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Themen68er |
Wie sollen wir evangelisieren? I. Menschenfurcht engt dich ein. Fang an, aktiv gegen Menschenfurcht zu handeln. Nicht, weil Du ‘evangelisieren musst’, sondern weil es Dein Recht ist, freimütig über Jesus zu sprechen. Lass Dich nicht einschüchtern. Du musst nicht jeden ansprechen und immer evangelisieren. Sei offen für die Situationen, die sich ergeben, und nutze diese uneingeschüchtert. Gewöhne Dir an, Dein persönliches Zeugnis zu erzählen. Ein Zeugnis ist nicht widerlegbar. Du musst gar nicht alle Fragen über Kirchengeschichte, Dogmen und andere Religionen beantworten können. Bleib einfach bei dem, was Du erlebt hast. Gewöhne Dir an, das Evangelium in seinem Kern in einfacher Sprache auf den Punkt zu bringen. Bevor Du über alle Spezifika der katholischen Frömmigkeit ins Detail gehst, solltest Du in simplen Worten fähig sein, über Gott, Jesus, das Kreuz, die Erlösung und das neue Leben zu sprechen. Das kann man bewusst üben. Dr. Johannes Hartl im Interview mit Michaela Fürst in Feuer und Licht, September 2013, S. 18 II. In unzähligen Gesprächen mit jungen, atheistisch geprägten Menschen erlebe ich immer wieder, dass Christen nach ihren Gotteserfahrungen gefragt werden: „Erzähl mir mehr davon.“ Wenn Christen verständlich darüber sprechen können, wie sie einen Zugang zur Erfahrung Gottes gefunden haben, dann entsteht vielleicht die leise Hoffnung für Atheisten, dass sie selbst den Glauben entdecken können. Die meisten Atheisten haben das Vorurteil verinnerlicht, dass Glaube nur anerzogen ist. Ein fröhlicher Bericht darüber, wie ein normaler Mensch den Weg vom Unglauben zum Glauben fand, bringt die Möglichkeit des eigenen Glaubens in den Blick. Es gibt kaum etwas Herausfordernderes für Atheisten als von Gott veränderte Leben: geheilte Ehen und Beziehungen, Überwindung von lebenszerstörenden Süchten und Bindungen ... Aus: Alexander Garth, Mit Atheisten über Glauben reden, IdeaSpektrum Nr. 42 vom 16. Oktober 2013, S. 18 III. In Karl-Marx-Stadt (heute: Chemnitz) geboren, war ich in der Diaspora in einer Klasse von 32 Schülern der einzige Christ. Als Jugendlicher bin ich zum Weltjugendtag nach Paris gefahren. Im Vorprogramm traf mich in der Kathedrale von Chartres der “göttliche Schlag”. Dort waren einige Hundert Jugendliche zu einer Gebetsnacht versammelt und ich konnte es nicht fassen. In den Augen dieser Jugendlichen sah ich, dass es Gott gibt. Ich sah, dass ihnen Jesus wichtig im Leben war. (...) Ich bin ein von Gott Beschenkter und versuche, den Jugendlichen Zeugnis zu geben. Aus: Sebastian Pilz, Als Beschenkter von Gott reden, in: Der Durchblick Nr. 83 vom März 2013 IV.
Das Heilmittel gegen den Atheismus kann nur von einer situationsgerechten Darlegung der Lehre und vom integren Leben der Kirche und ihrer Glieder erwartet werden.
Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et Spes, nr. 21 V. Manche haben den Eindruck, beim Christentum gehe es um eine Lehre. Das wahre Zeugnis ist jedoch nicht nur die Verkündigung, sondern das Bezeugen mit dem Leben. Denn die Leute beginnen nicht deswegen zu überlegen, weil wir die besseren Argumente haben und unseren Standpunkt intelligent vertreten. Was sie nachdenklich stimmt, ist die Erfahrung, dass die Kraft Christi in uns am Werke ist und eine Lebensweise bewirkt, durch die unsere Mitmenschen beginnen, sich Fragen zu stellen: Warum lebt er oder sie so? Solange die Leute keine Fragen haben, nützen auch Antworten nichts. Sie können dann noch und noch Antworten liefern, wenn Sie damit keine Frage beantworten, fallen die Worte ins Leere. Was aber löst Fragen aus? Jemanden zu erleben, der anders lebt. Kardinal André Vingt-Trois, Vision2000 6/2013. VI. Die Kirche im deutschsprachigen Raum steht offensichtlich an einer Wegscheide. Sie steht vor der grundlegenden Frage: Anpassung oder Vertiefung? Anpassung bedeutet, den Irrweg einer falschen Konzilsinterpretation fortsetzen und die Selbstsäkularisierung bis zur Selbstaufgabe vorantreiben. Vertiefung des Glaubens und die damit verbundene Öffnung zur Welt ist der Weg, den das Zweite Vatikanum aufgezeigt hat und den seitdem sämtliche Päpste von Johannes Paul II. über Benedikt XVI. bis hin zu Franziskus weisen. Der Weg der Anpassung, der Verweltlichung, ist bequem. Der Weg der Glaubensvertiefung ist mühsam und steinig, aber es ist der Weg des Evangeliums. Neuevangelisieren heißt für die Kirche nicht, wir fangen mit der Verkündigung wieder ganz von vorne an. Neuevangelisieren bedeutet, wir beginnen deutlich unter Null. Weil über dem, was die Kirche als eigentliche Kernbotschaft anzubieten hat, ein Zerrbild liegt, das die Freude erstickt und den Glauben entstellt hat. Neuevangelisierung kann aber nur funktionieren, wenn die Kirche gemeinschaftlich aus der Mitte ihres Bekenntnisses lebt und sich nicht ständig mit einer Themenagenda durch die Arena treiben lässt, die gar nicht zu den Top Ten des Glaubens zählt. Markus Reder in seinem Leitartikel Vertiefung statt Anpassung, Tagespost vom 13. Februar 2013 VII. „Neuevangelisierung beginnt hier: am eucharistischen Herzen Gottes. In der Stille spricht er zu den Menschen, gibt Antworten auf unsere vielen Fragen und Anliegen. Gestärkt durch seine Gnade, die aus dem heiligen Messopfer und der Anbetung fließen, können wir hinaus zu den Menschen gehen, um auch ihnen zu verkünden, dass der Herr Jesus Christus Worte ewigen Lebens hat“, so Pater Fuisting. Annalia Machuy in ihrem Tagespost-Artikel Neues Leben im alten Ritus (Mai 2018), in dem sie die Niederlassung der Petrusbruderschaft in Saarlouis vorstellt. VIII. „Der Mensch traut sich seine eigene wahre Größe nicht zu, er will ,realistischer‘ sein“, schrieb Ratzinger in dem Büchlein „Auf Christus schauen“. „Die metaphysische Trägheit“, so Ratzinger weiter, „wäre demnach identisch mit jener Pseudo-Demut, die heute so häufig geworden ist: Der Mensch will nicht glauben, dass Gott sich mit ihm beschäftigt, ihn kennt, ihn liebt, ihn ansieht, ihm nahe ist.“ Nicht, dass die Bischöfe das nicht glauben. Aber sie sprechen nicht mehr davon. Stattdessen liest man jeden Tag, was sie abschaffen oder „realistischerweise“ ändern wollen. Oder dass man eben von der Welt das Denken lernen muss (Kardinal Reinhard Marx). Das ist dann das Ende jener christlichen Hochgemutheit, die am Anfang jeder Neuevangelisierung stehen muss, will man die Menschen für Glaube, Hoffnung und Liebe begeistern. Aus: Guido Horst, Wenn Hirten an der Kirche leiden, Tagespost vom 14. Februar 2019. IX. Niemand kämpft, dazu noch im Namen des Herrn, für mehr Mitbestimmung in Gremien, für mehr Partizipation und Machtbeteiligung in einer postmodernen Bürokratie. Die Kirche braucht die Weltchristen als Zeugen des Herrn, auf eine ganz alltägliche Weise in ihrem Alltag seelsorglich tätige Menschen zu denen selbstverständlich Frauen wie Männer gehören, die mitfühlend und in der Freude des Herrn den Glauben weitertragen, Menschen, die durch ihre Lebensweise Zeugnis geben für Christus und für Seine Kirche in der Familie, unter Freunden, in der Arbeitswelt und in der Freizeit , ohne nach irgendeinem Amt zu streben. Aus: Thorsten Paprotny, Frauen an die Macht? X. Jeder Missionar [Mitglied von FOCUS] ist ein Mensch, der erkannt hat, dass er ein großes Geschenk empfangen hat. Es ist Teil der Dankbarkeit und Freude, dieses Geschenk mit anderen zu teilen. Jeder Missionar kann auf Menschen verweisen, von denen sie selbstlos geliebt und zum Glauben an Jesus Christus geführt worden sind. Sie können auf Freundschaften und heilsame Gemeinschaft verweisen, die in der wahren Nachfolge Christi ihnen ein Leben gezeigt haben, das besser ist als das, was die Welt zu bieten hat. Ich kann den Menschen, die mich zu Gott geführt haben, als die Welt mich zur Sünde verführen wollte, nie genug danken. Wir wünschen allen dieses Gut und sind bereit, alle nötigen Opfer zu bringen, um jemanden zu lieben und ihm zu helfen, das Gute zu begreifen, das sie sind und für das sie geschaffen sind. (...) Wir sind Missionare, weil die Menschen Jesus verzweifelt brauchen und es eine Angelegenheit der Gerechtigkeit ist, Ihn zu verkünden. Jeder verdient es, die Wahrheit über Gott und sich selbst zu kennen. Aus: Barbara Stühlmeyer, Allein das Herz Jesu heilt. Ein Gespräch mit John Merkle über die missionarische Studentenbewegung „FOCUS“, deren Europa-Chef er ist, in der Tagespost vom 19. März 2020. XI. Welche Fallen muss man beim Evangelisieren von Muslimen vermeiden? Nadia Piccareta: Man darf nicht den Propheten kritisieren und auch nicht die sozial-politischen Aspekte des Islam anschneiden, etwa das Thema Schleier. Der Islam ist hoch komplex und voller Widersprüche. Ich sollte auch noch hinzufügen: Man vermeide das Moralisieren. Muslime sind oft sehr in ihrer Lehre verhaftet. Und das verhindert die Reflexion. Denken wir daran, dass Islam „Unterwerfung“ bedeutet. Wir bringen eine gute Nachricht für alle. Unsere Botschaft muss sich um das Herzstück unseres Glaubens bewegen: Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung. Diese drei Themen ziehen die Muslime an. Um sie zu erreichen, können wir ihnen einfach sagen, dass auch wir beten, denn der Muslim ist ein Beter. Er betet fünfmal täglich. Auch wir beten, fasten und teilen. Das ist dem Muslim oft ganz neu, denn er weiß nicht, dass der Christ betet. Ich selbst habe mich bekehrt, nachdem eine Freundin mich zu einem Lobgebet anlässlich des Geburtstages der heiligen Thérèse von Lisieux eingeladen hatte. Da habe ich erstmals entdeckt, dass Christen beten! Man kann auch von Maria sprechen. Sie ist auch im Koran unter dem Namen Maryam zu finden. Muslime lieben sie sehr. Man muss sie in die Marienheiligtümer einladen, Rue du Bac, nach Lourdes, nach Notre-Dame-des-Victoires. Maria erwartet sie. Aus einem Interview mit Nadia Piccareta. Piccareta ist eine konvertierte Muslimin. Das Interview mit ihr führte Olivia de Fournas von Famille Chrétienne. Die deutsche Übersetzung erschien in Vision2000, Nr. 3-4/2021. Wilhelm Eberschweiler: Das apostolische Herz Das Geheimnis des Erfolgs Meine Predigt zum 4. Sonntag nach Pfingsten.
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