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Selig, die reinen Herzens sind Hirtenbrief "Blessed Are The Pure In Heart" über die Würde des Menschen und die Gefahren der Pornografie vom 21. Februar 2007 Von Bischof Robert William Finn Einführung An die Geistlichen, Ordensleute und Gläubigen der Diözese St. Joseph von Kansas-City und an alle Menschen guten Willens: "Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen" (Mt 5,8): Ein Weg der Jüngerschaft In den Seligpreisungen bietet uns Christus ein perfektes Modell für ein wahres christliches Leben. Mehr noch als die Zehn Gebote selber sind sie eine Urkunde für die hohe moralische Berufung, die Christus Seinen Jüngern gibt. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Diese eine Zeile der Seligpreisungen bietet einen großartigen Anfangspunkt zu unserer Betrachtung. Sie spricht zu uns über Gott, über uns selbst und über unser endgültiges Ziel. Ein reines Herz ist "selig" oder "glücklich". Gott zu schauen und für immer bei Ihm im Himmel zu sein, ist Gottes Plan für unser ewiges Wohlergehen. Das Alte Testament lehrt, dass diese Reinheit erforderlich ist, wenn wir uns Gott nähern wollen. "Wer darf hinaufziehen zum Berg des Herrn, wer darf stehen an Seiner heiligen Stätte? Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht betrügt und keinen Meineid schwört" (Ps 24, 3-4). Reinen Herzens zu sein bedeutet, dass unsere Liebe vollkommen auf das Wohl der anderen Person gerichtet ist. Wir sind ungeteilten Herzens und in unserer Liebe nicht gespalten. Israels erstes und wichtigstes Gebot ist, Gott zu lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft (Dtn 6, 4-5). Und Jesus fügt eindeutig hinzu, dass wir unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst (Mk 12, 29-31). Diese reine Liebe - so fordernd sie auch sein mag - ist das hohe Ziel, zu dem wir als Kinder des Vaters berufen sind. Ist es möglich, eine solche Liebe zu verwirklichen? Ja. Es ist möglich, weil Gott uns zuerst geliebt hat (1 Joh 4,10). Als Jünger Jesu Christi sind wir zu einem Glück berufen, das aus einem reinen, ungeteilten Herzen kommt. Pornographie: Eine Epidemie, die die Menschenwürde angreift Tag für Tag wird diese reine christliche Liebe herausgefordert. Einige Monate lang arbeiteten Vertreter unserer katholischen Diözese mit Führern anderer Glaubenstraditionen zusammen, um sich mit der ernsten Gefahr auseinanderzusetzen, die vom stetigen Anstieg der Pornografie in unserer Kultur kommt. Pornographie ist nichts Neues, aber sie ist in unserer Gesellschaft zu einer echten Plage geworden und hat inzwischen epidemieartige Ausmaße angenommen. Sie wird weitreichender propagiert als je zuvor. Über Magazine hinaus ist Pornografie weit verbreitet in Internet, Fernsehen, Kino und Videos und jetzt sogar auf Mobiltelefonen und auf anderen tragbaren Geräten, von denen viele auch Kindern und Jugendlichen zum Kauf angeboten werden. Pornografie ist insgeheim zu einer Unterhaltung von Menschen aller Altersstufen, Lebensläufe und sozialen Schichten geworden. Pornografie im Internet ist vielleicht zur schnellsten anwachsenden Sucht in der Welt geworden. Pornographie pervertiert die Schönheit inniger Liebe, wie sie ihren Ort in der Ehe hat, indem sie Bilder des Körpers und von Geschlechtsakten für niedriges Vergnügen zur Schau stellt - dabei andere Personen als Objekte betrachtend, die benutzt, manipuliert und gekauft werden können. Es ist eine Multi-Milliarden-Dollar-Industrie geworden, die die Summen, die vom Profi-Sport erzeugt werden, in den Schatten stellt (siehe nachfolgendes Kapitel II). Pornografie entstellt dadurch die eigentliche Bedeutung und den Zweck unserer Geschlechtlichkeit und erzeugt schlimme Verletzungen der Würde der Beteiligten (Schauspieler, Händler, Publikum). [1] Der Umgang mit Pornographie ist eine schwere Sünde gegen die Keuschheit und die Würde der menschlichen Person. Sie beraubt uns der heiligmachenden Gnade, trennt uns von der Schau Gottes und der Güte der Mitmenschen und hinterlässt in uns eine geistliche Leere. Die Anziehungskraft der Pornographie und ihre Befriedigung ist eine falsche "Liebe", die uns in eine wachsende emotionelle Isolation und ein daraus entstehendes sexuelles Ausleben allein und mit anderen bringt. Pornographie hängt ab von der Ausbeutung anderer Personen: häufig von Enttäuschten oder Armen oder von unschuldigen jungen Menschen. Der Gebrauch von Pornographie hat Menschen ihre Arbeitsstellen, Ehen und Familien gekostet. Händler von Kinder-Pornographie können im Gefängnis landen. Pornografie ist oft mit sexuellen Gewalttaten und sexuellem Missbrauch verbunden und trägt dazu bei. In diesem Hirtenbrief möchte ich an Sie alle als Glieder am Leib Christi, von Seiner Liebe erlöst, appellieren, die Gefahren der Pornographie in unserer Gesellschaft zu reflektieren. Wir werden sehen, wie die Pornographie eine schwere Beleidigung unserer Menschenwürde ist. Ich werde Ihnen einige Strategien mitteilen als Antwort auf dieses Problem. Ich möchte Sie bitten, zusammen mit mir in einem diözesanweiten Bemühen diese Plage zu bekämpfen, indem wir uns und unsere Familien erneut zur Reinheit und Keuschheit verpflichten. So werden wir vollkommener als Jünger Christi leben und täglich in der Freiheit der Kinder Gottes wachsen. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. I. Kapitel "Lasst uns den Menschen machen nach unserem Bild und Gleichnis" (Gen 1,26): Als menschliche Wesen sind wir nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen. Die Würde und der Respekt für jeden Menschen ist uns weder zugewiesen von irgendeiner Gruppe von Menschen noch wird sie von einer Regierung bewilligt. Unsere Würde hängt nicht davon ab, was wir besitzen oder gar, was wir tun. Wir können sie weder kaufen noch verkaufen. Diese Würde und dieser Wert kommen von Gott als vollkommenes und unschätzbares Geschenk. Wodurch sind wir Gott ähnlich? Wir haben eine unsterbliche Seele und wir sind dazu berufen, für immer mit Gott im Himmel zu leben. Wir sind berufen, heilig zu sein, wie Gott heilig ist. Und durch Jesus Christus und Seine Kirche können wir die Mittel erhalten, zur Heiligkeit zu gelangen. Wie Gott haben wir eine rationale Natur, die Fähigkeit der Vernunft. Allerdings ist es nicht nur die Vernunft, die uns zu Gottes Abbild macht. Wir sind Gott ähnlich, weil wir zu lieben fähig sind. Wir können uns selbst zum Geschenk für eine andere Person machen. "Denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib" (1 Kor 6,20): Auch als der Mensch durch den Sündenfall dieses göttliche Geschenk seiner Würde schwer verletzte, liebte Gott uns weiterhin und sandte uns einen Erlöser. Wir wurden losgekauft - und das um einen großen Preis! Das menschliche Leben wurde angenommen und erhöht in der Menschwerdung. Bei der Ankunft Christi "im Fleische" vereinigte sich Gott gewissermaßen mit jedem Menschen [2]. Im Österlichen Geheimnis errang Jesus durch seinen Durchgang durch den Tod in die Auferstehung und in das neue Leben einen endgültigen Sieg für uns und begründete für uns die Hoffnung auf das ewige Leben im Himmel. Durch die Taufe erhalten wir Anteil am Leben Gottes durch die göttliche Adoption. In diesem ersten Sakrament wird unsere Reinigung vollbracht durch das wirksame Zeichen des fließenden und lebensspendenden Wassers. Gott hat unseren ewigen Wert wiederhergestellt. Jeder von uns ist herausgefordert: "Kind Gottes, werde ganz, was du bist!" Sind wir es wert, dass jemand für uns stirbt? Sind wir es wert, dass sich jemand für uns kreuzigen lässt? Gottes Antwort ist Ja. Wir müssen uns fragen: "Ist Gott es wert, dass wir für Ihn leben?" "Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen" (Mk 10,6): Diese Würde des Menschen schließt auch unsere Geschlechtlichkeit mit ein. Unsere Sexualität ist mehr als unser Geschlecht. Sie ist Teil unserer Person. Sie gibt uns die Fähigkeit, uns in Liebe mit einer anderen Person zu verbinden und uns ihr hinzugeben. Unsere menschliche Geschlechtlichkeit ist ein wichtiges Mittel, um an der Liebe und Schöpfertätigkeit Gottes teilhaben zu können. In der Ehe werden ein Mann und eine Frau eingeladen, eine vollkommene, ausschließliche und lebenslange Einheit zweier Individuen zu begründen. Diese Einheit ist das rechte Verhältnis, durch das es für sie möglich ist, Mitschöpfer mit Gott zu werden und ihre gegenseitige Liebe fruchtbar werden zu lassen, indem sie einen weiteren Menschen auf die Welt bringen. Beim Missbrauch unserer Sexualität können sich unsere menschliche Schwäche und unser Egoismus oftmals auf erschreckende Weise offenbaren. Menschliche Geschlechtlichkeit ist ein Geschenk und kein Spielzeug. Es ist ein Geschenk, das respektiert und auf sein rechtes Ziel ausgerichtet werden muss: Lieben und personale Gemeinschaft mit anderen. "Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde steht mir immer vor Augen" (Ps 51,5): Diese Vision dessen, wer wir in Gott sind, ist eine herrliche Vision. Wir wissen aber auch, dass sie gezeichnet ist von der bitteren, schmerzhaften Wirklichkeit der Sünde. Die Fähigkeit, uns für die Liebe zu entscheiden, schließt nämlich auch gleichzeitig die Fähigkeit mit ein, und dafür zu entscheiden, andere zu verletzen oder sie zu ignorieren. Die Sünde ist real und sie ist zerstörerisch. Die ursprüngliche Einheit von Adam und Eva wurde durch die Erbsünde zerbrochen. So wichtig und fundamental unsere menschliche Geschlechtlichkeit ist, so gibt sie uns auch die Möglichkeit, unserer gefallenen Natur Ausdruck zu verleihen in einer schlimmen und manchmal ganz erschreckenden Weise. Ehebruch, Unzucht, Prostitution, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und sexuelle Ausbeutung, verschiedene Formen moderner Sklaverei, Verbrechen aus Leidenschaft und Pornografie: all das zeigt den Aspekt unserer gefallenen menschlichen Natur. Die Würde des Menschen wurde verwundet und entstellt durch die Sünde. Wenn wir sündigen, werden wir weniger jene Person, die wir in Christus zu sein berufen sind. Sünde entmenschlicht uns. Die Tatsache, dass Jesus ohne Sünde war, macht Ihn deswegen nicht weniger menschlich, sondern menschlicher. Sünde macht uns weniger menschlich. Die Gnade Christi stellt uns wieder her. Wenn wir die Würde des Menschen verstanden haben, dann können wir besser prüfen, was diese Würde gefährdet. Jesus sagt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Mk 12,31). Jeder sollte auf den Nächsten so schauen wie auf sich selbst, dabei vor allem auf sein Leben und die notwendigen Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben bedacht sein, so dass er nicht dem Beispiel des Reichen folgt, der sich um den armen Lazarus gar nicht kümmerte. Heute ist es eine dringende Pflicht, uns zum Nächsten schlechthin eines jeden Menschen zu machen, egal, wer er sein mag. [3] Vereinfacht gesagt: Sünde trennt uns voneinander und von Gott. Sünde beeinträchtigt das Verhältnis zwischen den verschiedenen Geschöpfen und auch das Verhältnis zwischen der menschlichen Person und Gott. Letztendlich muss Sünde verstanden werden im Hinblick auf Freiheit und Liebe. Sünde ist ein Missbrauch der Freiheit und ein Versagen der Liebe. "Nur in Kenntnis dessen, wozu Gott den Menschen bestimmt hat, erfaßt man, daß die Sünde ein Mißbrauch der Freiheit ist, die Gott seinen vernunftbegabten Geschöpfen gibt, damit sie ihn und einander lieben können" (KKK 387). "Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam, (...) um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen" (1 Kor 9,25): Sünde trennt uns von Gott, während Tugend danach strebt, uns mit Gott zu vereinen. Wenn wir die Liebe Gottes zu uns und unsere hohe Berufung erkannt haben, dann werden wir wieder und wieder uns mühen, all das zu erreichen, was Gott uns zugedacht hat. Und um das zu erreichen, sind die Tugenden ein äußerst wichtiger Teil des christlichen Lebens. Mit "Tugend" meinen wir "eine beständige, feste Neigung, das Gute zu tun" (KKK 1803). Indem wir in der Tugend wachsen, streben wir danach, Gott ähnlicher zu werden, das heißt heiliger. Die Sünde kann eine Art Verkümmerung erzeugen, die unsere moralischen ‘Muskeln' schwächt und sie sogar lähmen kann. Die Tugend bringt unsere moralischen ‘Muskeln' in eine gute Verfassung, sie stärkt uns und hilft uns, unsere Möglichkeiten bis zum Äußersten zu steigern. Im moralischen Leben gibt es für jede Lebenssituation eine zuständige Tugend. Darunter gibt es auch eine Tugend, die uns auffordert, unsere menschliche Sexualität zu respektieren und zu pflegen, wir nennen sie Keuschheit. "Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz" (Ps 51,12): Für manche kann Keuschheit schon eine fast negative Bedeutung haben. Als Teil der Kardinaltugend der Mäßigkeit fordert uns die Keuschheit dazu auf, unsere sinnlichen Vergnügen zu zügeln, den Gebrauch unserer Sexualität innerhalb angemessener Grenzen zu halten und diese lebenspendende Kraft nur für ein wertvolles Ziel zu gebrauchen. (Vgl. KKK 1809) Doch Keuschheit ist eine Tugend im eigentlichen Sinn, sie ist eine Kraft. Sie ist nicht nur die Abwesenheit von etwas Schlechtem, sie ist die Gegenwart von etwas Gutem. Und dieses etwas ist Respekt. Die Tugend der Keuschheit erfüllt uns mit Respekt für andere und für sich selbst. "Keuschheit bedeutet die erfolgreiche Integration der Geschlechtlichkeit in die Person und folglich in die innere Einheit des Menschen in seinem leiblichen und geistigen Sein. Die Geschlechtlichkeit, in der sich zeigt, dass der Mensch auch der körperlichen und biologischen Welt angehört, wird personal und wahrhaft menschlich, wenn sie in die Beziehung von Person zu Person, in die vollständige und zeitlich unbegrenzte wechselseitige Hingabe von Mann und Frau eingegliedert ist. Die Tugend der Keuschheit wahrt somit zugleich die Unversehrtheit der Person und die Ganzheit der Hingabe" (KKK 2337) Diejenigen, die andere als Objekte behandeln, mögen einige vorübergehende Vergnügungen erfahren, aber sie werden nicht glücklich sein. Die Keuschheit ist nicht dazu da, Glück zu verhindern, sondern das Glück zum Reifen und Blühen zu bringen. Keuschheit hilft uns, Menschen so zu sehen, wie sie wirklich sind. Sie hilft, uns in der Wahrheit zu verwurzeln. Keuschheit steht der Liebe nicht im Weg, sondern sie ist vielmehr dazu da, sie zu schützen. Keuschheit ist ein Ausdruck von Liebe. Bevor er Papst wurde, hat Johannes Paul II, Karol Wojtyla, ein Buch geschrieben mit dem Titel "Liebe und Verantwortung". Diese Schrift entstand durch sein pastorales Wirken unter Universitätsstudenten, das auch Ehevorbereitung einschloss. Während manche sagen, das Gegenteil von Liebe sei Hass, lehrte er, dass das Gegenteil von Liebe das Benutzen einer Person ist. Der Gedanke ist: Wenn du nicht jemanden liebst, wirst du diese Person zuletzt nur benutzen. Das ist bekannt als die "Personalistische Norm". Negativ gesagt, bedeutet dies, dass man niemals eine andere Person als Objekt für das eigene Vergnügen benutzen darf. Positiv ausgedrückt: Die einzige richtige Antwort auf eine Person ist Liebe. "Liebe und Verantwortung" besteht darauf, dass die Struktur der Liebe eine zwischenmenschliche Kommunikation ist. Diese Liebe ist eine Widerspiegelung der Heiligsten Dreifaltigkeit als einer Gemeinschaft der Liebe. Der spätere Papst bestand darauf, dass Keuschheit immer mit Personen zu tun hat. Er argumentiert: "Liebe ist eine Bejahung der Person, oder sie ist überhaupt keine Liebe". Die moralische Tugend der Keuschheit kann nur gedacht werden in Verbindung mit der theologischen Tugend der Liebe. Nur die keuschen Menschen sind zur Liebe fähig. In dem Grad, wie wir keusch sind, können wir andere lieben, während wir in dem Maß, in dem wir unkeusch sind, andere benutzen werden. Somit ist Keuschheit zugleich Voraussetzung und Ausdruck der Liebe. Keuschheit ist kein Nein, sondern ein Ja, ein Ja zu einer anderen Person als Person und nicht als Objekt, das benutzt wird. Keuschheit kann ein Nein einschließen, aber dieses Nein steht immer im Dienst eines größeren positiven Zieles. Keuschheit ist notwendig für alle Christen, ungeachtet ihres Lebensstandes, ob sie alleinstehend, verheiratet oder ehelos leben. Alle sind aufgefordert, die Würde des Menschen zu achten. Alle sind zur Liebe berufen. Die Alleinstehenden sind zu einer Keuschheit aufgerufen, die andere achtet und die sich des Geschlechtsverkehrs enthält, der nur Verheirateten angemessen ist und ausschließlich ihnen zukommt. Keuschheit ist auch wichtig für die Verheirateten. Für sie bedeutet Keuschheit gewöhnlich nicht sexuelle Enthaltsamkeit, sondern Treue, und in ihrer Ehe tiefe Achtung und Liebe, die den Gatten nie als Objekt behandelt. In dieser tiefen Liebe sollen sie die Liebe zwischen Christus und Seiner Kirche enthüllen und einen Einblick in das tiefste Geheimnis Gottes geben. Jene, die zur Ehelosigkeit berufen sind, sind ebenso zur Keuschheit aufgerufen. In vollkommener Enthaltsamkeit sollen sie Gott und ihren Nächsten um des Himmelreiches willen und als ein Zeichen der kommenden Welt lieben. Keuschheit ist wichtig für alle Christen und alle Menschen guten Willens. Keuschheit fordert uns auf, so zu lieben wie Gott liebt. Sie ordnet unsere Geschlechtlichkeit nach dem Plane Gottes. Keuschheit ist die Weise, wie wir andere in Aufrichtigkeit und Wahrheit lieben. II. Kapitel "Wollust, der man nachgegeben hat, hungert die Seele aus" (Spr 13,19): Unsere menschliche Geschlechtlichkeit ist von Gott als etwas Gutes geschaffen. Sie ist ein Geschenk. Sie leidet auch an den Folgen der Erbsünde und kann so nicht nur Gutes, sondern auch Übles hervorbringen. Pornografie ist ein solches Übel. Sie greift die menschliche Würde an und verändert sowohl den Menschen wie auch die menschliche Geschlechtlichkeit. Sie lässt die menschliche Seele hungern, die eine geistliche Dimension hat, die durch das Verschenken und Empfangen personaler Liebe genährt werden muss. Obwohl Pornografie kein neues Problem ist, haben die Entwicklung der Massenmedien und die neueren technologischen Fortschritte den Zugang zu diesem trügerischen Übel sehr erleichtert. Pornografie verletzt Schamhaftigkeit, Keuschheit und Wahrheit. Die menschliche Geschlechtlichkeit hat mit Schamhaftigkeit zu tun. Diese schützt die Privatsphäre der einzelnen Menschen im Hinblick auf das, was am persönlichsten und intimsten ist. In diese Privatsphäre einzudringen und zu enthüllen, was verborgen bleiben soll (KKK 2522), ist ein Angriff auf die menschliche Würde. Während Keuschheit existiert, um der Liebe zu dienen, behandelt die Pornografie einen anderen Menschen (oder eine explizite sexuelle Beschreibung oder Handlung) als ein Objekt, das man gebrauchen kann. Oftmals kann dies von Narzissmus und Egoismus herrühren. Sie ersetzt Liebe durch Gebrauch. Erinnern wir uns an die Personalistische Norm: Menschen dürfen nie als Objekt für jemandes Vergnügen benutzt werden. Der Mensch muss geliebt werden. Menschen dürfen nicht als Rohmaterial für die Emotionen, Zwänge und Abhängigkeiten anderer gebraucht werden. Um die Aussagen Johannes Paul' II. zu umschreiben: Das Problem mit der Pornografie ist in einer Hinsicht nicht, dass sie zu viel über die Person enthüllt (auf einem Bild dargestellt), sondern dass sie zu wenig über die Person enthüllt. Pornographische Bilder werden gezeichnet, um nichts als die Sexualorgane und sexuellen Fähigkeiten einer Person aufzuzeigen, nirgendwo erscheint die einzigartige Persönlichkeit, die Tiefe einer Person. Die pornografisch dargestellte Person ist, ganz wörtlich, entpersönlicht: Indem sie ein Objekt für den Gebrauch eines anderen wird, hört sie auf, als das betrachtet zu werden, wozu sie geschaffen wurde: als ein Subjekt, das Liebe und Respekt verdient. Pornografie verletzt die Wahrheit. Sie führt Menschen in eine unrealistische Phantasiewelt, die sie von anderen Menschen und den Verpflichtungen und dem Respekt, der unsere Beziehungen regieren sollte, isoliert. Einige suchen Pornografie aufgrund ihrer Einsamkeit und ihres geringen Selbstwertgefühls. Es ist eine schmerzhafte Ironie, dass ihr Pornografie-Gebrauch nur dazu dient, sie mehr und mehr von anderen Menschen zu isolieren. Je mehr sich Menschen mit dieser Phantasiewelt beschäftigen, desto abgesonderter werden sie von wirklichen Menschen, echten Belangen und dem wahren Leben um sie herum. Wollust isoliert, Liebe vereint. Pornografie führt Menschen weg von der Wahrheit. Keuschheit hilft Menschen, in der Wahrheit zu wachsen. Pornografie führt unweigerlich zu weiteren schweren Sünden. Zum Beispiel ist der Gebrauch der Pornografie häufig gekoppelt an Selbstbefriedigung, eine weitere ungeordnete sexuelle Handlung, die den Menschen sich immer mehr auf sich selbst ausrichten lässt und ihn von anderen isoliert. Pornografie führt oft zu einer Suche nach weiteren ungeordneten sexuellen Befriedigungen, die die Ausbeutung anderer für eigene egoistische Ziele miteinschließen. Pornografie bleibt kein „privates" Laster. Indem sie jemandem erlaubt, einen anderen Menschen eher als Mittel statt als Ziel zu sehen, zerstört sie letztendlich alle familiären und sozialen Beziehungen. Ausmaß und Kosten der Pornografie
Das Ausmaß der Internet-Pornografie
Ergänzende Anmerkung: Im März 2007 berichteten Pressemedien, dass die Pornoindustrie weltweit mehr Gewinn mache als die Wirtschaftsgiganten Microsoft, Google, Amazon, eBay, Yahoo und Apple zusammen. In jeder Sekunde (!) werden weltweit über 28000 Sexseiten angeklickt und 2300 Euro für pornographische Internetangebote ausgegeben. Statistiken der Erwachsenen-Internet-Pornografie
Auswirkungen der Pornografie
Kinder und das Internet
Statistiken der Kinder-Internet-Pornografie
“Der Weg der Sünder ist frei von Steinen, doch sein Ende ist die Tiefe der Unterwelt” (Sir 21,10): Die Statistiken sind schwindelerregend. Aber dahinter stehen nicht nur Zahlen, sondern Menschen, deren Leben geschädigt wurde und deren ewiges Heil in Gefahr ist. Es gibt Menschen, die durch Pornografie ausgebeutet werden; andere, die sie benutzen, und dann die Familien und Bekanntenkreise beider Gruppen. Pornografie beeinträchtigt das Leben, die moralische Stärke, Beziehungen, Ehen, das Leben der Kinder, das Gemeinschaftsleben und sogar solche Dinge wie Vermögenswerte und die Sicherheit der Gemeinschaft. Manchmal behaupten Menschen, die Pornografie benutzen: “Ich schade niemandem”. Pornografie, wie jedes sündhafte Verhalten, beleidigt denjenigen, gegen den gesündigt wird, denjenigen, der sündigt und Gott, den Ursprung aller Wahrheit. Das zerstörerische Wirken des Teufels, den die Heilige Schrift den “Vater der Lüge” nennt, besteht darin, in uns das Empfinden für das Gute zu verzerren. Er redet uns ein, dass andere zu unserem Gebrauch und unserem Vergnügen da sind, dass die Befriedigung unserer Sehnsüchte uns glücklich macht. Aber dieses “Glück” vergeht schnell. Wir sind spirituelle Wesen, die am Leben Gottes selber Anteil haben. Dieses verführerische Abenteuer der Pornografie hat keine spirituelle Substanz. Es lässt uns betrogen, beschämt, unerfüllt und verwirrt zurück. Pornografie richtet physischen, emotionalen und spirituellen Schaden in einer Person an. Pornografie kann wie Alkohol, Drogen oder Glücksspiel zu körperlicher Abhängigkeit führen. Die grafischen Bilder nisten sich in unserem Vorstellungsvermögen ein; je tiefer und häufiger dies geschieht, desto schwieriger wird die Straße zur Freiheit sein. Wie andere Süchte, ist Pornografie ein fortschreitendes Leiden. Es verlangt immer mehr Bilddarstellungen, um den gewünschten Effekt zu erreichen. In der Fortsetzung kann das zum Ausleben der Sexualität und zu Verbrechen führen. Pornografie lässt eine Person emotional verkümmern. Jene, die davon betroffen sind, werden sich womöglich von Freunden, von der Familie und sogar vom eigenen Ehepartner zurückziehen. Pornografie verführt sie in eine Welt der Unwirklichkeit mit idealisierten, unrealistischen Figuren, die sich nicht auf wirklich menschliche Art und Weise mit einem beschäftigen. Wenn diese Menschen sich zurückziehen, werden ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Beziehungen geschwächt. Sie sehen andere eher als Objekte an denn als Menschen mit der Fähigkeit zu Freundschaft und Liebe. In jeder Situation und bei jeder Person, der sie begegnen, werden sie mit dem Gedanken bedrängt: Wird mir das die Befriedigung bringen, die ich suche? Wenn jemand ernsthaft in dieses Laster verstrickt ist, wird sich dieses suchtmäßige Verhalten oft verstärken, selbst wenn es schon zu offenkundigen schädlichen Konsequenzen geführt hat, z. B. zur Zerstörung der ehelichen Verbindung oder zum Verlust des Arbeitsplatzes wegen Porno-Betrachtens während der Arbeitszeit. Man kann in der Tat der Pornografie verfallen wie man einer Drogensucht verfällt. So wie bei anderen Süchten, braucht derjenige, der sich Pornografie anschaut, immer freizügigeres, perverseres Material, um den gleichen Effekt zu erreichen; dies mündet in eine abwärts führende Spirale, die immer schwieriger zu korrigieren ist. Beim geistlichen Leben geht es darum, immer mehr das Abbild Gottes zu werden. Pornografie macht uns Gott unähnlicher, da sie die Menschen dazu bringt, die anderen als Objekte zu behandeln und nicht als unwiederholbare Geschenke Gottes. Pornografie verleitet einen dazu, nicht sich selbst in Liebe zu verschenken, nicht zu dienen, sondern lieber sich bedienen zu lassen. Schließlich wird man gefangen und versklavt in schädigenden Gewohnheiten anstatt in der Tugend. Das Anschauen von Pornografie um dieses verzerrten geschlechtlichen Vergnügens willen ist, objektiv gesehen, eine Todsünde. Es ist auf schwerwiegende Weise dem Leben, das Gott für andere und für uns im Sinn hat, entgegengesetzt. Es tötet das Leben der heiligmachenden Gnade. Wenn wir in schwerer Sünde leben, dürfen wir nicht zur heiligen Kommunion gehen, bis wir die sakramentale Beichte abgelegt haben. Oft schämen wir uns zu sehr, zum Sakrament der Versöhnung zu kommen, und entfernen uns so immer mehr vom Leben Gottes. Unsere Fähigkeit, als ein lebendiges Glied am Leib Christi zu handeln, ist beeinträchtigt. Weil dieses Szenarium heute so weit verbreitet ist, müssen wir uns Sorge machen um den Zustand unserer Pfarreien und Familien. Jedoch, weil die Gnadeninitiative Gottes weiter am Werk ist, brauchen wir nicht zu verzweifeln. Jederzeit ist Er bereit, uns zu helfen. Wir müssen uns Seiner Barmherzigkeit anvertrauen und umkehren zum Sakrament der Verzeihung und zu einem Neubeginn. Pornografie schädigt andere. Sie beutet andere Menschen aus, für gewöhnlich Frauen, aber auch Männer und Kinder. Sich mit Pornografie zu befassen, bedeutet, diesen schrecklichen und schändlichen Missbrauch zu unterstützen. Es bedeutet, sich finanziell an der Unterstützung einer Industrie zu beteiligen, die ein fortwährendes schweres moralisches Übel darstellt. Sklaverei, einschließlich sexueller Sklaverei, ist heute ein reales und zunehmendes Problem. Ein Grund für dessen Anwachsen ist die Tatsache, dass dafür Nachfrage besteht. Zudem: Wer sich Pornografie anschaut, bei dem ist es sehr wahrscheinlich, dass er danach andere Menschen als Objekte ansieht. In dem Maß, wie der Gebrauch von Pornografie sich ausbreitet, können Ehen geschwächt werden und zerbrechen. Dies bedeutet Beschämung, gebrochene Herzen und Elend für die Ehepartner und für die Kinder, die emotionale Narben in ihr Leben als Erwachsene und ihre eigenen Ehen mitnehmen. Kinder und Jugendliche, die der Pornografie ausgesetzt sind, erfahren Angriffe auf ihre menschliche Würde und Blockaden in ihrer authentischen menschlichen Entwicklung. Wenn Pornografie zunimmt, nimmt auch das Verbrechen zu. Sexuelle Vergehen sind um 506% höher in den Gegenden von Phönix (Arizona), wo sich sexuell orientierte Geschäfte befinden [4]. Pornografie ist nicht harmlos, sie ist ein schweres entmenschlichendes Übel. Auf all diese Weise beleidigt Pornografie Gott. Sie missbraucht Seine Geschenke der Freiheit, des menschlichen Leibs und der Liebe. Wir sind das Kunstwerk Gottes (vgl. Eph 2,10), und Pornografie entstellt dieses Meisterwerk. “Folge nicht deinen Begierden, von deinen Gelüsten halte dich fern!” (Sir 18,30): Das Ausmaß der Internetpornografie wächst explosionsartig. Sie scheint anonym und allgemein zugänglich. Sie kann den Nichtsahnenden leicht verführen, einschließlich Kinder und junge Leute. Darüber hinaus kann Internetpornografie besonders süchtig machen. Die sinnlichen Bilder und sexuellen Befriedigungen, die sie auslöst, hinterlassen einen Eindruck im Gedächtnis. Die Phantasien können wieder ins Bewusstsein gerufen und fortgeführt werden. Sie verlocken uns, dass wir nochmals hinschauen. Mit dem wiederholten Gebrauch entwickelt der Betrachter von Pornografie eine Toleranz ihren Folgen gegenüber: Es besteht ein wachsender Bedarf nach stärker stimulierenden Bildern. Der Gebrauch von Pornografie verursacht starke physische Veränderungen im Körper und im Gehirn, die die ungeordneten Gedanken und Verhaltensweisen verstärken. Bei wiederholtem Gebrauch erweist es sich als zunehmend schwieriger, die obsessiven Gedanken und zwanghaften Verhaltensweisen, die mit Pornografie zusammenhängen, zu unterbrechen oder ihnen zu widerstehen. Bei der Internetpornografie bedarf es keines öffentlichen Kaufs von neuem Material. Stattdessen können die Bilder gewechselt werden und viele weitere können zugänglich gemacht werden. Man braucht nun nicht mehr in die Öffentlichkeit zu gehen, um sich Pornografie zu verschaffen. Beunruhigend ist nun auch der schnelle Zugang zu diesen Bildern per iPods und Mobiltelefonen. Kinder, deren Eltern in korrekter Weise den Computer-Zugang in den privaten Räumen daheim einschränken, können nun die Bilder durch tragbare Geräte unkontrolliert erhalten. Die uns umgebende Kultur, die so bereitwillig eine Umgebung und einen Markt für diese Art von Übeln zur Verfügung stellt, ist ein wesentlicher Faktor, der zum Problem von Pornografie und zu anderen Sünden beiträgt. Die Technologie an sich ist kein Übel. Das Problem liegt im Missbrauch der Technologie und in ihrem Gebrauch in übler Art und Weise. Wie Dynamit ist sie etwas Mächtiges, das der richtigen Behandlung bedarf. Sie kann gebraucht werden, der Menschheit zu dienen oder sie anzugreifen. Wir leben in einer Kultur, die in zunehmendem Maß dunkel und todverbreitend ist. Wir können leicht damit beginnen, diese negativen Einflüsse zu absorbieren - indem wir sie aufnehmen, wie Pflanzen durch ihre Wurzeln aufnehmen, was im Boden oder in der “Kultur”, in der sie eingepflanzt sind, enthalten ist. Wir stumpfen ab und merken nicht einmal, dass wir langsam vergiftet werden. Das ist ein ernstes Problem und verlangt unsere Antwort. III. Kapitel “Wie heißt du?” (Mk 5,9): Dieses wirklich gravierende Problem verlangt von uns eine echte und ernsthafte Antwort. Es ist leichter, sich abzuwenden und so zu tun, als existiere es nicht. Doch dieses Problem besteht tatsächlich, und wir müssen tun, was wir können. Wir sollten - um uns mit diesen Dingen ernsthaft zu befassen - nicht warten auf die Entführung, Vergewaltigung oder Ermordung eines Mädchens oder eines Jungen aus unserer Familie, auf eine weitere zerstörte Ehe, auf einen Arbeitsplatzverlust oder darauf, dass das Leben eines anderen Kindes verwüstet wird. Es steht zu viel auf dem Spiel. Der erste Schritt, um ein Problem zu lösen, ist, darauf aufmerksam zu machen, es zu benennen. Als Jesus den Dämon von Gerasa austrieb, fragte Er: “Wie heißt du?” (Mk 5,9). Im semitischen Denken bedeutet, den Namen zu kennen, dass man anfängt, Macht darüber zu haben. Wir finden eine moderne Entsprechung dazu im sog. Zwölf-Schritte-Programm solcher Gruppen wie der “Anonymen Alkoholiker”. Der erste Schritt bei dieser umwandelnden Spiritualität besteht darin, zuzugeben, dass man angesichts einer Sucht machtlos ist. Menschen sprechen keine Probleme an, die zuzugeben sie sich weigern. Eine wesentliche Charakterschwäche bei heterosexueller Pornografie kann Selbstsucht oder Narzissmus sein. Gleichgeschlechtliche Pornografie kann stark beeinflusst sein von einem schwachen männlichen Selbstvertrauen, von Einsamkeit und einem negativen Bild vom eigenen Körper. Wenn man diese mitwirkenden Faktoren wahrnimmt, kann es helfen, mit der Suche nach Wegen zu beginnen, um seine Beziehungen in einen großzügigeren und gesünderen Zustand zu überführen. Die Übel, mit denen wir kämpfen, halten uns oft in Verschwiegenheit fest. Besonders wenn es sich um etwas wie Pornografie handelt, können Furcht, Verlegenheit und Scham intensiv sein. Jemand, der eine tiefe spirituelle Einsicht in all dies hatte, war der hl. Ignatius von Loyola. Er bemerkte: “Wenn der Feind der menschlichen Natur eine gerechte Seele mit seinen Ränken und Verlockungen versucht, wünscht er, dass sie im Verborgenen empfangen und geheim gehalten werden. Aber wenn man sie einem Beichtvater oder einer anderen geistlichen Person, die seine Betrügereien und Bosheiten durchschaut, offenbart, dann ist der Teufel sehr verärgert. Denn er weiß, dass er bei seinen üblen Unternehmungen nicht erfolgreich sein kann, wenn seine augenscheinlichen Betrügereien entlarvt sind” (“Die Exerzitien”, 13. Regel zur Unterscheidung der Geister in der ersten Woche). Voraussetzung für den Gebrauch von Pornografie ist irgendeine Art von Stillschweigen. Dieses Verschweigen zu durchbrechen, indem man mit einer anderen Person spricht, kann beängstigend sein, aber auch befreiend. “Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben.” (Ps 32,5): Dass wir uns unser Problem selber eingestehen, ist ein wichtiger erster Schritt. Wie der hl. Ignatius bemerkte, kann dies im Bußsakrament geschehen. Dieses Sakrament ist eine reiche göttliche Quelle der Stärke und geistigen Gesundheit. Es ist für uns das normale Mittel - eingesetzt von Christus und vermittelt durch die Kirche -, um Versöhnung zu erlangen und spirituelle Heilung. Kurz gesagt: Pornografie ist sündig, und das Bußsakrament beseitigt Sünde. Dieses Sakrament bringt uns in Verbindung mit der Tiefe von Gottes erbarmungsvoller Liebe. Es entfernt, was schlecht ist. Es stärkt uns mit der Gnade Gottes in dem, was gut ist. Die Früchte dieses Sakramentes sind mannigfaltig. Der Katechismus lehrt, dass es uns wieder in den Stand der göttlichen Gnade versetzt und uns in inniger Freundschaft mit Gott verbindet. Es bringt uns eine geistliche Auferstehung und führt uns in das Österliche Geheimnis, da wir unserer Sündigkeit absterben und zu einem neuen Leben in Christus auferstehen. Das Bußsakrament versöhnt uns mit der Kirche und belebt das Leben des reuevollen Sünders aufs Neue (cf. KKK 1468 - 1470). Für jeden, der mit Pornografie kämpft, bietet das Bußsakrament eine unfehlbare Quelle heilender Gnade. Jesus sprach von der Freude des Himmels über einen einzigen reuevollen Sünder (Lk 15,10). Wenn es würdig empfangen wird, lässt es die Engel im Himmel jubeln. In diesem Sakrament begegnen wir Christus, dem gttlichen Arzt. Wenn wir Ihm unsere Wunde öffnen, kann Er beginnen, uns mit Seiner Gnade zu heilen. “Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?” (Lk 14,28): Dieser Hirtenbrief wird angeboten als Teil einer umfassenden Bemühung in der Diözese von Kansas City-St. Joseph, um im Kampf gegen Pornografie und ihre zerstörerischen Auswirkungen beim Einzelnen, in unseren Familien und in unserer Gesellschaft voranzukommen. Die Taktik, die wir anwenden, soll die gesetzgeberische Verteidigung gegen die Lieferanten der Pornografie ergänzen. Das Unrecht gegen die Darsteller oder Mitarbeiter in den pornografischen Medien muss benannt und abgestellt werden. Ich ermutige und unterstützte alle, die - in Übereinstimmung mit ihrem Amt und ihrer Kompetenz - diese Plage erfolgreich zurückweisen. Wir wissen, dieser Dämon ist “Legion”, aber wir machen voll Hoffnung weiter. Unsere Bemühungen und mein Ziel beim Schreiben ist vorrangig, uns allen zu helfen, dass wir geistlich stärker werden in unserem Kampf gegen die Pornografie. Wir müssen uns gegenseitig helfen, im Wege einer Gefolgschaft, die gründet in Keuschheit und Reinheit des Herzens, was uns hilft, Gott zu schauen. “Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt.” (Eph 6,12): Wir haben über den ersten und notwendigen Schritt in unserem spirituellen Kampf gegen die Lügen und Verflechtungen der Pornografie gesprochen. Ernsthafte Reue wendet unseren Blick wieder Gott zu, und das Bußsakrament erneuert in uns die Gnade und das Leben Christi. Um Ausdauer zu bewahren, müssen wir einen Plan entwickeln, um “nüchtern zu bleiben” und die Vergiftung durch Pornografie zu vermeiden. Wir werden keinen Erfolg haben, wenn wir meinen, wir könnten die Versuchungen, Pornografie zu gebrauchen, leicht beiseite schieben. Wir müssen die Gelegenheit zur Sünde meiden, das heißt, alles, was in diese Richtung führt. Was sind unsere besonderen Schwächen gegenüber diesen Verlockungen? Rechtschaffen und demütig müssen wir oft vor ihnen weglaufen wie vor einem wilden Tier, vor dem wir nicht genügend Schutz haben. Wir sind anfälliger für heimliche Sünden: 1. wenn wir allein oder mit gewissen Leuten zusammen sind, 2. wenn die Gegenstände erreichbar sind und 3. wenn uns Zeit zur Verfügung steht. Verschwiegene oder verführerische Umgebung meiden. Wir müssen achtsam sein und genau planen, was wir tun, wenn wir privat sind. Allein für uns müssen wir auf der Hut und uns unserer Schwachheit bewusst sein. Können wir jemand einladen, unseren Computer zu überwachen? In vielen Geschäftsbüros wird dies nur auf gut Glück gemacht. Manchmal bewahrt das Risiko, aufzufallen, Menschen vor bestimmten Gelegenheiten, Pornografie anzuschauen. Die Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Partners, der ein Protokoll der Internetseiten erhält, die wir besucht haben, mag uns helfen, in dieser Hinsicht ehrenhaft zu bleiben. Zu Hause sollte ein Computer eher in einem für jeden zugänglichen Raum stehen als in einem Privatraum. Gleicherweise müssen wir Situationen vermeiden, wo das Zusammensein mit gewissen Leute einen ungebührlichen Druck auf uns ausüben könnte, beim Konsum pornographischen Materials wie Videos oder Zeitschriften mitzumachen. Wir müssen versuchen, gesunde und hilfreiche Freundschaften zu pflegen. Wenn wir stärker geworden sind, können wir versuchen, unsere Kollegen in Aktivitäten einzuführen, die nicht so erniedrigend für die Menschenwürde sind. Pornografisches Material entfernen. Wir müssen jegliche gerade erreichbare Pornografie beseitigen. Vernichten Sie Ihren Zugang so rasch wie möglich. Zerstören Sie Videos, werfen Sie Fotos und Zeitschriften weg, kündigen Sie problematische Kabel- oder Satellitenkanäle. Da wir zunehmend von Computern abhängig geworden sind, ist es schon schwieriger, wenn es um Beschäftigung mit Internetpornografie geht. Zuerst können wir die Computer-Bookmarks [Lesezeichen, Favoriten] wegschaffen, die leichten Zugang ermöglichen. Benützen Sie einen Filter. Wenn Sie wüssten, dass der Verzehr gewisser Lebensmittel oder die Einnahme gewisser Medikamente, gegen die Sie allergisch sind, Sie töten wird, würden Sie sehr sorgfältig diese Sachen meiden. Wenn der Abschied vom Computer der einzige Weg ist, Ihre Keuschheit - ihre sexuelle “Nüchternheit” - sicherzustellen, können solche Maßnahmen für das Leben Ihrer Seele unumgänglich sein. Wenn das Fernsehen in Ihrem Hotelzimmer eine Gefahr darstellt, schalten Sie es gar nicht erst ein. Bringen Sie Lesestoff oder zu erledigende Arbeit mit. Gehen Sie in den Übungsraum. Telefonieren Sie mit einem Freund oder Ihrer Gattin oder den Kindern. Menschen, die Alkoholiker sind und Entziehungsprogramme gemacht haben, wissen, dass sie nie wieder zu einem Glas greifen dürfen, und sie bleiben von der Bar weg. Zuhause benützen immer mehr Familien Sperrvorrichtungen am Fernsehapparat, oder sie verwenden das Fernsehen nur gelegentlich, um familienfreundliche Filme oder Sportereignisse gemeinsam anzuschauen. Gute Verwalter unserer Zeit sein. Müßige Zeit kann die Gelegenheit für unseren Pornografie-Gebrauch sein. Wir kennen das Sprichwort: “Müßiggang ist aller Laster Anfang”. Wir wollen in unseren Aktivitäten nicht übertreiben. Es ist wertvoll, sich Zeit für Ruhe und Erholung zu nehmen, aber wir müssen gute Verwalter unserer Zeit sein. Vor fast einer Generation hörte ich jemanden das Fernsehen als eine “company without commitment” (“unverbindliche Gesellschaft”) beschreiben. Wir sollten unsere Zeit nutzen, um in aufbauender Weise Dinge zu tun, die Teil der Lebensorientierung sind, die wir für uns wollen, und die unsere Verpflichtungen anderen gegenüber ausdrücken und bekräftigen. Unsere Schwächen kennen. Mögen wir beginnen, uns einzugestehen, dass unser Verlangen nach ausdrücklicher Pornografie dahinter steckt, wenn wir (zunehmend freizügigere und zweideutigere) Fernseh-Shows, Reality-TV oder schamlose Werbung anschauen oder Illustrierte (die nicht ausdrücklich als erotisch gelten) oder Romane mit freizügigen Szenen lesen, im Wissen, dass sie mit der Verlockung spielen. Ehrlich zu sein hinsichtlich unserer persönlichen Schwächen auf diesem Gebiet, wird uns helfen, “die Gelegenheiten zur Sünde” - ferne oder nahe Gelegenheiten - zu meiden, die zu unserem Fall führen können. Um in diesem Kampf erfolgreich zu sein, müssen wir unsere Stärken und Schwächen abwägen und uns vergegenwärtigen, wie wir beide berücksichtigen können. Versuchen Sie nicht, die Schlacht “innerhalb der Festung” auszutragen; begegnen Sie dem Feind, ehe er in Ihre Verteidigungsanlage eine Bresche schlägt. Lernen Sie die drohende Gefahr zu erkennen, bevor sie zu nahe kommt oder zu stark wird. “Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.” (Mt 5,48): Die Seligpreisungen und der Rest der Bergpredigt Christi zeigen ein Modell für das gewissenhafte und gläubige Jünger-Sein. Es genügt nicht, das Böse zu entfernen. Wir müssen das Gute hereinbringen. Wenn wir das Schlechte nicht durch etwas Gutes ersetzen, kann es leichter zurückkehren (vgl. Lk 11,24-26). Durch Reue und sakramentale Versöhnung begeben wir uns aus dem Dunkel ins Licht, aber wir brauchen einen Plan, um im Licht zu bleiben. Die Einzelheiten dieses Programms werden einige ganz wesentliche Punkte einschließen. Verpflichtung zum täglichen Gebet. Der wirkliche Kern dieses Gebets muss ein sich steigernder Ausdruck unserer Beziehung zu Gott, unserem Vater, sein, zu Jesus Christus, der uns erlöst, und zum Heiligen Geist, der uns heiligt und uns hilft, Christus in der Welt ähnlicher zu werden. Es ist nötig für uns, Gottes Bestätigung zu hören - die Bekräftigung unserer angeborenen Güte und Würde -, so dass wir anfangen können, andere auf ähnliche Weise zu lieben. Das ist mehr, als nur Gebete zu sprechen, so wichtig das ist. Es verwurzelt unser Sein in Gott. Es öffnet unsere Herzen und lässt Ihn uns Sein Wort der Liebe, der Barmherzigkeit, des Trostes und der Aufforderung sprechen. Unsere katholische Überlieferung ist ungeheuer reich an vielerlei Arten des Gebetes. So etwa Eucharistische Anbetung, Lectio Divina (betendes Lesen der Hl. Schrift), Meditation, Betrachtung und fromme Gebete einschließlich des Rosenkranzes, des Barmherzigkeitsrosenkranzes und der Kreuzwegstationen. Diese unsere reiche und vielfältige Tradition hilft uns, tiefer ins göttliche Leben hineinzuwachsen. Meditation, anschauliche Betrachtung der Geheimnisse, des Lebens und der Taten Christi und der fromme Gebrauch religiöser Bilder, Statuen etc. liefern uns positive Bilder für die sinnliche Vorstellung und das Gedächtnis. Diese können mehr und mehr die Bilder und Phantasien verdrängen, die uns Gelegenheit zur Sünde bieten. Heiliges Messopfer. Für uns Katholiken ist die hl. Messe und der würdige Empfang der hl. Eucharistie der Quell, aus dem wir unsere geistliche Stärke und den höchsten Ausdruck unserer Anbetung und Danksagung Gott gegenüber schöpfen. Hier schenkt sich Jesus buchstäblich selber. Hier treten wir in die Stunde Seines Opfers ein. An jedem Sonn- und verpflichtenden Feiertag an der hl. Eucharistie teilzunehmen, stärkt uns, und hält uns in der Gemeinschaft mit der Kirche. Öfter an der hl. Messe und am Kommunionempfang teilzunehmen - vorausgesetzt wir haben uns nicht von Gott durch eine schwere Sünde entfremdet -, kann für uns eine unschätzbare Hilfe sein, um im Licht zu bleiben. Tägliche Gewissenserforschung und häufige Beichte. Niemand kann hoffen, im geistlichen Leben ernsthaft zu wachsen, ohne die beständige Bußgesinnung, zu der uns Christus auffordert. Vor allem wenn wir versuchen, mit den Gewohnheiten verderblicher Sünden zu brechen, bereitet uns ein kurzer Rückblick auf unseren Tag, bei dem wir unsere Reue über die Sünde erneuern und unseren Fortschritt beobachten, auf eine würdige Feier der Beichte vor. Die Heiligen lehren uns, unsere tägliche Gewissenserforschung kurz zu halten, damit nicht die Leidenschaft unserer Sünden wieder angefacht wird. Neue Versuchungen Satans und gelegentliche Entmutigungen werden nicht ausbleiben. Aber wir müssen in der Hoffnung ausharren trotz unseres Versagens. Eine ehrliche, vollständige und demütige Beichte, monatlich oder öfters, wenn möglich beim selben Beichtvater, wird uns gewaltig gut tun, wenn wir durchhalten und nicht den Mut verlieren. Wie der Weg zum Arzt ist der Empfang der Wiederversöhnung sowohl heilsam als auch vorbeugend. Er ist heilsam, weil er die Sünde beseitigt, und er ist vorbeugend, weil er uns stärkt und erlaubt, gesund zu bleiben. Selbst wenn wir keiner schweren Sünde schuldig sind, verleiht uns dieses Sakrament Kraft und Hilfe, auf gerader Bahn weiterzulaufen. Ich kann die große Bedeutung der häufigen Beichte auf meinem eigenen geistlichen Weg bestätigen. Es ist eine wertvoller Möglichkeit, mit der auch ich versuche, nahe bei Christus zu bleiben und das Geheimnis des göttlichen Erbarmens und der Versöhnung im meinem eigenen Leben lebendig zu halten. Geistliche Lektüre. Ein anderes Hilfsmittel findet man im Lesen. Als Wort Gottes an uns ist die Bibel lebenspendend und unersetzlich. Unsere Überlieferung ist reich an klassischen geistlichen Werken, besonders den Lebensbeschreibungen der Heiligen oder ihren persönlichen Schriften. Das Lesen der päpstlichen Enzykliken und anderer lehramtlicher Schreiben wird uns behilflich sein, die geoffenbarte Wahrheit zu verstehen. Die katechetischen Ansprachen von Papst Johannes Paul II., die manchmal zusammenfassend als “Theologie des Leibes” bezeichnet werden, bieten ein positives und wesentliches Verständnis der menschlichen Geschlechtlichkeit. Sich der Gegenwart Gottes bewusst werden. Die tägliche Hingabe unseres Seins und unserer Bemühungen an Gott - ein Morgenopfer - und die Erneuerung des Bewusstseins Seiner Gegenwart und Seiner Liebe inmitten unserer täglichen Beschäftigungen werden uns helfen, alle unsere Alltagstätigkeiten zu heiligen. Andachtsgegenstände oder Sakramentalien wie z. B. eine geweihte Medaille oder ein Skapulier können eine Quelle der Gnade sein und uns erinnern an unsere Beziehung zu Gott und unser Gliedsein in Christi Leib, der Kirche. Eine religiöse Medaille oder ein Heiligenbild an oder nahe dem Computerbildschirm oder oben auf dem Fernsehgerät können uns helfen, uns an unser Versprechen, ein neues Leben in Christus zu führen, zu erinnern. “Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung.” (2 Kor 6,2):Stark werden in der Übung der Tugend Die Entwicklung eines Planes, um in der Heiligkeit zu wachsen, wird umso vollständiger sein, wenn wir anfangen, hochherzig eine apostolische christliche Liebe zu praktizieren. Wir müssen über uns selbst hinauswachsen, uns nach den anderen ausstrecken aus der Liebe zu Christus heraus. Diese aktive Nächstenliebe, die sich in einer selbstlosen und edelmütigen Liebe ausdrückt, ist das Gegenstück zur Pornografie und zu anderen sich sexuell ausdrückenden Symptomen der Selbstsucht. Mäßigkeit in der Ausübung unseres sexuellen Verlangens, die unerlässlich ist für den Erfolg gegen die Verlockungen der Pornografie, kann gestärkt werden, wenn wir Maß halten in Speise und Trank. Je mehr wir lernen, unseren Willen zu stärken durch gelegentliches Ablehnen erlaubter Genüsse, umso mehr wird uns wahrscheinlich die Mäßigkeit gelingen, die die Keuschheit stützt. Wenn wir dies aus dem Beweggrund der Liebe zu Christus tun, wird aus der “Zucht” die “Jüngerschaft”. Es ist eine Art geistigen In-Form-Bringens, das uns für andere Herausforderungen stärkt, die kommen werden. Schamhaftigkeit ist die Schicklichkeit und Zurückhaltung in der Art, wie wir uns kleiden, wie wir handeln und sprechen. Sie schützt das Geheimnis der Person und ihrer Liebe. Die Haltung der Schamhaftigkeit und Bescheidenheit in der Bekleidung zu leben, kann helfen, die voyeuristischen Neigungen, die Teil der Pornografie sind, zu vereiteln. Eine erneuerte Verpflichtung zur Schamhaftigkeit hilft uns, die Ungerechtigkeit der Pornografie, die die Würde der Person untergräbt, zu bekämpfen. “Wachsamkeit der Augen” bedeutet, dass wir uns von jenem Starren abwenden, das auf unsere Befriedigung und unsere Neugier abzielt. Diese uralte Praxis kann uns helfen, Gelegenheiten zur Sünde zu meiden, die uns sonst dazu führen, andere auszubeuten. Reinheit ist die wunderschönste Eigenschaft der Liebe und des Lichtes Jesu Christi. Wenn wir der Reinheit Christi ausgesetzt sind, werden wir selbst gereinigt. Jene, die verliebt sind, suchen ihre Selbsthingabe mit ungeteiltem Herzen und auf eine Weise auszudrücken, die auf das Wohlbefinden des anderen abzielt. Der ausbeuterische Gebrauch der anderen durch die Pornografie ist ein direkter Widerspruch zu dieser Reinheit, die Gottes Liebe charakterisiert und die das Vorbild für unsere Liebe sein muss. Wenn wir nachdenken über unsere natürliche Ausübung der Reinheit, die wir in der Beziehung zu unseren Kindern, unseren Eltern und Geschwistern haben, werden wir zunehmend unsere Fähigkeit steigern, andere Menschen ebenso mit reinem und ungeteiltem Herzen zu lieben. Keuschheit, wie wir sie oben ausführlich beschrieben haben, kann auf positive Art verwirklicht werden. Sie bedeutet, andere mit dem Respekt zu behandeln, der ihnen wegen ihrer Menschenwürde und ihres Wertes zukommt - etwas, das von Gott selber stammt. Keuschheit ist der verantwortungsvolle Umgang mit unserem Gefühlsleben, und zwar so, wie es für die jeweilige Beziehung am angemessensten ist. Wenn wir uns erlauben, durch irgendjemanden, den wir überhaupt nicht kennen, geschlechtlich befriedigt zu werden - was in der Pornografie geschieht -, so ist das der Inbegriff der Unkeuschheit. Wenn wir uns entscheiden, uns zu jeder Person in der Weise zu verhalten, die am besten mit ihrer Würde und dem Wesen unserer Beziehung übereinstimmt, so ist das eine positive Übung der Keuschheit. Wenn wir keusch sind - Menschen bewusst in dieser tiefen respektvollen Weise lieben -, so stärkt uns das wirklich gegenüber Akten der Unkeuschheit. Was will ich damit sagen? Ein Weg, sich erfolgreich von der Versuchung der Pornografie abzuwenden, bedeutet, die Tugenden der Mäßigkeit, Schamhaftigkeit, Reinheit und Keuschheit “aufzubauen”. Der tiefste Grund - das höchste Ziel - aller Tugenden ist die Liebe, die sich in einer hochherzigen Hingabe ihrer selbst ausdrücken muss. “Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt; wer einen solchen findet, hat einen Schatz gefunden." (Sir 6,14): Menschen, die Süchte überwunden haben, halten daran fest, dass dies nicht im Alleingang zu leisten ist. Die Sache zu bekennen, sich selbst zu überprüfen, täglich zu beten und Vergebung im Beichtsakrament zu suchen, sind gute, wichtige und heilige Schritte. Ein sachverständiger Seelenführer kann uns helfen, den Lebensplan, den wir weiter oben vorgeschlagen haben, zu entwickeln und einzuhalten. Falls Sie (oder jemand, den Sie kennen) jedoch bereits den Punkt des Süchtigseins und sogar schon der Abhängigkeit erreicht haben, ist möglicherweise mehr Hilfe notwendig. Es ist wichtig, ein Unterstützungssystem aufzubauen. Dieses System beinhaltet möglicherweise beratende Begleitung durch einen kompetenten Fachmann. Es beinhaltet vielleicht eine Unterstützungsgruppe. Unsere Diözese bietet bereits eine solche Unterstützungsgruppe für Männer an, und wir hoffen, eine andere für Frauen einrichten zu können. Die “Nationale Koalition für den Schutz der Kinder und der Familien” sponsert eine Telefonberatung für die, die mit Pornografie zu kämpfen haben und für diejenigen, die versuchen, ihnen zu helfen. Eine andere, immer populärer werdende Maßnahme sind Selbsthilfegruppen. Eine Anzahl von Personen trifft sich regelmäßig, um sich über ihre Kämpfe und Erfolge zu besprechen. Sie geben einander die Erlaubnis zu überprüfen, nachzufragen und weitere Mitglieder zu gewinnen. Es gibt noch zusätzliche Hilfsmöglichkeiten für diejenigen, die mit Internet-Pornografie zu kämpfen haben. Eine solche Möglichkeit ist es, einen Computerfilter zu kaufen und einen Freund zu bitten, diesen herunterzuladen und mit einem Passwort zu sichern, das einem selbst nicht mitgeteilt wird. Eine andere Möglichkeit ist ein Accountability-Service, der über jede im Internet besuchte Seite einen Bericht an zwei Freunde, denen man Rechenschaft gibt, sendet. Dies kann in Verbindung mit einem Filter gemacht werden. Die Gesellschaft, in der wir uns aufhalten, kann uns entweder schaden oder in unseren Bemühungen helfen. Der Zweck jeder Freundschaft ist es, dass Menschen sich gegenseitig nach oben ziehen, nicht nach unten. Wenn Freunde uns in die Sünde führen, dann sind es keine wahren Freunde, und es ist notwendig, Menschen zu suchen, die wahre Freunde sein können. Unser Unterstützungssystem hört nicht mit Fachmännern und Freunden auf. Es gibt noch eine ganz andere Kategorie eines unterschiedlichen Kreises von Freunden und Fachmännern. Wir nennen sie die Heiligen. Diese heiligen Männer und Frauen regen uns an durch ihr heldenhaftes Leben, sie geben uns ein Beispiel, dem es nachzufolgen gilt, und sie helfen uns durch ihre beständige Fürbitte. Die allerseligste Jungfrau Maria zeigt uns, was es bedeutet, treu zu Gott zu stehen in der Reinheit des Herzens. Sie ist unsere reinste Mutter, unsere keuscheste Mutter, unsere unversehrte und unbefleckte Mutter und hilft uns mit ihren Gebeten, ihrem Sohn in Wahrheit zu folgen. Der heilige Josef wird in ähnlicher Weise als rein und keusch angerufen. Als Patrone unserer Diözese bitte ich sie beständig um ihre Hilfe und Führung und bitte sie nun um ihre Hilfe für alle, die mit Pornografie zu kämpfen haben. Die hl. Maria Goretti (1890-1902) und der hl. Karl Lwanga (+1886) sind nur zwei Beispiele von jungen Menschen, die lieber zum Märtyrer wurden als in sexuelle Unreinheit einzuwilligen. Andere Heilige sind bekannt für ihre Bekehrung von einem sündigen Leben. Sie sind Vorbilder für uns dafür, was möglich ist, wenn wir uns selbst ganz der verwandelnden Gnade Christi übergeben. Möge die Glaubenstreue und die Keuschheit dieser himmlischen Freunde uns zu größerer Treue und Keuschheit in unserem Lebensstand führen. “Zeigen wir uns stark um unseres Volkes willen” (1 Chr 19,13): Es steht viel auf dem Spiel. Es handelt sich um ein Problem, das von uns allen Handeln erfordert - von jedem einzelnen und von der Kirche. An jene, die mit Pornografie zu kämpfen haben: Erforsche dein Leben und finde heraus, was dich zu diesem Verhalten treibt. Beschaffe dir einen Computerfilter und sorge für ein solches “System der Verantwortlichkeit” [wie oben beschrieben: Selbsthilfegruppe]. Professionelle Beratung ist eine weitere wichtige Hilfe. Die Unterstützungsgruppe, die von unserer Diözese gesponsert wird, funktioniert wie eine Auffangstelle, um Menschen in ihrem Heilungsprozess zu helfen. Es gibt eine Reihe von Hilfsangeboten; halte durch und verliere nicht den Mut! An die Eltern:
Dieses Problem ist aber viel größer als das Internet. Neben der veröffentlichten Pornografie gibt es auch noch Chat Rooms, iPods und Fotohandys. Diese können leicht mißbraucht und zu einem Mittel werden, Kinder und junge Menschen der Pornografie auszusetzen. Blogs stellen ein weiteres Problem dar. Falls euer Kind einen Blog hat, besucht diesen regelmäßig. Achtet darauf, dass keine Adressen, Telefonnummern oder andere Informationen, die der persönlichen Identifizierung dienlich sind, dort aufgelistet werden, und dass auch kein obszönes oder aufreizendes Material dort auftaucht. Manche Blog-Seiten können so eingerichtet werden, dass nur bestimmte Freunde Zugang dazu bekommen. Schutz ist der erste wichtige Schritt. Der zweite Schritt ist ebenfalls sehr wichtig: Bereitet euer Kind darauf vor, mit einer Welt umzugehen, in der so viel Pornografie so leicht zugänglich ist. Es ist notwendig, Filter und andere Schutzmaßnahmen auf eurem Computer zu haben; aber eines Tages werden eure Kinder vielleicht mit einem ungefilterten Computer in Berührung kommen. Werden sie zu diesem Zeitpunkt genügend erzogen und moralisch gestärkt sein, um der Versuchung zu widerstehen? Zum gegebenen Zeitpunkt haben Eltern die Verantwortung, ihre Kinder über die Schönheiten der gottgegebenen Sexualität und die Wahrheiten der sexuellen Moral zu unterrichten. Dies verlangt zuvor ein Studium der Lehre der Kirche (sehr empfehlenswert ist das Dokument des Päpstlichen Rats für die Familie Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung, 1995) und ein rechtes Vorbild der Eltern. Es muss zugegeben werden, dass der weit verbreitete Gebrauch von künstlichen Verhütungsmitteln eine verheerende und systematische Auswirkung auf die Familien und die Kultur hatte. Eltern, die bisher noch nicht in der Lage waren, ihre eigene eheliche Geschlechtlichkeit mit Verantwortung zu leben, werden es schwerer haben, ihre Kinder wirkungsvoll in der richtigen Ordnung dieser vitalen menschlichen Kräfte zu unterweisen - dieser Kräfte, die ihre bedeutsamste Ausprägung in der lebenslangen Liebe haben, die auf die Weitergabe des Lebens ausgerichtet ist. Betet zusammen als Familie. Geht zusammen beichten und zur hl. Messe. Nehmt gemeinsam Mahlzeiten ein. Stellt Regeln auf für den Gebrauch von Telefon, Fernsehen, Videospielen und Internet. Eltern, erzählt euren Kindern von der Heiligkeit reiner, keuscher Liebe und helft ihnen, gute Lektüre zu finden. Ihr könnt sie nicht vor allen Gefahren bewahren, denen sie irgendwann ausgesetzt sein werden, aber ihr könnt sie so ausrüsten, dass sie diesen Gefahren begegnen können. An die Pfarrer, Priester und Diakone: An die Lehrer, Schulleiter [der kirchlichen Schulen in den USA] und Pfarrei-Mitarbeiter: An die Verantwortlichen in den Medien: An die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst: An die Berater, Ärzte und andere im Gesundheitswesen Tätigen: Schließlich an alle Menschen: Schluß “Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.” (Röm 13,12): Liebe Freunde! Das oben angesprochene Problem der Pornografie geht uns alle an. Es betrifft nicht nur unser geistliches Leben und unsere moralische Gesundheit, sondern die Gesundheit unserer Nation und unserer Welt. Es greift unsere menschliche Würde an, die sich auf das Bild und Gleichnis Gottes gründet und durch Seine Menschwerdung noch einmal geadelt wurde. Viele Menschen kämpfen mit der Pornografie. Vorbeugung kann hier unendlich viel Gutes bewirken, Vernachlässigung dagegen verantwortlich sein für entsetzliche und lebenslange Schäden. Kinder und junge Menschen müssen geschützt und gewappnet werden, um sich solchen und ähnlichen Problemen erfolgreich zu stellen, die uns heute begegnen. Darüberhinaus brauchen die Menschen die positive Botschaft der Kirche über die menschliche Geschlechtlichkeit. Die Keuschheit ermahnt uns, so zu lieben wie Gott liebt. Die Reinheit des Herzens ist ein gnadenvoller Weg der Nachfolge. Gelegentlich werden wir zu Fall kommen, aber mit der Gnade Gottes gehen wir weiter auf dem Pfad des Lichtes, des Lebens und der Liebe. Eine der weisen Lehren, die der hl. Benedikt in seiner Mönchsregel niederschrieb, lautet in wenigen und doch so tiefen Worten: “Niemals an der Barmherzigkeit Gottes verzweifeln.” Die schwerste Versuchung, der man ausgesetzt sein kann, besteht darin, an der Wahrheit der Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu zweifeln. Obwohl wir diese Barmherzigkeit nicht mißbrauchen dürfen, dürfen wir niemals jene starke und lebenspendende Hoffnung aufgeben, deren uns auch der hl. Johannes, Jesu Lieblingsjünger, in seinem Brief an die frühen christlichen Gemeinden versichert: Wenn euch auch nur ein Satz aus diesem Hirtenbrief im Gedächtnis bleibt, so möge es dieser ein: Niemals an der Barmherzigkeit Gottes verzweifeln. In Christus und Maria Anhang Gebet in Zeiten der Versuchung (nach Hebr 4,14-16) Herr Jesus Christus, unser großer Hoherpriester, der Du in allem wie wir in Versuchung geführt worden bist, aber nicht gesündigt hast. Laß mich hingehen zum Thron Deiner Gnade, um Erbarmen und Gnade zu finden und Hilfe zu erlangen. Mach mir Deine Gegenwart bewußt. Stärke mich in meiner Schwachheit. Führe mich durch die Versuchungen in diesem Leben hindurch zu der Liebe, in der Du lebst in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem HL. Geist, ein Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Gebet über einen neuen Computer Liebender Gott und Vater, Quelle alles Guten und alles Wissens, wir preisen Dich für Deine liebende Güte, die Du uns durch Deinen Sohn Jesus Christus erwiesen hast, der Fleisch annahm und unter uns lebte, und die Du durch Deinen Heiligen Geist weiterhin in unsere Herzen ergießest. Gewähre, dass dieser neue Computer zum Dienst für Dich und für alle Wahrheit benützt wird. Er möge ein Instrument sein, das uns nach oben erhebt und nicht nach unten zieht. Mögen Pornografie, Haß oder andere solche Übel nie auf diesem Bildschirm erscheinen. Lass mich und alle, die diesen Computer nutzen, das mit der Reinheit des Herzens und frei von allem Bösen tun. Möge meine Arbeit an diesem Computer beitragen, Deinen Namen zu verherrlichen und Dein Reich aufzubauen. Führe uns durch dieses Leben dahin, dass wir an der vollkommenen Liebe und Freude teilhaben, in der Du mit Jesus Christus, Deinem Sohn, unserem Herrn, und dem Heiligen Geist lebst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Anmerkungen: Die Übertragung ins Deutsche besorgte der "Freundeskreis Maria Goretti" (FMG), der den Hirtenbrief in seiner FMG-Information 91 vom April 2007 veröffentlicht hat. Der englische Originaltext ist auf der Website der Diözese publiziert. Weitere Stimmen zum Thema: "Mag sein, dass die Warnung vor jugendgefährdendem Schriften und Filmen in der Vergangenheit oft prüde und unrealistisch war. Doch was Kinder und Jugendliche heute unkontrolliert sehen können, ist pornographischer und gewalttätiger Extremismus, wie ihm niemals zuvor eine Generation ausgesetzt war, und gegen den man sich, zumindest als Jugendlicher, nicht immunisieren kann." Aus der Dankesrede Wie das Internet den Menschen verändert, die Frank Schirrmacher, Herausgeber des Feuilletons der F.A.Z., anläßlich seiner Auszeichnung mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2007 in Kassel hielt. _________________ "Hat man der Kirche nicht immer vorgeworfen, sie wäre leibfeindlich? Aber wer wertet den Leib ab: die Vorwurfsvollen oder die Kirche? Psychologisch gesehen handelt es sich um eine Projektion. Die Erniedrigung des Körpers und damit des Menschen in der sexuellen Perversion unserer Tage wird der Kirche angelastet, die gerade davor warnt.” Aus: Gabriele Kuby, Ausbruch zur Liebe, Kisslegg 2004, S. 194. __________________ “Im Sexualkundeunterricht soll manchmal durch detaillierte Darstellungen aus dem Sexualbereich das Schamgefühl enttabuisiert werden, obwohl das nicht wenigen Schülern peinlich ist. Das bleibt nicht folgenlos: In Dänemark nahm beispielsweise nach sieben Jahren der Pflichteinführung des Sexualkundeunterrichtes der Anstieg der Vergewaltigungen um 300% zu und der Anstieg der Geschlechtskrankheiten um 250%.” Rolf Trauernicht in ideaSpektrum vom 9. Juli 2008, S. 25, im Artikel Ich stelle mich aus. Trauernicht ist Leiter des Fachverbandes für Sexualethik und Seelsorge Weißes Kreuz e.V. Der kulturelle Einfluss sexueller Normen “Sigmund Freud: ‘Wir glauben, dass die Zivilisation durch den Verzicht auf die Befriedigung primitiver Impulse aufgebaut wird und dass sie ständig wieder neu geschaffen wird, wenn ein Individuum die Befriedigung seiner instinktiven Begierden für das Allgmeinwohl opfert’ (Freud, Vorträge zur Einführung in die Psychoanalyse). Aus: Gabriele Kuby, Ausbruch zur Liebe, Kisslegg 2004, S. 72. Vier Millionen Über vier Millionen Frauen und Kinder werden von der Porno-Industrie ausgebeutet. Das behauptete die holländische Musikjournalistin Myrthe Hilkens am 9. Mai 2010 im ZDF-Nachtstudio. Verherrlichte Pornografie Der Markt für Pornografie besitzt ein Volumen von 97 Milliarden Dollar. Diese Zahl hat das Howard Center im US-Staat Vermont vorgelegt. In zwei von drei Scheidungsfällen in den USA spielt Pornografiekonsum eine Rolle. Darüber und über viele weitere Zusammenhänge berichtete Jürgen Liminski in seinem Tagespost-Artikel Betrifft: Pornografie vom 22. Oktober 2011. Und noch ein Detail: “Geradezu eine Verherrlichung der Porno-Industrie bot das ZDF mit dem Zweiteiler über das Leben der Beate Uhse.” Was Kinder wollen und was sie bekommen In der Grundschule finden die Kinder es total cool zu entdecken, wie ein Baby im Bauch der Mama wächst, was die Kinder schon alles können (am Daumen lutschen, Purzelbäume schlagen, Fruchtwasser schlucken, Mama treten) und wie eng es da drin kurz vor der Geburt ist. Ich kenne dagegen kein einziges Kind, das in der dritten Klasse detailliert wissen will, wie die Kinder in den Bauch hineinkommen. Dafür sorgen unsere frühsexualisierenden Lehrpläne und Lehrer, die offenbar das Gefühl dafür verloren haben, wann der richtige Zeitpunkt für solche Themen ist und wann nicht. Aus: Alexandra Linder, Von Kindern, Frühsexualisierern und Meinbauchgehörtmirverfechtern, in: Vatican-Magazin, April 2010 Florierender Menschenhandel “Ich darf ohne Konzession keine Würstchenbude in Deutschland aufmachen oder ein Versicherungsbüro. Ich darf aber als verurteilter Menschenhändler ein Bordell betreiben.” Das sagt der Frankfurter Kriminalhauptkommissar Markus Steiner. Stefan Rehder zitiert ihn in seinem Artikel Florierender Menschenhandel (Tagespost vom 30. Mai 2012), in dem er ausführlich zeigt, wie das „Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostitution“ (das Prostitutionsgesetz, ProstG), das die rot-grüne Bundesregierung 2002 erlassen hatte, die Position der Prostituierten verschlimmert hat, so dass diese kaum noch eine Chance haben, sich aus der Abhängigkeit von den Zuhältern und Bordellbetreibern zu befreien. |
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