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Themen68er |
"... beklagt die Kirche" Im Bewußtsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche, die alle VerfoIgungen gegen irgendwelche Menschen verwirft, nicht aus politischen Gründen, sondern auf Antrieb der religiösen Liebe des Evangeliums alle Haßausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben. Zweites Vatikanisches Konzil, Erklärung Nostra aetate vom 28. Oktober 1965. Wider die antsemitischen Ausschreitungen von Christen Als Bischof von Rom und Nachfolger des Apostels Petrus versichere ich dem jüdischen Volk, daß die katholische Kirche vom Gebot des Evangeliums zur Wahrheit und Liebe und nicht von politischen Überlegungen motiviert zutiefst betrübt ist über den Haß, die Taten von Verfolgungen und die antisemitischen Ausschreitungen von Christen gegen die Juden, zu welcher Zeit und an welchem Ort auch immer. Die Kirche verwirft jede Form von Rassismus als ein Leugnen des Abbildes des Schöpfers, das jedem Menschenwesen innewohnt (vgl. Gen 1,26). Hl. Johannes Paul II., Ansprache am 23. März 2000 bei seinem Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Linker Antisemitismus Doch meine Mutter, die 2023 im gesegneten Alter von 100 Jahren starb, hörte diese Variante: „Tod den Juden“ und „Tod Israel!“ Schon im Juli 2014 und nicht nur auf dem Berliner Kurfürstendamm. Ich höre es seitdem in Berlin-Neukölln, Deutschland und der Welt immer wieder und besonders nach der Mord- und Blutorgie der palästinensischen Hamas aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023 (…) Schon wieder? Das ist richtig und falsch. Falsch vor allem deshalb, weil der den Juden- und Israeltod brüllend fordernde Pöbel nicht (…) aus deutschen Rechtsextremisten, sondern mehrheitlich fast einheitlich aus muslimischen Neudeutschen, aus Neubürgern oder -einwohnern besteht (…) Legitimatoren der muslimischen „Tod-Israel“-Denker und -Brüller sind alt-einheimisch deutsche Linksextremisten. Nicht brüllend, aber „mit dem Herzen“ und Argumenten dabei sind nicht selten auch Linksliberale. Aus: Michael Wolffsohn, Nie wieder? Schon wieder! Alter und neuer Antisemitismus, Freiburg i. Br. 2024, S. 8 f. "Schon im Juli 2014", schreibt Wolffsohn. Tatsächlich: Wer wollte, konnte es damals schon wissen. Es wurde darüber berichtet, z.B. hier: Am selben Tag, an dem wir der Märtyrer des 20. Juli 1944 gedachten, war die aktuelle Israelpolitik Gegenstand von Hass- und Hetz-Demonstrationen. „Hamas, Hamas, Juden ins Gas!“, skandierte in Berlin ein Mob aus arabischen Muslimen und Linkspartei-Jugend. Sie lesen richtig: Links! Peter Hahne in einem Gastkommentar in ideaSpektrum vom 30. Juli 2014, S.3. Antisemitismus als Kind der Aufklärung In seinem Buch Gotteswahl (München 1992; französisch La choix de Dieu, Paris 1987) geht Jean-Marie Lustiger auf die Wurzeln des Antisemitismus ein und macht nicht etwa das Christentum, sondern die Aufklärung für den Antisemitismus eines Hitlers verantwortlich: “Ich glaube, dass der Antisemitismus Hitlers aus dem Antisemitismus der Aufklärung hervorgegangen ist. Ich weiß nicht, ob die Historiker in ihren Untersuchungen schon bis zu diesem Punkt vorgedrungen sind” (S. 86). Als Beispiel nennt er Voltaire, der ein ausgemachter Antisemit gewesen sei. Dieser Antisemitismus bedeute “eine Intoleranz gegenüber dem Judentum in seiner Substanz, in seiner Kraft der Offenbarung.” “Die Verneinung der göttlichen Auserwählbarkeit, den Hass auf eine nicht rational verstehbare und folglich unannehmbare singuläre religiöse Existenz. Man darf diesen Antisemitismus eines Voltaire und Diderot nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, denn immerhin hat diese Strömung in Deutschland des 18. Jahrhunderts das Bild des ‘häßlichen Juden’ maßgeblich beeinflußt” (S. 87). Was das Christentum angehe, so habe es zwar “tiefgreifende Konflikte” gegeben, aber an sich könne es nicht antijudaistisch sein. Der Faschismus bedeute “eine Ablehnung des Christentums und ein Wiederaufleben des Heidentums”. “Dasselbe gilt für den offiziellen sowjetischen Antisemitismus. Alle diese Formen gehen auf das Konto ein und desselben Rationalismus” (S. 88). Jean-Marie Lustiger (1926-2007) war Jude. Seine Mutter wurde 1943 im Konzentrationslager Ausschwitz umgebracht. Er konvertierte und wurde 1979 Bischof. In dem fast 500 Seiten umfassenden Interviewbuch Gotteswahl geht Lustiger auf die verschiedensten Themen ein. Das Kapitel Christlicher Antijudaismus und atheistischer Antisemitismus umfaßt acht Seiten. In ihm zeigt Lustiger, “dass gerade das moderne, rationale und atheistische Denken antisemitisch ist. Viel antisemitischer als das christliche Denken. Der moderne Antisemitismus ist deshalb so radikal, weil er ein Antitheismus ist” (S. 88). Päpstliche Solidarität mit den verfolgten Juden “Die Gräuel, die den Juden im zwanzigsten Jahrhundert auf so schreckliche und unentschuldbare Weise angetan wurden, nahmen die Päpste für das Volk des Alten Bundes ein, bewirkten ihre Solidarität und ein konkretes Agieren. 1938 erklärte Pius XI. (1922-1939) vor Pilgern aus Belgien: ‘Geistlich sind wir alle Semiten’; der Papst hatte schon zuvor demonstrativ seine Haltung zum Antisemitismus dargelegt und in die von ihm wiederbegründete Päpstliche Akademie der Wissenschaften jüdische Gelehrte als Vollmitglieder berufen. Auf die helfende und schützende Hand Pius’ XII. (1939-1958) verwies Johannes Paul II. bei seinem Besuch in der römischen Synagoge, ‘als sich in den dunklen Jahren der Rassenverfolgung die Pforten unserer Ordenshäuser, unserer Kirchen, des Römischen Seminars, Gebäude des Heiligen Stuhles und des Vatikanstaates selbst weit geöffnet haben, um so vielen von ihren Verfolgern gehetzten Juden in Rom Zuflucht und Rettung zu bieten’.” Aus: Ulrich Nersinger, “Geistlich sind wir alle Semiten”. Die Päpste und die jüdische Gemeinde Roms, in: Tagespost vom 16. Mai 2009. |
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