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Rafael Arnáis Barón

von Christa Pfenningberger

Vor 100 Jahren wurde der hl. Rafael Arnáis Barón geboren. Aus diesem Grund bringen wir einen Beitrag über ihn, der in der Zeitschrift Feuer und Licht erschienen ist.

Bruder Rafael, ein spanischer Trappist, hingerissen von der Schönheit Gottes und verzehrt vom Feuer der Liebe. Seine Botschaft: „Wer Gott hat, hat alles“ bricht sich Bahn und immer mehr, vor allem junge Menschen fragen nach Leben und Wirken dieses jungen, vor wenigen Monaten heilig gesprochenen Mannes.

„Anziehungskraft übt er gerade auf die aus, die sich nicht mit wenig begnügen, sondern die volle Wahrheit und Freude anstreben“, so Papst Benedikt anlässlich der Heiligsprechung von Rafael Arnáis Barón, am 11. Oktober 2009 in Rom. Bereits Johannes Paul II. hat wiederholt von Rafael als Beispiel gesprochen für die Menschen, die den „vollen Sinn der eigenen Existenz finden und verwirklichen wollen“. Bruder Rafael hat eine Vielzahl von Briefen und ein Tagebuch hinterlassen, Hauptquellen dieser Kurzbiographie und ein beredtes Zeugnis eines Menschen, der in seinem kurzen Leben nichts anderes wollte, als Gott über alles zu lieben.

„Ich liebte immer alles Schöne.“

Am Palmsonntag, dem 9. April 1911 wird Rafael in der Stadt Burgos, in Nordspanien als erstes von vier Kindern geboren. Er entstammt einer sehr wohlhabenden und, wie auch sein Taufname deutlich macht, adeligen Familie: Rafal Aruro Alvar José von der Unbefleckten Empfängnis und vom heiligen Aloisius Gonzaga.

Seine Kindheit verläuft sehr ruhig. Sein Vater liebt seinen Beruf als Ingenieur der Forstwirtschaft, die Berge, die Natur und vor allem auch die Literatur. Er besitzt eine enorm umfangreiche Bibliothek und kann ganze Gedichtbände seiner Lieblingspoeten auswendig. Die Mutter ist eine außerordentlich schöne Frau und wohin sie kommt, zieht ihre Schönheit die Blicke auf sie. Die Kinder berichten später, dass sie sich darum nicht allzu viel gekümmert hätte. Sie ist eine sehr fromme Frau, die ihren Mann und die Kinder mir viel Liebe umgibt.

„Zu Gott gelangt man auf ganz verschiedenen Wegen und auf ganz unterschiedliche Art und Weise: Manche fliegen, andere gehen und wieder andere – die meisten – stolpern mühsam dahin. Und da Gott es so will, dann will ich es auch so.“
Rafael
1920, Rafael zählt neun Jahre, besucht er das Jesuitenkolleg in Oviedo, wohin die Familie umgezogen ist, aufgrund einer Versetzung des Vaters. Einer seiner Lehrer im Kolleg: „Ich erinnere mich sehr gut an Rafael. Er war ein intelligenter Junge mit einer ausgeprägten mathematischen Begabung. In den Geisteswissenschaften war er nicht besonders gut, das Fach, in dem er später brillant werden sollte, wie seine Tagebuchaufzeichnungen zeigen. Er wurde schnell die Mitte der Schulkameraden und um ihn herum herrschte Freude.“

Ein besonders auffallender Zug des Kindes ist seine große Vorliebe für die Malerei, ja, die Kunst im Allgemeinen. Mit 15 Jahren bittet er seine Eltern Malunterricht nehmen zu dürfen. Dem Wunsch wird stattgegeben und bei einem sehr angesehenen Landschaftsmaler nimmt der junge Rafael Zeichenunterricht. Sein Leben lang bleibt er angezogen von Farbe und Form.

1929 schließt er erfolgreich das Gymnasium ab. Sein Berufswunsch steht fest: Architektur zu studieren, das scheint ihm am meisten seiner künstlerischen Neigung zu entsprechen.

Seine Eltern wollen ihm zum bestandenen Abitur eine Freude machen und bitten ihren Sohn, einen Wunsch zu äußern. Zu ihrem Erstaunen bittet er sie um eine Reise zu Verwandten, den Herzogen von von Maqueda, die ein Landhaus in der Nähe von Avila haben und die Rafael nur flüchtig kennt. Die Begegnung mit dieser Familie wird prägend für sein ganzes Leben. Das Ehepaar, Eltern von fünf Kindern, führte lange ein weltlich ausgerichtetes Gesellschaftsleben, bis sie sich durch die Worte einer Predigt ins Herz getroffen fühlten. Sie änderten die Grundausrichtung ihres Lebens und wurden tief religiöse Menschen. Mit ihrem Neffen Rafael verbindet sie zeitlebens eine außerordentlich tiefe, geistliche Freundschaft, die auch für seine Berufung zum Trappisten maßgeblich sein wird. Doch zurück zum Studenten der Architektur.

1930 schließt er einen Bachelor in Naturwissenschaften ab und besteht mit „auffallender Leichtigkeit“ die schwierige Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Architektur in Madrid. Damit beginnt für Rafael ein neuer Lebensabschnitt, das Studentenleben. Die ersten zwei Jahre pendelt er zwischen Madrid und Oviedo hin und her, 1932 wird er sich ganz in Madrid niederlassen. Sein Leben ist gekennzeichnet durch ernsthaftes Studium und ein tiefes religiöses Leben. „Ich bestand das Examen in analytischer Geometrie der Ebene: Te Deum laudamus! (Dich Gott, loben wir!) Ich bestand auch das Examen in mechanischer Physik: Te Deum laudamus!“

Ein auffallender Charakterzug Rafaels ist sein Humor, den er zur Freude seiner Umgebung in reichem Maße spielen lässt. So schreibt er seinem Bruder in einem Brief, um ihn auf dessen orthographische Mängel aufmerksam zu machen: „Die Steilküßten wahren zerklüfftet, dass Mehr scheumte in Wellen und in der Verne gieng die Sonne unter.“ Im selben Brief schildert er einen typischen Tagesablauf: „Um 8 Uhr Vorlesung, um 10 komme ich nach Hause und lerne, um 12 besuche ich die heilige Messe, dann lerne ich weiter, besser, ich versuche die Aufzeichnungen aus den Vorlesungen zu entziffern. Um zwei Uhr Mittagessen. Nach dem Essen tue ich nichts. Um 4 fahre ich mit der U Bahn zu meinem Freund, mit dem ich Arithmetik mache bis halb 7. Danach trinke ich Kaffee, dann geht´s ab nach Hause. Und so schlage ich mich allmählich durch.“

„Meine etwas träumerisch veranlagte Seele…“

Bereits sein erster Aufenthalt bei Onkel und Tante im Jahr 1929 eröffnet Rafael eine neue Welt der Kontemplation, des Gebetes, eines Gott geweihten Lebens. Er kam auch in Kontakt mit den Schriften Teresas von Avila und Johannes von Kreuz. Mit seinem Onkel machte er seinen ersten Besuch bei den Trappisten. (Der Orden der Trappisten ist im 17. Jahrhundert entstanden als Reformzweig des Zisterzienserordens. Er zeichnet sich durch strenges Schweigen und Weltabgewandtheit aus. Der Name kommt vom französischen Kloster La Trappe, wo die Reformen und strengen Regeln erstmals durchgeführt wurden. In Deutschland und Österreich gibt es je eine Niederlassung; in Engelhartszell in Oberösterreich und die Abtei Mariawald in der Eifel.)

„Ich finde die Schöpfung wunderschön. Das Leben ist nicht traurig, wenn man Gott besitzt. Alles gibt Anlass, den Schöpfer zu preisen. Der Mönch beweint zwar die Sünden, aber er besingt auch die Wunderwerke Gottes.“
Rafael
Von diesem ersten Besuch bleibt Rafael wie für immer angezogen vom Leben der Mönche. Er entdeckt dort das Geheimnis von Stille und Glück. „Was ich in der der „Trapa“ sah, die Eindrücke, die ich in diesem heiligen Kloster bekam, kann ich nicht schildern. Gott weiß es.“ Jahre später schreibt er in seinen Aufzeichnungen: „Vor einigen Jahren hielt in dieser Abtei ein weltlich gesinnter junger Mann inne mit dem Kopf voller… ja, ich weiß nicht, was er im Kopf hatte. Er verbrachte einige Tage unter diesen Mönchen und da er alles, was Farbe, Musik und alles Künstlerische liebt, war er tief beeindruckt vom Salve im Chor. Er war angerührt vom Schweigen dieser Menschen (…) Als jener junge Mann von Welt sah, was er sah, vollzog sich in ihm eine Veränderung. Der junge Mann dachte nach. Gott bediente sich all dieser äußeren Dinge um mit seinem Licht an seine etwas träumerisch veranlagte Seele zu gelangen. Wie groß ist Gottes Barmherzigkeit!“

Während seines dritten Besuches macht er Exerzitien und von diesem Augenblick an ist die Entscheidung gefallen: „Gott hat so in mir gewirkt, dass ich den festen Entschluss gefasst habe, mich Ihm mit ganzem Herzen, mit Leib und Seele zu überlassen.“ Nachdem er vom Novizenmeister die Zustimmung erhält, ist Rafael so begeistert, dass er ohne sich von den Eltern zu verabschieden eintreten möchte. Sein Onkel allerdings bittet ihn, einen Prister um Rat zu fragen. Rafael erinnert sich später an dessen Ratschläge: „Die von Gott Gerufenen sollen nicht nur Gott angenehm sein, sondern mild und liebenswert auch in den Augen der Menschen, das heißt ohne Zwang und Krampf, und zwar ganz im Gegenteil: angenehm.“

„Eines Tages, als mir das kleine Kreuz, das mir Jesus schickte, sehr groß vorkam…, als ich daran dachte, was mir noch vom Leben bleibt, vom Leben eines Trappisten – hier eingeschlossen für immer – und es mir sehr lang wurde…, als ich litt, weil mir der Weg mühsam und lang erschien, da las ich folgende Worte:
Nichts von dem, was ein Ende hat, ist wirklich groß.”
Rafael
So sieht Rafael davon ab und fährt zu seinen Eltern nach Oviedo um ihnen seinen Entschluss mitzuteilen.

Vor seinem Eintritt schreibt er in sein Tagebuch: „Vermischt mit Tränen (…) empfinde ich eine Freude, eine Zufriedenheit und innere Ruhe. Alles, was ich in mir trage, ist so erhaben. Wenn meine Freude groß ist, dann ist groß, ja sehr groß auch mein Schmerz. Aber noch viel größer ist meine Liebe zu Gott. Ohne sie wäre es nicht zum Aushalten.“

„Das Leiden: die Währung, die bleibt.“

Am 15. Januar 1934 tritt Rafael als Postulant bei den Trappisten in die Abtei San Isidro de Duenas ein. Natürlich ist die erste Zeit im Kloster von großen Opfern geprägt, vor allem was Schlaf, Essen und die Arbeit angeht. An seine Eltern schreibt er: „Euer Sohn hat den richtigen Weg gefunden. Meine Überzeugung wird immer größer, dass Gott die „Trapa“ für mich und mich für die „Trapa“ geschaffen hat.“

Nach vier Monaten allerdings taucht eine gefährliche Stoffwechselerkrankung auf, die Rafael zwingt, das Kloster zu verlassen und zu seinen Eltern zu gehen, um dort ordentlich gepflegt zu werden. „Ich bin entsetzlich schwach, beim Lesen wird mir schwindlig, das Gehen ermüdet mich.“ Ob er überlebt, weiß er nicht, für alle Fälle bittet er seine Mutter, ihn gegebenenfalls im Habit zu begraben.

Anderthalb Jahre verbringt er außerhalb des Klosters. Nur langsam kommt er wieder zu Kräften, doch die Heilung gelingt, sicher nicht zuletzt durch die Pflege seiner Mutter und den liebevollen, ruhigen Umgang in seiner Familie. Doch erwartet ihn in dieser Zeit eine andere, seelische Prüfung. „Ich merke, dass die Zeit verstreicht und ich erkenne nicht, was Gott von mir will … Ich denke, dass ich es nicht verdiene ein Sohn des Ordens zu sein, dass meine Träume zu hochfliegend waren für meine armselige Person. Gott hat mich gedemütigt und ich kann sagen, dass ich gründlich büße. Ich glaubte, dass ich alles mit meinen eigenen Kräften schaffen könnte.“ In dieser Zeit der Prüfung wandelt sich Rafaels Stolz in Demut, allerdings nicht, ohne, dass er wie Gold im Schmelzofen geprüft wird. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich hätte nicht gelitten.“

So bittet er erneut um Aufnahme im Kloster, doch diesesmal wünscht er als Oblate, aufgenommen zu werden. Oblaten legten damals weder Gelübde ab, noch wurden sie Priester. Es ist der demütigste, letzte Platz im Orden, um den Rafael bittet: „Rechnen Sie mit einem Oblaten, der nur einen einzigen Wunsch hat: Gott zu lieben. Er opfert ihm sogar den Wunsch auf, die Profess ablegen zu dürfen. Ich tue es, glauben Sie mir, gern und mit Freuden und ohne mir Gewalt anzutun.“

„Du siehst schon Herr, dass ich schwach und elend bin. Ich bin unfähig zu leiden, unfähig, Deinen Willen zu erfüllen… In mir ist all das, Herr, wie du siehst und so kann ich nicht leben. Ich sag´s dir im Ernst, Herr: Ich bin ein armer Kerl. Aber verzeih meine Kühnheit. Erleuchte meine Unwissenheit, damit ich mich besser kennen lerne, in dem Licht, das du mir schenkst.“
Rafael
Im Januar 1936 sieht Rafael seinen Wunsch erfüllt und er kehrt zurück in die Abtei. An seine Tante schreibt er: „ Aus einem Eckchen meiner „Trapa“ werde ich für dich beten. Bete auch du, dass der Herr meine Gabe annehme. Das bedeutet Oblate: Gabe.“

Wenn Rafael auch vor und mit den Menschen das Schweigen wahrt, so spricht er umso mehr mit Gott. Er schreibt eine lange Reihe von Monologen auf, die er der Muttergottes widmet und die er „Meditationen eines Trappisten“ nennt. In gewissem Sinne sind es Bekenntnisse, die seinen inneren Werdegang nachvollziehen lassen. Meditationen unter anderem über das Schweigen, die Arbeit, das Leben eines Trappisten. Darin heißt es: „Wie wunderbar ist das Schweigen des Trappisten während seiner Arbeit! Alles singt zu Ehre Gottes: der Weizen, die Blumen, die Berge, der Himmel… Alles ist ein erhebendes Konzert voller Harmonie. Nichts fehlt und nichts ist überflüssig. Die Seele des Trappisten befindet sich einmal auf der Erde und reißt die Schollen auf, dann ist sie wieder im Himmel und preist Gott – aber immer im Schweigen. Auch wenn er manchmal innehält, um Maria ein Lied zu singen – Ich kenne einen solchen Fall…“

1936 verlässt er die Abtei zum zweiten Mal, da in Spanien der Bürgerkrieg ausgebrochen ist. Doch da er als für den Militärdienst untauglich deklariert wird, kann er nach drei Monaten wieder zurückkehren.

„Dein Rafael hat es eilig!“

Schließlich zwingt ihn eine Verschlimmerung seiner Krankheit ein drittes Mal, die Abtei zu verlassen. „Bei diesem dritten Mal, da ich mein Ordensgewand ablege, sehe ich die Hand Gottes so deutlich, dass es mir einerlei ist. Gott verlässt mich nicht, er prüft mich nicht, Er liebt mich. Das Leiden ist die einzige Währung, die bleibt.“

10 Monate verbringt der Kranke in Burgos, eine Zeit, in der Rafael weiter reift, eine Zeit, in der er rückhaltlos alles, ja, wirklich alles Gott anheim stellt und opfert. „Ich lebe in der Erwartung dessen, der nichts besitzt und alles erwartet.“ „Ich möchte über die Welt fliegen und all ihren Bewohnern zurufen: Gott! Gott! Er allein! Was sucht ihr? Wonach schaut ihr aus? Arme, schlafende Welt, die die Großtaten Gottes nicht kennt. Arme, stumme Welt, die keinen Hymnus der Liebe zu Gott anstimmt!“

Im Dezember 1937 tritt er zum 4. Mal ein, es wird das letzte Mal sein, denn er hat nur noch vier Monate zu leben. „Ich wünschte, dass mein armes, krankes Leben eine Flamme wäre, die sich aus Liebe langsam verzehrt.“

Rafaels Mutter beschreibt den Abschied im Dezember, als sie ihren Sohn das letzte Mal sieht: „Um elf Uhr Vormittag ging er fort, ein trüber, regnerischer Tag. Der Abschied war still und einfach, aber die Herzen bluteten. Bitte Gott, dass ich bald sterbe, sagte er zu mir, als er mich umarmte.“Auf einem Blatt seiner letzten Aufzeichnungen schreibt er: „Ich bin mir meiner Berufung bewusst geworden. Ich bin kein Ordensmann, ich bin kein Laie, ich bin nichts. Ich bin nichts weiter als eine in Christus verliebte Seele.“

„Zögere nicht, Herr, dein Diener Rafael hat es eilig, bei Dir zu sein, Maria zu sehen… Welch herrliche Profess werde ich am Tag meines Todes ablegen! Ewige Gelübde der Liebe für immer…, immer!“

Rafael wird erhört. Die Krankheit überrollt ihn förmlich. Die letzten vier Tage seines Lebens hat er hohes Fieber, es wechselt Delirium mit geistiger Frische. Am 26. April 1938 stirbt Bruder Rafael. „Ich will für die Welt ein Nichts sein. Ich möchte ganz Dein sein. Sogar meine Sünden gebe ich dir, denn sie sind das Letzte was mir bleibt und mir gehört. Bist du zufrieden, Herr? Ich bin´s.“

Textquelle: Rafale Arnáiz Barón: Nur Gast auf Erden. Die deutsche Gesamtausgabe seiner Schriften, Bernardus Verlag Zisterzienserkloster Langwaden, 1996.

Weiterführende Literatur zu Bruder Rafael auf der Homepage der Trappisten von Mariawald.


“»Ein von Liebe erfülltes Leben… Hierin liegt der einzige Grund zu leben«, sagt der neue Heilige. Und er betont mit Nachdruck: »Alles entspringt aus der Liebe Gottes.« Möge der Herr eine der letzten Bitten des hl. Rafael Arnáiz mit Wohlwollen hören, als er ihm sein ganzes Leben mit der inständigen Bitte übergab: »Nimm mich mir weg und schenke Du Dich der Welt.« Möge er sich hingeben, um das innere Leben der heutigen Christen wiederzubeleben.”
Papst Benedikt XVI. in seiner Predigt zur Heiligsprechung. Gleichzeitig wurden mit ihm heiliggesprochen: Zygmunt Szczęsny Feliński (1822-1895), Francisco Coll y Guitart (1812-1875), Josef Daamian de Veuster (1840-1889) und Marie de la Croix (Jeanne) Jugan (1792-1879).

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