Das Portal
zur katholischen Geisteswelt


Zum
Rezensions-
bereich
Zum
biographischen Bereich
Zum englischen
und polnischen
Bereich
Das katholische Informationsportal kath-info
dient der theologischen Aufklärung
und bietet Ihnen Beiträge zu Themen der katholischen Welt.

Die Beiträge unterliegen in der Regel dem Urheberrecht.

Zum Autorenverzeichnis

Sie befinden sich im dritten Teil
des blauen Bereichs des PkG (Buchstaben N bis Z)
Zum ersten Teil
Zum zweiten Teil

Die neuesten Beiträge finden Sie jeweils auf der Startseite

Datenschutzerklärung

Zum philosophischen Bereich
Zum
liturgischen Bereich

Links

Impressum

Themen

Nächstenliebe
Normen-verschiebung
NS 1937
Offenbarung
Ökumene
Ökumene II
Osttimor
Pallium
Papst
Papstbesuch 06
Papstbesuch 11
Papstbesuch 11b
Papstrücktritt
Papstverleumdung
Parallelgesellschaft
PAS
Pastoral
Persien
Petrusbruderschaft
Phobien
PID
Pille
Pius XII.
Piusbruderschaft
Plan
Politik u. Religion
Pornographie
Portugal
Posener A.
Pränataldiagnostik
Predigtqualität
Preußen
Priester
Priester II
Priesterberuf
Priesterheiligkeit
Priesterkleidung
Primat
pro familia
Progressismus
Prometheus
Pseudotheologie
Psychotherapie
Rahner K.
Randnotizen
Ratzinger stört
Redlichkeit
Reformkirche
Religion
Religionen
Religionsfreiheit
Religionsfreiheit II
Religionsunterricht
Ring-Eifel
Rosenkranz
Rosenkranz II
Rosenkranz III
San Bartolomeo
schlechte Priester
Schöpfung
Schweden
Schweigen
Seeleneifer
Selbstbestimmungsgesetz
Selbstgerechtigkeit
Sexualerziehung

Unfehlbares Konklave?

Von P. Engelbert Recktenwald

Immer wieder erlebe ich, dass das Wirken des Hl. Geistes bei der Papstwahl in Anspruch genommen wird, um den Papst a priori gegen jede Kritik in Schutz zu nehmen - so als ob der Heilige Geist garantiere, dass die Teilnehmer des Konklaves unfehlbar immer einen geeigneten Kandidaten für das höchste Hirtenamt wählen würden. Merkwürdig, dass mir dieses Dogma bisher noch nie begegnet ist. Das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes wurde auf dem Ersten Vatikanischen Konzil verkündet. Es bestimmt diese Unfehlbarkeit in engen, präzisen Grenzen. Aber von einer Unfehlbarkeit der Paptwähler beim Konklave habe ich noch nie etwas gehört. Auf welchem Konzil wurde diese Lehre verkündet?

Natürlich kann man im gewissen Sinne sagen, dass Gott selbst den Papst einsetzt. Das ist richtig, insofern der Papst seine Hirtengewalt von Gott empfängt. Aber das gilt auch für die Bischöfe. Auch sie haben ihre Hirtengewalt von Gott. Und trotzdem kommt es vor, dass Bischöfe versagen, manchmal sogar bis zu dem Punkt, an dem man ihre Ernennung als eine Fehlentscheidung beurteilen muss. Wenn also sogar der Papst bei der Bischofsernennung nicht unfehlbar ist, dann noch weniger die Kardinäle im Konklave. Es gibt keine kirchliche Lehre, wonach die Kardinäle immer einen geeigneten Papstkandidaten wählen.

Natürlich ist die Autorität des Papstes auch dann zu achten, wenn er sich kritikwürdig verhält. Aber das betrifft den Umgang mit solcher Kritik, nicht ihre inhaltliche Berechtigung. Es gibt Fälle, in denen Kritik, die der Sache nach zutreffend ist, dennoch unterlassen werden sollte, und solche, in denen ihre Äußerung berechtigt, ja sogar angebracht ist. Ein Beispiel für den ersten Fall liefert der hl. Alfons Maria von Liguori, der sich nicht zu einer Kritik an der päpstlichen Aufhebung des Jesuitenordens hinreißen ließ, obwohl er sie für eine Fehlentscheidung hielt. Ein Beispiel für den zweiten Fall liefert der hl. Paulus, der dem Petrus ins Angesicht widerstand und den Thomas von Aquin als Vorbild für die Freiheit hinstellt, die man sich zur Kritik (correctio) kirchlicher Vorgesetzter nehmen darf, wenn deren Vergehen öffentlich sind. Wenn also Papst Franziskus sagt, es sei keine Sünde, den Papst zu kritisieren, dann hat er mit den entsprechenden Einschränkungen recht.

Vor allem scheitert das Heilig-Geist-Argument an der Kirchengeschichte. Contra factum non fit argumentum, gegen Tatsachen gibt es keine Argumente. Der Hl. Geist hat die Kirche nicht vor Päpsten bewahrt, die schlecht regierten. Man braucht nicht einmal an die Beispiele zu denken, die Roberto de Mattei in seinem Buch “Verteidigung der Tradition” anführt und die ein päpstliches Versagen bei der Ausübung des Lehramtes dokumentieren. Es genügt, in der Papstgeschichte von Pastor zu blättern, um zu sehen, wie viel Kritikwürdiges sich etwa die Renaissancepäpste leisteten. Der tiefgläubige Historiker Ludwig von Pastor, der vom hl. Pius X. hoch geschätzt wurde, kann uns Vorbild sein, wie man damit umgeht. Seine Kritik ist eine mit katholischen Maßstäben; keine beckmesserische Kritik, die von außen aburteilt, sondern eine verständnisvolle, getragen von einer mitfühlenden Sorge um die Kirche. Die Unterlassung solcher Kritik käme einer Schönfärberei gleich, die Ausblendung des Kritikwürdigen wäre Geschichtsklitterung, die Inanspruchname des Hl. Geistes zur Abwehr jeder Kritik der Todesstoß für die Glaubwürdigkeit der katholischen Ekklesiologie. Auch die Ehrfurcht vor dem Papst darf nicht dazu führen, Schwarzes weiß zu nennen.

Zu einem großen Teil besteht das päpstliche Versagen einfach in Versäumnissen: Päpste haben es versäumt, rechtzeitig die lutherische Gefahr der Kirchenspaltung ernstzunehmen, gegen Korruption und Sittenverfall in den eigenen Reihen vorzugehen, für eine katholische Ausbildung des Klerus zu sorgen. Dieses Muster kehrt in allen Krisenzeiten wieder, damals wie heute.

Heute wird die wahre Situation oft überdeckt durch die Rede von den beiden Lagern in der Kirche, dem progressiven und dem konservativen. In Wirklichkeit geht es um den Glauben. Wenn Theologen wie Hans-Joachim Höhn dem Hl. Stuhl Stasi-Methoden vorwerfen, dann kritisieren sie die Ausübung des Lehramtes. Wenn die Dubia-Kardinäle ihre Dubia vorbringen, kritisieren sie die Unterlassung dieser Ausübung. Die einen kritisieren, dass Rom seine Pflicht tut, die anderen, dass Rom sie versäumt. Die einen kritisieren, dass der Glaube gelehrt und geschützt wird, die anderen, dass dies zu wenig geschieht.

Es handelt sich bei den zwei Lagern nicht um ein symmetrisches Verhältnis, so dass der Hirte nur dafür zu sorgen hätte, dass zwischen ihnen Ruhe herrscht. Der Papst hat die Schafe vor den Wölfen zu schützen. Wenn Schafe sich wehren, genügt es nicht, dass der Hirte zur Ruhe mahnt und abwechselnd mal einen Wolf, mal ein Schaf maßregelt, auch wenn das eine oder andere Schaf in seiner Not über die Stränge schlägt, weil es sich im Stich gelassen fühlt. Er hat dafür zu sorgen, dass die Schafe sicher sind und sich ihres Rechts auf eine unzweideutige Verkündigung des Glaubens und einer missbrauchsfreien Seelsorge erfreuen können.

Der Aufsatz erschien zuerst am 24. November 2018 auf CNA.

Sie können ihn auch hören.


Recktenwald: Ist das noch die Kirche Christi?


This style

When Francis first took office, most cardinals shared the popular enthusiasm for his informal style: his preference to be known as plain “Bishop of Rome” and his abandonment of some of the more comical trappings of his office such as the red shoes. But they quickly discovered that this “informal” pope, in contrast to his predecessors, liked to rule through executive fiat. Francis has issued a torrent of papal rulings known as motu proprios (literally, “of his own accord”) — more than 60 so far, six times more frequently than John Paul II. They have made massive changes to liturgy, finance, government and canon law. They often land without warning and can be brutal: the Pope has used this mechanism to seize control of the Order of Malta, for example, and to strip away the privileges of the secretive but ultra-loyal organisation Opus Dei.

Aus: Damian Thompson, The scandals haunting Pope Francis Scheming cardinals are sharpening their knives, auf unherd.com am 27. April 2024.


Das Staunen des Petrus

Meine Predigt zum 4. Sonntag nach Pfingsten über den wunderbaren Fischfang.

Themen

Sexuallehre
Silesius
Sinnthesen
Sixt. Kapelle
Spanien 711
Span. Bürgerkrieg
Span. Märtyrer
Spiegel
Staat
Stammzellen
Starkmut
Striet Magnus
Südsee
Sühnopfer
Synodaler Weg
Syn. Weg u. Greta
Terror
Theater
Theodizee
Theologeneifer
Theologenkongress
Theologie
Thomaschristen
Thomismus
Tier
Todesstunde
Todeswunsch
Toleranz
Tradition
Transgender
Türkenkriege
Umkehr
Unauflöslichkeit
Unbefl. Empfängnis
Urlaub
Urteilen
veilleurs
Veränderung
Verblendung
Vergebung
Verheißung
verlorenes Schaf
Vernunft
Vertrauen
Verweyen
Verzicht
Vorsehung
Wahrheit
Weihestufen
Weihnachten
Weihnachten II
Weihnachtsmann
Wiederverheiratete
WJT
Woche f. d. L.
WSW-Gutachten
Wunder
Wunder II
Wurzeln
Yad Vashem
ZdK
Zeugnis
Zölibat
Zweigewaltenlehre

Zu den neuesten Beiträgen