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ThemenHäresie |
Das Gut des Glaubens
Von P. Engelbert Recktenwald Die Kostbarkeit des Glaubens Daß der Glaube ein kostbares Gut darstellt, ist aus dem Bewußtsein der Katholiken weitgehend verschwunden. Man hat sich angewöhnt, den Glauben als eine Weltanschauung unter vielen zu betrachten. Sein göttlicher Charakter wird vergessen. Er ist zu etwas bloß Menschlichem geworden. Sein Absolutheitsanspruch erscheint als anmaßender Ausdruck der Gesinnung der Menschen, die diesen Glauben haben, und nicht mehr als Wahrheitsanspruch der göttlichen Autorität dessen, der den Glauben gestiftet hat. Dabei hat noch das Zweite Vatikanische Konzil den göttlichen Charakter des Glaubens deutlich herausgestellt, wenn es ihn als die Antwort auf die göttliche Offenbarung beschreibt: "Dem offenbarenden Gott ist der ‘Gehorsam des Glaubens' (Röm 16,26; vgl. Röm 1,5; 2 Kor 10,5-6) zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ‘dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft' und seiner Offenbarung willig zustimmt" (Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung, Art. 5). Der Glaube ist ein kostbares Gut, weil er letztlich das Wort Gottes selbst ist, das der Kirche zur Weitergabe und Verkündigung anvertraut ist. Das letzte Konzil spricht vom "heiligen Schatz des Wortes Gottes" ("verbi Dei sacrum depositum", a.a.O., Art. 10). Der einzelne Gläubige ist berufen, diesen Schatz sich so zu eigen zu machen, daß das göttliche Wort sein Glaube wird, der als göttliche Tugend heilsnotwendig ist: "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen" (Hebr 6,6). "Wer da selig werden will, der muß vor allem den katholischen Glauben festhalten; wer diesen nicht in seinem ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verlorengehen" (Athanasianisches Glaubensbekenntnis). Wir brauchen hier auf die im Laufe der Theologiegeschichte sich herauskristallisierenden Differenzierungen und Einschränkungen im Sinne einer entschuldigenden, weil unüberwindlichen Unkenntnis des wahren Glaubens ("ignorantia invincibilis", Pius IX. 1863) nicht einzugehen, denn die Gefahr liegt heute gewiß nicht im Rigorismus (etwa eines von Pius XII. verurteilten Leonard Feenay), sondern im Indifferentismus, der die Heilsnotwendigkeit des Glaubens leugnet. Der Glaube ist unendlich kostbar, weil er aufgrund seiner Heilsnotwendigkeit über das ewige Schicksal des Einzelnen entscheidet, die Augen für die Wahrheit Gottes öffnet und die Liebe zu Gott ermöglicht. Er ist der Anfang des Ewigen Lebens. Zur vornehmsten Aufgabe der Kirche gehört deshalb seine Bewahrung und treue Weitergabe. Je kostbarer das Gut, um so größer die Pflicht zur Treue. Vernachlässigung dieser Pflicht bedeutet Veruntreuung. Aus der unendlichen Kostbarkeit des Glaubens ergibt sich deshalb die indispensable Pflicht der Kirche, ihn vor Verfälschung und Entstellung zu schützen. Diese Pflicht wird heute vielfach verkannt. Wie das Gespür für die Kostbarkeit des Glaubens verschwunden ist, so auch das Wissen um das Übel der Häresie. Sünden gegen den Glauben Es ist unpopulär geworden, über die Sünden gegen den Glauben zu sprechen. Doch es ist widersprüchlich, einerseits über die Glaubenskrise zu klagen, andererseits die Sünden gegen den Glauben zu verharmlosen. Wir wollen an dieser Stelle einen kurzen Überblick über diese Sünden geben. Direkte Sünden gegen die göttliche Tugend des Glaubens sind Apostasie und Häresie. Apostasie ist der Abfall vom Glauben, das ist die Leugnung der Existenz eines persönlichen Gottes oder der Gottheit Jesu. Häresie ist die Leugnung einer Glaubenswahrheit oder der hartnäckige Zweifel an ihr. Wenn sie sich nach außen kundgibt, ist sie nicht bloß eine Sünde, sondern ein Delikt im Sinne des Kirchenrechts. Der geltende Kodex des Kirchenrechts (CIC 1983) definiert die Häresie im canon 751 auf folgende Weise: "Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte hartnäckige (pertinax) Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen hartnäckigen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit." Die Leugnung und der Zweifel sind hartnäckig, wenn man es tut, obwohl man weiß, daß es sich um Glaubenssätze handelt, die die Kirche als göttlich geoffenbart zu glauben vorstellt. Das ist bei allen Dogmen der Fall. Wer hartnäckig ein Dogma leugnet oder anzweifelt, ist laut geltendem Kirchenrecht automatisch exkommuniziert: "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (can 1364 §1; "Tatstrafe" bedeutet, daß die Strafe von selbst durch Begehen des Delikts eintritt, vgl. can 1314). Es mag überraschen, daß laut CIC auch schon der freiwillige Zweifel eine Häresie darstellt. Das rührt daher, daß ein solcher Zweifel mit dem Glauben unvereinbar ist. Denn der Glaube besteht in einem Urteil, das der geoffenbarten Wahrheit zustimmt. Die Festigkeit des Urteils muß der Glaubwürdigkeit dessen, der sich für die Wahrheit des Geoffenbarten verbürgt, korrespondieren. Da dies beim christlichen Glauben Gott selbst ist, muß die Festigkeit eine über alles erhabene sein. Beim Zweifel gibt man diese Festigkeit preis, hebt das Urteil auf und läßt es in der Schwebe. Da die göttliche Tugend der Liebe den Glauben voraussetzt, haben die genannten Sünden mit dem Verlust der Glaubenstugend auch den Verlust der heiligmachenden Gnade zur Folge. Es handelt sich also um Todsünden. Keine direkte Sünde gegen den Glauben ist seine Verleugnung. Es ist ja möglich, in seinem Herzen den Glauben zu bewahren, während man ihn mit dem Mund leugnet. Es handelt sich aber um eine schwere Sünde gegen die Pflicht, den Glauben zu bekennen. "Mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde geschieht das Bekenntnis zum Heil." (Röm 10,10). Die Verleugnung kann ausdrücklich sein - also durch Worte, Zeichen oder Handlungen - oder stillschweigend. Durch Schweigen sündigt man, wenn es situationsbedingt als Zustimmung zu einer glaubensverleugnenden Aussage verstanden werden muß. Die Verheimlichung des Glaubens ist keine Leugnung und kann erlaubt sein, z.B. in Zeiten der physischen oder moralischen Verfolgung. Wenn man unter solchen Umständen von Privatpersonen nach dem Glauben gefragt wird, ist Schweigen oder ausweichendes Antworten erlaubt. Nicht erlaubt ist dies aber, wenn z.B. ein Dritter auf eine einschlägige Frage hin behauptet, unter den Anwesenden sei kein Katholik. Eine Verleugnung des Glaubens liegt auch vor, in die gängige Kritik gegen Papst und Bischöfe einzustimmen, wenn diese Kritik deren Glaubensfestigkeit gilt. Jeder Gläubige hat die Pflicht, den eigenen Glauben zu bewahren und deshalb auch zu schützen. In einer Zeit, in der der Glaube unvermeidlich den Einflüssen einer glaubensfeindlichen Umwelt ausgesetzt ist, gehört dazu die Pflicht, den eigenen Glauben in seiner Tiefe und Schönheit kennenzulernen, sich für ihn zu interessieren und ihn in der eigenen Seele durch ein treues Glaubensleben tiefe Wurzeln fassen zu lassen. Fast immer geht die Sünde der Interesselosigkeit dem Glaubensabfall voraus. Normalerweise ist die Apostasie nicht ein plötzlich hereinbrechender Absturz des Glaubens, sondern seine schleichende unmerkliche Auflösung. Man atmet täglich fast unbewußt das Gift der glaubensfeindlichen Denkweise der Medienöffentlichkeit ein und läßt die Immunkräfte des Glaubens in der eigenen Seele brachliegen. Wenn man nicht selber das Heft des Handelns in die Hand nimmt und sich seines Glaubens kundig macht, weiß man zum Schluß nicht mehr, was man als Katholik eigentlich glauben soll und was man selber noch tatsächlich glaubt. Man weiß vielleicht, daß man gegen den Zölibat des Priesters ist (weil man dem Einfluß der Medien erlegen ist), aber man weiß nicht mehr, was überhaupt ein Priester ist (denn wo erfährt man das noch?). Des weiteren darf man den Glauben nicht mutwillig Gefahren aussetzen. Es ist darum Sünde, ohne ernsten Grund glaubensgefährdende Literatur zu lesen, vor allem, wenn man kein entsprechendes solides Glaubenswissen besitzt, das einen befähigt, die gegen den Glauben angeführten Argumente zu durchschauen. Glaubensgefährdend ist nicht nur die Literatur erklärter Kirchenfeinde, sondern noch mehr die Bücher häretischer Theologieprofessoren. Diese Pflichten gegen den Glauben sind göttlichen Rechts. Sie sind keine Erfindung der Kirche. Die Kirche kann von diesen Pflichten nicht dispensieren, und niemand kann sich selbst davon dispensieren. Schließlich kann man auch sündigen durch Mitwirkung bei Sünden gegen den Glauben. Formen der Mitwirkung sind Anstiftung zur Sünde, Ermunterung, Gutheißung, Zulassung. Mitwirkung zur Sünde ist auch dann gegeben, wenn man schweigt und gewähren läßt, wo man aufgrund seines Amtes die Pflicht hätte, Einhalt zu gebieten. Prof. Dr. Georg May hat in einem mutigen Artikel auf diese Prinzipien hingewiesen und sie auf die heutige kirchliche Situation angewendet: "Bischöfe, die Irrlehrer wirken und das Volk vergiften lassen, machen sich mitschuldig an fremden Sünden durch Einwilligung. Bischöfe, die zu den Irrlehren von Theologen schweigen, obwohl ihr Amt sie verpflichtet zu reden, machen sich dadurch mitschuldig an dem Ruin zahlloser Seelen, der durch die Theologen hervorgerufen wird" ("Fremde Sünden", in: "Ausgewählte Aufsätze", S. 190). Aus Liebe zu den Seelen war die Kirche immer auf den Schutz des Glaubens bedacht. Alle glaubensschützenden Maßnahmen der Kirche einschließlich der Maßregelungen einzelner Theologen sind deshalb nicht unmenschliche Akte gegen die Freiheit der Theologie, sondern Akte der Liebe gegenüber den Gläubigen. Denn die Gläubigen haben ein wahres und eigentliches Recht darauf, daß die Kirche ihnen den wahren Glauben verkündet. Diesem Recht entspricht auf Seiten der Kirche die Pflicht, dafür zu sorgen, daß im Namen der Kirche auch nichts anderes als der wahre Glaube gelehrt und verkündet wird. Die heutige Situation der Gläubigen Heute sind die Gläubigen in eine eigenartige Situation geraten. Irrlehrer bestimmen weitgehend das Klima in der Theologie, die theologischen Fakultäten sind laut Erzbischof Dyba zersetzt (cf. "Erzbischof Dyba und die Staatstheologen", in: E. Recktenwald, "Harter Geist und weiches Herz", S. 69), Religionsunterricht und Verkündigung befinden sich in einer schweren Krise. Die Schar jener, die noch am Glauben festhalten, ist in eine Minderheitensituation geraten. Nicht selten werden sie als "Fundamentalisten" abqualifiziert. Das Schweigen und tatenlose Zuschauen etlicher Oberhirten bei der systematischen Glaubenszerstörung (vgl. Bischof Georg Eder, "Wie lange noch Wölfe unter uns?", in: Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus Nr. 31) hat viele Gläubige verunsichert und mutlos gemacht. Wenn sie zur Selbsthilfe schreiten und alternative Bewegungen gründen (z.B. die KPE im Bereich der Jugendarbeit), werden sie als Störenfriede angesehen. Im schlimmsten Fall geht man gegen sie vor, im besten Fall mahnt man sie wie kleine Kinder zum Frieden. Der Hirte sieht seine Aufgabe nicht mehr darin, angesichts der Gefahr durch die Wölfe sein Leben für die Schafe hinzugeben, sondern Wölfe und Schafe zum Dialog miteinander zu führen. Der Glaube ist aber nicht verhandelbar, und das Recht auf den Glauben auch nicht. Es ist alarmierend, wenn vielerorts die Forderungen der Kirchenvolksbegehrer mehr Aufmerksamkeit erfahren als die Hilferufe der Gläubigen, die vor Ort den Niedergang des Glaubens erleben müssen. Ein Blick auf die letzten Katholikentage zeigt, daß der Glaube zu einem Farbtupfer in einem vielfältigen Angebot herabgesunken ist. Er ist nicht mehr das allseits anerkannte Prinzip innerkirchlichen Handelns. Er ist nicht mehr die unbestrittene Richtschnur der Ausübung der Hirtengewalt. Er ist nicht mehr die Norm für das, was in der Kirche erlaubt ist oder nicht. Die vernichtende Kritik, die sich der neue Weltkatechismus von vielen Theologen gefallen lassen mußte, hat gezeigt, daß es jenseits der Diskussion um die bekannten Reizthemen tatsächlich um den Glauben in seiner Grundsubstanz geht. Es soll nicht behauptet werden, daß alle, die sich etwa für das Diakonat der Frau oder die Abschaffung des Zölibats einsetzen, vom Glauben abgefallen seien. Auch unter ihnen gibt es Rechtgläubige. Wohl aber muß gesagt werden, daß diese im Normalfall eine unheilige Allianz mit jenen eingegangen sind, die dieselben Forderungen aufgrund des Glaubensverlustes erheben. Ihr Glaube ist nicht mehr identitätsstiftend. Auch für die Kirche als Ganzes gilt heute aus soziologischer Perspektive: Ihre stets vom Glauben gestiftete Corporate Identity hat sich aufgelöst in eine Vielzahl einander konkurrierender Interessengruppen. Der Glaube hat sich aus einem einigenden Band in ein polarisierendes Sondergut verwandelt. Die wichtigste Konsequenz, die sich aus der beschriebenen Lage ergibt, betrifft das Selbstverständnis der Gläubiggebliebenen: Sie müssen sich vor der Falle der Gruppenmentalität hüten. Die Eltern, die auf eine glaubenstreue Erstkommunionvorbereitung ihrer Kinder bestehen, die Schüler, die sich gegen einen glaubensgefährdenden Religionsunterricht wehren, die Initiativen, die über Glaubensverfälschungen aufklären, machen keine Sonderinteressen geltend. Sie verlangen das, was ihnen kraft ihrer Taufe von rechts wegen zusteht - und nicht nur ihnen, sondern allen Katholiken, auch jenen, die vom wahren Glauben nichts mehr wissen wollen. Wofür sie sich einsetzen, entspricht nicht den Interessen einer Sondergruppe, sondern dem Gemeinwohl der Kirche. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch die heilige Pflicht, ein entsprechendes Verhalten an den Tag zu legen. Ständiges Lamentieren und Kritisieren, das Sich-Aufhängen an Kleinigkeiten, der Mangel an Unterscheidung zwischen Wichtigem und Unwichtigem, die Unfähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren - all diese unerfreulichen Phänomene, die es in unseren Reihen gibt, sind nur ein Signal, daß man bereits in die erwähnte Falle geraten ist und sich angewöhnt hat, wie das beleidigte Mitglied einer benachteiligten Gruppe zu reagieren. Die Alternative kann nur darin bestehen, das Kreisen um sich selbst aufzubrechen und im Blick auf das Ganze der Kirche, in glühender Glaubenshingabe und heiligem Seeleneifer sich der Neuevangelisierung und der Rettung der Seelen zu verschreiben in der unerschütterlichen Freude darüber, daß wir durch unverdiente göttliche Huld zu denen gehören, die das kostbare Gut des Glaubens nicht verloren haben. Von Christus im Stich gelassen? Eine Predigt über den zweifelnden Johannes den Täufer
Das Zweite Vatikanisches Konzil über den Glauben Nur im Licht des Glaubens und in der betenden Versenkung in Gottes Wort wird es möglich, immer und überall Gott zu erkennen, in dem "wir leben, uns bewegen und sind" (Apg 17,28), in allem Geschehen seinen Willen zu suchen, in alln Menschen, ob sie uns nun nahe- oder fernstehen, Christus zu sehen und richtig zu beurteilen, welche Bedeutung und welchen Wert die zeitlichen Dinge in sich selbst und in Hinordnung auf das Ziel des Menschen haben. Die diesen Glauben haben, leben in der Hoffnung auf das Offenbarwerden der Söhne und Töchter Gottes, da sie des Kreuzes und der Auferstehung des Herrn eingedenk bleiben. Mit Christus noch in Gott verborgen, frei von der Sklaverei des Reichtums und auf jene Güter bedacht, die ewig währen, weihen sie sich während der Pilgerschaft dieses Lebens großmütig der Aufgabe, die Herrschaft Gottes auszubreiten und die zeitliche Ordnung mit dem Geist Christi zu durchdringen und zu vervollkommnen. Inmitten der Widrigkeiten dieses Lebens finden sie Kraft in der Hoffnung, sind sie doch überzeugt, daß "die Leiden dieser Zeit in keinem Verhältnis zu der kommenden Herrlichkeit stehen, die in uns offenbar werden wird" (Röm 8,18). Dekret über das Laienapostolat, Art. 4 Für den Glauben kämpfen Laßt nicht zu, dass euch irgendeine Versuchung um diesen Glauben bringt. Laßt nicht zu, dass all die Strömungen, die auf das zeitgenössische Denken einwirken, ihn euch entreißen. Laßt nicht zu, dass irgendeine Form des Materialismus ihn zerstört. Und wenn eine Versuchung euren Glauben bedroht, ruft wie Petrus: “Herr, rette mich!” Wißt auch zu kämpfen für euren Glauben, für den Glauben eurer Familien, eurer Kinder und Nachbarn. Christus kommt unserer Schwachheit zu Hilfe. Papst Johannes Paul II. am 12. August 1984 in Fano in den Marken. Voraussetzungen guter Katechetenausbildung Diese Ausbildung in der Glaubenslehre ist um so notwendiger, da der Katechet in einer Welt lebt, in der Ideen und Theorien jeglicher Art, die häufig mit der christlichen Botschaft unvereinbar sind, verbreitet werden. Er muss imstande sein, auf das, was er sieht und hört, zu reagieren, indem er das, was angenommen werden kann, von dem unterscheidet, was abgelehnt werden muss. Wenn er sich die christliche Lehre gut angeeignet und ihre Bedeutung gut verstanden hat, wird er in ihr getreu unterrichten können und sich doch einen offenen Geist bewahren. Auch wenn für die Erkenntnis der geoffenbarten Lehre ein Bemühen des Verstandes erforderlich ist, muß die lehrhafte Ausbildung zugleich eine Vertiefung des Glaubens sein. Wesentliches Ziel der Katechese ist die Vermittlung des Glaubens, und dieser Glaube muß das Studium der Lehre leiten. Ein Studium, das den Glauben in Frage stellen oder Zweifel an der geoffenbarten Wahrheit säen würde, könnte der Katechese nicht dienlich sein. Die Entfaltung des lehrmäßigen Wissens muß mit einer Entfaltung des Glaubens einhergehen. Darum sollen sich die Institute für katechetische Ausbildung vor allem als Schulen des Glaubens verstehen. Die Verantwortung der Dozenten dieser Institute ist um so größer, als ihre Lehre sich durch die von ihnen ausgebildeten Katecheten vielfältig auswirken. Es ist die Verantwortung eines Glaubens, der das eigene Zeugnis enthält und eifrig den authentischen Sinn alles dessen sucht, was die Offenbarung schenkt. Außerdem haben die katechetischen Ausbildungsinstitute die Aufgabe, in ihren Studenten missionarischen Geist zu wecken ... Aus der Ansprache, die Papst Johannes Paul II. heute vor 25 Jahren bei der Generalaudienz gehalten hat (Der Apostolische Stuhl, S. 45 f). Die eigentliche Bruchstelle der Polarisierung Zunächst ist der Glaube unserer Kirche der Maßstab, der mich leitet. Ich halte beispielsweise die Inhalte unseres Katechismus für wahr, im Grunde alle und zwar aus theologischer und philosophischer Überzeugung. Und ich habe bei meiner Bischofsweihe feierlich versprochen, eben diesen Glauben auch zu schützen und zu verteidigen. Und hier sind wir schon beim ersten Problem: Es gibt aus meiner Sicht eine breite Mehrheit innerhalb unserer Kirche und innerhalb unserer theologischen Wissenschaften, die den Katechismus für überaus problematisch halten. Und die ihre eigene theologische Identität nicht selten daraus ableiten, dass sie sich erst einmal kritisch davon distanzieren müssen, weil man vieles ja heute so nicht mehr sagen könne, man müsse sich hier kritisch weiter entwickeln. Ich halte aber genau das für problematisch, weil sich gerade hier, an der kirchlich gültigen Formulierung des Glaubens und dem Bekenntnis dazu schon die eigentliche Bruchstelle der Polarisierung anzeigt. Aus der Predigt von Bischof Stefan Oster OSB anlässlich der Ausrufung der Maria-Hilf-Woche und des fünften Jahrestages seiner Bischofsweihe am 24. Mai 2019. Wie es beim Synodalen Weg zuging Bei der Vorstellungsrunde der ersten Sitzung des Forums "Macht und Gewaltenteilung" forderte eine prominente Teilnehmerin nichts Geringeres als eine "Revolution". Der Versuch einer Neubewertung der kirchlichen Lehre von Deutschland aus erschien mir damals noch als absurd. Schnell wurde ich eines Besseren belehrt. Was mich frustrierte: Es war kein Platz, einmal in Ruhe die Lehrmeinung zu den Streitthemen darzulegen, bevor sie angegriffen und neu gedacht werden sollte. Ich muss an die jungen und teils recht unbedarften Gesichter einiger Synodaler zurückdenken und an die Gespräche in den Pausen, in denen häufig zugegeben wurde, dass man "den Professoren" inhaltlich gar nicht richtig folgen könne. Gestimmt wurde trotzdem mit Ja. Aus: Alina Rafaela Oehler, Vollendete Sackgasse: Wie viele Briefe aus Rom braucht es noch, um zu sehen, dass der Synodale Weg zu weit gegangen ist?, auf Communio-online vom 21. Februar 2024. Zum Thema: "Was heißt glauben?" |
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