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Der hl. Toribio Alfonso de Mogrovejo Der hl. Toribio Alfonso de Mogrovejo, der in Villaquejida, einem Dorf in der Provinz León im Nordwesten Spaniens, zur Welt kam, wurde von Papst Benedikt XIV. der "unermüdliche Botschafter der Liebe" genannt. Er studierte in Valladolid und Salamanca und erreichte 1573 in der Rechtswissenschaft das Lizentiat. Salamanca, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, ist berühmt wegen der 1218 gegründeten Universität, der ältesten von ganz Spanien. Hier lehrte von 1526 bis 1546 der Dominikaner Franisco de Vitoria OP, der "Vater der modernen Völkerrechtswissenschaft" (vgl. die Studie Höffners über die spanische Kolonialethik) und Verteidiger der Indianerrechte gegen die Conquista, und begründete die Schule von Salamanca, die nach seinem Tod u.a. von seinen Schülern Domingo de Soto OP (1552 bis 1560 Professor in Salamanca) und Melchior Cano OP (1509-1560) fortgesetzt wurde. Die Völkerrechtslehre Vitorias wurde dann auch von den Jesuiten übernommen und weiter ausgebaut, vor allem von Ludwig Molina SJ (1535-1600) und Franciso Suarez (1548-1617). Toribio wurde im Dezember 1573 Inquisitor in Granada. "Als Laie verwaltete er sein Amt mit Ernst und Umsicht. Man rühmte seine Frömmigkeit, seine Askese, seinen Gerechtigkeitssinn und seine Liebe zu den Armen", schreibt der Befreiungstheologe Enrique Dussell ("Reformer der Kirche", Mainz 1970, S. 865). Dieses Amt hatte Turibio inne, bis er 1579 von König Philipp II. von Spanien zum Bischof von Lima ernannt wurde. Der Bischofssitz von Lima war am 14. Mai 1541 errichtet worden und war bald eine Erzdiözese geworden, der elf Bistümer unterstanden mit einem Gesamtgebiet von etwa sechs Millionen Quadratkilometern. 1568 waren die Jesuiten nach Lima gekommen. Toribio ging nach Sevilla, wo er sich durch Studium der lateinamerikanischen Probleme auf sein Amt vorbereitete, wurde zum Bischof geweiht und ging 1580 nach Peru. Mit großer Tatkraft packte er die Probleme an und scheute sich nicht, Tausende Kilometer durch unwegsames Gelände zurückzulegen, um seine Diözese kennenzulernen und zu visitieren. "Der hervorstechendste Zug an diesem Heiligen war seine bedingungslose Liebe zu den hilfsbedürftigen Indios und seine Sorge um die peruanische Kirche, die ihn dazu zwang, gegen die Mönche vorzugehen, welche eifersüchtig über ihre Vorrechte wachten, aber auch die disziplinlosen Weltgeistlichen zur Ordnung zu rufen und endlich den spanischen Siedlern, die Ehebruch, Raub und Ungerechtigkeit für erlaubt hielten, die Schändlichkeit ihres Tuns klarzumachen" (Dussel). Vier Visitationsreisen führte er durch. Die zweite dauerte mit sechs Jahren am längsten (1584-1590). Ein weiteres Mittel der Erneuerung waren die Diözesansynoden, die er zwölfmal einberief. Am bedeutsamsten wurde das 3. Konzil von Lima, das vom 15. August 1582 bis zum 18. Oktober 1583 stattfand und das "amerikanische Trient" genannt wird. Zu den erwähnten Vorrechten der Mönche gehörte eine Bulle Pius' V., die ihnen das Recht auf Pfarreien unabhängig von der bischöflichen Erlaubnis einräumte. Auf Betreiben Toribios wurde ihnen dieses Recht am 19. Februar 1586 durch Kardinal Caraffa wieder entzogen, so daß sie frei wurden für die missionarische Tätigkeit. Vor allem von den Jesuiten wurde Toribio nun in seinen Missionsanstrengungen unterstützt. "Toribios größte Sorge galt den Indios. Er erlernte rasch die Sprache der Inkas, das Quechua, und verlangte, daß jeder Geistliche, der mit Indios zu tun hatte, diese Sprache beherrschte" (Dussel). Unterstützt wurde Toribio dabei durch einen königlichen Erlaß vom 19. September 1580, der die Geistlichen zum Erlernen der Eingeborenensprache verpflichtete. Das erwähnte Konzil von Lima erarbeitete einen Katechismus. Dieser kam nun in drei Sprachen heraus: in Spanisch, in Quechua und in Aimará. Die Aimará oder Aymara sind ein Indiovolk auf dem Gebiet des heutigen Bolivien und des Südens von Peru. Toribio starb im März 1606 auf einer Visitationsreise. In Pacasmayo wurde er von Fieber befallen. Trotzdem setzte er die Reise fort und starb am 23. März in Sana bei Lima. 1679 wurde er von Innozenz XI. selig-, 1726 von Benedikt XIII. heiliggesprochen. Sein Fest ist am 27. April. Roque González de Santa Cruz Roque Gonzalez de Santa Cruz SJ wurde 1576 in Asunción geboren, in der südlichen Hälfte von Paraguay, an der Grenze zu Argentinien, ca. 900 km von der Atlantikküste entfernt. Die ersten beiden Jesuiten waren 1585 nach Paraguay gekommen. Bereits im Alter von 22 Jahren von Bischof Hernando Trejo y Sanabria OFM von Cordoba, Tucaman, zum Priester geweiht, war er zunächst Weltpriester. Am 9. Mai 1609 trat er in die Gesellschaft Jesu ein, 1611 wurde er ca. 185 km südlich von Asuncion in die im Jahr zuvor gegründete Reduktion San Ignacio Guassú (Guazú) geschickt, deren Aufbau er bis 1614 leitete. In den darauffolgenden zwei Jahren gründete er die Reduktionen in Itapuá, Apupe und Jaguapuá. Itapua liegt im Südosten des Landes. Die heutige Hauptstadt des Departements Itapua, Encarnacion, gründete Roque Gonzalez am 25. März 1615, dem Fest der Menschwerdung Gottes, unter dem Namen Nuestra Señora de la Encarnación de Itapúa. Sie liegt am Ufer des Rio Paraná, fast 300 km südöstlich von Asunción, 130 km von San Ignacio entfernt. Am 11. Juni wurde der erste Indianer getauft. Auch die beiden Reduktionen Apupe und Jaguapuá lagen im Becken der Paraná, der heute die Grenze zwischen Paraguay und Argentinien bildet, hatten aber nur kurzen Bestand. In jener Gegend lebte damals das Indianervolk der Guarani, unter denen 1587 die ersten Missionsversuche begonnen hatten. “In den nächsten 13 Jahren zog González auf seinen Reisen die Umrisse des zukünftigen Jesuitenstaates und legte seine Grenzen fest, die allerdings über das hinausgingen, was er schließlich umfaßte. Gegen Ende des Jahres 1619 wurde er in Itapuá von Nicolás Neenguiré besucht, einem Kaziken vom Ostufer des Uruguay. Dieser wünschte, dass die Jesuiten auch für sein Volk eine Stadt gründeten. Am 25. Oktober machte sich González auf den Weg dorthin, begleitet von einer kleinen Anzahl christlicher Indianer. Er reiste durch fürchterliche Landstriche bis zum Aracuta, der in den Uruguay fließt. Dort traf er auf eine große Anzahl Indianer, die durch ihre Spähter von seinem Kommen erfahren hatten. Sie waren nackt, mit Keulen und Bogen bewaffnet und befahlen ihm von oben herab, nicht weiterzuziehen, sonst würde es ihn gewiß sein Leben kosten. Seine Gefährten verließen ihn, durch diese Drohungen erschreckt. Er aber schlief die ganze Nacht in einem Wald mit nur noch zwei Burschen, die ihm am anderen Morgen bei der Messe dienten. Mit einem Kaziken dieses Gebiets, der ihm Schutz versprach, reiste er dann weiter nach Süden, und ein paar Kilometer vom Flußufer entfernt gründete er am 8. Dezember desselben Jahres die Stadt Concepción. Ihre Lage war so gewählt, dass sie eine Basis für Erkundungszüge den Uruguay hinauf und hinab abgeben und zugleich ein Zentrum für die anderen östlichen Reduktionen sein konnte” (Philip Caraman, Ein verlorenes Paradies. Der Jesuitenstaat in Paraguay, München 1979, S. 42 f). 1626 wurde Gonzalez “Oberer der Missionen am Uruguay und am Paraná. Am linken Ufer des Paraná [es muss heißen: des Piratini, eines linkseitigen Nebenflusses des Uruguay] im Staat Rio Grande do Sul im heutigen Brasilien schuf er die Reduktionen San Nicolao [Nicolas]” (Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 3, S. 279), der noch fünf weitere folgten. “Die letzte Gründung von P. Roque war dann die Reduktion Allheiligen (Todos Los Santos, Caró). Hier wurde er auf Betreiben eines abgefallenen Indianers und des gegen ihn aufgehetzten Ortshäuptlings Necum gemeinsam mit seinem Begleiter P. Alfonso Rodriguez am 15. November 1628 erschlagen” (Holböck). Pius XI. sprach ihn am 28. Januar 1934 selig, Johannes Paul II. am 16. Mai 1988 heilig. Anselm Franz Dominik von Eckart SJ Anselm Franz Dominik von Eckart SJ wurde am 4. August 1721 in Mainz geboren. 1740 wurde er Jesuit und empfing 1751 in Mainz die Priesterweihe. Auf seinen Wunsch hin wurde er in die Mission geschickt. Mit neun weiteren deutschen Jesuiten kam er 1753 nach Brasilien in das Gebiet unter portugiesischem Protektorat. Nachdem er die Sprache der Indianer erlernt hatte, wurde er zunächst in der Missionsstation Abacaxis am Rio Madeira, einem rechten Nebenfluss des Amazonas, eingesetzt. Ab Juli 1755 leitete er die Missionsstation St. Antonius in Trocano (später Borba a Nova genannt), ebenfalls am Rio Madeira, etwa zwei Tagesreisen von Abacaxis entfernt. Doch seine Tätigkeit sollte nicht lange dauern, da er ein Opfer der Jesuiten- und Kirchenverfolgung durch Pombal wurde (vgl. das Schicksal Malagridas). Im Juni 1756 wurde er nach Para abberufen, siebzehn Monate später wurde er des Landes verwiesen. Am 8. März 1858 kam er in den Norden Portugals. Pombal verbannte damals über 1000 Jesuiten in den Kirchenstaat. Eckart dagegen war unter den 180 Jesuiten, die in portugiesischen Gefängnissen schmachten mussten. Am 1. März 1759 kam er nach Braga, dann nach Porto, “wo er einige Monate in den bisherigen Jesuitenkollegien in Haft verbrachte. Gemeinsam mit einer Gruppe von Mitgefangenen wurde Eckart in die Grenzfestung Almeida (Provinz Beira) gebracht, wo er vom 12. September 1759 bis zum 28. Januar 1760 blieb. Als dann 1762 Krieg zwischen Portugal und Spanien ausbrach, wurden die Gefangenen in Festungsgefängnisse verlegt, die weiter entfernt von der Grenze zum Nachbarland lagen. Mit mehreren anderen Jesuiten wurde Anselm Eckart auf die Festung São Julião an der Tejomündung gebracht. Ab dem 10. Februar 1762 waren die unterirdischen Verließe dieser Festung volle 15 Jahre lang der Ort, an dem er sein Leben verbringen mußte und wo er auch die Aufhebung des Jesuitenordens 1773 erleben mußte” (Christoph Nebgen im BBKL). Nach dem Sturz Pombals 1777 kam er endlich frei und konnte sich bei seinem Bruder in Bingen einquartieren. 1792 zwang ihn das Vordringen der französischen Revolutionstruppen zur Flucht. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Nürnberg kam er nach Augsburg zu einer Kommunität von Exjesuiten. 1803 zog er schließlich trotz seines hohen Alter zu Fuß nach Rußland, wo die Gesellschaft Jesu unter dem Schutz Katharinas der Großen weiterexistieren durfte. In Dünaburg nahm er bis zu seinem Tod die Aufgaben eines Novizenmeisters wahr. Unter seinen Schülern war der spätere, berühmte Generalobere Johann Philipp Roothaan. Dünaburg liegt im Süden Lettlands, gehörte damals aber zu Russland. Dort starb er am 29. Juni 1809. Helfer der Indios: Ein Film über das Ende der Reduktionen Albert Burgh Vor 300 Jahren, am 20. November 1708, starb in Rom Albert Burgh. Burgh wurde 1650 in Amsterdam als Sohn einer calvinistischen Familie geboren. Unter dem Einfluß von Bonaventura Barcinone OFM, Martinus Harney OP (+ 1704) und des seligen Niels Stensen (1638 - 1686) konvertierte er 1674 in Italien zur katholischen Kirche, trat 1677 in den Franziskanerorden ein und erhielt dort den Namen Franciscus de Hollandia OFM. Er setzte sich mit der Philosophie Spinozas auseinander. Das Werk der Sklavenbefreiung Am 10. Mai 1859 wurde in Neapel das Collegio delle Morette eröffnet, ein Heim für losgekaufte Sklavinnen aus Afrika. Der selige Ludwig von Casoria Palmentieri, geboren am 11. März 1814 in Casoria in der Provinz Neapel, entdeckte 1854 auf Anregung des Genueser Priesters Nikola Giovanni Battista Olivieri (1792-1864) in dem Apostolat des Freikaufs von Kindersklaven die Berufung seines Lebens. Er begann mit dem Loskauf afrikanischer Knaben in Kairo. Zusammen mit Schwester Anna Maria Fiorelli-Lapini (1809-1860), deren Seligsprechungsprozess 1918 eingeleitet wurde, nahm er dasselbe Apostolat für Mädchen in Angriff und gründete mit ihr zusammen das genannte Heim. |
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