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Die Woche für das Leben: eine Satire?

Morgen (am 7. Mai 2011) beginnt die Woche für das Leben. Sie steht dieses Jahr unter dem Motto: Einsatz mit Gewinn, und möchte das uneigennützige, soziale Engagement würdigen. Bei der Woche für das Leben handelt es sich um eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, die im Juni 1991 zum ersten Mal stattfand und der sich 1994 die Evangelische Kirche in Deutschland anschloss. Der ursprüngliche Zweck dieser Woche war “eine umfassende Mobilisierung der Basis”, ein “Bewußtseinsbildungsprozeß zugunsten des Lebens des ungeborenen Kindes” - so Bischof Karl Lehmann in seinem Eröffnungsreferat bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 23. September 1991. Difficile est satiram non scribere, angesichts dessen, was aus diesen hehren Vorsätzen geworden ist. Scipio hat sie geschrieben und dabei den Vergleich mit Amerika nicht gescheut. Hier eine Kostprobe:

“Ich weiß ja auch nicht, wie die Amerikaner darauf kommen, Jahr für Jahr in Washington ihren ‘Marsch für das Leben’ abzuhalten. Immer das gleiche Thema. Man kann's auch übertreiben mit dem Schutz ungeborenen Lebens, oder? Da holst Du gerade im Winter keinen Hund hinterm Ofen vor.
Warum wenden die sich nicht auch mal anderen brennenden Themen zu, solchen, wo sich wirklich alle Menschen guten Willens zusammenfinden können? Keine Gräben aufreißen, Brücken bauen - das ist angesagt. Das fördert auch die Ökumene: Gerade wo die Kirchen sich so schwer tun, gemeinsam Stellung zu beziehen zu Stammzellen und PID, von der leidigen Frage der Schwangerschaftsunterbrechung mal ganz abgesehen.
Themen gibt es genug, die allen auf den Nägeln brennen, ob katholisch oder evangelisch, ob für oder gegen Abtreibung, ob ledig oder irgendwie verpartnert, ob jung oder alt: Das Ehrenamt zum Beispiel und seine Bedeutung für die Gesellschaft. Oder die Solidarität der Generationen in Zeiten demographischen Wandels. Oder die Institutionen, die den Zusammenhalt zwischen den Menschen fördern: Kommunen, Vereine, Verbände, Kirchengemeinden?
Warum also, liebe Amis, macht Ihr es - kurz gesagt - nicht den deutschen Kirchen nach, die den Dreijahreszyklus ihrer ‘Woche für das Leben’ tatsächlich unter diesen dreifachen Schwerpunkt gestellt haben? Warum künstlich ein Thema am Kochen halten, das doch keinen mehr aufregt? Warum Spaltung und Zwietracht säen, warum am Ende auch noch den amerikanischen Präsidenten Obama ankratzen? - Die Welt hat andere Sorgen. Aber echt.”

Marcus Mockler von der evangelischen Nachrichtenagentur idea bringt folgenden Vergleich, um den lauen Einsatz der Kirchen in Sachen Lebensrecht zu illustrieren: “Man stelle sich vor, es würden jählich in Deutschland nicht 200.000 wehrlose Kinder getötet, sondern 200.000 Ausländer erschlagen. Kaum denkbar, dass sich die Kirchen dann mit ein paar schlichten Stellungnahmen und Enzyklika-Zitaten zufrieden gäben. Sie würden Sturm laufen gegen diesen massiven Angriff auf das Leben. Bei den Ungeborenen entfachen sie kaum einen Wind” (Marcus Mockler im LebensForum, 2. Quartal 2006).

Den Vogel aber schoss Friedrich Graf von Westphalen ab, als er im Rheinischen Merkur vom 21. Oktober 2010 meinte, dass es den Vertretern der Kirche “trotz unendlich vielseitiger Bemühungen” nicht gelungen sei, “eine Wende zum Besseren herbeizuführen”. Nur war die Rede von den unendlich vielseitigen Bemühungen nicht satirisch, sondern ernst gemeint, und sollte - im Sinne des Mottos: Beratung statt Appelle - als Argument dienen, den Sinn der präventiven, bewußtseinsbildungsprozessfördernden Lebensrechtsarbeit in Frage zu stellen. Ich meine: Die Kirchen sollten damit nicht aufhören, sondern erst einmal so richtig anfangen!

Update:

Stefan Rehder hält die “Woche für das Leben” in ihrer derzeitigen Form für “fast schon lebensbedrohend”. Grund: “Sie gleicht dem gefährlichen Versuch, eine akute Lungenentzündung statt mit Antibiotika mit Homöopathie zu kurieren.” Ja noch schlimmer: “Je umfassender die Bedrohung für Leib und Leben des Menschen in Deutschland geworden ist, desto mehr haben sich die Kirchen (...) vom ursprünglichen Sinn und Zweck der ‘Woche für das Leben’ entfernt”, so Rehder im Leitartikel Weichgespülte Woche der Tagespost vom 10. Mai 2011.

Walter Ramm von der Aktion Leben beklagt, dass man sich auch innerkirchlich an die tägliche Tötung von ca. 1000 Kindern gewöhnt habe und den von vielen hochgelobten “historischen Kompromiss” in der Gesetzgebung seit der Wiedervereinigung nicht in Frage stelle. “Wir als Lebensrechtler werden uns nie mit diesem Zustand abfinden!”, bekennt er und macht damit Mut, im Einsatz für das Lebensrecht nicht nachzulassen.

Matthias Pankau von der evangelischen Nachrichtenagentur idea gibt das erschreckende Detail bekannt, dass “nicht eine Lebensrechtsorganisation in die Vorbereitungen der diesjährigen ‘Woche für das Leben’ einbezogen” wurde (Tagespost vom 12. Mai 2011).


Woche für das Leben 2013: Keine Besserung

Vor zwei Jahren wurde scharf kritisiert, dass die von der Kirche initiierte Woche für das Leben das ursprüngliche Anliegen des Lebensrechts der ungeborenen Menschen aus dem Auge verloren habe. Gefruchtet hat die Kritik offenbar nichts: Auch dieses Jahr geht es harmlos weiter.


Unbedingt

Es muss unbedingt eine öffentliche Meinung gebildet werden, die feinfühlig ist für den absoluten Wert des menschlichen Lebens, damit es in allen Stadien, von der Empfängnis bis zum Tod, und in allen seinen Formen, auch in den von Krankheiten und von körperlichen und geistigen Behinderungen gezeichneten, als menschliches Leben anerkannt wird. Es verbreitet sich in der Tat eine materialistische und hedonistische Denkweise, wonach das Leben nur dann lebenswert sei, wenn es gesund, jung und schön ist.

Papst Johannes Paul II. in seiner Botschaft zum 20. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel am 11. Mai 1986


Mauern des Verschweigens

"Wir demonstrieren für das Leben, vor allem für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder (...) Wir wehren uns dagegen, dass in unserem Land von nicht wenigen die hunderttausendfache Abtreibung als die Normalität einer liberalen, humanen und aufgeklärten Gesellschaft ausgegeben wird ...
Nehmen wir die Herausforderung unserer Zeit an. Überlassen wir das Feld der geistigen Auseinandersetzung nicht jenen, die den ungeborenen Kindern das Recht auf ihr Leben vorenthalten wollen. Durchbrechen wir die Mauern des Verschweigens und des Verdrängens ..."

So sprach am 10. Juni 1991 Friedrich Kardinal Wetter auf der Eröffnungskundgebung der ersten Woche für das Leben auf dem Odeonsplatz in München. Wer hätte gedacht, dass zwanzig Jahre später genau dies eingetreten ist: Die Kirchen nutzen die Woche für das Leben nicht mehr zur Verteidigung des Lebensrechts der ungeborenen Kindern, haben sich in weiten Bereichen, etwa auf dem evangelischen Kirchentag in Dresden, aus der Auseinandersetzung um die Abtreibung zurückgezogen und beteiligen sich so an der Errichtung der Mauern des Verschweigens.


Der Skandal der Gehsteigberatung

Der Marsch für das Leben in Berlin

Der Marsch für das Leben in Münster und in Brüssel

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