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Charles René Billuart

Heute vor 250 Jahren, am 20. Januar 1757, starb in Revin der Theologe Charles René Billuart.

Billuart wurde am 8. Januar 1685 in Revin an der Maas (Ardennen, Belgien, heute Frankreich) geboren. Er studierte bei den Jesuiten, die sich 1616 in Charleville an der Maas niedergelassen und ein Kolleg gegründet hatten. 1701 trat Billuart in Revin in den Predigerorden des hl. Dominikus ein und wurde 1708 zum Priester geweiht. 1710 begann er seine Lehrtätigkeit, u.a in Revin und in Douai (1715-1725). Die Universität von Douai war 1562 von Philipp II. von Spanien gegründet worden und entwickelte sich zu einem wichtigen Bollwerk des katholischen Glaubens. Zur Zeit Billuarts allerdings gewannen Jansenismus und Gallikanismus zunehmenden Einfluß. Er unterrichtete Philosophie, Dogmatik und Moraltheologie. Dreimal wurde er zum Provinzial der wallonischen Provinz gewählt, das erste Mal am 15. Oktober 1728, dann wieder 1741 und 1754.

Theologiegeschichtlich war seine Zeit keine Blütezeit, sondern nach einem Wort Scheebens eine "Epigonenzeit", die Scheeben auf die Jahre 1660 bis 1760 datiert: Obwohl in sie "noch manche größere Erscheinungen aus der früheren hereinragen, charakterisiert [sie] sich im allgemeinen als Nachhall und Fortsetzung der vorigen, zugleich aber auch als eine Zeit allmählicher Zersetzung, indem die Jansenisten und Cartesianer hier eine ähnliche Rolle spielten wie die pseudomystischen Fraticellen und die Nominalisten nach dem Schlusse des 13. Jahrhunderts" (Scheeben, Handbuch der katholischen Dogmatik, Erstes Buch, nr. 1100).

In dieser Zeit wurde Billuart neben Ludovico Vincenzo Gotti (1664-1742) der bedeutendste Kommentator des hl. Thomas, vornehmlich durch sein monumentales neunzehnbändiges Hauptwerk "Summa Sancti Thomae, hodiernis Academiarum moribus accommodata sive Cursus Theologiae juxta ordinem et literam D. Thomae in sua Summa, insertis pro re nata digressionibus in historiam ecclesiasticam, ad usum scholarum Thomistarum." Es erschien 1746 bis 1751 in Lüttich, zwölf Jahre später in Würzburg unter dem Titel "Cursus Theologiae universalis", wurde bis ins 20. Jahrhundert immer wieder aufgelegt und war noch in dessen ersten Jahrzehnten "eines der beliebtesten thomistischen Handbücher" (Gabriel M. Löhr im LThK, 1. Auflage, 1930). Ein Auszug, der 1754 unter dem Titel "Summa Summae S. Thomae" erschien, füllte sechs Octavbände.

Systematisch folgt Billuart oft Johannes a S. Thoma (1589-1644), Franciscus Sylvius (1581-1648), der ebenfalls in Doaui gelehrt hatte, und Jean Baptist Gonet (1616-1681), historisch in der Darlegung der theologischen Kontroversen dem Dominikaner Alexander Natalis (1639-1724). "Treue zum hl. Thomas, Fülle des dogmatischen und moralischen Stoffes, geschichtliche Exkurse, große Klarheit und sprachliche Genauigkeit zeichnen ihn aus", urteilt Angelus Walz im LThK, 2. Auflage, 1958. Nach Gabriel Löhr faßt er "klar und präzis die Lehren der großen Thomisten zusammen."

In weiteren Werken setzt sich Billuart mit dem Jansenismus und dem Protestantismus auseinander. Er entwickelte sich nicht nur zu einem erfolgreichen Kontroverstheologen, sondern auch zu einem geschätzten Prediger. Zu Maastricht konnte er einen großen Erfolg in einer öffentlichen Disputation mit einem Calvinisten über die Frage der eucharistischen Realpräsenz erringen.


Fulbert von Chartres

Vor etwa 1000 Jahren wurde Fulbert zum Bischof von Chartres gewählt. Nach einigen älteren Autoren geschah das im Jahr 1007, doch scheint sich inzwischen 1006 in der Forschung durchgesetzt zu haben: nach Josef R. Geiselmann im LThK, 2. Auflage 1960 war es im November 1006, nach anderen im Oktober. In Chartres wurde das Jahrtausendjubiläum vom 8. September bis 15. Oktober 2006 gefeiert.

Fulbert wurde um 950 (Friedrich Wilhelm Bautz) oder um 960 (Geiselmann) oder um 970 (Alfons Becker im LThK, 3. Auflage 1995) geboren. Über den Ort seiner Geburt gibt es drei verschiedene Meinungen. Im Gespräch sind das Herzogtum Aquitanien im Südwesten Frankreichs (Max Manitius 1858-1933, B. Fechtrup in Wetzer und Welte's Kirchenlexikon), die Picardie in Nordfrankreich (Christian Pfister 1857-1933, Alfons Becker) und die Gegend um Rom (Alexandre Clerval 1859-1918, Geiselmann).

Fulbert studierte in Reims bei Gerbert von Aurillac, dem späteren Papst Silvester II. (999-1003), der von 972 bis 982 die Domschule zu Reims leitete. Anfang der neunziger Jahre wurde er Lehrer an der seit dem 5. oder 6. Jahrhundert bestehenden Domschule zu Chartres und begründete die berühmte "Schule von Chartres". Diese erfreute sich bald so großer Anerkennung, daß sie Studenten selbst aus Deutschland, England und Italien anlockte.

Spätestens seit 1004 war Fulbert Kanzler der Kirche in Chartres. Als am 14. Juli 1006 Bischof Raoul (Rudolf) von Chartres starb, wurde er zum Bischof gewählt, eine Wahl, die auch von König Robert II. von Frankreich unterstützt und dann bestätigt wurde. Robert II. der Fromme (972-1031) war ein Mitschüler Fulberts in Reims gewesen und hatte ihn dort schätzengelernt.

Chartres war seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz. Zur Zeit Fulberts gehörte das Bistum zur Kirchenprovinz Sens. Von Erzbischof Leutherich (Leotheric, 999-1032) wurde er zum Bischof geweiht. "Auch als Bischof fuhr er fort, öffentliche Vorlesungen zu halten und die wissenschaftlichen Bestrebungen in jeder Weise zu fördern (...) Seine geistige Überlegenheit machte ihn zum Orakel für ganz Frankreich. Wie noch jetzt seine Briefe bezeugen, erholten seine Amtsgenossen von allen Seiten her bei ihm sich Raths, und wie die Bischöfe ihn als Lehrer und Führer anerkannten, so fanden die Großen des Reiches an ihm einen strengen Richter. Besonders klagte er laut gegen den im Reiche eingeschlichenen Mißbrauch, die Beneficien und Kirchengüter an Laien zu vergeben. Auch sprach er sich sehr scharf gegen die mit dem Schwerte kämpfenden Bischöfe aus; er wollte nicht einmal, daß solchen der Titel Bischof gegeben werde, weil das eine Entehrung des ehrwürdigen Namens sei. Kein Ansehen irgend einer bedeutenden Person ließ er zur Rechtfertigung dieses Mißbrauches gelten, indem er sich auf das Wort des Apostels berief, daß auch kein Engel vom Himmel ein anderes Evangelium verkünden könne" (Fechtrup, Wetzer und Welte's Kirchenlexikon, Band 4, Sp. 2092 f).

Als 1020 die Kathedrale, die 962 von Bischof Vulfaldus erbaut worden war, ein Raub der Flammen wurde, erbaute er eine romanische Kathedrale (nicht die jetzige gotische Kathedrale, wie Ferdinand Holböck irrtümlich in "Geführt von Maria", S. 233 meint) mit der finanziellen Unterstützung durch König von England und Dänemark Knut dem Großen und dem Herzog von Aquitanien Wilhelm von Poitiers. Die romanische Kathedrale wurde 1194 durch einen Brand zerstört. Danach wurde die heute noch bestehende gotische Kathedrale erbaut.
Fulbert starb am 10. April 1028 in Chartres.

Die Schule von Chartres

Geiselmann nennt Fulbert den "bedeutendsten Theologen des beginnenden 11. Jahrhunderts". Fulbert legte den Grundstein dafür, daß Chartres "das große wissenschaftliche Zentrum des Jahrhunderts" (Jacques Le Goff, Die Intellektuellen im Mittelalter), des zwölften, wurde. Zur Schule von Chartres gehören Bernhard von Chartres (der Vergil kommentierte) und Thierry von Chartres, Gilbert von Poitiers, Wilhelm von Conches, Clarenbaldus von Arras und Johannes von Salisbury.

"Die 7 freien Künste werden an Hand antiker Autoren gelehrt (...) Die philosophische Autorität der Schule ist Platon (...) Vermittler platonischen Gedankenguts waren Boëthius (...) und Macrobius" (Ludwig Ott, "Die Schule von Chartres" unter dem Stichwoct "Chartres" in LThK 2. Auflage 1958). Erstmals wurde hier das Organon studiert, also die logischen Schriften des Aristoteles. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Naturwissenschaften, d.h. das Studium der medizinischen Schriften des Hippokrates und der naturwissenschafltichen Werke arabischer, jüdischer und griechischer Gelehrter. Die arabischen Schriften waren durch Constantinus Africanus (+ 1087) zugänglich geworden, der als bekehrter Muslim Laienbruder bei den Benediktinern in Monte Cassino wurde und dort die arabischen Schriften ins Lateinische übersetzte. Doch schon Gerbert von Aurillac hatte in Spanien arabische Werke kennengelernt. "Charakteristisch für Chartres sind sodann ein ausgeprägtes Methodenbewußtsein, die Beschäftigung mit Fragen der Logik und Sprach-Philosophie und eine Tendenz nach optimistischer Einschätzung der Reichweite menschlicher Erkenntnis" (Mechthild Dreyer im LThK Bd. II, Sp. 1027, 3. Auflage 1994). "Die Chartrianer sehen den Menschen vor allem als vernunftbegabtes Wesen. In ihm verwirklicht sich jene Einheit zwischen Vernunft und Glauben, die eine der grundlegenden Lehren der Intellektuellen des 12. Jahrhunderts darstellt" (Le Goff, Die Intellektuellen im Mittelalter, Kapitel "Der Humanismus von Chartres").

Durch Otto von Freising kam die aristotelische Logik von Chartres nach Deutschland. Erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde Chartres in seiner Bedeutung von der Schule von Paris verdrängt. Später wird Nikolaus von Kues wieder auf Chartres zurückgreifen.

Richard William Southern stellte 1970 die Existenz einer "Schule von Chartres" in Frage. Während er von Kurt Flasch unterstützt wird, weisen Forscher wie Roberto Giacone, Peter Dronke und Nikolaus M. Häring diese These zurück.


Pierre-Thomas Laberthonie OP

Vor 300 Jahren, am 7. Februar 1708, wurde in Toulon, ca. 60 km südöstlich von Marseille, Pierre-Thomas Laberthonie OP geboren.

Als Mitglied des Predigerordens machte er seinem Namen alle Ehre und predigte mit Eifer und Erfolg gegen den Materialismus, den Atheismus und den Deismus der Aufklärung, vor allem in Paris. Auch in seinen schriftlichen Werken verteidigte er den Glauben gegen Voltaire und die Enzyklopädisten. Nach seinem Tod erschienen seine dreibändigen Oeuvres pour la défense da le religion chrétienne contre les incrédules et les Juifs (1777). Dom Brial (1743-1828) gab 1811 das Supplément dazu heraus.

Um die Aufrechterhaltung der Disziplin im Dominikanerorden machte er sich verdient, u.a. durch sein Werk Exposé de l’état et obligation des frères precheurs (1767). Er starb am 15. Januar 1774 in Toulon.

Sein Eintrag im Dictionnaire de théologie catholique (1925) stammt von keinem Geringeren als Marie-Dominique Chenu.


Johann Gropper

Heute vor 450 Jahren, am 13. März 1559, starb in Rom der Theologe Johann Gropper, zur Reformationszeit “der Retter des katholischen Glaubens im Erzbistum Köln” unter dessen abtrünnigem Erzbischof Hermann von Wied (Joseph Schmidlin in der 1. Auflage des LThK). Gropper wurde am 24. Februar 1503 in Soest geboren. Mit den Lehren der Reformation setzte er sich in seinem 1538 erschienenen Werk Enchiridion christianae institutionis auseinander. Durch seine hervorragende Ausbildung war Gropper “bestens qualifiziert, die Auseinandersetzung mit der Reformation aufzunehmen” (Reinhard Braunisch im protestantischen TRE). “Als Erzbischof Hermann von Wied in Köln 1542/47 durch Martin Bucer die Reformation einführen wollte, stellte sich Gropper an die Spitze des schließlich erfolgreichen Widerstandes” (Christina Grebner im LThK, 3. Auflage, 4. Bd. 1995, Sp. 1062). Gropper war berühmt “wegen seiner majestätischen Erscheinung, Beredsamkeit, Sittenreinheit und Mildtätigkeit” (Schmidlin).


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