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Themen68er |
Woher kommt die Bedrohung? Gendertheorie: Ist Papst Franziskus rechtspopulistisch? Zitat: Papst Franziskus sieht darin eine Bedrohung der Menschheit, der die Kirche mit allen Mitteln entgegentreten müsse. Wie ein roter Faden zieht sich die Ablehnung der Gender-Theorie durch sein ganzes Pontifikat. Auch das neue Dokument trägt eindeutig seine Handschrift, die besonders deutlich zutage tritt, wenn er auf Pressekonferenzen oder anderen Begegnungen frei auf Fragen antwortet. So spricht er von 'Gemeinheit' und 'Boshaftigkeit', wenn der Versuch unternommen wird, Kindern einzureden, sie müssten ihr Geschlecht erst entdecken und könnten es frei wählen. Besonders seine Auslandsreisen nützt Franziskus regelmäßig dazu, die Ausbreitung der Gender-Ideologie anzuprangern und mit dieser familienfeindlichen 'Kolonialisierung' hart ins Gericht zu gehen. So erzählte er auf dem Rückflug von seiner Apostolischen Reise nach Georgien und Aserbaidschan am 2. Oktober 2016 das Beispiel einer katholischen Familie in Frankreich. Der Vater habe seinen zehnjährigen Sohn gefragt, was er später einmal werden wolle. Dieser habe geantwortet: 'Ein Mädchen!' Der Vater habe bemerkt, dass in den Schulbüchern seines Sohnes die Gender-Theorie gelehrt werde. 'Und das ist gegen die Natur!', stellte der Papst fest. Wenn man diese Dinge in der Schule gezielt unterrichte, um die Mentalität zu ändern, so nenne er dies 'ideologische Kolonialisierung'. Für Papst Franziskus steht mit der Gender-Ideologie die Herzmitte der christlichen Offenbarung auf dem Spiel. In der Erschaffung des Menschen als Mann und Frau spiegle sich das Wesen Gottes selbst wider, der lebendige Liebe im Austausch unter den drei göttlichen Personen sei. Der Unterschied von Mann und Frau sei das Meisterwerk des Schöpfers, in dem die Berufung des Menschen zur Liebe und Fruchtbarkeit aufstrahle. Werde dieser Unterschied geleugnet und ausgemerzt, gerate die gesamte Weltordnung aus den Fugen. Papst Franziskus ist sich bewusst, wie allergisch und aggressiv die heutige Öffentlichkeit mit ihrer politischen und medialen Macht auf jede Infragestellung der Gender-Theorie reagiert. Doch angesichts der Gefahren, die mit dieser globalen Verirrung verbunden sind, scheut er vor dem zu erwartenden Konflikt nicht zurück.” So schreiben Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel im Editorial zur Juli-Ausgabe von Kirche heute. “Es ist kaum erstaunlich, dass die in der rechtspopulistischen Familienauffassung bekämpften gesellschaftlichen Entwicklungen mit Fragen der Geschlechterordnung verknüpft werden. Das geschieht nicht beschreibend, sondern wertend. „Genderismus“ oder auch „Gender-Ideologie“ bilden zentrale Feindbilder in rechtspopulistischen Diskursen. Verschiedene Aspekte werden in ein einziges Ideologie-Konstrukt verwoben. Dieses wird sehr pauschal als Bedrohung der Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Familie dargestellt.” Genderideologie: Das Zeugnis der slowakischen Bischöfe Vertreter der Todeskultur kommen mit einer neuen „Genderideologie“. In ihrem Namen wollen sie die sog. „Geschlechtergleichstellung“ durchsetzen. Ein Mensch, der diesen Begriff zum ersten Mal hört, meint, es gehe darum, dass Mann und Frau gleiche Rechte und gleiche Würde zuerkannt werden. Aber diese Gruppen zielen durch die sogenannte „Geschlechtergleichstellung“ auf etwas ganz Anderes. Sie wollen uns überzeugen, dass keiner von uns von Natur aus als Mann oder als Frau existiert, sie wollen also dem Mann das Recht und die Identität des Mannes nehmen und der Frau das Recht und die Identität der Frau und der Familie das Recht und die Identität der Familie, damit sich Mann nicht mehr als Mann und Frau als Frau fühlen und damit die Ehe nicht mehr die einzige von Gott gesegnete Gemeinschaft von Mann und Frau ist, sondern sie wollen auf die Ebene der Ehe auch die Gemeinschaft zweier Männer oder Frauen stellen. Aus dem Hirtenbrief der slowakischen Bischöfe zum Advent 2013, zitiert in Kirche heute, Januar 2020, S. 19. Die deutschen Bischöfe haben sich im Unterschied zu den slowakischen Bischöfen gegen Kritik an der Genderideologie gewandt (siehe oben). Antiwissenschaftlicher Systemwechsel Auch die Zahl Zwei bei der Anzahl der Partner steht zur Disposition, weil sie sich aus der Zahl der biologischen Geschlechter ableitet, die inzwischen selbst vom deutschen Bundesverfassungsgericht durch die Einführung des «dritten Geschlechts» (divers) nicht mehr für verbindlich gehalten wird. Hier verbirgt sich der nächste Systemwechsel: von den beiden biologischen Geschlechtern hin zu gefühlten Identitäten. Die Überwindung der Natur eröffnet ganz neue Freiheiten der subjektiven Selbstdefinition. Dass die Fridays-for-Future-Bewegung fordert, der Wissenschaft zu folgen, während die Biologie in der Geschlechterfrage gewissermassen «entfolgt» werden soll, gehört zu den kuriosen Zeiterscheinungen. Erste Dreier-Ehen wurden in Kolumbien und Brasilien bereits offiziell anerkannt. Aus: Ralf Schuler, Nach der Gender-Revolution: Die Welt wird eine andere sein, NZZ vom 1. April 2021. Wird auch die Bischofskonferenz sich kapern lassen? Mit trojanischen Pferden ins Innere der gegnerischen Festung einzudringen ist eine altbewährte Kampfführung. Sie ist auch heute immer noch wirksam. Wie man die christlichen Kirchen am effektivsten zerstören kann? Baut eine Kirche in der Kirche. Schafft einen Götzen. Tragt den Baal ins Heiligtum und nennt ihn Gott Israels, nennt ihn Gott (je)der Liebe. Nennt den Eros am besten gleich selbst „Gott“ und huldigt ihm. Die LGBTQI-Agenda hat längst die Institutionen des Protestantismus und der anglikanischen Tradition gekapert (...) Jetzt soll der Kompass nach diesem Muster in der katholischen Kirche umgebaut werden. Im September dieses Jahres wird die Deutsche Bischofskonferenz tagen, um, angefeuert von den Funktionären der Laien-Kaste, über die Vorschläge des Synodalen Weges zu befinden. Der Kompass des Lebens und eine neue Sexualethik werden ganz oben auf der Agenda stehen. Es wird sich zeigen, ob die Bischöfe sich daran erinnern, welches Mandat sie ausüben, für welches Gottes- und Menschenbild sie in Verkündigung und Pastoral einstehen. Aus: Dominik Klenk, Trojanischer Segen. Wie die katholische Kirche gerade ihren Kompass verliert. Ein protestantisches Déja-vu, in: Idea Spektrum 20/2021, S. 21 Ein Buch, das Dominik Klenk zum Thema herausgegeben hat. Gender und die Kindererziehung Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus verschiedenen Formen einer Ideologie, die gemeinhin Gender genannt wird und die » den Unterschied und die natürliche Aufeinander-Verwiesenheit von Mann und Frau leugnet. Sie stellt eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht und höhlt die anthropologische Grundlage der Familie aus. Diese Ideologie fördert Erziehungspläne und eine Ausrichtung der Gesetzgebung, welche eine persönliche Identität und affektive Intimität fördern, die von der biologischen Verschiedenheit zwischen Mann und Frau radikal abgekoppelt sind. Die menschliche Identität wird einer individualistischen Wahlfreiheit ausgeliefert, die sich im Laufe der Zeit auch ändern kann. « Es ist beunruhigend, dass einige Ideologien dieser Art, die behaupten, gewissen und manchmal verständlichen Wünschen zu entsprechen, versuchen, sich als einzige Denkweise durchzusetzen und sogar die Erziehung der Kinder zu bestimmen. Aus: Papst Franziskus, Amoris laetitia Nr. 56 Der Synodale Weg in die Geschlechtervielfalt Und wir sind immer noch nicht am Ende, denn das Papier „Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt“ hat auch noch ein paar Forderungen parat, um den Themenkomplex abseits von Homosexualität auch auf alle weiteren Geschlechter auszuweiten. Explizit werden Transgeschlechtlichkeit, Intergeschlechtlichkeit und völlig undefinierte „nicht-binäre“ Varianten von „Geschlechtsausdruck“ und „Geschlechtsidentität“ mit Handlungsbedarf versehen, wird also eine Gender-Black-Box aufgemacht. Das „römisch-katholische Lehramt kenne nur die „ausschließliche Zweigeschlechtlichkeit in Form von Mann und Frau“, das Lehramt „missachte“ und „verkenne“ dabei die Erkenntnisse aus Psychologie, Medizin und Anthropologie. Diese Haltung sei „Verächtlichmachung und Ausgrenzung“ und „mutwillig negative Politisierung von inter- und transgeschlechtlichen Personen in Kirche und Gesellschaft.“ Aus dem Artikel Der Synodale Weg kippt „queer“ auf Neuer Anfang. Weitere Meldungen zum Synodalen Weg Weiteres zum Thema Genderideologie Materialsammlung zum Gender Mainstreaming Wider die Zerstörung der Familie In dieser Predigt, die ich zum Fest der heiligen Familie gehalten habe, lege ich mit Amoris laetitia dar, was Papst Franziskus über die Familie zu sagen hat. Recktenwald-Predigten · AL: Wider die Zerstörung der Familie |
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