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Bernhard Lichtenberg und Karl Leisner Am 23. Juni 1996 sprach Papst Johannes Paul II. Bernhard Lichtenberg und Karl Leisner im Olympiastadion in Berlin selig. Bernhard Lichtenberg, geboren am 3. Dezember 1875 in Ohlau bei Breslau, wurde wegen seines Eintretens und öffentlichen Gebets für die Juden von den Nationalsozialisten verfolgt und eingekerkert. Er war seit 1900 als Priester und Seelsorger in Berlin tätig. Auf dem Gebiet seiner Pfarrei lagen die Reichskanzlei und Reichsministerien. Trotz dieser gefährlichen Nähe des Feindes ließ sich Lichtenberg, der seit 1932 Dompfarrer und seit 1938 Dompropst war, nicht von seinem Einsatz für die Verfolgten abhalten. Nach der Pogromnacht 1938 betete er jeden Abend in der Kathedrale "für die verfolgten Juden und für die Gefangenen in den Konzentrationslagern". Mit Margarete Sommer gründete er das "Hilfswerk beim Bischöflichen Ordinariat Berlin" für verfolgte "Nichtarier". Am 23. Oktober 1941 wurde er verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Nach zwei Jahren Gefängnishaft wurde er ins Konzentrationslager Dachau gebracht, wo er jedoch nicht mehr lebend ankam: Am 5. November 1943 starb er während des Transports. In seiner Predigt zur Seligsprechung ging Johannes Paul II. auch auf die Rolle Papst Pius' XII. ein: "Auf der Basis seiner klaren Grundsätze sprach und agierte Bernhard Lichtenberg eigenständig und unerschrocken. Dennoch war er von Glück und Freude fast überwältigt, als ihm sein Bischof Konrad von Preysing beim letzten Besuch im Gefängnis Ende September 1943 eine Botschaft meines Vorgängers Pius XII. überbrachte, in der ihm dessen innigstes Mitgefühl und väterliche Anerkennung bezeugt wurde. Wer sich nicht auf billige Polemik beschränkt, weiß sehr wohl, was Pius XII. über das Nazi-Regime dachte und wieviel er unternommen hat, um unzähligen Menschen, die von jenem Regime verfolgt wurden, zu helfen." Posthum wurde Lichtenberg von der jüdischen Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" geehrt. Der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, nahm am 18. Mai 2005 in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale vom israelischen Botschafter Shimon Stein Urkunde und Medaille für die Auszeichnung entgegen. Karl Leisner, am 28. Februar 1915 in Rees am Niederrhein geboren, kam ins KZ wegen eines einziges Wortes: "Schade", sagte er, als ihm jemand die Nachricht überbrachte, daß das Attentat von Georg Elser auf Adolf Hitler in München vom 8. November 1938 fehlgeschlagen sei. Das war in St. Blasien im Schwarzwald, wo sich Leisner von einer Lungentuberkulose erholte. Er war Diakon und sollte bald vom Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, zum Priester geweiht werden. Doch dazu kam es nicht: Noch am selben Tag wurde er angezeigt und verhaftet. Schon vorher war die Gestapo auf ihn aufmerksam geworden, weil er als Diözesanjungscharführer nicht in ihrem Sinne die Jugend leitete. Leisner kam zunächst in Freiburg ins Gefängnis, dann in das Gefängnis von Mannhein, danach ins KZ Sachsenhausen, im Dezember 1940 schließlich ins KZ Dachau. Dort wurde er am 17. Dezember 1944 heimlich vom inhaftierten französischen Bischof Gabriel Piguet zum Priester geweiht. Am 26. Dezember 1944 feierte er seine Primiz: Diese erste hl. Messe, die er feierte, war gleichzeitig auch seine letzte. Er gehörte zwar zu den Überlebenden, die am 4. Mai 1945 aus dem Konzentrationslager befreit wurden. Aber seine Gesundheit war endgültig ruiniert: Er starb am 12. August 1945 im Lungensanatorium Planegg. _____________ Das große Gut des Papsttums Am 12. Februar 1934, dem zwölften Jahrestag der Krönung Papst Pius XI., stellt er die großen Verdienste dieses Papstes in seinem Tagebuch heraus. Er hat soeben Matthäus 16 und Johannes 21 gelesen, zwei Stellen, die die Funktion und den Primat des Petrus behandeln. Aus dem sehr empfehlenswerten Buch von René Lejeune, Wie Gold im Feuer geläutert. Karl Leisner 1915-1945, 302 Seiten, Parvis-Verlag 1991. Der Martyrer Karl Leisner (1915-1945) war wegen seines Glaubens über vier Jahre im KZ. 1996 wurde er seliggesprochen. Weitere Artikel zum Thema: Kirche und Nationalsozialismus Der Widerstand der katholischen Jugend Michele Magone Heute vor 150 Jahren, am 21. Januar 1859, starb an einer schmerzhaften Magenkrankheit Michele Magone, ein Zögling Don Boscos. Michele wurde am 19. September 1845 geboren. Als sein Vater starb, mußte die Mutter für den Unterhalt sorgen und fand keine Zeit mehr, sich um ihn zu kümmern. So streunte er in den Straßen umher, war in der Schule ein Unruhestifter und wurde mehrmals wegen seiner Unbeständigkeit und Zerstreutheit aus der Schule geworfen. Auf Empfehlung von Pfr. Ariccio nahm ihn Don Bosco unter seine Schützlinge auf. Hier wandelte sich Michele zu einem so vorbildlichen jungen Christen, dass der hl. Don Bosco 1861 ein Büchlein über ihn schrieb, um ihn seinen Jungen als nachahmenswertes Vorbild vor Augen zu stellen. Eine Übersetzung dieser Schrift ist bei Gotthard Media erschienen. Daraus geben wir eine Passage aus dem 15. Kapitel Magones letzte Augenblicke und sein glückseliger Tod wieder:
Michele Magone starb schließlich um 23 Uhr. Sein Sterben war, so Don Bosco, wie ein freudiges Einschlafen, so dass der anwesende Don Zattini ausrief: “O Tod, du bist für die unschuldigen Seelen keine Geißel! (...) O teurer Michael, warum kann ich nicht an deiner Stelle sein?” Roman Adam Rosales Der hl. Roman Adam Rosales wurde am 27. Februar 1859 in Teocaltiche im mexikanischen Bundesstaat Jalisco (über 400 nordwestlich von Mexiko Stadt) geboren. Am 30. November 1890 wurde Rosales zum Priester geweiht. 1913 wurde er Pfarrer in Nochistlan, Zacatecas, ca 30 km westlich von Teocaltiche. Er widmete sich vor allem der Seelsorge an den Kranken, der Katechese, Exerzitien und Pfarrschulen. Außerdem gründete er die Töchter Mariens von der Nächtlichen Anbetung (Daughters of Mary of Nocturnal Adoration). Am Ostermontag, den 18. April 1927, begab er sich zu einem seelsorgerlichen Dienst auf die Ranch Veladores. Es war die Zeit der Christenverfolgung. Ein Mann der Ranch verriet den Priester an Oberst Quinones. Dieser verhaftete ihn am folgenden Tag. Zunächst kam Rosales ins Gefängnis von Mexticacan. Dann musste er zu Fuß bis nach Yahualica, Jalisco, gehen, das ca. 15 km Luftlinie davon entfernt liegt. Hier bekam er trotz Zwangsarbeit drei Tage lang weder Nahrung noch Wasser. Der Oberst verlangte eine Lösegeld von 6000 Dollar. Obwohl Freunde Rosales das Lösegeld zahlten, wurde er erschossen. Untern den Soldaten befand sich einer namens Antonio Carillo, der sich weigerte, auf den Priester zu schießen. Er wurde dafür seinerseits ebenfalls erschossen. Es war der 21. April. Roman Adam Rosales wurde mit 24 weiteren mexikanischen Märtyrern am 22. November 1992 selig- und am 21. Mai 2000 heiliggesprochen. In seiner Ansprache zur Seligsprechung sagte Johannes Paul II.: “Das Hochfest Christi des Königs, das Papst Pius XI. eingeführt hat, als die Kirchenverfolgung in Mexiko am Ärgsten wütete, ist gerade von den dortigen kirchlichen Gemeinschaften besonders nachhaltig aufgenommen worden; es hat ihren Märtyrern besondere Kraft gegeben, so dass viele kurz vor dem Tod ausriefen: ‘Es lebe Christus der König und die Jungfrau von Guadalupe” (zitiert in Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 4, S. 50) Dominikus Cam Vor 150 Jahren, am 11. März 1859, starb in Hung Yen, Tonkin, ca. 50 km südlich von Hanoi, der hl. Dominikus Cam OP. Dieser war in Cam Giang (auch Cam Chuong genannt) in der östlich von Hanoi gelegenen Provinz Bac Ninh, Tonkin, geboren, wurde Priester und schloss sich dem Dritten Orden der Dominikaner an. 1848 teilte der Heilige Stuhl das 1659 errichtete Apostolische Vikariat von Tonkin in ein östliches Vikariat (mit Sitz in Hai Phong) und ein Zentralvikariat (Bui Chu). Vikar war hier bis 1857 der hl. José Maria Diaz Sanjurjo. Dessen Nachfolger wurde der hl. Melchior Garcia Sampedro OP. Obwohl Cam von seiner Geburt her aus dem Ostvikariat stammte, wurde er dem Zentralvikariat zugeteilt, da es hier dreimal soviele Katholiken gab wie im Ostvikariat. Als 1858 unter Tu Duc die fünf schlimmsten Jahre der vietnamesischen Christenverfolgung ausbrachen, setzte Dominikus Cam trotz Lebensgefahr sein priesterliches Wirken fort. In Ha Lang (ca. 150 nordwestlich von Hanoi) wurde er an seine Verfolger verraten. Am 21. Januar 1859 wurde er verhaftet und nach Hung Yen gebracht. “Obwohl der Präfekt der Stadt Hung-Yen ihm Bewunderung und Wohlwollen entgegenbrachte, blieb der Priester unerschütterlich in seinem Bekenntnis zu Christus und wurde schließlich auf Befehl des Königs selbst enthauptet” (Ferdinand Baumann SJ, Pius XII. erhob sie auf die Altäre, S. 289). Während seiner Gefangenschaft beeindruckte Dominikus die wachhabenden Soldaten so sehr, dass diese ihm den Empfang von christlichen Besuchern erlaubten. Durch diese sandte er einen Brief an Bischof Valentino Vinh, den Nachfolger des hl. Sampredo. Dieser hatte noch vor seinem Märtyrertod am 28. Juli 1858 in weiser Voraussicht zur Sicherstellung eines Nachfolgers Valentino Vinh zum Bischof geweiht. Bischof Vinh schickte einen Priester nach Hung Yen, P. Huong, bei dem Cam am 30. Januar beichten konnte. Seiner Hinrichtung ging Dominikus Cam voll Freude über die Gnade des Martyriums entgegen. Am 29. April 1951 wurde er mit 24 anderen Märtyrern Vietnams seliggesprochen und am 19. Juni 1988 mit 116 weiteren Märtyrern heiliggesprochen. |
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