen. Doch das sollte Pater Lamy nicht mehr erleben. Im Alter von 77 Jahren nahm ihn seine himmlische Mutter am 1. Dezember 1931 für immer zu sich. In Courneuve wurde er zwei Tage später, von einer großen Menschenmasse begleitet, beerdigt.

Sein Vermächtnis, die Kongregation der Diener Jesu und Mariens, hat trotz aller Widerstände bis heute überdauert. Das Heiligtum U.L. Frau vom Wald ist ein vielbesuchter Gnadenort, an dem sich - davon zeugen die Votivtafeln an den Wänden - schon zahlreiche Heilungen ereigneten, obwohl die Muttergottes eindringlich bat, vor allem um innere Gnaden zu bitten und nicht um „irdische Dinge“. So bringt der Nachlass dieses besonderen Christen, der übrigens auch von Jacques Maritain sehr geschätzt wurde und der einen Kardinal zu dem Ausspruch brachte: „Ich habe in meinem Sprengel einen zweiten Pfarrer von Ars!“, heute noch reife Früchte.


Paul Francis Wattson

Vor 100 Jahren, am 30. Oktober 1909, trat Paul Francis Wattson, der Begründer der Weltgebetsoktav, in die katholische Kirche ein. Er tat dies zusammen mit 16 Gefährten und Gefährtinnen, mit denen er eine Gemeinschaft, die Society of the Atonement (Congregatio Fratrum Adunationis Tertii Regularis Ordinis S. Francisci oder Societas Adunationis, SA) gebildet hatte. Ihre Mitglieder wurden die Graymoor Friars genannt.

Wattson wurde 1863 als Sohn eines Geistlichen der Episkopalkirche geboren. In Graymoore, Garrison, New York, gründete er 1898 die erwähnte Society, eine anglikanische Gemeinschaft mit franziskanischer Spiritualität. Er tat dies zusammen mit Lurana White, die er im Frühjahr 1897 durch Briefkorrespondenz kennengelernt hatte und die ihrerseits, als Mitglied der Episcopal Sisters of the Holy Child Jesus in Albany, New York, von einer franziskanischen Gemeinschaft geträumt hatte. Da ihre Pläne konvergierten, trafen sie sich am 3. Oktober 1898, um gemeinsam das Werk der Sühne und Versöhnung (atonement) zu gründen. Es sollte eine Gemeinschaft sein, die mit der franziskanischen Spiritualität die Förderung der kirchlichen Einheit verbindet. Als Ort wählten sie Graymoor aus, ein einsamer Flecken in der Nähe des Dorfes Garrison (ca. 85 km nördlich der Mündung des Hudson River in den Atlantik in New York), der im wesentlichen aus einer Kapelle und einem alten Bauernhaus bestand. Die Kapelle trug den bezeichnenden Namen St. John’s-in-the-Wilderness. Am 15. Dezember zog Lusana mit einer Gefährtin in das Bauernhaus ein. Im darauffolgenden Jahr bezog Watts eine nahegelegene Hütte, die er “Palace of Lady Poverty” nannte.

Die ersten Jahre waren sehr hart, da viele Wohltäter ihre Gaben einstellten, als sie bemerkten, dass sich die Gemeinschaft für die Einheit mit der katholischen Kirche einsetzte und heftige Opposition seitens der Episkopalkirche provozierte.

Wattson rief die Gebetswoche für die Einheit der Christen ins Leben, die noch heute begangen wird. Sie beginnt am 18. Januar, welcher Tag von Paul IV. als Gedächtnistag des römischen Amtsantritts Petri festgelegt worden war, und endet am 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des hl. Paulus. 1910 wurde sie vom hl. Papst Pius X. gebilligt. Papst Benedikt XVI. sprach in der Generalaudienz vom 23. Januar 2008 darüber: “Es war im Jahr 1908: Ein amerikanischer Anglikaner, der dann der Gemeinschaft der katholischen Kirche beitrat, Gründer der ‘Society of the Atonement’ [Gemeinschaft der Brüder und Schwestern des Atonement], Pater Paul Wattson, hatte zusammen mit einem anderen Angehörigen der Episkopalkirche, Pater Spencer Jones, die prophetische Idee einer Gebetsoktav für die Einheit der Christen. Die Idee wurde vom Erzbischof von New York und vom Apostolischen Nuntius wohlwollend aufgenommen. Der Aufruf, für die Einheit zu beten, wurde dann im Jahr 1916 dank des Beitrags meines verehrten Vorgängers Papst Benedikts XV. mit dem Breve Ad perpetuam rei memoriam auf die ganze katholische Kirche ausgeweitet.”

1907 entschied die Generalversammlung der Episkopalkirche, dass auch Vertreter anderer Konfessionen in ihren Kirchen predigen dürften, wenn der Ortsbischof dies erlaube. Dies bedeutete die Gefahr einer weiteren Protestantisierung der Episkopalkirche und einer Aufweichung ihrer Identität in Lehre und Liturgie, die noch relativ katholikennah war. Dadurch schwanden die Hoffnungen Wattsons und seiner Gemeinschaft, ihr Ziel der Einheit mit der katholischen Kirche jemals erreichen zu können. Nach zwei Jahren qualvollen inneren Ringens zogen sie die Konsequenz und baten um Aufnahme in die katholische Kirche. Am Samstag, den 30. Oktober 1909, wurden sie von Msgr. Joseph Conroy, dem späteren Bischof von Ogdensburg (1921-1939), aufgenommen. Es war seit der Reformation die erste Rückkehr einer ganzen Gemeinschaft in die Kirche.

Nach seiner Konversion wurde Wattson 1910 in Dunwoodie zum Priester geweiht. Er gründete außerdem Saint Christopher’s Inn (ein Gasthaus für Obdachlose), die Graymoor Press und, zusammen mit Richard Doyle, die Catholic Near East Welfare Association. Die Monatszeitschrift The Lamp war der christlichen Einheit gewidmet.

Die Gemeinschaft wuchs immer mehr und breitete sich über die Vereinigten Staaten hinaus aus nach Kanada, Italien, Irland, Japan und Brasilien. Lusana White starb 1935, Paul Wattson fünf Jahre später.


Andreas Hofers letzte Stunden

Vor 200 Jahren, am 20. Februar 1810, wurde der Tiroler Freiheitskämpfer gegen Napoleon Andreas Hofer standrechtlich erschossen, nachdem er durch Verrat in französische Gefangenschaft geraten war. Seit dem 5. Februar war er als Staatsgefangener von Rang in Mantua im Al-Vaso-Turm der Festung Citadella di Porto eingekerkert. Am 11. Februar gab Napoleon dem Vizekönig von Italien Beauharnais, sich über dessen Gnadengesuch hinwegsetzend, Anweisung, das Kriegsgericht über Hofer tagen und denselben innerhalb von 24 Stunden erschießen zu lassen. Ein Gnadengesuch von Kaiser Franz kam erst am 22. Februar in Paris an.

Hofer rechnete im Kerker mit seiner Hinrichtung und sagte zu seinem Mitgefangenen Kajetan Sweth: “Werde ich auch zum Tode verurteilt, so bin ich dennoch glücklicher als viele andere, denn ich weiß die Stunde meines Todes, was sich unzählige Menschen wünschen würden, um sich auf ihr Ende vorzubereiten und dadurch Kinder der Seligkeit werden zu können. Muß es sein, so sterbe ich gern, denn es ist besser, ich gebe mein Leben für das ganze Land, als wenn noch andere um meinetwillen für Tirol sterben müßten” (zitiert in: Karl Paulin, Andreas Hofer und der Tiroler Freiheitskampf 1809. Nach geschichtlichen Quellen und mit 16 Dokumentarbildern. Durchgesehen und ergänzt von Dr. Franz Hye, Innsbruck, 4. Auflage 1970, S.125 f).

Am 19. Februar wurde Hofer, ohne dass Zeugen vernommen worden wären, unter dem neunköpfigen Kriegsgericht unter dem Vorsitz von Baron Forestier wegen illegalen Waffenbesitzes und Waffengebrauchs gegen die kaiserlichen Truppen einstimmig zum Tod durch Pulver und Blei verurteilt.

Am 20. Februar morgens um 4 Uhr wurde Hofer das Urteil mitgeteilt. Er empfing, nachdem er gebeichtet hatte, von Pfarrer Alexander Borghi die letzte Wegzehrung. Danach schrieb er “in bewunderungswürdiger Seelenruhe seinen letzten Brief”, gerichtet an Vinzenz von Pühler in Neumarkt. Den Schluss dieses Briefes wollen wir hier wiedergeben: “In der Welt lebet alle wohl, bis wir im Himmel zusammenkommen und dort Gott loben ohne Ende. Alle Passeirer [Hofer stammte aus dem Passeiertal] und Bekannte wollen meiner eingedenk sein im heiligen Gebet, und die Wirtin (Hofers Frau) soll sich nicht so bekümmern; ich werde bitten bei Gott für sie alle. Ade, meine schnöde Welt, so leicht kommt mir das Sterben vor, dass mir nicht die Augen naß werden!
Geschrieben um 5 Uhr in der Früh, und um 9 Uhr reise ich mit der Hilfe aller Heiligen zu Gott.
Mantua, den 20. Februar 1810.
Dein im Leben geliebter Andre Hofer in Sand in Passeier.”
(a. a. O., S. 129).

Die Vollstreckung des Urteils zögerte sich um zwei Stunden hinaus. 15 Minuten vor 11 Uhr wurde Hofer auf den Richtplatz geführt. Seine anwesenden Landsleute bat er um Verzeihung für alles Unglück, das er über sie gebracht habe. Damit meinte er wahrscheinlich seine Fehlentscheidungen nach dem Friedensabschluss zwischen Österreich und Frankreich, als er dem fanatischen Drängen einiger Kampfgenossen nachgab, den nunmehr aussichtslosen Kampf fortzusetzen.

Unter dem Kommando des Feldwebels Michael Eiffes stellten sich zwölf Grenadiere zur Hinrichtung auf. “Das weiße Tuch zum Verbinden der Augen wies Hofer zurück, ebenso weigerte er sich niederzuknien; aufrecht, wie er gelebt und gekämpft, wollte der Held den Tod erleiden und seine Seele dem Schöpfer zurückgeben” (S. 130). Da Feldwebel Eiffes selber es vor Ergriffenheit nicht tun konnte, gab Hofer selbst den Befehl “Feuer!” und wurde von sechs Schüssen schwer, aber nicht tödlich verwundet. Nachdem auch eine zweite Salve nicht tödlich war, gab Eiffes dem auf die Knie Gesunkenen den Gnadenschuss in die linke Schläfe.
“Alle Augenzeugen seiner letzten Augenblicke wurden von Bewunderung erfüllt über den Sandwirt, der starb, ‘als hätt’ er einstudiert den Tod.’” (S. 131).


Letzte Worte Jacintas von Fatima

Die selige Jacinta Marto wurde am 11. März 1910 in Aljustrel, Portugal, geboren. Zusammen mit ihrem Bruder Francisco und ihrer Cousine Lucia dos Santos gehörte sie zu den drei Seherkindern, denen vom 13. Mai bis 13. Oktober 1917 in Fatima die Muttergottes erschien.

Als ihr Bruder am 3. April 1919 starb, war das für sie ein großer Schmerz. Kurz danach erkrankte sie schwer an einer schmerzhaften Brustfellentzündung. Eine Kur im Krankenhaus St. Augustinus von Villa Nova de Ourèm blieb erfolglos. Mit welcher Gesinnung sie ihr Leiden trug, zeigt eine Aussage gegenüber Lucia: “Es ist mir eine große Freude, aus Liebe zu ihnen [Jesus und Maria] zu leiden. Sie haben jene sehr lieb, die für die Bekehrung der Sünder leiden.” Außer für die Bekehrung der Sünder opferte sie ihr Leiden vor allem für den Heiligen Vater auf.

Ihre besorgte Mutter tröstete sie mit den Worten: “Sei nicht traurig, Mama, ich gehen in den Himmel und dort werde ich viel für dich beten.”

Jacinta wusste im voraus, was auf sie zukam. Sie sagte es ihrer Cousine Lucia: Sie, Jacinta, werde nach Lissabon in ein Krankenhaus kommen, ihre Eltern und Lucia nie mehr wiedersehen und ganz allein sterben. Genau so kam. Die Muttergottes hatte es ihr vorausgesagt.

Im Januar 1920 wurde Jacinta auf Drängen des Arztes Enrico Lisbao nach Lissabon gebracht, wo sie operiert werden sollte. Zunächst kam sie im Waisenhaus Unserer Lieben Frau von den Wundern unter. Am 2. Februar wurde sie ins Estefania-Krankenhaus eingeliefert, wo sie am 10. Februar operiert wurde. Es wurden auf der linken Seite zwei Rippen entfernt. Bis zu ihrem Tod litt sie furchtbare Schmerzen.

Am 20. Februar abends um acht Uhr legte sie ihre letzte Beichte ab. Der Wunsch, ihr die Wegzehrung zu spenden, wurde nicht erfüllt, weil man ihr nicht glaubte, dass sie bald sterben werde. Der Priester vertröstete sie auf den nächsten Morgen. Doch Jacinta starb noch am selben Abend gegen halb elf Uhr. Nur die im Nachtdienst tätige Pflegerin war bei ihrem Sterben anwesend.

In ihren letzten Leidenstagen im Waisenhaus und im Spital erschien ihr oft die Muttergottes, wovon sie der Leiterin des Waisenhauses, Mutter Maria von der Reinigung Godinho, erzählte. Diese besuchte sie auch oft im Krankenhaus und schrieb das Wichtigste von dem auf, was ihr Jacinta nach ihren Zwiesprachen mit der Muttergottes mitteilte. Prof. Dr. L. Gonzaga da Fonseca, Autor des Standardwerks über Fatima Maria spricht zur Welt, hat diese Mitteilungen veröffentlicht. Er schreibt dazu: “Die Aussprüche des Kindes nach diesen himmlischen Zwiesprachen übertrafen bei weitem das, was man in Anbetracht ihres zarten Alters und ihrer geringen Bildung natürlicherweise erwarten konnte.”

Hier eine Auswahl:

"Die Sünden, welche die meisten Seelen in die Hölle stürzen, sind die Sünden der Unreinheit."

"Es werden Moden aufkommen, die den Heiland sehr viel beleidigen. - Personen, die Gott dienen, dürfen die Moden nicht mitmachen. - Die Kirche hat keine Mode. Der Heiland ist immer derselbe."

"Die Sünden der Welt sind sehr groß."

"Die Madonna hat gesagt, daß es in der Welt viele Kriege und viel Zwietracht gibt. Die Kriege sind nichts als Strafen für die Sünden der Welt."

"Die Madonna kann den Arm ihres geliebten Sohnes, der sich gegen die Welt erhebt, nicht mehr zurückhalten."

"Man muß Buße tun; wenn die Menschen bereuen, wird ihnen der Heiland noch verzeihen, aber wenn sie ihr Leben nicht ändern, wird die Strafe kommen..."

Oft sagte sie angesichts der Trauer der Muttergottes:
"Arme Madonna! Mir tut die Madonna so leid! Sie tut mir so leid!"

"Wie würden doch die Menschen alles tun, um ein anderes Leben zu beginnen, wenn sie wüßten, was die Ewigkeit ist!"

"Wenn die Regierung die Kirche in Frieden ließe und der heiligen Religion Freiheit gewährte, würde sie von Gott gesegnet."

"Abtötung und Opfer gefallen Jesus sehr."

"Meine gute Patin, beten Sie viel für die Sünder... beten Sie viel für die Priester... beten Sie viel für die Ordensleute ... beten Sie viel für die Regierungen..."

"Die Priester sollten sich nur mit den Angelegenheiten der Kirche und der Seelen beschäftigen."

"Die Priester sollen rein sein, ganz rein."

"Der Ungehorsam von Priestern und Ordensleuten gegen die eigenen Obern und gegen den Heiligen Vater mißfällt dem Heiland sehr."

"Liebe Patin, fliehen Sie den Luxus, suchen Sie nicht den Reichtum, lieben Sie die Armut und das Schweigen."

"Bringen Sie auch den Bösen viel Liebe entgegen. Sagen Sie von niemandem etwas Böses und fliehen Sie jene, die Böses über den Nächsten reden. Haben Sie viel Geduld, denn die Geduld bringt uns ins Paradies."

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