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Guillaume Répin

Der selige Guillaume Répin wurde am 26. August 1709 in Thouarcé (Departement Maine-et-Loire, etwa 20 km südlich von Angers) geboren. Er gehört zu den 2000 Märtyrern von Angers, die in der Französischen Revolution ihr Leben lassen mussten.

Répin trat 1728 in das Priesterseminar von Angers ein. Nach seiner Priesterweihe wurde er Kaplan in Angers und ab 1749 für über 40 Jahre Pfarrer in Matigné-Briand (ca. 7 km südöstlich von Thouarcé).

Am 12. Juli 1790 erließ die Nationalversammlung des revolutionären Frankreich die Zivilkonstitution des Klerus, welche die Kirche ganz in die Hände des Staates gab. Im November 1790 wurde angeordnet, dass alle Kleriker den Eid auf die Konstitution zu leisten hätten. Noch bevor Papst Pius VI. am 13. April 1791 die Zivilkonstitution verwarf, war Répin klar, dass er diesen Eid nicht leisten könne. Als er von ihm am 10. Februar 1791 verlangt wurde, weigerte er sich, verzichtete auf sein Pfarramt und ging nach Angers.

Doch die politische Lage spitzte sich immer mehr zu. “Die ‘gesetzgebende’ Nationalversammlung, die im Herbst 1791 die ‘verfassunggebende’ ablöste, suchte den Widerstand des Klerus mit Gewalt zu brechen. Die eidverweigernden Priester wurden verfolgt, ins Gefängnis geworfen und zur Deportation verurteilt (bis April 1793 über 3600) (...) und schließlich über alle eidverweigernden oder verdächtigen Geistlichen die Verbannung verhängt. Gegen 40000 Kleriker verloren so die Heimat” (Karl Bihlmeyer, Hermann Tüchle, Kirchengeschichte, Band III, Paderborn 151956).

Unter den inhaftierten Priestern war auch Répin, den am 17. Juni 1792 dieses Schicksal ereilte. “Im Kerker wurde Répin von seinen ebenfalls gefangenen Mitbrüdern als ihr Senior dafür ausersehen, in ihrem Namen - soweit das möglich war - die heilige Messe zu feiern und die Sakramente zu spenden. Als diesen Priestern aufs neue ein diesmal etwas abgeänderter Eid - der sogenannte Eid ‘Liberté - Egalité’ - abverlangt wurde, wehrten sie sich wieder mutig dagegen. Sie wurden nun - mit Kanonikus Répin an ihrer Spitze - in die sogenannten Rossignolerie, die ehemalige Schule der christlichen Schulbrüder, gesperrt. Hier lebten sie bis zum 17. Juni 1793” (Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 2, Stein am Rhein 1992, S. 11 f).

Durch die Erhebung der Vendée kurzfristig in Freiheit, wurde Répin am 24. Dezember 1793 wiederum verhaftet und in Chalonnes-sur-Loire (ca. 20 km südwestlich von Angers) eingekerkert. Vom Revolutionskomitee zum Tode verurteilt, wurde er am 2. Januar 1794 in Angers durch die Guillotine hingerichtet, zusammen mit Laurent Batard, dem Pfarrer von S. Marie in Chalonnes. “Damals haben schließlich mehr als 2000 Katholiken (Priester, Ordensschwestern und Laien) in Angers aus Treue zu ihrem katholischen Glauben ihr Leben lassen müssen.Aus dieser großen Heldenschar ist bisher das Martyrium von 99 Katholiken gründlich untersucht worden und als echt und aus Hass gegen den katholischen Glauben erfolgt anerkannt. Der Bischof von Angers, Msgr. Joseph Rumeau, hatte für diese 99 bereits 1905 den Seligsprechungsprozeß begonnen. Er wurde in Rom erst am 9. Juni 1983 erfolgreich zu Ende geführt” (Holböck, S. 12).

Die Seligsprechung fand am 19. Februar 1984 statt. Unter den 99 Seliggesprochenen, die in Angers und dem 5 km entfernten Avrillé ihr Leben gelassen haben, waren 12 Priester, drei Ordensschwestern und 84 Laien, davon 80 Frauen. Das jüngste Opfer war die 23jährige Marie Leroy, gebürtig aus Montilliers. Auf die Frauen, “die man ja nicht der bewaffneten Rebellion anklagen konnte,” wies Johannes Paul II. in seiner Ansprache zur Seligsprechung besonders hin. Über alle sagte er: “Als wahre Christen bezeugten sie alle ihre christliche Haltung durch ihre Weigerung, ihre Henker zu hassen, durch ihr Verzeihen und durch ihren Wunsch nach Frieden für alle. ‘Ich habe den gütigen Gott nur um Frieden und Einheit der ganzen Welt gebeten’, sagte Marie Cassin. Von der Tiefe ihres Glaubens gaben schließlich ganz besonders auch die letzten Augenblicke des Lebens dieser Märtyrer Zeugnis. Einige sangen auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte Hymnen und Psalmen; andere ersuchten um einige Minuten, um das Opfer ihres Lebens darzubringen, was sie dann mit solcher Inbrunst taten, dass sogar ihre Henker darüber erstaunt waren.”

Bereits 1926 hatte Pius XI. einen Märtyrer von Angers seliggesprochen: Pfarrer Noel Pinot, der am 21. Februar 1794 enthauptet wurde.


Aloisius Stepinac - “Der Kardinal von Galen Jugoslawiens”

Von Gabi Weiß

Am 10. Februar 1960 starb in Krašić (Kroatien) im Sicherheitsarrest der große kroatische Kardinal Alojzije Stepinac.

Seinen Anfang hatte sein Leben 62 Jahre zuvor genommen, am 8. Mai 1898 als Sohn des Bauern Josip Stepinac und seiner Frau Barbara in dem kleinen Ort Krašić nahe Zagreb. Schon früh verspürte der Junge den Wunsch, Priester zu werden, weshalb er das erzbischöfliche Seminar in Zagreb besuchte, welches er 18-jährig mit dem Abitur abschloss. Doch der 1. Weltkrieg war in vollem Gang und auch Stepinac wurde nicht verschont: Bald nach seinem Abschluss wurde er in die österreichisch–ungarische Armee einberufen. Nach einer Verwundung fiel er in italienische Kriegsgefangenschaft. Als der 21-Jährige 1919 freigelassen wurde, begann er auf Wunsch des Vaters ein Landwirtschaftsstudium; er sollte der Erbe des großen väterlichen Gutes werden. Der junge Mann ging bald darauf eine Verlobung mit Maria Horvat, der Tochter seines Volksschullehrers, ein. Aber die Verlobte spürte, dass er zu anderem berufen war und löste 1924 die Verlobung. So entschied er sich nach inneren Kämpfen dafür, Priester zu werden.

In der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom studierte er sieben Jahre lang Philosophie und Theologie. Am 26. Oktober 1930 empfing er dort die Priesterweihe. Zurück in seiner Heimat wurde Stepinac Zeremoniar und Notar des Erzbischofs von Zagreb. Infolge einer Erkrankung dieses hohen Geistlichen wurde dringend ein Nachfolger gesucht. Die Wahl fiel auf Stepinac. Obwohl er das kanonische Alter von mehr als 40 Jahren noch nicht erreicht hatte, wurde er 1934 zum Bischof geweiht. “In te, domine, speravi” lautete sein Wahlspruch, “auf dich, oh Herr, setze ich mein Vertrauen”.

Es war kein leichtes Amt, das Stepinac angenommen hatte. Er hatte mit vielen Problemen, hauptsächlich politischer Natur, zu kämpfen, denn die katholischen Kroaten waren im jugoslawischen Staat nicht akzeptiert, der Religionsunterricht zum Teil verboten.

Eine Wende im Land trat ein, als 1941 deutsche Truppen in Jugoslawien einmarschierten. Die faschistische Ustascha Regierung übernahm in dem nun als unabhängig proklamierten Kroatien die Macht. Nach dem nationalsozialistischen Vorbild Deutschlands wurden KZ errichtet, um darin Juden, Sinti und Roma aber auch orthodoxe Serben einzusperren und letzten Endes zu vernichten.

Stepinac hielt sich an die Weisungen aus Rom. Er bekannte offen seine Vaterlandsliebe, begrenzte seinen Umgang mit der neuen Regierung auf das Notwendigste, scheute sich aber im Gegenzug nicht, immer wieder Protest- und Bittschriften bezüglich der Behandlung der Serben und Juden einzureichen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Stepinac bei der Regierung nicht gerade beliebt war, besonders als er sich in Predigten im Dom aufs Schärfste gegen den Rassismus wandte. Und er beließ es nicht bei Worten: 6717 verfolgten Kindern und Tausenden von Juden rettete er das Leben.

Eine erneute markante Wende ereignete sich zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945: Die kommunistischen Partisanen Titos rissen die Staatsgewalt an sich. Trotz der Warnungen vor diesem Geschehen floh Stepinac nicht, sondern blieb bei den Gläubigen. Im gleichen Jahr wurde er festgenommen. Aber das Volk protestierte, es wollte seinen Bischof zurückhaben. Bald darauf sahen sich die Machthaber gezwungen, Stepinac freizulassen – vorläufig. Denn schon ein Jahr später erfolgte eine erneute Festnahme. Dieses Mal wurde der Erzbischof in einem Schauprozess, den Papst Pius XII. als “tristissimo processo” bezeichnete, unter der Anklage der Zusammenarbeit mit der faschistischen Vorgängerregierung zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Der internationale Protest gegen diesen einseitigen, ungerechten Prozess (es wurden u.a. nur sieben der 47 Zeugen verhört) war groß. Der Vorsitzende der Vereinigung der Juden in den USA, Louis Breiner, verkündete: “Dieser große Kirchenvertreter wurde als Mitarbeiter des Nazismus verurteilt. Wir Juden protestieren gegen solche Verleumdungen. Da wir seine Vergangenheit gut kennen, sind wir in der Lage, zu erklären, daß er seit 1934 und in den folgenden Jahren immer ein treuer Freund der Juden war. [...] Er war einer der seltenen Menschen in Europa, die damals gegen die nazistische Tyrannei aufgetreten sind, und zwar in jenem Augenblick, als dies am gefährlichsten war.”

Trotzdem musste Stepinac fünf lange Jahre im Gefängnis Lepoglava verbringen. Er sprach kaum von dieser Zeit, nur ein Spruch in seinem Kalender ist uns erhalten geblieben: “Omnia ad maiorem Dei Gloria – Alles zur größeren Ehre Gottes.”

Auf den immer noch anhaltenden öffentlichen Druck hin wurde Erzbischof Stepinac 1951 schließlich aus dem Gefängnis entlassen, wenn auch nur, um unter strengem Hausarrest in seinen Geburtsort Krašić zurückzukehren, wo er bis zu seinem Tod bleiben sollte.

1952 ernannte Papst Pius Alosius Stepinac zum Kardinal, was zur Folge hatte, dass die Regierung die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abbrach. Sein Amt konnte er allerdings wegen der strengen Bewachung nicht ausüben. Wie schon zuvor bot man ihm an, nach Rom zu gehen; aber wie bereits vor seinem Prozess lehnte er es ab, sein Volk zu verlassen.

Dann erkrankte der Kardinal unheilbar. Im 62. Lebensjahr verstarb er im Pfarrhaus seines Heimatortes, wie vermutet wird vor allem an den Nachwirkungen seines Gefängnisaufenthaltes. Die letzten Worte, die er flüsterte, waren: “Dein Wille geschehe.”
Seinem letzten Willen gemäß wurde er in der Kathedrale in Zagreb beigesetzt.

Für seinen unermüdlichen Dienst für die Kirche wurde Alojzije Kardinal Stepinac am 3. Oktober 1998 von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer seliggesprochen.


Richard Pate

Vor 450 Jahren, am 20. Mai 1560, wurde Bischof Richard Pate von Worcester in den Tower geworfen, weil er den Suprematseid verweigerte.

Pate hatte in Oxford und Paris studiert, war seit 1526 Archidiakon von Worcester und ging zunächst den Weg Heinrichs VIII. weg von Rom mit. “Unter Heinrich VIII. [1509-1547] übernahm er 1540 eine Sendung an den Hof des Kaisers [Karls V.] und scheint sich bei dieser Gelegenheit mit der Kirche ausgesöhnt zu haben. Er weigerte sich, nach England und in die Gewalt des Tyrannen zurückzukehren. Am 8. Juli 1541 ernannte ihn der Papst [Paul III.] zum Bischof von Worcester; doch konnte er natürlich die Leitung seines Bistums erst unter Königin Maria [1553-1558] antreten. Bischof Pate ist einer der zwei englischen Bischöfe, die am Concil von Trient teilnahmen; 1546 und 1552 war er dort; nach Dodd hätte er auch 1563 dem Schlusse beigewohnt. Im ersten Parlament unter Elisabeth [1558-1603] stand er entschieden auf der Seite seiner bischöflichen Amtsbrüder im Kampfe gegen jede Glaubensneuerung. Ende Juni (wahrscheinlich am 24. oder 25.) wurde er seines Bistums beraubt, weil er den Suprematseid verweigerte, und am 20. Mai 1560 in den Tower geworfen, den er erst im September 1563 verließ. Näheres über seinen Tod ist nicht bekannt. Doch findet sich das Datum desselben in einem alten Psalterbuch, jetzt im Besitze des Exeter-College zu Oxford, also eingetragen: Nov. 23. Obitus venerabilis Richardi Pates episcopi Wigornensis. 1565" (Joseph Spillmann, Die englischen Märtyrer unter Heinrich VIII. und Elisabeth, Zweiter Teil: Die Blutzeugen unter Elisabeth bis 1583, Freiburg im Breisgau 1900, S. 51 f).

Von Ludwig Pastor (Geschichte der Päpste seit dem Augang des Mittelalters, Siebter Band: Geschichte der Päpste im Zeitalter der katholischen Reformation und Restauration: Pius IV. (1559-1565), Freiburg im Breisgau 1920, S. 455) erfahren wir, dass im Mai und Juni 1560 acht Bischöfe in den Tower oder andere Gefängnisse geworfen wurden. Sie wurden streng behandelt. “Dazu war ihr Leben in beständiger Gefahr. Die Fortschritte der Hugenotten in Frankreich ermutigten im Dezember 1562 die Regierung, von den gefangenen Bischöfen die Leistung des Suprematseides unter Androhung des Todes zu verlangen. Bei der Eröffnung des Parlaments am 12. Januar 1563 war der Hauptinhalt der protestantischen Predigten sowohl in Westminster vor der Königin als in St. Paul vor der Konvokation des Klerus, dass man ‘die eingesperrten Wölfe’ töten müsse” (S. 455 f).

Doch wegen des Krieges mit Frankreich und der Furcht vor einem von Frankreich geschürten Aufstand in England wollte Elisabeth die Katholiken nicht noch mehr reizen und ließ die Bischöfe milder behandeln. Richard Pate wurde schließlich im September 1563 entlassen auf Fürsprache des Kaisers Ferdinand, zusammen mit Thirlby von Ely, Bourne von Path und Wells, Turberville von Exeter und Watson von Lincoln. Sie wurden der Obhut anglikanischer Bischöfe anvertraut. “Ihre Haft war freilich auch dort streng. Nur eifrig protestantische Diener durften zu ihnen gelassen werden, ihre Kerkermeister sollten sie für gewöhnlich nicht zur Tafel ziehen, sondern ihnen kärgliche Speisen auf ihr Zimmer schicken. Zum Lesen erhielten sie nur protestantische Bücher; katholischer Gottesdienst war ihnen versagt, dagegen sollten sie zur Teilnahme an anglikanischen Andachten und Predigten soviel wie möglich gedrängt werden” (Pastor, S. 456).


Guilbert Bourne

Vor 450 Jahren, am 18. Juni 1560, wurde Bischof Guilbert Bourne von Bath und Wells zusammen mit fünf anderen Bischöfen in den Tower geworfen, weil er den von Königin Elisabeth (1558-1603) geforderten Suprematseid verweigerte.

Bourne, der in Oxford studiert hatte, war ein berühmter Kanzelredner, der unter Heinrich VIII. (1509-1547) den Weg ins Schisma mitgegangen war. Als Maria die Katholische 1553 den Thron bestieg, “kehrte er zum Glauben seiner Väter zurück und eiferte nun auf der Kanzel gegen seine eigenen früheren Irrtümer. Bei einer der ersten dieser Predigten, die er in der St. Paulskirche am 13. August 1553, also wenige Wochen nach dem Regierungsantritt Marias hielt, und in der er die katholische Religion kräftig verkündete, wäre er von seinen andersgläubigen Zuhörern beinahe ermordet worden. Man rief: ‘Reißt ihn herunter!’, stürmte die Kanzel, schoß eine Pistole auf ihn ab und schleuderte nach ihm einen Dolch, der in dem Kanzelpfeiler stecken blieb; nur mit Mühe konnte der Prediger aus der Hand des rasenden Pöbels errettet werden. Dieser Vorfall brachte ihn bei der Königin in Gunst und verschaffte ihm 1554 das Bistum Bath und Wells. Nicht lange nachher wurde er zum Lordpräsidenten von Wales ernannt.
Als Elisabeth zur Herrschaft gelangte, entfernte sie ihn, ihrer Politik gemäß, solche Würden nicht in den Händen von treuen Katholiken zu belassen, aus dieser einflußreichen Stellung und ernannte Lord Williams of Thame zum Präsidenten. Doch zeigte sie das Bourne in einem freundlichen Schreiben (Februar 1559) an und scheint gehofft zu haben, den bedeutenden Mann auf ihre Seite zu ziehen. Er wurde denn auch anfangs mit dem Suprematseid nicht behelligt und am 9. September mit Tunstal, Poole und Kitchin zur Weihe des schismatischen Erzbischofs Parker beordert. Erst als er sich dessen weigerte, wurde er von eigens dazu ernannten Commissaren im Oktober 1559 zur Ablegung des Eides aufgefordert, und da er, treu seinem katholischen Glauben, das Ansinnen zurückwies, seines Bistums sofort entsetzt. Am 18. Juni 1560 warf man ihn mit fünf anderen Bischöfen in den Tower, wo er bis zum Ausbruch der großen Seuche im Herbst 1563 gefangen lag. Jetzt wurde Bischof Bourne dem anglikanischen Bischof von Lincoln, Nikolaus Bollingham, als Gefangener übergeben und lebte in dessen Haus bis in den Mai 1566 (...) In den letzten drei Jahren seines Lebens scheint der mutige Bekenner etwas mehr Freiheit gehabt zu haben, doch blieb er unter einer Art Polizeiaufsicht des anglikanischen Bischofs von Exeter. Nach zehnjähriger harter Prüfung seiner Glaubenstreue, in welcher er seinen Wandel unter Heinrich VIII. und Eduard VI. reichlich gesühnt hat, starb er am 10. September 1569 zu Silverton in Devonshire. Collier rühmt ihm Gelehrsamkeit und Milde des Charakters nach und hebt hervor, dass es seiner Umsicht gelungen sei, seinem Bistum verschiedene sakrilegisch entfremdete Kirchengüter wieder zu gewinnen” (Joseph Spillmann, Die englischen Martyrer unter Heinrich VIII. und Elisabeth (1535-1583), Zweiter Teil: Die Blutzeugen unter Elisabeth bis 1583, Freiburg im Breisgau 1900, S. 46-48).

Zum Thema: Über die Katholikenverfolgung in England


China

Vor 50 Jahren, am 16. März 1960 wurde der damals 58jährige Bischof Ignatius Kung Pin-Mai, seit 1950 Bischof von Shanghai, zu lebenslänglichem Kerker verurteilt, nachdem er schon fünf Jahre in Haft war. 1985 kam er aus dem Kerker frei und wurde unter Hausarrest gestellt, drei Jahre später durfte er in die USA ausreisen, wo er am 12. März 2000 starb. 1979 wurde er von Papst Johannes Paul II. in pectore, 1991 öffentlich zum Kardinal erhoben. Eine Cardinal-Kung-Foundation in Amerika setzt sich für die verfolgte Kirche in China ein.

Einen Tag später wurde James Edward Walsh, der letzte ausländische Bischof in Rotchina, zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt, und zwar zu Isolationshaft. 1891 geboren, hatte er seit 1918 hatte als Missionar in China gewirkt. 1970 kam er frei und starb am 29. Juli 1981 in Maryknoll, New York.

Zur selben Zeit wurden 14 chinesische Priester, und zwar sieben Weltpriester und sieben Jesuiten, zu Gefängnisstrafen zwischen fünf und zwanzig Jahren verurteilt. Darunter befand sich der Jesuitenpater Ludwig Wang Jen-sheng, der bereits am 20. Januar 1961 starb.

Als 1950 in China die Christenverfolgung durch die Kommunisten ausbrach, gab es 20 Erzbistümer, 79 Diözesen und 38 Apostolische Präfekturen.
1958 waren etwa 30 romtreue Bischöfe im Gefängnis, mehr als 70 ausländische Bischöfe wurden ausgewiesen.


Ein Märtyrer des Kommunismus:
Metodius Dominic Trcka

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