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Guglielmo Massaja Der Afrikamissionar Guglielmo Massaja OFMCap wurde am 9. Juni 1809 in Piovà bei Asti, ca. 30 km östlich von Turin geboren. Auf den Namen Lorenzo getauft, trat er in Turin ins Kapuzinerkloster ein und erhielt bei der Einkleidung am 25. September 1825 den Namen Guglielmo (Wilhelm). 1836 wurde er Lektor für Philosophie und Theologie in Testona, 1844 Definitor der Provinz Turin. Als geschätzter Beichtvater wurde er sogar von Prinz Victor Emmanuel, dem späteren König, in Anspruch genommen. Schließlich erfüllte sich sein Herzenswunsch, und er wurde als Missionar nach Äthiopien (Abyssinien) gesandt. Der Hintergrund dieser Entscheidung: 1839 hatte Papst Gregor XVI. auf Bitten und aufgrund positiver Berichte der beiden französischen Forscherbrüder Antoine und Arnould d’Abbadie und des sie begleitenden P. Giuseppe Sapeto CM (1811-1895) die Erneuerung der abessinischen Mission in Angriff genommen. Nach dem Tod des koptischen Bischofs Cyril gab es in dem koptisch geprägten Land eine Bewegung zur Einheit mit Rom. Noch im selben Jahr 1839 errichtete der Papst die apostolische Präfektur von Abyssinien und sandte als Präfekt den hl. Justinus de Jacobis CM (1800-1860) nach Äthiopien und als dessen Helfer den Lazaristen Luigi Montuori CM. Damals war dort für jeden katholischen Priester das Betreten des Landes unter Todesstrafe verboten. Dennoch war das Wirken de Jacobis’ so erfolgreich, dass der Heilige Stuhl die Kirchenhierarchie weiter ausbaute. Am 4. Mai 1846 wurde das Vikariat der (damals so genannten) Gallas errichtet, d.h. der Oromo, des größten unter den zahlreichen Völkern Äthiopiens, im Süden des Landes. Zur seiner Leitung wurde am 12. Mai 1846 Massaja bestimmt, der bereits zwei Wochen später von Kardinal Franzoni von der Propaganda die Bischofsweihe empfing. In Äthiopien lernte er den hl. de Jacobis kennen und schätzen und betrieb dessen Ernennung zum Apostolischen Vikar von Abyssinien. 1847 wurde die Präfektur von Abyssinien zum Vikariat erhoben. Am 8. Januar 1849 spendete Massaja de Jacobis in der Hafenstadt Massaua am Roten Meer die Bischofsweihe. Sein eigenes Vikariat konnte Massaja erst am 21. November 1852, als Muslim verkleidet, betreten, das Bergmassiv von Godjma und Schoa (Choa). In Gudru gründete er die erste Missionsstation. 1857 und 1858 folgten Innarea und Kaffa. Sein Wirken war überaus fruchtbar. “Er spendete allein über 36000 Taufen, gewann hohen Ruf und Einfluß durch seine Klugheit und stets dienstbereite Güte, seinen apostolischen Wandel und Eifer und seine vielseitigen Fähigkeiten” (Wilhelm de Vries im LThK, 2. Auflage, Bd.7). 1863 geriet er unter dem katholikenfeindlichen Kaiser Theodor II. (1855-1868) in die Gefangenschaft. Aber, so berichtet Bernard de Vaulx in seiner Katholischen Missionsgeschichte (Aschaffenburg 1962, S. 124), sein würdiges Auftreten imponierte dem Kaiser so sehr, dass dieser ihn wieder freiließ. Zur Ausbildung eines einheimischen Klerus gründete er ein Seminar in Marseille, welches er später nach Kaffa verlegte. Im Oktober 1879 wies ihn Negus (Kaiser) Johannes IV. (1872-1889) aus und verbot die ganze Mission. Dahinter stand der Einfluß des orthodoxen Bischofs. Zu seinem großen Leidwesen war er gewzungen, sich zurückziehen. Er ging nach Rom und Frascati und gehorchte der Bitte Leos XIII., seine Memoiren niederzuschreiben. Dieselben sind von 1885 bis 1895 unter dem Titel I miei 35 anni di missione nell’alta Etiopia (Meine 35 Jahre der Mission in Äthiopien) in zwölf Bänden erschienen und stellen “ein für die neuere Kunde Äthiopiens bahnbrechendes Großwerk” (de Vries) dar. Sie wurden auch ins Französische und Spanische übersetzt. Wilhelm Massaja wurde am 10. November 1884 zum Kardinal erhoben und starb am 6. August 1889 in S. Giorgio de Cremona bei Neapel. “Sein Werk brach nicht mit ihm zusammen, sondern konnte sich dank des einheimischen Klerus durch alle politischen und kriegerischen Wechselfälle bis auf die Gegenwart hindurchretten und weiterentwickeln” (Johannes Beckmann, Die katholische Kirche im neuen Afrika, Einsiedeln, Köln 1947, S. 64). 1914 wurde sein Seligsprechungsprozess eingeleitet. 1978 veröffentlichte Antonio Rosso OFMCap in fünf Bänden auf über 2000 Seiten die Briefe und kleinere Schriften Massajas. Über die Mission Abessiniens im 17. Jahrhundert Weitere Kardinäle: Clementine Anuarite Nengapeta Heute vor 50 Jahren, am 5. August 1959, legte Sr. Clementine Anuarite Nengapeta bei den Schwestern der Heiligen Familie (Jamaa Takatifu) ihre Profeß ab. Sie ist die erste afrikanische Ordensschwester, die seliggesprochen wurde. Am 29. Dezember 1939 in Wamba im Nordosten des damaligen Belgisch-Kongo (heute Demokratische Republik Kongo, zwischenzeitlich Zaire) geboren, wurde sie 1943 zusammen mit ihrer Mutter und zwei älteren Schwestern getauft. Ihr Taufname war Alphonsine. Bei den Schwestern zur Heiligen Familie wurde sie zur Lehrerin ausgebildet. Noch keine 25 Jahre alt war sie, als sie am 1. Dezember 1964 um 1.00 Uhr ähnlich wie die hl. Maria Goretti die Märtyrerkrone erlangte: “In der Mittagsstunde des 29. November 1964 wurde sie gemeinsam mit ihren Mitschwestern von Angehörigen des Simba-Stammes nach Ibamhi, hierauf nach Isiro verschleppt. Dort versuchte der schwarze Hauptmann Pierre Olombe, ihr die gottgeweihte Jungfräulichkeit zu rauben. Als ihm das nicht gelang, weil sich die Schwester tapfer dagegen wehrte, wurde sie von dem Lüstling kaltblütig ermordet” (Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Bd. 2, Stein am Rhein 1992, S. 68). 1964 wurden von den kommunistischen Simba-Rebellen, die sich, unterstützt von der Sowjetunion und Kuba, gegen den kongolesischen Regierungschef Tshombé erhoben, mehr als 250 Missionare und Ordensschwestern getötet. Am 15. August 1985 sprach Johannes Paul II. Nengapeta selig. Isidor Bakanja Vor 100 Jahren, am 15. August 1909, starb in Busira, Kongo, der sel. Isidor Bakanja. Bakanja wurde zwischen 1885 und 1890 im Nordosten von Belgisch-Kongo (Zaire) als Sohn heidnischer Eltern geboren. Kurz nach der Jahrtausendwende arbeitete er als Maurer bei einer belgischen Staatsfirma in Coquilhatville (heute Mbondakal oder Mbandaka). In der Nähe, in Boloka wa Nsimba, hatten 1902 Trappisten aus der belgischen Abtei von Westmalle, die 1894 in den Kongo gekommen waren, eine Missionsstation gegründet, wo die Patres Gregor Van Duen und Robert Brepoels wirkten. Hier lernte er den katholischen Glauben kennen. Am 6. Mai 1906 ließ er sich taufen, am 25. November empfing er die Firmung und am 8. August 1907 die erste hl. Kommunion. “Isidor war ein gütiger und aufrechter Mann, der die anderen von Natur aus respektierte; ein gewissenhafter Arbeiter, der ab dem Zeitpunkt seiner Taufe mit Stolz das Skapulier Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel als Zeichen seiner neuen Zugehörigkeit trug. Oft traf man ihn mit dem Rosenkranz in der Hand an, und er ergriff jede Gelegenheit, um seinen neuen Glauben mit anderen zu teilen - so sehr, dass viele ihn als Katecheten betrachteten” (Andreas Resch, Die Seligen Johannes Pauls II. 1991 - 1995, Innsbruck 2008, S. 136). Nachdem sein Arbeitsvertrag abgelaufen war, erhielt Bakanja durch Vermittlung seines Cousins Camillo Boya in Busira eine Anstellung bei der Firma SAB (Société Anonyme Belgique pour le Commerce Du Haut Congo). Diese, 1888 gegründet, hatte seit 1893 Kautschukplantagen angelegt, hielt in der Region das Handelsmonopol für Elfenbein und Kautschuk und beutete die Eingeborenen aus. “Viele der Handelsagenten waren eingefleischte Atheisten und hassten die Missionare, weil diese die Rechte der Eingeborenen verteidigten und die gegen sie begangenen Ungerechtigkeiten anprangerten” (Resch, S. 137). Als Bakanja immer mehr den Hass gegen alles Katholische vor allem von Seiten seines Chefs Van Cauter zu spüren bekam, bat er um seine Entlassung, die ihm aber verweigert wurde. Als er sich eines Tages, wahrscheinlich im Februar 1909, dem Befehl widersetzte, sein Skapulier wegzuwerfen, ließ ihn Van Cauter wutentbrannt mit einer mit Eisenspitzen versehenen Peitsche schlagen und trat auf den am Boden Liegenden gegen Kopf und Hals ein. Daraufhin wurde der Schwerverletzte, der sich nicht mehr bewegen konnte, in einer Hütte gefangengesetzt, in der Kautschuk geräuchert wurde. Nach drei Tagen wurde er von einem Arbeiter befreit und konnte in die Sümpfe flüchten. Er wurde von dem deutschen Plantagenaufseher und SAB-Angestellten Dörpinhaus entdeckt, von tiefen, eitrigen und furchtbar schmerzenden Wunden übersät. Trotz der Pflege, die er hier wie auch nach der Überbringung zu seinem Couisin Boya am 4. Juni empfing, war die Verschlechterung seines Gesundheitszustands nicht mehr aufzuhalten. Er starb am 15. August in andächtiger Gebetssammlung, trotz der Schmerzen übernatürliche Freude ausstrahlend. Am 24. oder 25. Juli hatte er noch die Sterbesakramente von den beiden Patres Gregor Kaptein und Georg Dubrulles, die ihn besuchten, empfangen können. Seinem Peiniger Van Couter hatte er von Herzen verziehen. “Schon bald zeigten sich die Früchte seines Martyriums. In den folgenden Monaten registrierte man in der Gegend von Busira mehr als 4000 Taufen” (Resch, S. 138). Maria Sanctia Johanna Szymkowiak Vor 100 Jahren, am 10. Juli 1910, wurde in Mozdzanów, Diözese Posen, die selige Maria Sanctia Johanna Szymkowiak geboren. Sie wurde auf den Namen Janina (Johanna) getauft. 1929 begann sie an der Universität von Posen das Studium der Sprachen und ausländischer Literatur. “Ihre Art gewann die Herzen ihrer Mitstudenten; sie war fröhlich, hilfsbereit und zielstrebig. Als Mitglied der ‘Marianischen Kongregation’ und der ‘Vereinigung der Barmherzigkeit vom hl. Vinzenz’ leistete sie im Stillen ein erfolgreiches Apostolat unter den Bedürftigen der Stadt” (Stefan Wirth, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 6, Stein am Rhein 2009, S. 199). 1934 weihte sie sich während einer Pilgerfahrt nach Lourdes der Muttergottes und entschloss sich, ihrer schon länger verspürten Berufung zum Ordensstand nachzukommen. 1936 trat sie in Posen bei den “Seraphischen Schwestern” ein. Es handelt sich dabei um die Kongregation der “Töchter der Schmerzhaften Jungfrau Maria”, die von der Dienerin Gottes Lucia Szewczyk (1828-1905) gegründet worden war. Sie bekam den Namen Schwester Maria Sanctia. Ihre Maxime lautete: “Gottes Wille ist mein Wille. Was immer er auch will, das will ich auch.” In ihrem Tagebuch findet sich der Eintrag: “Ich will eine Heilige werden, koste es, was es wolle.” Nach ihrer Profeß am 30. Juli 1938 lernte sie Pharmakologie und arbeitete in der Krankenpflegeschule zu Posen-Naramowice. Als durch den Einmarsch deutscher Soldaten die Lage für die Schwestern immer gefährlicher wurde, erhielt sie im Februar 1940 die Erlaubnis, nach Hause zu fliehen. Doch Schwester Maria Sanctia blieb. “Wie eine Mutter sorgte sie sich um die Gefangenen und Kranken, um die Soldaten und ihre Mitschwestern. Ihre Fürsorge war so groß, dass die englischen und französischen Gefangenen M. Sanctia als ‘Engel der Barmherzigkeit’ und ‘Heilige Sanctia’ bezeichneten” (Wirth, S. 200). Sie erkrankte schließlich an Tuberkulose, konnte noch am 6. Juli 1942 ihre ewige Profess ablegen und starb am 29. August 1942. Papst Johannes Paul II. sprach sie am 18. August 2002 in Krakau vor zweieinhalb Millionen Menschen zusammen mit Sigismund Felix Felinski, Johannes Adalbert Balicki und Johannes Beyzym selig. |
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