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ThemenHäresie |
Kamerun Die Pfarrei hl. Franz Xaver in Ngovayang, Kamerun, feiert ihr hundertjähriges Bestehen: Am 10. Oktober 1909 trafen vier deutsche Pallottiner, von Kribi kommend, in Nkolnyeng ein, heute Ngovayang, um eine katholische Mission aufzubauen. Ngovayang liegt etwas über 70 km östlich von der atlantischen Küste (Luftlinie) und ca. 120 südwestlich von der heutigen Hauptstadt Jaunde (Yaoundé). Die Missionierung Kameruns, das in Zentralafrika, südöstlich von Nigeria und nördlich von Gabun liegt, begann 1884, als französische Heilig-Geist-Patres von Gabun einwanderten. Doch die Deklaration Kameruns zum deutschen Protektorat (Schutzgebiet) noch im selben Jahr, am 14. Juli, änderte die Situation. In der Folge kamen deutsche Missionare. Am 18. März 1890 wurde die Apostolische Präfektur von Kamerun errichtet und der aus Selm-Cappenberg, Westfalen, stammende Pallottiner Heinrich Vieter SAC (1853-1914, Bild) zum Präfekten ernannt. Mit einer Gruppe deutscher Pallottiner begann er am 1. Oktober 1890 in Hamburg die Seereise nach Kamerun. Die Gruppe umfasste zwei Priester, nämlich P. Georg Walter und ihn selbst, und sechs Brüder. In der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober 1890 kamen sie in der Hafenstadt Douala an. Douala hieß damals Kamerunstadt und war die damalige Hauptstadt. Sie liegt ca. 130 km nordwestlich von Ngovayang. Doch Jesko von Puttkammer, der damalige Gouverneur, sah Douala als protestantisches Gebiet und wollte neben den Missionaren der Baseler Mission keine katholische Mission dulden. Angesichts der Soutanen, die die katholischen Patres trugen, und ihrer zölibatären Lebensweise erklärten protestantische Missionare den Eingeborenen, dass die Berührung mit jenen die Fruchtbarkeit beeinträchtige. Die Folge war, dass diese jene mieden wie die Pest. Die Pallottiner suchten nach einer anderen Möglichkeit. Dank der Unterstützung durch den Großkaufmann Eduard Woermann, dessen Unternehmen seit 1868 eine Niederlassung in Kamerun hatte, konnten sie in Edea beginnen, eine Mission aufzubauen. Edea liegt am Fluss Sanaga, ca. 55 km südöstlich von Douala und 80 km nordwestlich von Ngovayang. Doch auch hier wurde die Bevölkerung durch Protestanten gegen sie aufgehetzt. Schließlich fanden sie Zuflucht ca. 50 km weiter flussabwärts (Luftlinie ca. 35 km) auf einer kleinen Anhöhe. Vom Stammesführer Toko des dortigen Dorfes Elog Ngango konnten sie ein Stück Land kaufen. Sie bauten ihre Missionsstation, gaben ihr den Namen Marienberg und weihten das Land am 8. Dezember 1890 Maria, der Königin der Apostel. Im nächsten Jahr eröffneten sie eine Schule, doch wegen der Angst vor der Unfruchtbarkeit hielten die Eltern ihre Kinder von der Schule fern. In zahlreichen Gesprächen konnten die Pallottiner den Stammesführer von der Grundlosigkeit dieser Sorge überzeugen. Als dieser seine beiden Kinder Andreas und Jakob auf die Schule schickte, brach dieses Vorbild endlich das Eis, so dass die Schule im Oktober 1891 vierzig Schüler aus nah und fern zählte. P. Walter gab den Religions-, Bruder Joseph Klosterknecht den übrigen Unterricht. An Weihnachten 1891 oder 1892 konnten die ersten 15 Schüler getauft werden, darunter die beiden Söhne des Häuptlings Toko. Der erste Eingeborene aus Kamerun, der katholisch wurde, war allerdings schon vorher getauft worden: Andreas Mbangue, dem einige Jahre zuvor ein Deutschlandaufenthalt geschenkt worden war, den er vor allem in St. Ottilien verbrachte. Am 6. Januar 1889 empfing er in Eresing die Taufe. Sein Taufpate war der bekannte Zentrumsabgeordnete Ludwig Windhorst. Er wurde nun in Marienberg der erste eingeborene Katechet, der auch wertvolle Dienste als Dolmetscher leistete. So übersetzte er die Heilige Schrift und den Katechismus in die Douala-Sprache. Die Schule war im Laufe der Zeit so erfolgreich, dass die Schüler zu Aposteln unter ihren Stammesangehörigen wurden. Es folgte eine Schulgründung nach der anderen, und einer Schulgründung folgte normalerweise die Gründung einer Mission oder umgekehrt: 1891 Kribi, 1894 Buea, Bodjongo (Engelburg) und Douala, 1900 Jaunde. Aus Ngovayang stammte Samba, der Sohn des Stammesführers Apiang, eines bedeutenden Vertreters der Ngumba. Nachdem er in Kribi die Schule besucht hatte, gründete er 1899 und 1905 zwei Schulen im Dorf der Biwombo, woher seine Frau stammte. Da die Pallottiner nicht genügend Leute hatten, um seine Bitte nach Missionaren zu erfüllen, begann er selbst mit dem Unterricht und hatte bald 100 Schüler, auch Erwachsene, im Katechismusunterricht. Nach seinem Tod im Jahr 1906 stritten die Bewohner von Ngovayang und Biwombo miteinander, wer sein Erbe fortführen dürfe. Ngovayang setzte sich durch, und so gründeten die Pallottiner dort im Jahr 1909 eine Mission und bald auch eine Schule. Kribi liegt nahe an der atlantischen Küste, ca. 75 km (Luftlinie) südlich von Marienberg, 85 km südwestlich von Ngovayang. Hier war eine der Schulen, die am meisten ausstrahlten. So ließ sich hier beispielsweise am 31. Oktober 1897 der künftige Stammesführer Karl Atangana im Alter von 14 Jahren taufen. Als er in seine Heimat Yaunde zurückkehrte, wurde er ein Pionier der Evangelisierung der Beti. Am 2. Januar 1905 wurde die Apostolische Präfektur zum Vikariat erhoben. Zwanzig Tage später empfing P. Vieter in Limburg die Bischofweihe. 1907 gründete er mit Erlaubnis des Kardinals Girolamo Maria Gotti von der Propaganda die erste weiterführende Schule und benannte sie nach Einsiedeln. Es war ein Internat, das bereits im ersten Jahr 20 Schüler beherbergte. Die Ausbildung dauerte drei Jahre. Ab 1913 wurde auch Latein unterricht. Vieter hoffte, die Schule zu einem Kleinen Seminar und einer Pflanzstätte für Priesterberufungen ausweiten zu können. Doch die erfolgreiche Missionsarbeit der Pallottiner wurde abrupt beendet, als der Erste Weltkrieg am 5. August 1914 auf Kamerun übergriff. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Kamerun etwa 55000 Katholiken. Die Pallottiner wurden verhaftet, die Mission geplündert. Jaunde wurde im Januar 1916 von den Alliierten erobert wurde, die deutschen Truppen kapitulierten am 15. Februar. Zu diesem Zeitpunkt hatten die katholischen Schulen über 19500 Schüler, mehr als ein Drittel der Schüler des ganzen Landes. Außer den Deutschen gab es keine anderen Missionare in Kamerun. In der Folge übernahmen die französischen Väter vom Heiligen Geist die Mission der Pallottiner, nachdem für eine Übergangszeit von Juni bis November 1916 P. Jean-Marie Cessou von den “Afrikamissionaren” die Mission und den Schulunterricht in Jaunde wiederaufgenommen hatte. |
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