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ZdK, quo vadis? Daniel Deckers nahm in der FAZ vom 11. November 2008 die Politik des Zentralkomitees der deutschen Katholiken kritisch unter die Lupe und schrieb: “Gestern Hymnen an die Familienpolitik Frau von Leyens, davor die umverhohlene Parteinahme für Expansionspläne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, heute ein Klimapapier, das fast eins zu eins ins Wahlkampfprogramm von SPD und Grünen eingehen könnte.” Prof. Dr. Hubert Gindert greift nun in der Januarausgabe 2009 des FELS diese Kritik auf, gibt zu Bedenken, dass das ZdK den katholischen Steuerzahler Millionen kostet und benennt Themen, die für eine Vertretung der Katholiken drängender sind. Dazu gehören: “Die Christenverfolgung in Ländern, mit denen wir politische und florierende Wirtschaftsbeziehungen unterhalten. Es sind die Katholiken, die von der Verfolgung am härtesten betroffen sind. Außerdem erwähnt er noch den Religions- und den Sexualkundeunterricht. Er schließt mit einem Zitat Deckers’ aus dem erwähnten Artikel: “So wird durch funktionärsgesteuerte Festlegungen das breite Meinungsspektrum unter Katholiken missachtet und in der Diskussion die Beweislast zu Lasten derer verschoben, die nicht mit dem Strom des Zeitgeistes schwimmen. Sich dagegen zu wehren wird unter den Christen und Christinnen im ZdK immer schwerer.” Dank ans ZdK! Eigentlich dürfen wir dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken sehr dankbar sein. In seiner Erklärung “Nein zur Judenmission” vom 9. März 2009 zieht es auf eine Weise die Konsequenzen von Thesen, die bereits Kardinal Lehmann vertreten hat, dass die Bischöfe gezwungen waren, sich scharf von der Erklärung zu distanzieren. “Weil Gottes Bund Israel bereits das Heil erschlossen hat, braucht die Kirche nicht um das Heil Israels besorgt zu sein, die Juden nicht zum christlichen Glauben zu bekehren und sie nicht um ihres Heiles willen zur Taufe zu veranlassen”, heißt es in der Erklärung. Kardinal Lehmann hatte am 28. Oktober 2005 als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz eine Erklärung zum Konzilsdokument Nostra aetate abgegeben, in der es heißt: “Deshalb hat die Kirche auch über ihre lange vertretene Überzeugung selbstkritisch nachgedacht, Juden müssten, um das Heil erlangen zu können, getauft werden. Es wurde zunehmend bewusst, dass Mission als Ruf zur Umkehr vom Götzendienst zum lebendigen und wahren Gott (1 Thess 1,9) nicht auf Juden angewandt werden kann. Hierin gründet das Faktum, dass es heute keine judenmissionarischen Aktivitäten der katholischen Kirche mehr gibt.” Mit dieser biblisch nicht haltbaren Einseitigkeit hatte sich in einem Tagespost-Beitrag der Exeget Franz Prosinger auseinandergesetzt. Auf das ZdK-Papier hat inzwischen im Auftrag der Bischofskonferenz Bischof Gerhard Ludwig Müller geantwortet und dabei u.a. eine Deutung von Nostra aetate zurückgewiesen, die “die universale Heilsmittlerschaft Jesu Christi und die daraus folgende Heilsnotwendigkeit des Christus-Bekenntnisses” relativiert. Das ist gleichzeitig auch eine Antwort auf Lehmann! Der Sache nach aber offenbart sich das größte Unverständnis in diesem Satz Poseners: “Für ihn [Joseph Ratzinger] steht nichts weniger auf dem Spiel als der absolute Wahrheitsanspruch der Kirche.” Falsch! Was auf dem Spiel steht, ist der Anspruch Christi, der Erlöser aller Menschen zu sein, Juden wie Heiden inbegriffen. Niemand kann die Kirche von der Verpflichtung dispensieren, Christus treu zu bleiben und seine Lehre zu verkünden: "Niemand kommt zum Vater außer durch mich (Joh 14,6). Wie sehr die Mitte des christlichen Glaubens in dieser Frage auf dem Spiel steht, zeigte sich u.a. in Stellungnahmen von Prof. Dr. Hanspeter Heinz (s.o.), einem der Hauptverantwortlichen für das ZdK-Papier. Nur merkwürdig, dass Erzbischof Zollitsch von solchen Theologen nicht die uneingeschränkte Anerkennung des Konzils fordert. Gelähmte Kirche Im Konflikt um den Beratungsschein in der Schwangerschaftskonfliktberatung hat die Mehrheit der deutschen Bischöfe und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken nicht die kirchliche Lehre gegenüber dem Gesetzgeber, sondern die fatale deutsche Rechtslage gegenüber Papst Johannes Paul II. verteidigt. Dies lähmt die Kirche in Deutschland in Fragen des Lebensschutzes bis heute. Prof. Dr. Manfred Spiekier im Interview mit Victoria Fels, Neue Bildpost vom 24./25. Mai 2014, S. 6. |
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