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Synodale theologische Willkür In Der Ruf des Königs (Nr. 84, 1/2023) untersucht P. Markus Christoph SJM unter dem Titel Unter die Lupe genommen auf sechs dicht bedruckten Seiten (Seite 24-29) minutiös die Aussagen und Argumente des synodalen Grundtextes „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und kommt dabei zu erschreckenden Ergebnissen, die mit dem Urteil von Karl-Heinze Menke (cf. unsere Notiz „Die unredliche Theologie des Synodalen Wegs“) übereinstimmen. Ich zitiere aus dem letzten Absatz, der das Resümee zieht: „Im September 2019, drei Jahre vor der Verabschiedung, hatte sich die Wiener Theologin Prof. Marianne Schlosser aus dem Frauen-Arbeitsforum des Synodalen Weges zurückgezogen, mit der Begründung, alle Arbeiten der Arbeitsgruppe seien geprägt von einer „interessengeleitete[n] Fixierung auf das Weihesakrament“. Jetzt, nachdem die finale Fassung des Papiers von der Synodalversammlung angenommen wurde, zeigt sich, wie richtig Schlosser mit ihrer Einschätzung lag. Der Text erweckt den Eindruck, dass die Forderung der Frauenweihe nicht das Endergebnis der theologischen Argumente, sondern ihr Apriori ist. Jedes Argument scheint unter dieser Prämisse formuliert. Dafür werden biblische Fakten willkürlich interpretiert, Begründungen des kirchlichen Lehramtes leichtfertig ignoriert, argumentative Widersprüche großzügig akzeptiert.“ Zum Thema: Der falsche Weg Der Weg aus der Missbrauchskrise heraus ist die Formung eines Klerus, der ein geistliches Leben führt, nach Heiligkeit strebt, enthaltsam lebt, durch seine eigene Lebensführung auf Jesus Christus verweist und sich geduldig und liebevoll um die ihm Anvertrauten kümmert. Warum sagt das keiner, wenn die deutschen Bischöfe tagen? Warum nutzt man die Missbrauchskrise, um eine innerkirchliche Agenda zu betreiben, die seit der Würzburger Synode als unerledigte Aufgabe in den Schubladen der Gremien und vieler theologischer Lehrstühle liegt? Der synodale Prozess trägt ideologische Züge. Das kann ihm nur schaden. Und wird für Ärger sorgen. Aus: Guido Horst, Der synodale Prozess riecht nach Ärger, in: Tagespost vom 21. März 2019 Ein Manöver Das Manöver, die Missbrauchsproblematik als Verstärker für das Gebrüll nach Reform und Veränderung zu nehmen, ist offensichtlich und schäbig. Diese Forderungen zielen auf eine andere Kirche, die nicht mehr die Kirche Christi ist. Es ist eine "Kirche," die den weltlichen Begierden des Menschen nach dem Mund redet und die Sünde und den sündigen Menschen und nicht mehr Jesus Christus zum Maß aller Dinge macht. Aus: René Udwari, Aufritt der Hilfstruppen. Ein Kommentar zum "Offenen Brief" an Kardinal Marx, CNA vom 3. Februar 2019 Ursachenvertuschung Jetzt aber nehmen auch kirchliche Kreise die Missbrauchskrise zum Anlass, sich gegen Moral und Institution zu wenden. Ganze Bischofskonferenzen beschließen einen “synodalen Weg”, an dessen Ende sich u.a. die “Neubewertung der Sexualität (inklusiv Homosexualität), die Aufhebung des priesterlichen Pflichtzölibats und die Zulassung von Frauen zum Weiheamt abzeichnen. Statt einer an die Wurzeln des Problems gehenden Erneuerung, die vor allem in einer unverfälschten und zugleich gewinnenden Verkündigung von Glaube und Sittlichkeit sowie in einer radikalen Lebensreform des Klerus bestehen müsste, will man offensichtlich weiterhin die tatsächlichen Ursachen vertuschen und zugleich die traditionelle Gestalt der Kirche auflösen. Ein Meisterstück des Verwirrers! Aus: P. Bernward Deneke FSSP, Missbrauch, Moral und Männercliquen, in: Schweizerisches Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe vom 31. März 2019 Unaufrichtigkeit an der Wiege des Synodalen Weges Ich bin im Übrigen auch der Meinung und ich habe das immer gesagt dass an der Wiege des Synodalen Prozesses eine Unaufrichtigkeit steht. Aus der Erklärung von Bischof Rudolf Voderholzer zur Abstimmung in der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 25. September 2019 über das Statut des „Synodalen Prozesses“ Die Unaufrichtigkeit geht weiter Bischof Rudolf Voderholzer hat in seiner Erklärung zum „Synodalen Weg“ davon gesprochen, dass „an der Wiege des Synodalen Prozesses eine Unaufrichtigkeit steht“: Aus den Ergebnissen der Missbrauchsstudie habe man den Schluss gezogen, jetzt müssten die Themen „Ehelosigkeit“, „Machtmissbrauch“, „Frauen in der Kirche“ und „Sexualmoral“ auf den Tisch, um die Vergehen an Schutzbefohlenen in den Griff zu bekommen. Das sei „pseudowissenschaftlich“ und rieche nach einer „Instrumentalisierung des Missbrauchs“. Da hat er recht. Aber diese Unaufrichtigkeit geht jetzt weiter. Man wolle ja nichts ändern, definitive Entscheidungen seien Rom und wenn sie es verantworten können den Ortsbischöfen kraft ihrer Leitungsvollmacht überlassen. Dennoch aber wünscht die Mehrheit der Betreiber des „Synodalen Wegs“, dass man am Ende der kirchlichen und säkularen Öffentlichkeit konkrete Ergebnisse vorweisen kann: etwa die Lockerung des Zölibats, die Öffnung von Weiheämtern für Frauen, die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, die Anpassung der Moral an die Lebenswirklichkeiten von heute, eine stärkere Beteiligung der Laien in der Kirchenleitung. Man redet vollmundig von Evangelisierung, meint aber doch nur die Änderung der Strukturen. Guido Horst im Editorial Was das alles kostet zur Oktober-Ausgabe des empfehlenswerten Vatican-Magazins. Gegen eine Instrumentalisierung des Missbrauchs Wir stimmen mit dem Regensburger Bischof darin überein, dass der Missbrauch vorgeschoben wird, um einen gewaltigen Umbruch der katholischen Lehre zumindest in Deutschland einzuleiten. Dies ist eine nicht hinnehmbare Instrumentalisierung des schlimmen Missbrauchs. Dabei ist eine wirkliche Auseinandersetzung darüber, wie den Opfern noch Gerechtigkeit widerfahren und wie künftig Missbrauch verhindert werden kann, nicht nur wünschenswert, sondern sogar dringend geboten. Aus einer Pressemitteilung vom 26. September 2019, in der die Neue katholische Frauenbewegung den zwölf Bischöfen dankt, die auf der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda gegen das Statut des Synodalen Weges gestimmt haben. Von Greta lernen Synodaler Weg? Greta machts besser. Mein neuester Podcast.
Kardinal Cordes kritisiert Kardinal Marx Kardinal Marx hat eine “offene Diskussion” über den Zölibat angeregt. In ihr soll herausgefunden werden - nein: nicht, welche Kostbarkeit er trotz aller Ablehnung birgt, sondern ob er überhaupt zum Zeugnis des Priesters gehören muss; ob nicht Änderungen in der Lebensform der Geweihten fällig sind. Der Vorsitzende nahm für seinen Vorschlag die Missbrauchskrise zum Anlass. So erweckt er den Eindruck, zwischen Pädophilie und dem Zölibat gäbe es einen Kausalnexus. Das jedoch ist pure Spekulation. Die beachtenswerte Kritik des “MHG-Forschungsprojekts” durch Dr. Manfred Lütz (September 2018), die den Bischöfen vorliegt, hat herausgestellt: jede pädophile Konditionierung durch den Zölibat bleibt aufgrund des Zahlenmaterials unbewiesen. Sucht der Kardinal demnach in dem fatalen Kirchenskandal einen Anlass für die Herabstufung des Zölibats? Er wäre ungeeignet. Bezeichnend ist ferner die Ankündigung, mit wem in der Problematik zusammengearbeitet werden soll. E ssind nicht die geistlichen Neuaufbrüche der Kirche, obwohl sie eine Vielzahl zölibatär lebender Priester geschenkt haben und schenken. Nein, der Kardinal wählt das ZdK, dessen Präsident Thomas Sternberg bekanntlich schon seit langer Zeit fordert, der müsse “gelockert werden”. Die Beteuerung des Vorsitzenden, der Zölibat solle nicht abgeschafft werden, kann lediglich eine Schutzbehauptung sein. Denn wird das ganze Manöver nicht initiiert, um ihn zu unterlaufen? Aus: Paul Josef Kardinal Cordes, Amt und Charisma, in der in heutiger Zeit für jeden gläubigen Katholiken unentbehrlichen Wochenzeitung Die Tagespost, Ausgabe vom 18. April 2019. Wie es auf dem Synodalen Weg zugeht Die Stimmung ist aufgeheizt, bisweilen auf das Äußerste angespannt. In der Debatte melden sich „empörte“ Laien zu Wort. Die radikalen Forderungen, von denen gleich noch die Rede sein wird, spiegeln sich in moderaterer Form in den vorbereiteten Entscheidungs-Papieren wider, die durchschnittlich im Verhältnis 70:30 zustimmende Mehrheiten finden. Die Debatte in den Versammlungen ist von erfahrenen Politaktivisten bestimmt; sie wird im Wesentlichen von (teils aggressiv auftretenden) Vertretern der Jugendorganisation BdKJ geprägt, dazu von jenen, die Forderungen der klassischen LGBTQI-Agenda ins Spiel bringen. Laute Buhrufe gegen Andersdenkende wurden zwischenzeitlich von der Sitzungsleitung unterbunden. Stattdessen schnellen nun im Plenum grüne und rote Karten in die Luft. Im Eiltempo werden Beschlüsse abgesegnet. Quelle: Website Neuer Anfang Ablenkungsmanöver Es gibt immer nur die Schuld des Einzelnen. Ein Bischof, der sich nicht zu seiner persönlichen Schuld bekennt, sondern stattdessen ein kollektives Schuldbekenntnis der Kirche proklamiert, bedient sich des Sündenbockmechanismus. Er schiebt die Schuld von sich weg auf die Kirche insgesamt. Aber nicht deren Zölibatsgesetz oder deren Sexualmoral oder deren Machtstrukturen, sondern der einzelne Missbrauchstäter oder der einzelne Bischof, der auffällig gewordene Priester gewähren ließ, ist schuldig. Wie Minister regelmäßig die politische Verantwortung für Taten übernehmen, die unter ihrer Letztverantwortung geschehen sind, so müssen dies analog auch Bischöfe tun; und zwar durch Rücktritt. Es geht um die Schuld Einzelner, nicht um die Schuld eines Systems oder Kollektivs (...) Die von den deutschen Bischöfen in Lingen beschlossenen Gesprächsforen sind zumindest als Reaktion auf den Missbrauchsskandal ein einziges Ablenkungsmanöver. Statt die Schuldigen namentlich zu benennen und deren je singuläre Biographie zu durchleuchten, wird dem in der Gesellschaft gängigen Vorurteil Rechnung getragen, die Täter seien Epiphänomene von hierarchischen Strukturen, der zölibatären Lebensform oder der kirchlichen Sexualmoral. Nein, der Missbrauch gehört nicht zur DNA der katholischen Kirche... Aus einem Leserbrief des Theologen Prof. Dr. Karl-Heinz Menke an die Tagespost, veröffentlicht am 13. Juni 2019 Irreführende Wege Vieles, was bislang, auch von Vertretern der Kirche, zur Missbrauchskrise geäußert wurde, überzeugt uns nicht und scheint uns oftmals sogar irreführend. Allzu offensichtlich dienen die derzeitig gebrauchten Schlagworte, bis hin zum „synodalen Weg“, dazu, ein weiteres Mal altbekannte Forderungen nach radikalen Änderungen der katholischen Lehre, Abschaffung des Zölibats und nach der Diakonen- und Priesterweihe für Frauen zu platzieren. Aus einem bemerkenswerten Offenen Brief ("Berliner Ermutigung") Berliner Laien, der am 24. Juni 2019 Erzbischof Dr. Heiner Koch und zwei Tage später allen Priestern des Erzbistums zugesandt wurde. Unterzeichnet wurde er von Hanna Andrejewski, Marianne Andrejewski, Piero di Antonio, Martina Berlin, Josef von Beverfoerde, Dr. Josef Bordat, David Brähler, Dr. Johannes Bronisch, Luciana Clementoni, Dr. Adam Franke, Dr. Annabelle Franke, Dr. José Garcia, Stefan Görlich, Jan-Philipp Görtz, Monika Gruner, Gabriela von Habsburg, Ulrike Herder-Wagner, Norbert N. Hucke, Dr. Jutta Kahlen, Brigita Kappel, Dr. Thomas Kemper, Ada von Ketteler, Michael von Ketteler, Annette Krebs-Görlich M.A., Katrin Krips-Schmidt, Luzie Kuberczyk, Ingo Langner, Nikolai Nikolov, Anna Pacholski, Simon Pacholski, Ulrich Peitz, Sigrid Pfauder, Hildegard Pilawski, Klemens Radke, Schwester Olga Reif, Cho Yong Rohde, Christian Rudolf, Siegbert Sauer, Susanne M. Schlabing-Hucke M.A., Georg Schmidt, Adelheid Schoett, Richard Schütze, Elisabeth Schwarz, Jonas Weber, Anna Ziegler. Man kann sich ihm auf dieser Website anschließen. Synodaler Weg am Kern vorbei Eine vermeintliche Männerorganisation, die nur die eigene Institution schützen will, soll [gemäß der Meinung jener, die den Fall Wagner instrumentalisieren] abgelöst werden durch eine neue Kirche, die der Lebenswirklichkeit der Menschen von heute entspricht. Nur so ist es auch verstehen, dass einige deutsche Bischöfe den synodalen Weg, den die Bischofskonferenz nun beschreiten will, dazu nutzen wollen, Dinge umzusetzen, die mit dem Auslöser dieses Wegs, der Missbrauchskrise, zunächst einmal gar nichts zu tun haben: Die Weihe von Frauen, zunächst nur zu Diakoninnen, die Ausnahmen von der Zölibatsverpflichtung für Priester und die Neuausrichtung der katholischen Sexualmoral an den humanwissenschaftlichen Erkenntnissen der vergangenen Jahre berühren gar nicht den Kern der Missbrauchsseuche: die Verdunstung des Glaubens einhergehend mit einer Verlotterung des Gespürs für das moralisch Gebotene. Aus: Guido Horst, Im Blickpunkt: Die Frage nach der Macht, in: Die Tagespost vom 23. Mai 2019. Abschaffung der Sünde Die ganzen schrecklichen Missbräuche haben ihre Ursache doch auch darin, dass man sich eben nicht an die Sexualmoral der Kirche gehalten hat! Dazu kommt auch noch, dass man Sünde und Schuld über Jahre in der Kirche für unmöglich gehalten hat. Ja, der Begriff „Sünde“ wurde immer mehr von Theologen und Kirchenvertretern aus dem Vokabular gestrichen! Bevor wir also jetzt die Sexualmoral ändern, sollte man nicht wieder klarer über Sünde und Schuld predigen? Liegt nicht hierin die Aufgabe der Hirte? Aus einem offenen Brief des Theologen Thomas Bauer vom März 2019 an den DBK-Vorsitzenden Kardinal Marx. Nach der Missbrauchskatastrophe: Vision und Wirklichkeit "Man stelle sich vor, die in den Missbrauchsskandal verwickelten Bischöfe und Kardinäle würden umkehren, eine Bußbewegung anführen und dem gläubigen Volk mit Beten und Fasten vorausgehen. Man stelle sich vor, Bischöfe würden ihre Macht benützen, um die Kirche zu reinigen, wohlwissend, dass sie sich damit auf einen Kreuzweg begeben. In Ninive wurde vom König bis zum Vieh Buße getan, und Gott verschonte die Stadt. Welch ein Zeugnis wäre das für die Welt! Nur so könnte die Kirche wieder moralische Autorität gewinnen. Mea culpa, mea culpa, mea culpa! Wahrscheinlicher als Umkehr und Buße ist, dass die Reinigung der Kirche durch Verfolgung stattfinden wird.” Aus: Gabriele Kuby, Zeit zur Umkehr, in: PUR-Magazin, November 2018, S.7. Eine etwas andere Perspektive nimmt Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen ein. Er fordert als Reaktion auf die Missbrauchsstudie deutliche Veränderungen in der Kirche in Richtung Machtkontrolle und Machtteilhabe und bringt als Beispiel für den "Mut", den die Bischöfe bewiesen hätten, die Ermöglichung von “Gemeindereferentinnen mit Koordinierungsaufgaben.” Strukturreförmchen statt Bußbewegung. Die Rolle der Progressisten Wo liegt die Ursache der Glaubwürdigkeitskrise der Kirche? Aus dem Interview mit Kardinal Gerhard Müller in der Tagespost vom 6. Dezember 2018 Groteske Instrumentalisierung Regina Einig: Manche Bischöfe und Laien erhoffen sich von Strukturreformen die Lösung der Probleme. Auf ihrer Agenda stehen: Änderungen beim Zölibat, die Einführung der Frauenweihe, Änderungen der Lehre zur Homosexualität. Wie bewerten Sie diese Forderungen? Michael Schaffrath: Ich finde das ziemlich ärgerlich, dass das schwere Verbrechen des Kindesmissbrauchs von manchen nun dazu benutzt wird, wieder Strukturveränderungen wie die Abschaffung des Zölibats oder die Einführung der Frauenweihe zu fordern. Hier einen Zusammenhang zu konstruieren, ist in meinen Augen grotesk. Für mich sind das alles populistische Forderungen, die den missbrauchten Opfern überhaupt nicht helfen. Aus dem Interview Populistische Forderungen von der Tagespost mit dem Medienwissenschaftler Michael Schaffrath, Ausgabe vom 28. Februar 2019, S. 11 Synodaler Weg: Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, ermahnte die Bischöfe [auf der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Lingen im März 2019] in seinem Grußwort: “Die Skandale des Missbrauchs von Minderjährigen sind eine Herausforderung auch für die Theologie, vor allem für die Moraltheologie. Sie sollte zum Beispiel vertieft die zehn Gebote reflektieren und sich dabei der Beziehung von Freiheit und Verantwortung der menschlichen Person bewusst bleiben, die von Gott gerufen ist, auf dem Weg zur Heiligkeit immer weiter voranzuschreiten, denn dieses Ideal soll jeder Christ anstreben und erreichen. Es ist also nötig, immer wieder zu bekräftigen, dass alle Christen zur Heiligkeit berufen sind, wie das Zweite Vatikanische Konzil daran erinnert, dass die Kirche heilig ist, jedoch aus Sündern besteht, die zur Bekehrung und Heiligkeit gerufen sind (vgl. LG, Kap. V).” Demgegenüber klingt die Zielsetzung die Kardinal Marx im Abschlussbericht vorlegt, irritierend und beunruhigend: “Die Sexualmoral der Kirche hat entscheidende Erkenntnisse aus Theologie und Humanwissenschaften noch nicht rezipiert...” Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel in ihrem Editorial zur Juni-Ausgabe von Kirche heute. Egal In den nächsten Jahrzehnten werden 50% wegbrechen. Und seien Sie [liebe Bischöfe] mir nicht böse, doch denen, die wegbleiben, ist es auch ziemlich egal, ob ein synodaler Weg vorher noch ein paar Bastionen geschliffen hat. Wer nicht an Gott glaubt, den kümmert es auch nicht, ob ein Priester zölibatär leben muss oder nicht. (...) Die Welt wartet nicht darauf, dass die katholische Kirche endlich der evangelischen ähnlicher wird. Sie wartet auf eine ansteckende Botschaft... Johannes Hartl in der Tagespost vom 13. Juni 2019. Die Tagespost hatte acht prominente Laien um Ratschläge an die lieben Bischöfe angesichts der prognostizierten Austrittswelle aus der Kirche gebeten. Komm in fünf Jahren wieder! Erzählen wir engagiert, dass die wahre Befreiung zur Lebensfreundlichkeit erst dann erreicht wird, wenn die katholische Morallehre neu erfunden ist regional angepasst an die vermeintliche Lebenswelt und Lebenswirklichkeit? Sagen wir dem Suchenden: “Lieber Freund, du möchtest glauben? Das ist leider ein ungünstiger Zeitpunkt. Wir sind so beschäftigt wir reformieren gerade die Kirche. Unsere neukatholische Kirche wird dir bestimmt gefallen. Sogar einige Bischöfe machen mit, ist das nicht schön? Hier vor Ort wird alles sympathischer und netter. Vielleicht kommst du in 5 Jahren wieder, dann haben wir unsere Pläne umgesetzt.” Aus: Thorsten Paprotny, Sie sind gern katholisch? - Erzählen Sie davon!, in CNA Deutsch vom 12. Juni 2019. Revolte aus dem Establishment Es ist ein Zeichen der Krise der Kirche, dass die Strukturen nicht nur keinen Widerstand gegen die Revolte mehr leisten, sondern selber Bestandteil der Revolte werden. Wer sich, wie es Pfarrer Heck aus Frost getan hat, der Revolte widersetzt, muss mit Sanktionen aus den Strukturen heraus rechnen. Aus: Peter Winnemöller, Die Kirche sturmreif schießen, kath.net vom 2. September 2019. Es gibt nirgends ein Frauenpriestertum Der oft vorgebrachte Einwand, was bei den bibeltreuen Protestanten möglich sei, nämlich das Priestertum der Frau, das müsse doch auch in der katholischen und orthodoxen Christenheit möglich sein, beruht auf schlichter Unkenntnis. Es gibt nirgendwo in der Christenheit ein Priestertum der Frau; auch bei den Protestanten nicht; denn Protestanten kennen überhaupt kein Christus gegenüber der Gemeinde repräsentierendes Priestertum; bei den Protestanten gibt es kein Sakrament des Ordo. Für Martin Luther ist bekanntlich jede Frau und jeder Mann, der, aus der Taufe gekrochen ist, bereits Papst, Bischof und Priester. Der Theologe Karl-Heinz Menke im Interview mit dem Domradio am 11. September 2019. Kirchenpolitischer Missbrauch Klerikale Macht weg, Frauenpriestertum, Abschaffung des Zölibat, wie auch immer geartete Anerkennung homosexueller Beziehungen und Anpassung der Sexualmoral. Das alles wie immer mit der einen oder anderen leichten Variante. Unterm Strich geht es um die partielle Dekonstruktion verbindlicher katholischer Lehre. Alles das wird postuliert in einer Form, die an Frechheit und Dreistigkeit kaum zu überbieten ist. Auslöser ist natürlich für alles der sexuelle Missbrauch durch Kleriker und damit der erneute, diesmal kirchenpolitische Missbrauch der Opfer. Aus: Peter Winnemöller, Täglich grüßt das synodale Murmeltier. Unentwegt debattierend Nebenbei bemerkt: Wie einladend, wie evangelisierend ist eine unentwegt debattierende Regionalkirche? Man kann in diesen Tagen nicht genug daran erinnern: Es ist die Berufung jedes Katholiken, des Klerikers wie des Weltchristen, für den Glauben der Kirche einzustehen, der Kirche des Herrn treu zu sein und die Perlen des Glaubens zu schützen und zu hüten. Wir sind zur Heiligkeit berufen und nicht zur Verkündigung irgendwelcher Privatmeinungen. Wir sind nicht dazu berufen, die Kirche nach unseren Wünschen zu gestalten oder wegen nationaler Befindlichkeiten zu reformieren, sondern uns von der Kirche gestalten zu lassen. Aus Thorsten Paprotny, Römische Post tut einfach gut Eine Kuh ist kein Pferd Für den Kölner Weihbischof Ansgar Puff ist das jüngste Schreiben [des Hl. Stuhls an Kardinal Marx über den Synodalen Weg] ein Anlass, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen. Er hätte ohnehin dem Reformprojekt gerne einen anderen Namen gegeben, denn „eine Kuh bleibt schließlich eine Kuh, auch wenn einige Menschen beschließen, wir nennen dieses Tier jetzt einfach mal Pferd“. So bleibe „ein Partikularkonzil auch ein Partikularkonzil, auch wenn Bischöfe beschlossen haben, wir nennen das jetzt einfach mal ,Synodaler Weg‘“, argumentiert Puff in seinem täglichen Impuls bei DOMRADIO.DE. Aus einer Meldung von Vatican News über einen Beitrag von Weihbischof Ansgar Puff im Kölner Domradio. Geht es um Macht? Bereits die Überschrift, „Frauen müssen die Machtfrage stellen“, hat mich einigermaßen erschüttert. Sie verbinden die „Machtfrage“ hauptsächlich mit dem Weihesakrament und sehen in der Tatsache, dass die römisch-katholische wie ja auch die östlichen Kirchen , keine Frauen mit dem apostolischen Amt betrauen, einen Verstoß gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Ehrlich: Ich möchte in der Kirche niemanden über mir haben, weder Mann noch Frau, noch ein Kollektiv, der/die/das eine derartige Vorstellung von „Macht“ oder vom Weihesakrament vertritt. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Gal 5,1). In der Kirche hat es keine andere Macht zu geben als die Vollmacht Jesu Christi und wie diese aussehen soll, ist bekannt („Ihr wisst, dass die Mächtigen..., bei euch aber soll es nicht so sein...“ Mk 10,43; Lk 22,26). Aus dem offenen Brief von Prof. Dr. Marianne Schlosser (im September 2019) an Schwester Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, die in der FAZ die Priesterweihe für Frauen gefordert hatte. Frau Schlosser, die auch Mitglied der Internationalen Theologenkommission und Trägerin des “Nobelpreises der Theologie” ist, hat ihre Mitarbeit im Frauen-Forum des "synodalen Wegs" gekündigt. Dort gebe es in der Frauenfrage eine “interessegeleitete Fixierung auf das Weihesakrament.” Darf der Glaube zur Disposition gestellt werden? Die Maßgaben des Glaubens, die zum unveränderbaren Bestand kirchlicher Lehre gehören, können und dürfen deshalb im Synodalen Weg nicht zur Disposition gestellt werden. Allein der Eindruck darf nicht vermittelt werden, es ginge um eine quasi-parlamentarische Abstimmung über den Glauben. Wenn wir nun innerlich denken, darum geht es ja auch nicht, dann stehen dazu aber nicht wenige Aussagen und formulierte Empfindungen unter den Gläubigen, in den ersten Arbeitspapieren der Synodalforen und vor allem in den Medien in Widerspruch. Denn der Eindruck ist an manchen Stellen entstanden, als ginge es um eine Neuausrichtung vieler grundlegender Aspekte des Glaubens. Aus der Rede von Kardinal Rainer Maria Woelki auf der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe, die vom 23. bis 26. September in Fulda stattfndet. Den synodalen Weg stoppen! Die Forderungskataloge sind zum Teil Jahrzehnte alt. Man kennt sie aus den Zeiten vor, während und nach dem letzten Konzil. Dort gelang es nicht, sie in die Kirche einzuschleusen. Eine Versammlung ohne jeglichen Rechtsstatus in der Kirche soll es nun bringen. Priestertum der Frau, Anpassung der Sexualmoral an den Zeitgeschmack, mit der Ehe für Priester auch gleich die Ehe für alle und so manches mehr soll die Kirche retten. Gerade was zu Ehe und Lebensform der Priester gefordert wird, bedeutet die Dekonstruktion des sakramentalen auf Dauer angelegten Bundes zwischen Mann und Frau, die als Familie Keimzelle der Gesellschaft werden. Ebenso wird am sakramentalen Amtsverständnis gesägt. Mit der ebenfalls geforderten Kommunion für alle findet dann auch gleich ein Umbau des gesamten Eucharistieverständnisses und die faktische Abschaffung des sakramentalen Amtes statt. Aus: Peter Winnemöller, Sofort stoppen Jetzt! Sehnsüchte und Befürchtungen Junge Menschen sehnen sich nach Liebe und Treue in ihrem Leben. Die Sexualmoral der Kirche dient dem Leben und der Liebe. Sie macht die Menschen frei und froh. Diese Botschaft gilt es neu zu entdecken und in der Pastoral junger Menschen freudig zu verkünden. Auch hier kann der Synodale Weg positive Akzente setzen aber immer mit und niemals gegen das Lehramt. Aus einer Erklärung der Initiative Pontifex zum Synodalen Weg, der nach dem Willen von DBK und ZdK am 1. Dezember 2019 mit dem Entzünden von Synodalkerzen beginnt. Bitte etwas klimafreundlicher, liebe Reformer! Ich glaube: Wir brauchen keine wundersame Synodenvermehrung, sondern einfach mehr Freude an Gott, mehr Liebe zu Seiner Kirche und mehr Wachstum im Glauben. Die letzte europäische Bischofssynode war zudem gefühlt erst gestern. Ungleich klimafreundlicher erscheint es also, nicht erneut in synodale Betriebsamkeit zu verfallen, die dann allzu leicht in traditionalistische wie postmoderne Ideenflucht, endlose Konferenzen und unnötige Flugreisen mündet... Aus: Thorsten Paprotny, "Inkulturation des Evangeliums". Was der hl. Johannes Paul II. uns Europäern ans Herz legte, CNA Deutsch vom 20. November 2019 Komplette Neuauflage Vergleicht man die Themen und Ziele, die seit der Ausrufung des “Synodalen Weges” im Raum stehen, so erkennt man eine komplette Neuauflage der Forderungen, wie sie schon vor 50 Jahren erhoben worden sind. Und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als dass nun die Schwächung der Kirche durch den Missbrauchsskandal dazu benützt wird, um die Schaffung einer “anderen Kirche”, wie es bisher nicht gelungen war, mit brachialer Gewalt durchzusetzen. Aus: Erich Maria Fink, Die notwendige Erneuerung, in: Kirche heute, Oktober 2019, S. 7. Veräußerlichung statt Entweltlichung Ist der notwendige religiöse Reformgedanke hierzulande inzwischen derart veräußerlicht, dass er unter einen kirchengemachten massenmedialen Erwartungsdruck gesetzt weitaus mehr den säkularen Plausibilisierungs-Routinen genügen möchte als theologischen Begründungen? Was verspricht man sich davon, der Öffentlichkeit in religiösen Fragen eine Zentralstellung einzuräumen, dergestalt, dass man den gesamtgesellschaftlichen Pluralismus in der Religion selbst abbilden möchte statt im Pluralismus eine eigene, eine genuin theologische Stimme auszubilden? Aus dem Kommentar Christian Geyers zum Synodalen Weg unter dem Titel Schwatzbude oder kirchliche Erneuerung?, FAZ-online vom 28. Januar 2020. Das neue Superkriterium Freundlicher lässt sich Theologisches nicht ausbremsen! Ist die flache Hierarchie im Sozialen erst einmal als Superkriterium etabliert, so wirkt sakramentales Hierarchiedenken als Anschlag auf die Gemeinnützigkeit, und Ämterfragen können nicht anders denn als Machtfragen aufgefasst werden. Die Offenbarungsidee hätte sich demnach durch ihre Tauglichkeit auszuweisen, im jeweiligen Heute „Gräben zu überbrücken“ (Bischof Bätzing), „Blockaden zu lösen“ (Pater Langendörfer), „authentisch und echt“ (Bischof Bode) zu sprechen. Augenhöhe, sich willkommen fühlen, Respekt und Wertschätzung waren denn auch die in Frankfurt am häufigsten beanspruchten Chiffren für die Zukunftsfähigkeit der Religion. Aus Christian Geyers Kommentar zum Synodalen Weg Kalter Kaffee in Gottes Namen?, FAZ-Online vom 3. Februar 2020. Synodale Parallelwelt Freimut, Augenhöhe, Bröckeln der Angst sind die Stichwörter der Stunde und werden für manche offenbar zu einer lebenswendenden Erfahrung. Die katholische Kirche in Deutschland scheint bisher ein Gläubigenkerker gewesen zu sein, glaubt man den mitunter mit emotionalem Pathos vorgetragenen Statements. Man fragt sich, in welcher Parallelwelt der Angst die Teilnehmer bisher gelebt haben müssen. Denn sagen Verbände, das ZdK zuvorderst, nicht seit Jahren unverblümt, wie sie sich die Kirche der Zukunft vorstellen? Lehren Theologieprofessoren nicht, was sie wollen? Aus: Oliver Maksan, Das katholische 1968, in der Tagespost vom 6. Februar 2020, über die erste Synodalversammlung des Synodalen Wegs, die vom 30. Januar bis 1. Februar 2020 in Frankfurt am Main stattfand. Kollektives Versagen Seit den intellektuellen Aufständen der 60er Jahre meint heutzutage fast jeder, es besser zu wissen und jede Autorität in Frage stellen zu dürfen. Diese schlechte Tradition der Verbildetheit hat sich durch das nahezu kollektive pastorale Versagen in der Verkündigung des Glaubens seit Jahrzehnten im Kirchenvolk festgesetzt und die Früchte dieser unterlassenen Aussaat des ganzen und unverfälschten Glaubensgutes ernten wir nun im Rahmen des so genannten synodalen Weges. Aus: Andreas Kuhlmann, Die Saat der pastoralen Versäumnisse geht auf. Das unwürdige Spiel der alten Masche Schon vor Beginn des Synodalen Weges hat es nicht an mahnenden Stimmen gefehlt, das ganze Projekt werde in einer gigantischen Enttäuschung enden. Es war abzusehen, dass man mit der Fixierung auf bestimmte Reizthemen, die nicht in Deutschland entschieden werden können, den Schwarzen Peter am Ende bestenfalls nach Rom schieben kann. Eher als gedacht, hat der Papst mit seinem nachsynodalen Schreiben diesem unwürdigen “Spiel” ein Ende gemacht. Weshalb die Enttäuschung jetzt gewissermaßen verfrüht eingesetzt hat. Schuld daran ist nicht Franziskus. Auch nicht ein paar konservative Knochen in der Kurie. Verantwortung liegt bei denen, die dem Eindruck nicht wehrten, ja damit “spielten”, man könne in der Kirche gleichsam alles zur Disposition stellen und per Abstimmung neu entscheiden. Aus dem Offenen Brief von Markus Reder an den Theologen Michael Seewald, der die “alte Masche” beklagte, den Menschen zuerst Hoffnung an der Verwirklichung von Zukunftsvisionen zu machen und sie dann wieder zu enttäuschen, erschienen im Vatican-Magazin, März 2020. Unredlich Von einer „Weiterentwicklung der katholischen Sexuallehre“ kann also keine Rede sein, wenn der Gehalt dessen, was weiterentwickelt werden soll, verloren geht. Der Hinweis [im Arbeitspapier “Zur Weiterentwicklung katholischer Sexuallehre” des Synodalforums “Sexualmoral”] darauf, dass „viele Aspekte der kirchlichen Sexualmoral“ „von einer Mehrheit der Gläubigen nicht verstanden“, „nicht als sündhaft betrachtet wird und folgerichtig auch nicht Gegenstand des Beichtgespräches“ sind, ist unredlich. Man hat bei uns diese Sexualmoral Generationen junger Menschen vorenthalten und will nun das Ergebnis dieses Versäumnisses zur Grundlage ihrer Abschaffung machen. Aus: Christian Spaemann, Ideologie der „Vielfalt“. Auch der Synodale Weg träumt mit vom „Neuen Menschen“. Doch was bedeutet das für das christliche Menschenbild?, welt&Kirche 04, S. 7. Es handelt sich bei welt&Kirche um die 4. Beilage der Tagespost zum Synodalen Weg. Sie widmet sich dem Thema “Sexualität - braucht die Kirche Nachhilfe?” Exemplare zum Verteilen wie auch die früheren Ausgaben 1 bis 3 kann man bei der Tagespost bestellen. Was den Sektor aufatmen lässt Geburtsort des “Synodalen Weges” ist das deutschdiözesane System. Man kann kaum falsch liegen mit dem Urteil, dass der vorherbestimmte Horizont der Ziele dieses Weges identisch ist mit dem Wohlbehagen des konfessionellen Beschäftigungssektors. Der “Sektor” atmet auf, wenn Bischöfe ihre Amtsgewalt an denselben “abtreten”, anstatt - unbequem - zu führen. Der Sektor entspannt sich, wenn die Ehemoral über Bord geht. Der Sektor will Frauen und speziell nichtzölibatäre Pastoralreferenten mit der “Ordination” ausstatten, umso dringender übrigens, je geringschätziger man vom überlieferten “Priestermodell” denkt. Aus: Franz Norbert Otterbeck, Kirchliche Weggemeinschaft oder “Synodalismus”?, in: Theologisches Mai/Juni 2020, Spalten 269-276 Wenn Rom den Synodalen Weg zu stören wagt ... Wie immer dieselbe Reaktion: Ein Hauen und Stechen auf katholischen und innerkirchlichen Plattformen und Foren, unverhohlene Enttäuschung bei einigen Bischöfen und Fassungslosigkeit bei manchem Domprobst und Generalvikar. Symptomatisch auch die Reaktion des ZdK-Präsidenten Thomas Sternberg: Das jüngste Wort aus Rom reihe sich ein in „eine Folge von Störungen des Synodalen Wegs“. Da wird der eigene Horizont zum Maßstab des kirchlichen Denkens. Da geht dann der Blick dafür verloren, dass das Votum der Glaubenskongregation, sowohl die Note als auch der Kommentar, sehr gute Argumente nennt, im Ton äußerst sensibel ist und die gesamte lehramtliche Verkündigung hinter sich weiß, „Amoris laetitia“ eingeschlossen. Soll das jetzt immer so weitergehen, dass Maßgaben aus Rom, die ja im Zuge des Synodalen Wegs und der Vorlage der Ergebnisse weiter zu erwarten sind, in einem Strudel der Empörung untergehen? Guido Horst über die Reaktionen auf die drei letzten Bestimmungen des Heiligen Stuhles zum Thema Gemeindeleitung, Interkommunion und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, in der Tagespost vom 18. März 2021, Wenn aus Communio ein Lagerkampf wird. Synodaler Autismus Längst werden gesellschaftliche Theoriedebatten ohne Umweg über die katholische Lehre und Theologie in das innerkirchliche Gespräch eingeleitet. Lehramtstreue Teilnehmer des Synodalen Weges verzweifeln daran, dass etwa mit Blick auf die Frage der Frauenweihe autistisch die Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit erhoben wird, ohne die katholische Anthropologie und das Verständnis sakramentaler Repräsentation Christi durch den geweihten Mann überhaupt noch als Argument zuzulassen, geschweige denn, sich damit ernsthaft auseinanderzusetzen. Aus: Oliver Maksan, Die Theologie politisiert sich. Wie eine Rassismus-Debatte das kirchliche Gespräch vergiftet, Tagespost, 24. April 2021 Fatale Verknotung Wenn Kardinal Marx etwas vorzuwerfen ist, dann, kirchenpolitische Agenda und Missbrauchsaufarbeitung mit dem Synodalen Weg zu einem unentwirrbaren Knäuel verknotet zu haben. Deutschlands Kirche steckt in dieser falsch geknüpften Zwangsjacke fest. Der von Marx beklagte "tote Punkt" wird nicht überwunden werden, ehe sie nicht daraus befreit ist. Aus: Oliver Maksan, Amtsverzicht als Erlösergestus, Tagespost vom 10. Juni 2021 Alter Wunschzettel Karin Kortmann (ZdK) hat gegenüber Martin Lohmann behauptet, der "Synodale Weg" agiere aus der Perspektive der Opfer. Das ist ziemlich unglaubwürdig. Man diskutiert einen alten Wunschzettel innerkirchlicher Reformen. Keins dieser Projekte konnte bislang mit der "Opferperspektive" begründet werden. Denn auch die protestantischen Kirchen haben ein Problem mit sexuellen Übergriffen, wenn auch der Anteil homosexueller Täter dort geringer zu sein scheint. Dort sind alle "Reformen" verwirklicht. Nicht einmal die Verlagerung kirchlicher Macht vom Küchenkabinett rund um einen Bischof hin zu Gremien behaupteter Partizipation "aller" hat irgendeinen Nutzen für potenzielle Opfer. Macht aber nichts! Man zieht das Programm trotzdem durch und nutzt den Enthusiasmus einiger Jugendlicher überdies als Werbemittel für das zwecklose Spektakel aus. Aus: Franz Norbert Otterbeck, Lifestyle "links". Die Kirche der Zukunft? Zurück nach Ägypten!
Wurzeln der Glaubenserosion Es gibt "Reform-Bedarf". Der sexuelle oder der weiter gefasste Macht-Missbrauch in der Kirche sind nicht die einzigen Probleme. Die Glaubenserosion, die Papst Franziskus angesprochen hat, hat viel weiter zurückreichende Wurzeln. Und es ist höchste Zeit, hier aufzuwachen: Wie können wir wieder sprachfähig werden, um die Frohe Botschaft hörbar zu machen? Wir sind überzeugt, dass die Anpassung des Evangeliums an das moderne Lebensgefühl, an „demokratische Standards“ oder gesellschaftliche Trends nicht der richtige Weg ist. Das Evangelium ist "Salz", etwas Frisches und Neues, heilend und lebensnotwendig, weil es von derjenigen Liebe redet, die sich die Welt nicht zusprechen kann. Aus einem Interview der Theologin Prof. Dr. Marianne Schlosser mit CNA Deutsch über den Synodalen Weg. Synodale Verwirrung Biblische Texte wie päpstliche Worte werden aus dem jeweiligen Zusammenhang herausgelöst, konstruktivistisch in eigene Fantasien eingefügt und als illustrative Autoritätsargumente verwendet, während beständig ein diffuses Verständnis von Synodalität gegen kirchliche Autoritäten gesetzt wird. Das Zweite Vatikanische Konzil wird in der Präambel zwar beschworen: "Wir sind geprägt durch das Zweite Vatikanische Konzil, auch wenn die meisten von uns es selbst nicht mehr erlebt haben." (Präambel, 2), aber im "Orientierungstext" missverstanden: "Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist eine andere Zeit in der Kirche angebrochen." (Orientierungstext, 56) Wer das Zweite Vaticanum, wie hier, als Bruch mit dem Ersten Vaticanum und als Neuerfindung der Kirche versteht, denkt und argumentiert konzilswidrig. Dieser synodale "Orientierungstext" schenkt mitnichten Orientierung, sondern stiftet einzig Verwirrung. Aus: Thorsten Paprotny, Die Synodale Konfusion Synodale Alternativen 2021 sind zwei Webseiten online gegangen, die sich bemühen, den Schaden zu begrenzen, den anzurichten der Synodale Weg im Begriffe steht, und alternative Positionen und Sichtweisen aufzuzeigen, die mit dem katholischen Glauben vereinbar sind. Die Website Synodale Beiträge steht in der Verantwortung von Bischof Rudolf Voderholzer, die Website Neuer Anfang in der von Bernhard Meuser, Autor des Buches Freie Liebe. Über neue Sexualmoral. Tränenfeuchter Kitsch Von Hans Mohrmann Was mich an den Texten des "Synodalen Wegs" am meisten abstößt, ist der unerträglich tränenfeuchte Kitsch, mit dem sich das Abrißunternehmen "Synodales Weg" als Stimme der Verfolgten, Verfemten, Unterdrückten, Beleidigten inszeniert. Zumeist ist es eine dreckige Lüge, wenn da etwa behauptet wird: “Zu diesem Leid zählen auch die unzähligen Maßregelungen, denen Religionslehrer/innen und Theolog/innen (…) dann ausgesetzt waren und sind, wenn sie sich kritisch mit der derzeitigen Lehre der Kirche auseinanderzusetzen bemühten. Wir haben dadurch Menschen ausgegrenzt, tief verletzt und in ihrer Menschwerdung behindert.” Diese "Theolog:innen" waren vielmehr die Kronzeugen des Feuilletons, das seit Jahrzehnten das immer kleiner werdende Häuflein der tiefgläubigen Katholiken verlacht, verspottet und in den Spießrutenlauf der veröffentlichten Meinung getrieben hat. Nicht Küng, Ranke-Heinemann und auch nicht Schüller hatten Publikationsverbot in den Gazetten des Mainstreams, sondern die wenigen Theologen, die es wagten, den rechten Glauben zu verteidigen. Die Verfolger spielen die gepeinigten Verfolgten, die feigen Opportunisten tarnen sich als Benachteiligte und Unterdrückte, die Stichwortgeber des Mainstreams verkleiden sich als leise Stimmchen, auf die keiner hören will, wo sie in Wahrheit ganze Bataillone von Skribenten mobilisieren können, die einen ohrenbetäubenden Lärm veranstalten, wenn ihren Lieblingen auch nur ein Härchen gekrümmt wird. Synodales Ablenkungsmanöver Der Synodale Weg leidet unter einem weithin verdrängten Widerspruch. Wo es um die persönliche Verantwortung derer geht, die enttarnte Missbrauchstäter gedeckt und sie von X nach Y versetzt haben, inszeniert man Kollektivbekenntnisse. Die Schuldigen sprechen gerne von der „Sünde des Systems“ oder von der „Sünde des Klerikalismus“, statt endlich „,mea culpa“ zu sagen. Wo es hingegen um die Vermittlung der Wahrheit an eine weithin glaubenslos gewordene Gesellschaft geht, erklären sich dieselben Entscheidungsträger der Kirche zu Anwälten des „Einzelgewissens“. „Hirten“, die ihre persönliche Verantwortung hinter dem „System“ verstecken, lassen ihre „Schafe“ selbst entscheiden, was wahr sein soll. Doch diese Strategie wird nichts nützen. Solange die Entscheidungsträger der Kirche, die in puncto Missbrauch persönliche Schuld auf sich geladen haben, das System statt sich selbst anklagen, steht der Synodale Weg unter dem Verdacht, ein Ablenkungsmanöver zu sein. Prof. Dr. Karl-Heinz Menke, Mitglied der Internationalen Theologenkommission, in seinem Aufsatz Wahrheit und Gewissen. Der Synodale Weg begibt sich auf den abschüssigen Pfad des Subjektivismus und Relativismus. Der Aufsatz ist erschienen in der Nr. 7 der äußerst empfehlenswerten Reihe welt&kirche. Der synodale Teppich Der Synodale Weg greift das komplexe Thema nicht auf und trägt weiter dazu bei, dass 80% der Opfer, nämlich die Mädchen, nicht in den Blick kommen. Man ist sich offensichtlich nicht der Tragweite dieses Manövers bewusst. Den Katholiken wie der Öffentlichkeit war doch versprochen, dass dieses Thema nach nunmehr 11 Jahren zu Konsequenzen führt. Wer die Beschlussvorlagen von Ende September durchgeht, wird sich fragen, wie die Forderungen zu den Mitspracherechten der Gremien und zur Ernennung von Bischöfen zur Lösung des Problems „Sexueller Missbrauch“ beitragen. Das wäre so, als würde in den Koalitionsvereinbarungen die Klimafrage nicht mehr vorkommen. Die Synodenmitglieder handeln nicht anders als die Bischöfe und die Personalverantwortlichen in früheren Jahren. Sie decken nur einen anderen Teppich über das schwierige Triebgeschehen, indem sie es einfach als Machtmissbrauch interpretieren. Die nicht entschärfte Granate wird ihnen in der Hand explodieren. Aus: Eckhard Bieger SJ, Der Synodale Weg lässt den sexuellen Missbrauch unerledigt liegen Unglaubwürdig In Zeiten, in denen wir alle mit wirklich existenziellen Nöten und Fragen beschäftigt sind, erscheint das aufwändig betriebene Reden der mehrheitlich von der Kirche bezahlten Teilnehmer des sogenannten Synodalen Weges weder zielführend noch konstruktiv. Wir könnten den vielbeworbenen Bestrebungen um Authentizität und Menschennähe mehr Glauben schenken, würden sich die Synodalen genauso engagiert und mit ebenso hohem finanziellen, personellen und zeitlichen Aufwand für die Notleidenden unserer Tage einsetzen, wie für ihre kirchenpolitischen Ziele. Es bedarf dabei wirklich nicht allzu viel Phantasie, um die politische Agenda zu durchschauen, mit der munter an Stühlen gesägt wird, die diesen Zielen nicht entsprechen. Mit eben dieser Vorgehensweise erweist sich der sogenannte Synodale Weg für uns junge Katholiken als unglaubwürdig. Aus der Erklärung der Initiative Pontifex zum Synodalen Weg Synodale Machtausübung Wer würde leugnen, dass die Kirche dringend eine Auseinandersetzung über Machtgefüge und Machtausübung braucht? Dies muss aber in aller Klarheit erfolgen! Letztlich sind auch die Texte des Synodalen Wegs eine Form von Machtausübung, wenn nicht gar Machtmissbrauch: Kontrolle durch Begriffshoheit. Der Gläubige wird durch die schiere Textmenge eingeschüchtert; das durch unnötig komplizierte Formulierungen zur Schau getragene Expertentum schreckt ab. Schon dies widerspricht einem auf breite Beteiligung angelegten Diskurs. Aus: Anna Diouf, Die Sprache des Synodalen Weges wirkt exklusiv, Tagespost vom 27. Januar 2022 Synode versus Konzil Was als „Orientierungstext“ auf dem Synodalen Weg beschlossen wurde, entwertet das ordentliche Lehramt von Papst und Bischöfen zu Gunsten theologischer „Berater“. Damit entfernt sich Deutschland weiter von der Glaubenslehre der Weltkirche. (...) Und was ist mit den 16 Bischöfen, die dem Text mit besten Gründen NICHT zugestimmt haben? Wollen sie sich jetzt bis 2023 am Nasenring durch die Manege führen lassen, eine Niederlage nach der anderen einstecken, obwohl sie nichts anderes tun, als die gültige Lehre zu bekräftigen was übrigens die Aufgabe aller Bischöfe wäre? Und was ist mit dem Papst? Wie lange wird er dieser Farce noch zusehen? Aus Bernhard Meuser, Orientierungslos statt „Orientierungstext“, ein Kommentar zur deutschen Pseudo-Synode, die gestern Beschlüsse gefasst hat, “die offensichtlich gegen die Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils (insbesondere „Lumen Gentium“) verstoßen.” Letztes Aufbäumen der Funktionärskirche Und das gilt auch für die Kirchensteuer [sc. dass sie die Kirche zu einer Privilegien-Kirche macht] ebenfalls ein deutsches Unikum. Damit wird um ein Bild von Kardinal Joachim Meisner zu gebrauchen die Karosse eines Gefährts aufrecht gehalten, dessen Motor aber sehr klein geworden ist. Das widerliche Prozedere der Frankfurter Synodalversammlung mit viel Papier, wenig Redezeit und keiner Bereitschaft, wirklich zuzuhören (Papst Franziskus würde weglaufen) war pure Kirchenbürokratie. Wenig Geist, wenig religiöse Glut, die einen kräftigen Motor antreiben könnte. Da geht es nur noch um die Macht, Mehrheiten und Kontrolle. Die Funktionärskirche wird nicht einen einzigen Menschen zur Bekehrung zu Jesus Christus oder zurück in die Kirche führen. Aus: Guido Horst, Die Privilegien-Kirche bricht zusammen, in der Tagespost vom 17. Februar 2022 Ein Versagen der Lehre oder ein Versagen der Bischöfe? Der Kern ihrer Antwort scheint zu sein, dass die deutsche Kirche aufgrund des Versagens der deutschen Bischöfe beim Schutz der Kinder in der Vergangenheit nun einen neuen Ansatz für den Glauben wählen muss. Dies ist ein sehr seltsames Argument. Warum muss sich die katholische Lehre in grundlegenden Fragen der Lehre und des moralischen Lebens ändern, weil die deutschen Bischöfe es versäumt haben, wirksam zu lehren und ehrlich zu führen? Der Glaube der Kirche hat nicht zum Skandal des Missbrauchs durch Geistliche geführt! Das Versagen, sich an den Weinstock Jesus Christus (Johannes 15), und die Entscheidung, sich eher an die Welt als an das Evangelium zu halten, führten zu der Krise. (...) Die Kirche in den Vereinigten Staaten hat sich seit fast 40 Jahren mit den Folgen des sexuellen Missbrauchs befasst lange vor vielen unserer Schwesterkirchen. Das Ergebnis war eine gründliche Reform unserer Praktiken und Aufsichtsstrukturen: eine Reform, die den Opfern der Vergangenheit bei der Heilung helfen und sexuellen Missbrauch durch Geistliche in Zukunft ausschließen soll. Diese Arbeit beruhte auf dem umfassenden Engagement und der Mitverantwortung unserer Laien. Doch bei keiner dieser umfassenden und wirksamen Reformen wurden die Grundwahrheiten des Glaubens oder die festen Überzeugungen der Kirche über den angemessenen Ausdruck der menschlichen Liebe in Frage gestellt. Aus dem Brief von Erzbischof Samuel J. Aquila von Denver vom 2. Mai 2022 an die deutschen Bischöfe, veröffentlicht in der Tagespost vom 5. Mai. Die Initiative Neuer Anfang gibt zurecht zu bedenken, dass durch diesen Brief der auf dem Synodalen Weg inszenierte Missbrauch mit dem Missbrauch demaskiert werde. Eine bizarre Ideologie erobert die Synode Das Synodalforum IV mit seinen Forderungen nach Änderung der katholischen Sexualmoral scheint sich auf der Flucht vor Gott zu befinden. Zum einen flieht man vor der schwer auszuhaltenden Erfahrung der Differenz zwischen der Heiligkeit Gottes und unserer Schwäche und Armseligkeit. Zum anderen befindet man sich auf der Flucht vor der Barmherzigkeit Gottes, der uns gerade in dieser Armseligkeit und Schwäche liebt und jederzeit bereit ist, uns zu verzeihen und mit seiner Gnade zu unterstützen. Anstatt bei Gott sucht man Zuflucht bei einer historisch gesehen singulär-bizarren Ideologie, die derzeit unter den Begriffen „Gender“ und „sexuelle Vielfalt“ die westliche Welt unterwandert. Eine Theorie, die in einer geradezu luziferischen Selbstüberhebung über die Conditio humana menschliche Sexualität als eine Art Versatzstück für beliebige Beziehungen und Weisen ihrer Befriedigung versteht beziehungsweise nicht versteht. Aus: Christian Spaemann, Auf der Flucht vor Gott, Tagespost online vom 28. Mai 2022 Ausdruck einer Blase Was bleibt vom Text [vom Synodentext "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche"]? Er ist eine mühevolle Lektüre, wie die Verfasser selbst mit folgender Feststellung einräumen: „Ein solcher ambiguitätssensibler Umgang mit Komplexität ist dem geschichtlichen Charakter der Heilswahrheit geschuldet und erweist sich zugleich gerade heute als Grundsignatur intellektueller Zeitgenossenschaft.“ Gefühlte 95 Prozent der Teilnehmer am Gottesdienst einer Pfarrei dürften hier kapitulieren. Ein solcher Satz ist mehr als der Ausdruck einer Blase, in die man sich begeben hat. Er ist Zeichen der Anmaßung einer Gruppe, die sich buchstäblich selbst ermächtigt hat, aber sich als „demokratisch legitimierte Vertretung“ der Katholiken versteht. Wo ist hier Partizipation? Aus: Achim Buckenmaier, Wenn nicht der Herr das Haus baut... Vom Irrtum, die Demokratisierung der Kirche würde ihre Rettung bedeuten, in welt & kirche #14 Keine Bereitschaft Für jeden, der das Wesen der Kirche ehrlich betrachtet, gehört dazu auch die Entscheidung, dass das Weiheamt nur Männern offensteht. Die Vertreter des “Synodalen Wegs” betonen, es gebe dafür keine überzeugenden Argumente, wobei sie unter anderem die gesamte Theologie Johannes Pauls II. außer Acht lassen. Umso deutlicher tritt hervor, dass bei den Verfechtern des Frauenpriestertums keine Bereitschaft vorhanden ist, einen Gehorsam des Glaubens zu leisten. Damit aber wird die Grundlage des Vertrauens zur Kirche und in die gesamte Offenbarungsgeschichte zerstört. Aus: Erich Maria Fink, Diener des Vertrauens, in: Kirche heute, Juni 2022, S. 15. Auflösung der Selbstverständlichkeiten Der ewige Sermon des „für uns“ narkotisiert und provoziert eine Erwiderung: Ich fühle mich oft so unbeteiligt und schlicht außen vor, wenn kirchliche Würden- und Amtsträger oder laikale Funktionäre von „wir“ sprechen und zugleich beherzt alles diskutieren und zur Disposition stellen, was römisch-katholisch ist. In der katholischen Kirche gibt es schon noch Selbstverständlichkeiten: das Credo, die Sakramente, das Kirchenrecht, die verbindlich gültige Lehre der Kirche aller Zeiten und Orte, der Katechismus … Wir müssen uns auch nicht neu erklären, wenn wir einfach bekennen: Die Kirche ist die Stiftung Jesu Christi. Wir singen: Fest soll mein Taufbund immer stehn … und nicht: Fest auf dem Synodalen Weg will ich marschieren. Aus: Thorsten Paprotny, Der Synodale Hochmut Unvereinbar mit dem Evangelium Kardinal Walter Kasper sieht generell beim Synodalen Weg die von allen Traditionen absehende Tendenz, „die Kirche von Null auf neu konstruieren zu können“. Das, so warnt er in einem Referat für einen Online-Studientag der Initiative „Neuer Anfang“, sei eine „der schlimmsten Krankheiten, mit denen ein Mensch geschlagen sein kann“, die Demenz. Für Kasper bleibt die „Wahrheit des Evangeliums“ zentral. Er, Kasper, könne nicht sehen, wie er beim Jüngsten Gericht einzelne schon beschlossene Aussagen des Synodalen Weges als mit dem Evangelium vereinbar vertreten könne. Guido Horst im Editorial zu welt&kirche#16. Bei welt&kirche handelt es sich um eine Beilage der Tagespost, in der hochkarätige Theologen und Experten sich mit den Thesen des Synodalen Weges auseinander setzen. Seit November 2019 sind 18 Ausgaben (Stand: Dezember 2022) erschienen. Man kann sie alle kostenlos auf der Website der Tagespost lesen und herunterladen. Sofort und gnadenlos Das ist eine grobe Unwahrheit. Nur: Es gibt etwas, was man nur bemerkt, wenn man wirklich hier vor Ort ist, hier im Saal ist: Die unfassbare, einem Außenstehenden unverständliche Selbstblendung eines großen Teils der Synodalen. Man führt Debatten so, dass jeder, der sich gegen die Mehrheitsmeinung ausspricht, „fertig gemacht“ wird. Sofort und gnadenlos. Synodale, die einfache Sachargumente gegen das Mehrheitsgefühl äußern, bekommen postwendend und sofort die Quittung: Sie werden zurechtgewiesen, ihnen wird über den Mund gefahren. Sie werden auch bei kurzer Übertretung der Redezeit barsch gemaßregelt, während man die Wortführern der eigenen Meinung milde um Entschuldigung bittet, zum Ende zu kommen. Alles an dieser Art und Weise der Diskussion macht es zu einem psychischen Kraftakt für Anhänger von Minderheitenmeinungen, wirklich offen zu sagen, was sie denken. Wenn sie es sagen, will es ohnehin keiner hören. Und für dieses Nicht-Hören-Wollen der Mehrheit werden nun offen jene verantwortlich gemacht, die sich ... weiterlesen Aus: Anna Diouf, Eklat beim Synodalen Weg: Haltet stand! Ein absolut lesenswerter Bericht über die Stimmung beim Synodalen Weg nach dem gestrigen Scheitern des Grundtextes des Forum IV aufgrund 21 bischöflicher Gegenstimmen. Synodale Einschüchterungen Der menschliche Umgang mit jenen Bischöfen und Laien [im September 2022], die sich den progressiven Texten und Inhalten in den Weg stellen, war erschütternd und einschüchternd. Ausgerechnet jene, die selbst ständig sensible Sprache und „angstfreie Räume“ für Minderheitenpositionen reklamierten, scheuten weder offene Beleidigungen noch Drohungen, Beschimpfungen und Einschüchterungen vor laufender Kamera und hinter den Kulissen. Als Krönung verweigerte man gar die Option von geheimen Abstimmungen, ein Markenkern demokratischer Tradition, um Abweichler besser identifizieren und „auf Linie“ bringen zu können. Dieser Machtmissbrauch bewies final die Abwesenheit echter „Synodalität“ und entsprach nicht einmal den Mindestanforderungen demokratischen Umgangs miteinander. Aus der Pressemitteilung der Initiative Neuer Anfang zur 4. Vollversammlung des Synodalen Weges This must be resisted It is troubling to see that some of the members of the German bishops’ conference are already using the language of the synod report to justify major reformulations of the Church’s sexual teaching. This, it seems to me, must be resisted. Aus: Bishop Robert Barron, My Experience of the Synod. Der Missbrauch und der Mainstream der deutschen Moraltheologie |
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