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Heiliger Bischof Benno von Meißen Von Dr. Johannes Gamperl Der Überlieferung nach leiteten zwei heilige Bischöfe die Erziehung des jungen Benno, nämlich der heilige Bernward und der heilige Gotthard von Hildesheim. Benno wurde 1010 in Hildesheim geboren, stammte aus der Grafenfamilie Woldenberg und war mit Bischof Bernward verwandt. Der Knabe wurde streng erzogen. Er besuchte die Hildesheimer Domschule, in der die Söhne der sächsischen Adelsgeschlechter in benediktinischer Zucht und Gelehrsamkeit aufwuchsen. Schon mit fünf Jahren übernahm ihn sein Vetter Bernward zur Erziehung. Immer mehr fand sich Benno im Geiste der benediktinischen Ordensregeln heimisch, so dass er bereits mit achtzehn Jahren im Kloster St. Michael selbst das Ordenskleid des heiligen Benedikt anlegte. Seiner glänzenden Begabung wegen schickten ihn seine Ordensoberen nach Paris, wo er sich an der Universität alle Würden erwerben konnte. Dreißigjährig kehrte er als Doktor der Theologie aus Paris zurück. Nun wurde er auch zum Priester geweiht. Zwei Jahre später schon erwählte man ihn zum Abt des Klosters. Aber bereits nach drei Monaten legte er sein Amt zurück, weil er sich in seiner Bescheidenheit nicht tauglich genug fühlte. Er ging in die Stille, um sich ganz dem Gebet und dem Studium zu widmen. Nur kurze Zeit dauerte diese Zeit der Ruhe, denn man hatte Heinrich III. (+1056) berichtet, welch ausgezeichneter Mann Benno sei. Er berief ihn daraufhin sehr schnell zum Kanonikus des neugegründeten Stiftes Goslar. Nur schweren Herzens und mit Widerstand nahm er die Wahl an. Siebzehn Jahre leitete Benno diese Stiftsschule. Mit dem späteren Erzbischof von Köln, dem heiligen Anno (+ 1075), der zu dieser Zeit noch Propst an seinem Stift war, war der heilige Benno eng befreundet. Dieser setzte sich auch sehr dafür ein, dass Benno im Jahre 1066 zum Bischof von Meißen ernannt wurde. Obwohl er nach damaligen Verhältnissen schon sehr alt war (56 Jahre), konnte er noch vierzig Jahre sein Bistum leiten. Er tat dies umsichtig, klug, gerecht und barmherzig. Es waren segensreiche Jahre für diese Diözese. Denn Benno verband mit dem Eifer des guten Hirten die vorbildlichen Tugenden des monastischen Lebens. Seine Gegenwart und sein ehrfurchtgebietendes Wesen allein genügten oft schon, um Vertrauen und echte Gefolgschaft zu gewinnen. Sogar die jenseits der Reichsgrenzen wohnhaften Wenden ließen sich zum Christentum bekehren und in Scharen empfingen sie die heilige Taufe. Seine Güte und Liebe erreichte mehr als die Verkündigung des Glaubens. Nach den früheren vielen vergeblichen Mühen war er es, der den heidnischen Völkern des Ostens einen Weg zum Christentum bahnte. In einer Zeit, in der viele Bischöfe sich mehr als Reichsfürsten benahmen, war er Priester und Hirte. Seine ganze Kraft wandte er in Demut und Liebe dem Religiösen und Geistlichen zu, so dass sein Ansehen so groß war, dass er noch zu Lebzeiten als heilig und verehrungswürdig galt. Jedes Jahr bereiste er sein Bistum und gab fast alle seine Einkünfte den Armen. Vor allem achtete er auch auf die würdige und ehrfürchtige Messfeier. Doch die segensreiche Tätigkeit des heiligen Bischofs Benno wurde durch das Machtstreben König Heinrichs IV. (+1106) empfindlich gestört. Er unterjochte die Sachsen so grausam, dass sie sich gegen ihn erhoben. Benno verhielt sich neutral, um seine Missionstätigkeit nicht zu gefährden. König Heinrich IV. ließ daraufhin Meißen erobern und das Land verwüsten. Benno selbst wurde vorübergehend gefangen genommen. In dieser Zeit begann auch der schlimme Investiturstreit zwischen dem Kaiser und Papst Gregor VII. (+ 1085). König Heinrich versuchte in der Synode zu Worms, den Papst abzusetzen. Zu dieser Synode war auch Benno geladen. Benno verweigerte dem König nicht die Treue, wo es um das Wohl des Reiches ging, aber von den heimlichen und offenen Umtrieben des Königs gegen Gregor hielt er sich fern. Der Einladung zum Reichstag nach Worms leistete er keine Folge, weil er nicht wie andere Bischöfe seinen Namen zur Absetzung des Papstes hergeben wollte. Benno floh über die Alpen nach Rom, wo er seinen Platz als Diener Gottes und der Kirche wusste. Der Bischof berichtete dem heiligen Kollegium in Rom von den Ereignissen in Deutschland und man beschloss, König Heinrich mit dem Bann zu belegen. Heinrich rächte sich damit, dass er Benno als Bischof von Meißen absetzte und einen willfährigen Nachfolger bestimmte. Aber in der Folge wurde Heinrich IV. tatsächlich von den Fürsten verlassen und das Volk lehnte ihn ab. Beim “Gang nach Canossa“ unterwarf sich Heinrich 1077 widerwillig dem Papst. Er empfing aus der Hand des Papstes sogar den Leib des Herrn. Erst nach Jahren schloss König Heinrich IV. wieder Frieden mit Bischof Benno. So konnte der heilige Benno nach der Aussöhnung mit dem König im Jahre 1088 wieder in sein geliebtes Bistum Meißen zurückkehren. Mit großem Jubel begrüßten ihn die Gläubigen aus seiner Diözese. Unverzüglich und mit Freude nahm er seine wichtige Arbeit wieder auf, heilte die Wunden des Krieges und verkündete die Liebe Gottes durch das Christentum. Nun war Benno bereits sechsundneunzig Jahre alt geworden, und so sehnte er sich natürlicher Weise nach Ruhe. Er zog sich nach Naumburg zurück, um sich auf seinen Tod vorzubereiten. Er starb am 16. Juni 1106. Seinen Leichnam bestattete man im prachtvollen Dom zu Meißen. Durch die reformatorischen Wirren im 16. Jahrhundert wurden seine Reliquien nach langer Irrfahrt durch Herzog Albrecht von Bayem nach München gebracht und in der Frauenkirche beigesetzt. Bischof Benno wird in der Kunst meist im Bischofsornat dargestellt; in der Hand hält er einen Fisch, der im Maul zwei Kirchenschlüssel trägt. Diese Darstellung mit Fisch und Kirchenschlüsseln geht auf eine Legende zurück, die ich hier wiedergeben möchte. Legenden weisen zumeist auf wundervolle Ereignisse hin, die Gottes Wirken veranschaulichen können. Bevor Bischof Benno von Meißen nach Rom reiste, um dem Papst zu berichten, was sich in Deutschland abspielte, übergab er zwei Domherren die Schlüssel des Domes mit dem Auftrag, dieselben in die Elbe zu werfen, sobald sie erfahren sollten, dass der Kaiser und seine Anhänger vom Papst gebannt seien, damit ihnen der Eingang in den Dom verwehrt würde. Nachdem die Versöhnung von König und Bischof gelang, kehrte Bischof Benno zu seiner geliebten “Herde” zurück. Unerkannt stieg er in einem Gasthaus in Meißen ab. Bei diesem Mahl wurde auch ein Fisch aufgetragen. Als man diesen aufschnitt und teilte, fanden sich in seinem Rachen wunderbarerweise die Schlüssel des Domes. Man erkannte nun in dem unbekannten Reisenden den Bischof. Die Kunde verbreitete sich sehr bald unter den Geistlichen und Laien, die herbeieilten und den Bischof unter Jubel in den Dom geleiteten, wo dieser sofort die Kanzel bestieg und eine zu Herzen gehende Predigt hielt. Viele Leute waren lau geworden, aber jetzt eilten sie herbei, um sich neu zu bekehren. Diese Legende zeigt, wie sehr die Gnade die Menschen zu Gott führen kann. Heiliger Bischof Benno, erbitte uns einen tiefen Glauben, eine lebendige Hoffnung und eine große Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen! Dieser Text erschien zuerst in Oase des Friedens 06/21010. Johann Nepomuk Tschiderer Vor 150 Jahren, am 3. Dezember 1860, starb in Trient Johann Nepomuk Tschiderer zu Gleifheim. Am 15. April 1777 in Bozen als fünftes von sieben Kindern geboren, besuchte er die Schule der Franziskaner in Bozen und ab 1792 das Lyzeum in Innsbruck. Als er schließlich an der Innsbrucker Universität Theologie studierte, war dies zu einer Zeit, in der “von den Kathedern die ätzende Lauge des Spottes auf alle religiöse Überzeugung tropfte” und “sogar in den theologischen Vorlesungen unkirchliche Lehren vorgetragen wurden” (Hans Hümmeler, Helden und Heilige, Kempen-Niederrhein, Auflage von 1983, S. 618). Während viele Studenten Glaube und auch moralische Bedenken aufgaben, intensivierte Tschiderer sein religiöses Leben und empfing mehrmals in der Woche die Sakramente. Dies verdankte er seinem Seelenführer, dem Franziskanerpater Herkulan Oberrauch (1728-1808), bei dem er wöchentlich beichtete. Dieser verstand so ausgezeichnet, die Studenten im Glauben und in der religiösen Praxis zu stärken, dass der “fortschrittlich” eingestellte Direktor des Generalseminars den Seminaristen den Kontakt zu ihm verbot. Doch Tschiderer setzte sich über dieses Verbot hinweg. Im Konfliktfall ist eben Glaube mehr als Gehorsam. Auch als Priester hielt Tschiderer noch Kontakt zu Oberrauch, bis zu dessem Tod im Jahr 1808. Tschiderer litt vor allem unter den Vorlesungen zur Kirchengeschichte, die hämisch und höchst unkirchlich behandelt wurde. Doch tat dies seinem Glauben und seiner unbeirrbaren Liebe zur Kirche keinen Abbruch. Am 27. Juli 1800 wurde er von Bischof Emanuel Maria Graf Thun (1800-1818) zum Priester geweiht. In den nächsten sieben Jahren folgte, unterbrochen von einer anderhalbjährigen Ausbildungszeit in Rom, die Seelsorgetätigkeit in kleinen Berggemeinden Tirols, nämlich in Lengmoos, Unterinn am Ritten und Ulten. Dem glaubenszersetzende Einfluss der Aufklärung setzte er dort seinen Widerstand entgegen, wo es am nötigsten war, in der Schule. Er verstand es, den Religionsunterricht so zu gestalten, dass die Kinder vom Glauben begeistert wurden. Durch seinen Humor und seine Liebenswürdigkeit gewann er die Herzen. Dadurch “fanden viele, die seit Jahrzehnten die Kirche gemieden hatten, wieder den Weg zum Beichtstuhl. Er aber, eingedenk des Schriftwortes: ‘Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus’, hatte auch über den größten Sünder eine solche Freude, dass er unbewußt durch seinen Zuspruch alle guten Regungen auslöste und die Menschen seinen Beichtstuhl umlagerten, als gingen sie zu einem Fest” (Hümmeler). Jugendlichen, die bei ihm beichteten, war sein Zuspruch unvergesslich, so dass sie sich noch im hohen Alter mit Freude daran erinnerten. Wunderbar konnte er Entmutigten neues Vertrauen einflößen. In der Sache machte er keine Kompromisse. Er leugnete oder verharmloste nicht die Sünden, sondern mahnte mit solcher Liebe und Sanftmut, dass seine Worte zu Herzen gingen und eine Umwandlung bewirkten. Er richtete sich in seiner ganzen Sprechweise nach dem Wort des hl. Paul vom Kreuz, dass “die Ermahnungen, die mit Milde gegeben werden, nicht leicht eine Wunde ungeheilt lassen; erteilt man sie aber mit Bitterkeit, so werden aus einer Wunde zehn” (zitiert in: Constantin Kempf SJ, Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert, Einsiedeln, Waldshut, Köln 1912. S. 24). 1807 wurde er zum Leidwesen seiner Pfarranhörigen zum Professor der Moral- und Pastoraltheologie am Lyzeum in Trient ernannt. Drei Jahre später kehrte er in die Seelsorge zurück und wurde Pfarrer und zeitweise auch Dekan in Sarntheim, dann in Meran. Am 26. Dezember 1826 ernannte ihn Fürstbischof Franz Xavier Luschin von Trient (1824-1834) zum Kanonikus im Domkapitel. Am 26. Dezember 1827 folgte die Ernennung zum Provikar für den deutschsprachigen Teil der Trienter Diözese. 1831 wurde er auf Wunsch Bernhard Galuras, der zum Fürstbischof von Brixen (1829-1856) ernannt worden war, zu dessen Nachfolger auf dessen vorhergehender Stelle als Weihbischof und Generalvikar in Vorarlberg im Erzbistum Trient berufen. Am 20. Mai 1832 empfing er von ihm in Innsbruck die Bischofsweihe. Als Fürstbischof Luschin zum Erzbischof von Lemberg berufen wurde, ernannte Kaiser Franz I. Tschiderer am 15. Juli 1834 zum Fürstbischof von Trient, was von Papst Gregor XVI. am 19. Dezember bestätigt wurde. “Die dortige Bevölkerung nahm diese Ernennung begeistert auf, weil man vom früheren heiligmäßigen Leben und segensreichen Wirken Tschiderers in Trient noch sehr gut wusste. Die Gläubigen seiner Pfarrei und später seiner Diözese waren ergriffen davon, wie fromm er die Heilige Messe zelebrierte und wie sehr er dem eucharistischen Christus verbunden war. Der damalige Bürgermeister von Trient, Graf Benedikt von Giovanelli, tat den Ausspruch: ‘Wenn es einen Heiligen gibt, dann ist Fürstbischof Tschiderer einer’” (Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 4, Stein am Rhein 2000, S. 175). Als Bischof gab er nichts von seiner liebenswürdigen Demut und Anspruchslosigkeit auf. Schon als Priester, erst recht aber als Bischof zeichnete er sich durch große Freigebigkeit gegenüber den Armen aus, die er selber aufsuchte, um ihnen zu helfen. Er wartete nicht erst ab, bis er um Hilfe gebeten wurde. Er war so freigebig, dass es seinen Verwandten ein Dorn im Auge war, denen er dann nach seinem Tod tatsächlich nichts anderes hinterlassen konnte als ein paar Kunstgegenstände. Alles hatte er für die Armen hergegeben. In den 26 Jahren seines bischöflichen Wirkens gelang ihm eine Glaubenserneuerung seiner Diözese, und zwar nicht, indem er einen umfassenden Dialogprozess einleitete, sondern in den Worten Hümmelers durch einen stillen, zähen Kampf “gegen alle Erscheinungen des Liberalismus in Kirche, Schule und Volk.” Zu diesen Erscheinungsformen gehörten der Josephinismus, moralische Laxheit, Indifferentimus (Gleichgültigkeit in Glaubensdingen) und religiöse Lauheit, die es mit dem Glauben und dem moralischen Leben unter dem Scheine der Freiheit nicht so genau nahmen. So gelang es ihm, die Jugend wieder für Christus zu begeistern und damit dem Glauben in seiner Diözese die Zukunft zu sichern. Vor allem aber sorgte er für eine glaubenstreue Priesterausbildung, indem er zeitgeisthörige Professoren am Priesterseminar durch solche ersetzte, die fest im Glauben verwurzelt waren und als solche theologische Kompetenz besaßen. 1840 führte er zudem jährliche Exerzitien für den Klerus ein. Johannes Baur urteilt im LThK (2. Auflage) darüber: “Tschiderers bischöfliche Tätigkeit fiel in die Zeit des Josephinismus und des Revolutionsjahres 1848. Klug, umsichtig, freimütig und von Klerus und Volk geliebt, sorgte er für die Hebung des Schulwesens, die Bildung des Klerus und für caritative Anstalten. Vorbildlich war seine ausgleichende Haltung gegenüber den beiden Volksgruppen seiner Diözese.” 1843 gründete er eine Bildungsanstalt für Taubstumme. Um Priesterberufungen zu fördern, gründete er drei Konvikte in Trient, Borgo und Bozen. Er förderte jene Ordensgemeinschaften, von denen er eine Hilfe in der Seelsorge erwartete, wie Jesuiten, Redemptoristen u.a. Im Revolutionsjahr 1848 ging die Menge mit Äxten gegen das Rathaus vor. Doch dem Bischof, und nur ihm, gelang es, sie zu beschwichtigen: “ein denkwürdiges Bild, was ein wahrhaft katholischer Bischof vermag” (Hümmeler). Am 31. Dezember 1854 weihte er übrigens den hl. Daniele Comboni MCCI im Dom von Trient zum Priester. Johannes Paul II. sprach Tschiderer am 30. April 1995 anläßlich seines Besuchs in Trient zur 450-Jahrfeier der Eröffnung des Trienter Konzils selig. Benilde Romançon Vor 150 Jahren, am 13. August 1862, starb der hl. Benilde Romançon FSC. Constantin Kempf SJ schreibt über ihn: “Der ehrwürdige Benildes Romançon aus der Kongregation der Schulbrüder des hl. Joh. Bapt. de la Salle war am 14. Juni 1805 zu Thuret in der Diözese Clermont geboren. Wegen der Armut seiner Eltern mußte er als Knabe meistens die Herden bewachen; er benutzte aber die Zeit, um sich aus frommen Büchern für Geist und Gemüt Nahrung zu verschaffen. Von Altersgenossen hatte er wegen seines sittsamen Benehmens viel Spott und Verachtung zu erdulden. Bei einem Besuche in Clermont sah er Schulbrüder und wurde durch deren Bescheidenheit so ergriffen, dass er sofort den Entschluss faßte, bei ihnen einzutreten. Da er bis jetzt, obwohl bereits 16 Jahre alt, noch keine Schule besucht hatte, schickten ihn die Eltern zunächst in den Unterricht der Schulbrüder. Als er nun um die Aufnahme ins Noviziat bat, wollte man ihn zuerst wegen seiner kleinen Körpergestalt nicht nehmen. Aber der Novizenmeister prophezeite bald richtig: ‘Dieser kleine Mann wird der Ruhm unseres Institutes werden.’ Nach Vollendung des Noviziates unterrichtete Br. Benildes mit großem Erfolg in den Städten Aurillac, Limoges, Moulins, Clermont, Montferrand und Billom. Im Jahre 1841 wurde er zur Gründung und Leitung einer Schule nach dem Dorfe Saugues geschickt. Hier bot er bis zu seinem Lebensende alle seine Kräfte auf, um in der Jugend und bei der Bevölkerung eine lebendigen Glaubensgeist wach zu rufen. Als den mächtigsten Erziehungsfaktor betrachtete er mit Recht das religiöse Moment. Er gab sich darum alle Mühe, besonders den katechetischen Unterricht recht interessant und eindrucksvoll zu gestalten. Des Abends hielt er für Erwachsene Vorträge religiösen Inhalts. Mehr noch als durch sein Wort predigte er durch sein tugendhaftes Beispiel. Aus seiner Schule ginge viele Berufe zum Priester- und Ordensstand hervor. Sehr vieles erreichte der fromme Bruder durch die Kraft seines Gebetes, aber in seiner Demut wußte er immer Kunstgriffe anzuwenden, um dem Verdienste anderer die Erhörungen zuzuschreiben. Auf die Kunde von seinem Tode, 13. August 1862, strömte zwei Tage lang alles Volk von nah und fern herbei, um eine Reliquie von ihm zu erhalten. Sein Grab in Saugues ist durch viele Wunder verherrlicht” (Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert, S. 171 f). Am 4. April 1948 wurde Benilde Romançon selig-, am 29. Oktober 1967 heiliggesprochen. Die Heilung des Taubstummen Eine Predigt zum 11. Sonntag nach Pfingsten
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