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„Unplanned“ – die Geschichte einer Frau, die den Weg vom Abtreibungsanbieter „Planned Parenthood“ zur Lebensrechtsbewegung „40 Days for Life“ geht

Von Maria Elisabeth Schmidt

Jede Medaille hat zwei Seiten, das gilt auch für das digitale Zeitalter. Digitale Medien haben ungeahnte Möglichkeiten eröffnet, um miteinander zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Großeltern können aus der Entfernung Kontakt zu ihren Enkeln aufrechterhalten, Geschäfte können ohne weite Reisen abgewickelt werden und vieles mehr. Doch es gibt auch die Kehrseite der Medaille. Die erfolgreichen katholischen Filmproduzenten Chuck Konzelman und Cary Solomon haben das am eigenen Leib erfahren.

Die Autorin dieses Beitrages besuchte sie in ihren Kappa Studios in Burbank, Los Angeles, und sprach mit ihnen über ihren neuesten Film „Unplanned“. Am 29. März 2019 feierte er in Amerika Premiere – und spielte, allen Prognosen und Blockaden der säkularen Medien zum Trotz, bereits am ersten Wochenende das investierte Budget von sechs Millionen Dollar ein.

„Unplanned“ erzählt die wahre Geschichte von Abby Johnson (siehe Info-Kasten). Sein Inhalt steht den Meinungen der Mainstream-Medien diametral entgegen, entsprechend groß war der Widerstand von dieser Seite: Fast alle Fernsehsender in den USA verweigerten die Ausstrahlung des Werbe-Trailers für diesen Film, Twitter schloss die Seite von Unplanned just am Premierentag des Films. Abby Johnson und Ashley Bratcher (die Schauspielerin, die Abby in dem Film spielt) wurden von Twitter geblockt und konnten der Seite nicht folgen. Google verhinderte, dass die Produzenten den Film bewerben konnten (Facebook war in diesem Fall eine positive Ausnahme). In den Rezensionen der Mainstream-Medien wurde der Film zerrissen.

Auch wurde der Film von dem 1968 gegründeten Filmbewertungssystem MPAA (Motion Pictures Association of America) mit einem R-Rating versehen, was besagt, dass unter Siebzehnjährige den Film nur in Begleitung eines Erwachsenen ansehen dürfen. „Durch die Freigabe ab 17“, bemerkt Konzelman, „hat die MPAA unwissentlich zugegeben, dass Abtreibung ein Gewaltakt ist“. Er und Solomon sind sich einig, dass es sich um ein politisches „R“ handelt. Sie selbst und viele Christen, die ihn gesehen haben, sagen, es steht für „Recommended“ (deutsch: empfohlen). Abby Johnson bringt es auf den Punkt: „Wenn es sich bei einer Abtreibung um einen Zellklumpen handelt, warum bewertet die MPAA den Film dann mit einem R?“

Gleichzeitig ist es das erste Mal, dass ein Film der christlichen Unterhaltungsplattform „Pure Flix“ mit dieser Bewertung versehen wurde, werden dort doch normalerweise nur familienfreundliche Filme für alle Altersstufen angeboten.

Die Zensur, wie auch die Bewertung der MPAA, deren Leiter einst noch von Präsident Obama ernannt wurde, haben weitreichende Folgen: Viele Christen sehen sich solche Filme prinzipiell nicht an, da diese Bewertung auf Nacktszenen, Gewalt oder weitere möglicherweise verstörende Inhalte hindeutet.

„Soziale Medien sind die Bücherverbrenner unserer Zeit. Sie haben beschlossen, dass sie die Schiedsrichter sind, und sie ersticken alle Gedanken im Keim, mit denen sie nicht übereinstimmen“, so Chuck Konzelman, und er zitiert einen Freund mit den Worten: „Egal, was sie behaupten: Sie unterdrücken nicht die Hassrede (hate speech), sie unterdrücken Reden, die sie hassen.“ Cary Solomon nickt: „Es ist erschreckend, wie weit die Zensur reicht. Wir haben in der Geschichte immer wieder erlebt, dass Regierungen, Medien und Journalisten die Menschen unterdrücken, belügen, manipulieren und kontrollieren.“ Und die Hauptdarstellerin Ashley Bratcher weist auf das Paradoxon hin, „dass ein fünfzehnjähriger Teenager in Amerika ohne das Wissen und Einverständnis seiner Eltern abtreiben kann, aber einen Film über Abtreibung nicht ohne Begleitung eines Erwachsenen ansehen darf“.

Über den Film

„Unplanned“ erzählt die ergreifende, wahre Geschichte von Abby Johnson, deren Leben sich nach einem einschneidenden Erlebnis radikal verändert. Überzeugt davon, Frauen in Not zu helfen, engagiert sie sich ehrenamtlich in einer Klinik des Abtreibungsanbieters „Planned Parenthood“. Nach dem Psychologie-Examen wird sie Mitarbeiterin, Klinikleiterin und später sogar jüngste „Mitarbeiterin des Jahres“ von „Planned Parenthood“. Abby geht ganz in ihrer Arbeit auf – bis zu dem Tag, an dem sie etwas erlebt, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Sie kündigt und schließt sich der Lebensrechtsbewegung „40 Days for Life“ an. Heute ist sie eine der engagiertesten Pro Life-Sprecherinnen in Amerika. Abby ist verheiratet und hat mit ihrem Mann acht Kinder; das jüngste haben sie adoptiert.

www.unplannedfilm.com

Das Buch „Unplanned“ ist in der deutschen Übersetzung unter dem Titel „Lebenslinie“ (Sankt Ulrich Verlag) erhältlich.

Dennoch wirken Konzelman und Solomon gelassen, und sie sind dankbar für die respektvolle Berichterstattung seitens einiger Medien. „Wir wollten einen Western produzieren, als eine Bekannte uns das Buch von Abby in die Hand drückte, und meinte, wir müssten unbedingt einen Film daraus machen.“

Sie beschlossen, in diesem Anliegen zu beten und Gott antwortete unmissverständlich: „Ich will, dass ihr das macht.“ Also lasen sie das Buch – und fingen Feuer. „Das war 2014, doch die Zeit war noch nicht reif“, so Konzelman. „Wir waren sehr überrascht, als Gott uns im Gebet sagte: ,Nicht jetzt!‘ – Enttäuscht und hochgradig frustriert, liefen wir eine Woche lang wie Falschgeld herum. Dann vernahmen wir im Gebet: ,Noch nicht, bedeutet nicht, nicht. Es bedeutet: nicht jetzt‘.“

„Zwei Jahre später zeigte Gott uns, dass wir die begonnene Arbeit wieder aufnehmen sollten. Das war zehn Tage vor der Präsidentenwahl – perfektes Timing“, so Solomon. „Wir hatten uns verkalkuliert“, fügt Konzelman hinzu, „wir alle dachten, Hillary Clinton würde die Wahl gewinnen. Daher glaubte ich, unsere Arbeit würde eine Art letzte, digitale Verteidigung für das Pro Life Argument sein.“

Solomon ist überzeugt: „Hätte Obama von diesem Film erfahren, hätte er ihn beschlagnahmen lassen. Und die derzeitige Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris – zu der Zeit Generalstaatsanwältin – würde uns ins Gefängnis stecken. Sie hat auch versucht, David Daleiden ins Gefängnis zu bringen (den Mann, der mit versteckter Kamera Gespräche mit ,Planned Parenthood‘ führte, die ihm Organe von abgetriebenen Babys zum Kauf anboten – die Tagespost berichtete).“

Für Konzelman und Solomon ist „Unplanned“ Ausdruck der göttlichen Gnade des Herrn. Sie empfinden es als Ehre, dass sie diesen Film produzieren durften. Solomon zieht einen Stein aus der Tasche, der ihm geschenkt wurde, und verweist auf David aus dem Alten Testament. „Was immer die Gegner unternommen haben, Gott hat geantwortet: Ihre Propaganda gegen den Film hatte einen Werbeeffekt, den wir mit unserem Budget niemals hätten erzielen können.

Der Film hat inzwischen 20 Millionen Dollar eingespielt, doch die größte Freude haben wir an den geistigen und moralischen Früchten: Über 500 Mitarbeiter in Abtreibungskliniken haben, nachdem sie den Film gesehen haben, gekündigt und üben eine andere Tätigkeit aus.

Wir sehen bis zu 40 Prozent des Publikums – vor allem Frauen –, die in ihren Ansichten pro Abtreibung oder unentschlossen ins Kino hinein- und „Pro Life“ aus dem Kino herauskommen. Viele von ihnen melden sich als Ehrenamtliche bei Lebensrechtsorganisationen. Das ist ein phänomenaler Prozentsatz. Uns war es wichtig, zu zeigen, dass es auf beiden Seiten Gute und Extreme gibt, und die Wahrheit herauszuarbeiten, ohne zu verurteilen. Ich glaube, die Zuschauer honorieren das.

Teenager, die den Film gesehen haben, sagen: ,So etwas werde ich nie tun.‘ Täglich erreichen uns Briefe von Frauen, die abgetrieben haben, die nach dem Film weinen und aufgewühlt sind – aber glücklich. Und sie erklären auch, warum: Ihre Abtreibung war (oft über Jahre) täglich präsent, hat ihr Leben ruiniert, ihre Familie, ihre Ehe, doch durch den Film ist ihnen klar geworden, dass Gott bereit ist, ihnen zu verzeihen. Und sie spüren etwas von der befreienden, erlösenden Liebe Gottes.“

Eltern, die sich fragen, ob sie mit ihren Teenagern diesen Film ansehen sollen, stellt Solomon eine Gegenfrage: „Wenn Sie zwei, drei Jahre warten, wird es dann schwerer, mit Ihren Kindern darüber zu sprechen? Oder wenn sie schwanger sind? Es könnte dann zu spät sein!“

Abby Johnson, die vor allem junge schwangere Teenager berät, stellt ihnen immer die eine Frage: „Worüber wären deine Eltern heute in zehn Jahren glücklicher: Darüber, zu wissen, dass du abgetrieben hast, oder darüber, ein Enkelkind zu haben?“ Plötzlich geht den jungen Frauen ein Licht auf und sie sagen: „Über ein Enkelkind.“

Der Text erschien zuerst in der Tagespost vom 2. Oktober 2019.


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