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Was bedeutet Schöpfung? In der Wahrheit von der Schöpfung kommt der Gedanke zum Ausdruck, dass alles, was außerhalb Gottes existiert, von ihm ins Dasein gerufen worden ist. Wir finden in der Heiligen Schrift Texte, die mit aller Klarheit davon sprechen. Papst Johannes Paul II. in seiner Ansprache bei der Generalaudienz vom 15. Januar 1986, aus: Der Apostolische Stuhl 1986. Ansprachen, Predigten und Botschaften des Papstes. Erklärungen der Kongregationen. Vollständige Dokumentation, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Redaktion des deutschsprachigen L’Osservatore Romona, Libreria Editrice Vaticana, Verlag J. P. Bachem, Köln. Was bedeutet Schöpfung? II Dieser Text [der biblische Schöpfungsbericht im Buch Genesis] besitzt vor allem religiöse und theologische Bedeutung. Man darf in ihm nicht Elemente suchen, die vom naturwissenschaftlichen Standpunkt her bedeutsam wären. Die Forschungen über den Ursprung und die Entwicklung der einzelnen Arten “in natura” (in der Natur) finden in dieser Schilderung weder eine “verbindliche” Richtlinie noch positive Beiträge von wesentlichem Interesse. Ja, der Wahrheit über die Schöpfung der sichtbaren Welt - wie sie im Buch Genesis dargelegt ist - widerspricht grundsätzlich auch die Theorie von der natürlichen Evolution nicht, wenn sie in einer Weise verstanden wird, die die göttliche Urheberschaft nicht ausschließt. In seiner Gesamtheit zeichnet sich das Bild in der Welt unter der Feder des inspirierten Verfassers mit den Merkmalen der Kosmogonien der damaligen Zeit ab, in das er mit absoluter Originalität die Wahrheit über die Erschaffung aller Dinge durch den einen und einzigen Gott einbringt: das ist die geoffenbarte Wahrheit. Aber wenn der biblische Text einerseits die völlige Abhängigkeit der sichtbaren Welt von Gott geltend macht, der als Schöpfer volle Macht (das sogenannte dominium altum) über jedes Geschöpf hat, so betont er andererseits den Wert aller Geschöpfe in Gottes Augen. Am Ende jeden Tages begegnen wir nämlich dem Satz: “Gott sah, dass es gut war”, und am sechsten Tag, nach der Erschaffung des Menschen, dem Mittelpunkt des Kosmos, lesen wir: “Gott sah, dass alles, was er gemacht hatte, sehr gut war” (Gen 1, 31). Die biblische Beschreibung des Schöpfungsgeschehens hat ontologischen Charakter, das heißt, sie bezeugt den Wert des Geschaffenen. Da Gott die Welt als Zeichen seiner grenzenlosen Güte schuf, schuf er sie gut. Das ist die wesentliche Lehre, die wir aus der biblischen Kosmogonie und insbesondere aus der einleitenden Beschreibung des Buches Genesis entnehmen. Diese Beschreibung - zusammen mit allem, was die Heilige Schrift an verschiedenen Stellen über das Schöpfungswerk und über den Schöpfergott aussagt - erlaubt uns, einige Elemente hervorheben: 1) Gott hat die Welt allein geschaffen. Die Schöpfermacht ist unübertragbar: “incommunicabilis”. 2) Gott hat die Welt aus eigenem Willen, ohne jeden äußeren Zwang oder innere Verpflichtung, geschaffen. Er konnte schaffen oder nicht schaffen; er konnte diese Welt erschaffen oder eine andere. 3) Die Welt ist von Gott in der Zeit geschaffen worden, sie ist also nicht ewig; sie hat einen Anfang in der Zeit. 4) Die von Gott geschaffene Welt wird vom Schöpfer ständig im Dasein erhalten. Dieses “Erhalten” ist gewissermaßen ein ständiges Erschaffen (Conservatio est continua creatio). Papst Johannes Paul II. in seiner Ansprache bei der Generalaudienz vom 29. Januar 1986, der Fortsetzung seiner Katechese vom 15. Januar 1986. Was bedeutet Schöpfung? III Greifen wir noch einmal kurz die Worte auf, mit denen das Erste Vatikanische Konzil die Wahrheit über die Schöpfung und den Schöpfer der Welt formuliert: “Dieser einzige wahre Gott hat in seiner Güte und ‘allmächtigen Kraft’ in ganz und gar freier Entscheidung ‘gleichzeitig von Anbeginn der Zeiten aus dem Nichts beide Ordnungen der Schöpfung, die geistige und die körperliche’ [IV. Laterankonzil] erschaffen, nicht um seine Seligkeit zu vermehren, noch um durch die Güter, die er an die Gschöpfe verteilt, seine Vollkommenheit zu erlangen, sondern um auf diese Weise seine Vollkommenheit zu bekunden ...” (DS 3002). Dieser Text erläutert in seiner ganz eigenen Sprache dieselbe Wahrheit über die Schöpfung und ihren Zweck, die wir in den biblischen Texten finden. Der Schöpfer sucht im Schöpfungswerk keine Ergänzung seiner selbst. Eine solche Denkweise stünde in offenem Gegensatz zu dem, was Gott in sich selbst ist. Er ist tatsächlich das unendlich vollkommene Sein. Er hat also die welt überhaupt nicht nötig. Die sichtbaren und die unsichtbaren Geschöpfe können der Göttlichkeit des Einen und Dreieinigen Gottes nichts hinzufügen. Und dennoch erschafft Gott! Die von Gott mit vollkommen freier und souveräner Entscheidung ins Dasein gerufenen Geschöpfe haben wirklich, wenn auch in begrenzter und partieller Weise, an der Vollkommenheit der absoluten Fülle Gottes Anteil. Sie unterscheiden sich untereinander durch den Grad der Vollkommenheit, den sie empfangen haben, angefangen von den unbeseelten Wesen über die beseelten, bis hinaus zum Menschen; ja, höher noch, bis zu den rein geistigen Wesen. Die Gesamtheit der Geschöpfe bildet das Universum: den sichtbaren und unsichtbaren Kosmos, in dessen Ganzheit und in dessen Teilen sich die ewige Weisheit widerspiegelt und die unerschöpfliche Liebe des Schöpfers ihren Ausdruck findet. In der Offenbarung der Weisheit und der Liebe Gottes liegt das erste und wichtigste Ziel der Schöpfung, und in ihr verwirklicht sich das Geheimnis der Herrlichkeit Gottes nach dem Wort der Schrift: “Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn!” (Dan 3,57). Johannes Paul II. in seiner Ansprache bei der Generalaudienz am 12. März 1986. Schöpfung und Evolution Es wird oft hervorgehoben, dass die biblische Überlieferung vor allem die personale Einheit des Menschen betont, wobei sie sich des Begriffes “Leib” bedient, um den ganzen Menschen zu bezeichnen (vgl. z.B. Ps 145,21; Joel 3,1; Jes 66,23; Joh 1,14). Das ist eine zutreffende Beobachtung. Aber das hebt nicht die Tatsache auf, dass in der biblischen Überlieferung oft sehr klar auch die Dualität des Menschen gegenwärtig ist. Diese Überlieferung spiegelt sich in den Worten Christi wider: “Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann” (Mt 10, 28). Die biblischen Quellen ermächtigen uns, den Menschen als personale Einheit und zugleich als Zweiheit von Seele und Leib zu sehen; eine Konzeption, die in der gesamten Überlieferung und Lehre der Kirche ihren Ausdruck gefunden hat. Diese Lehre hat nicht nur die biblischen Quellen, sondern auch deren theologische Auslegungen rezipiert; diese wurde gegeben, indem man die von gewissen Schulen der griechischen Philosophie (Aristoteles) angestellten Analysen weiterentwickelte. Das war eine langwierige Denkarbeit, die unter dem Einfluß des hl. Thomas von Aquin in den Aussagen des Konzils von Vienne (1312) gipfelte, die die Seele “Form” des Leibes nennen wird: “forma corporis humani per se et essentialiter” (DS 902). Die Form als die Substanz des Wesens “Mensch” bestimmender Faktor ist geistiger Natur. Diese geistige Form, die Seele, ist unsterblich. Das alles hat in der Folge das V. Laterankonzil (1513) in authentische Weise in Erinnerung gerufen: die Seele ist unsterblich, im Unterschied zum Leib, der dem Tod unterworfen ist (vgl. DS 1440). Gleichzeitig unterstreicht die thomistische Schule, dass kraft der substantiellen Einheit von Leib und Seele diese letztere auch nach dem Tod nicht aufhört, nach der Vereinigung mit dem Leib zu streben. Das findet seine Bestätigung in der geoffenbarten Wahrheit von der Auferstehung des Leibes. Auch wenn die philosophische Terminologie, von der man Gebrauch machte, um die Einheit und die Komplexität (Dualität) des Menschen auszudrücken, mitunter Zielscheibe der Kritik ist, besteht kein Zweifel, dass die Lehre über die Einheit der menschlichen Person und zugleich über die geistig leibliche Dualität des Menschen ganz in Schrift und Tradition wurzelt. Häufig wird die Überlieferung geäußert, dass der Mensch dank der Seele “Gottes Ebenbild” ist. Dennoch ist der traditionellen Lehre die Überzeugung nicht fremd, dass auch der Leib auf seine Weise an der Würde der “Gottesebenbildlichkeit” teilhat, so wie er an der Würde der Person teilhat. In moderner Zeit wurden besondere Schwierigkeiten gegen die geoffenbarte Lehre von der Erschaffung des Menschen als eines Wesens aus Leib und Seele von der Evolutionstheorie vorgebracht. Viele Naturwissenschaftler, die mit den ihnen eigenen Methoden das Problem dess Ursprungs des menschlichen Lebens auf Erden studieren, halten - im Gegensatz zu anderen Kollegen - nicht nur an einem Zusammenhang des Menschen mit der gesamten Natur fest, sondern auch an seiner Abstammung von den höheren Tierarten. Dieses Problem, das seit dem vorigen Jahrhundert die Wissenschaftler beschäftigt, beschäftigt breite Schichten der öffentlichen Meinung. Die Antwort des Lehramtes hat die Enzyklika Humani generis Pius’ XII. im Jahr 1950 geboten. Darin lesen wir: “Das Lehramt der Kirche hat nichts gegen die Lehre des ‘Evolutionismus’, solange sie sich mit Forschungen über den Ursprung des menschlichen Leibes aus einer vorher existierenden und lebendigen Materie befaßt; der katholische Glaube verpflichtet uns nämlich, an der Erschaffung der Seelen unmittelbar von Gott festzuhalten. Der menschliche Leib und sein Ursprung können jedoch Gegenstand der Forschung und Diskussion der Fachgelehrten sein ...” (DS 3896). Man kann also sagen, dass sich vom Standpunkt der Glaubenslehre aus keine Schwierigkeiten erkennen lassen, den Ursprung des Menschen, insofern er Leib ist, durch die Hypothese des Evolutionismus zu erklären. Es muß jedoch hinzugefügt werden, dass die Hypothese nur eine Wahrscheinlichkeit, aber nicht wissenschaftlich gesichert ist. Die Lehre des Glaubens dagegen behauptet mit unwandelbarer Gewissheit, dass die Geistseele des Menschen direkt von Gott geschaffen wurde. Nach der erwähnten Hypothese ist es möglich, dass der menschliche Leib, gemäß der vom Schöpfer den Kräften des Lebens eingeprägten Ordnung, allmählich in den Formen vorher existierender Lebewesen vorbereitet wurde. Die menschliche Seele jedoch, von welcher das Menschsein des Menschen als geistiges Wesen endgültig abhängt, kann nicht aus der Materie hervorgegangen sein. Eine treffende Synthese dieser Darlegungen über die Schöpfung findet sich im Zweiten Vatikanischen Konzil: “In Leib und Seele einer - so heißt es dort -, vereint der Mensch durch seine Leiblichkeit die Elemente der stofflichen Welt in sich: Durch ihn erreichen diese die Höhe ihrer Bestimmung” (GS 14). Und weiter unten: “Der Mensch irrt aber nicht, wenn er seinen Vorrang vor den körperlichen Dingen bejaht und sich selbst nicht nur als Teil der Natur ... betrachtet, denn in seiner Innerlichkeit übersteigt er die Gesamtheit der Dinge” (GS 14). So also kann die gleiche Wahrheit über die Einheit und die Dualität (Vielschichtigkeit) der menschlichen Natur in einer sprachlichen Formulierung ausgedrückt werden, die unserem heutigen Empfinden nähersteht.” Johannes Paul II. in seiner Ansprache bei der Generalaudienz vom 16. April 1986 Der Biologe Wolfgang Kuhn über die Evolutionstheorie Wir sind erschaffen zum Lobpreis Eine Predigt zu Lk 11, 14-28
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