Das Portal
zur katholischen Geisteswelt


Zum
Rezensions-
bereich
Zum
biographischen Bereich
Zum englischen
und polnischen
Bereich
Das katholische Informationsportal kath-info
dient der theologischen Aufklärung
und bietet Ihnen Beiträge zu Themen der katholischen Welt.

Die Beiträge unterliegen in der Regel dem Urheberrecht.

Zum Autorenverzeichnis

Sie befinden sich im zweiten Teil
des blauen Bereichs des PkG (Buchstaben H bis M)
Zum ersten Teil
Zum dritten Teil

Die neuesten Beiträge finden Sie jeweils auf der Startseite

Datenschutzerklärung

Zum philosophischen Bereich
Zum
liturgischen Bereich

Links

Impressum

Themen

Häresie
Häresien
Heiligkeit
Heilsstrategie
Heimat
Hellenisierung
Herrenbrüder
Herz Jesu
Herz Mariä
Hexenwahn
Himmel
Hinduismus
Hirntod
Hispaniola
Homeschooling
Homoehe
Homosexualität
Humanae Vitae
Humanismus
Humor
HV u. Gewissen
ifp
Indien
Irak
Irland
Islam
Islam und Gewalt
IVF
Jesu Tod
Jesuiten
Jesuitenstaat
Jesus
Jesus II
Jesusbuch
Jesusbuch II
Jesuskind
Joh.-Evangelium
Johannes v. Kreuz
Juden
Jugend
Jugendvigil
Kamerun
Kapharnaum
Kapuzinergruft
Katholikentag
Kath.verfolgung
Kinder Gottes
Kirche I
Kirche II
Kirche III
Kirchenkrise
Kirchenstaat
Kirchenstatistik
Kirchensteuer
Kirchenvolks-begehren
Kirchenzukunft
Kirchweihe

Kirchenpolitik mit der Brechstange

Wie man das Trauma der Missbrauchs-Studie derzeit nutzt, um eine ganz andere innerkirchliche Agenda zu betreiben.

Von Guido Horst

Ein Theologe, der das Publizieren von Büchern eingestellt hat, ein Ruhestandsphilosoph, der mit seiner Frau per Unterschrift dem Sankt Georgener Kollegen zu Hilfe kommt, ein Stadtdekan, ein Jesuit und Schulrektor, eine Politikerin der Grünen, die sich an der Lebensrechtsbewegung abarbeitet, eine Funktionärin des Zentralkomitees der Katholiken und eine Caritas-Direktorin: Das Listchen derer, die den Offenen Brief an Kardinal Reinhard Marx vom vergangenen Wochenende unterzeichnet haben, liest sich wie der Volkssturm, den die Alt-68er in der Kirche nochmals aufbieten, um im Geiste der alten „Kirche von unten“-Bewegung gegen das Katholische anzurennen. Es ist völlig unverständlich, warum sich die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ mit dieser Aktion blamiert hat. Das waren noch Zeiten, als das angesehene Blatt die „Kölner Erklärung“ veröffentlichte, die 1989 von mehr als 220 Theologen unterzeichnet wurde. Was da jetzt als „Aufstand von prominenten Katholiken“ durch die Medien geisterte, sieht eher wie das Mosern eines kleinen Clübchens aus. Was hat das in einem intelligenten Blatt zu suchen?

Dennoch: Wer böswillig ist, könnte vermuten, dass sich Kardinal Marx diesen Brief bestellt hat. Denn er passt in den Kurs, den das halboffiziöse Nachrichtenportal der Bischofskonferenz, „katholisch.de“, seit Wochen steuert. Die Brechstange, mit der die Sakramentenpraxis, die Weihetheologie, die Sexualmoral und die Verfasstheit der Kirche ausgehebelt werden sollen, ist die Missbrauchs-Studie. „Es muss alles anders werden“, ist der Schlachtruf, mit dem man dabei zu Werke gehen will. Ohne den Gleichklang und den Gleichschritt mit der Weltkirche oder gar Rom zu suchen, plädiert man für einen deutschen Sonderweg: Beauftragung oder gar Weihe von Diakoninnen, Abschaffung des Pflichtzölibats, priesterlose Gottesdienste, die auch von Frauen geleitet werden können, Tolerierung von homosexuellen Partnerschaften und einen „Neuanfang“ der katholischen Sexualmoral. Das Böse liege eben in der DNA der Kirche, darum müsse man diese DNA jetzt ändern. Seitdem Papst Franziskus sich entschieden hat, den deutschen Kommunionstreit eben nicht zu entscheiden, scheint für viele deutsche Bischöfe der Moment gekommen zu sein, das als Freibrief für alle möglichen nationalkirchlichen Partikularlösungen zu sehen. Auf dem Missbrauchs-Gipfel Ende Februar im Vatikan soll Kardinal Marx diese Positionen in Rom vertreten – mal sehen, ob er das tut – und viele warten schon ungeduldig auf die Amazonas-Synode: Denn egal, was diese an Vorschlägen produziert, es wird den deutschen DNA-Klempnern dazu dienen, am Zölibat zu rütteln und nach den „viri probati“ zu rufen – damit sich so etwas wie der Missbrauch Schutzbefohlener nicht mehr wiederholt. Das entbehrt zwar jeder Logik, hat aber Methode.

Das Szenario, vor dessen Hintergrund sich dieses ideologische Tauziehen abspielt, ist tatsächlich bedrohlich. Der Kirche laufen die Leute weg, die Austrittszahlen schnellen nach oben, das Priesterbild hat Dellen bekommen, religiöse Berufungen verlieren an Attraktivität, das Glaubenswissen zerbröselt und wird der beliebigen Definition durch den Einzelnen überlassen. Gewisse Lebensabschnitte darf die Kirche noch begleiten, aber bitte ohne etwas zu fordern oder zu lehren. Es läge auf der Hand, was in diesen Zeiten des Verfalls zu tun wäre: Katechese und Unterweisung im Glauben, Stärkung des sakramentalen Lebens, Initiative der Neuevangeliserung und Bildung von geistlichen Zentren, die auf eine glaubenslos gewordene Umgebung ausstrahlen. Für diakonisches Wirken gäbe es Aufgaben genug: In einer Gesellschaft, in der sich viele nach Gemeinschaft, nach geistiger Orientierung und materieller Begleitung sehnen, hätte die Kirche ein weites Betätigungsfeld. Stattdessen haben die Ideologen das Wort. Es fehlen die wahren Hirten.

Dieser Artikel erschien in der Tagespost vom 7. Februar 2019, hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung. Die wöchentlich erscheinende Tagespost ist in meinen Augen ein unentbehrlicher Leuchtturm und Informationslieferant für kirchliche Themen. Sehr zu empfehlen.


Glaubensabfall

Schön, dass Kardinal Tagle aus Manila eingangs [auf dem Kinderschutz-Gipfel im Vatikan] über den „Geruch der Schafe“ spricht. Aber wie wäre es mal mit dem „Geruch der Heiligkeit“? Die Missbrauchsskandale der vergangenen Jahrzehnte sind Symptome eines gewaltigen Glaubensabfalls und einer sittlichen Verwahrlosung, die benannt werden müssen.

Aus: Guido Horst, Die Kirche ist kein säkularer Verein, in der Tagespost vom 21. Februar 2019, S. 11.


Leider

“Der Papst sagte zwar in seiner Grundsatzrede [auf dem römischen Kinderschutzgipfel am 24. Februar 2019] viel Richtiges und Notwendiges. Da ließ er es nicht an Klarheit fehlen. Aber leider hat er auch in das ‘Woanders-auch-Horn’ geblasen. Dass es in Sportvereinen, in der evangelischen Kirche, in Kitas und Schulen, vor allem in den Familien, die gleichen Verbrechen gibt, ist richtig. Es zeigt, dass Missbrauch nicht nur ein Problem der katholischen Kirche ist. Es ist ein gesamtgesellschaftliches. Aber wenn überführte Täter auf Mittäter verweisen, relativiert dies immer die eigene Schuld.”

Aus dem Editorial von Bernhard Müller im PUR-Magazin, März 2019.


Sachkundige Warnung

Die sehr sachkundige Warnung, die Erzbischof Vigano ihm [Papst Franziskus] gegeben hat, besonders über das Ausmaß der Katastrophe in den Vereinigten Staaten, wird paradoxerweise durch das Buch von Frédéric Martel gestützt. Das Gipfeltreffen in Rom zum Thema Missbrauch soll eine entscheidende Bewusstwerdung herbeiführen. Aber das Gebet der Gläubigen auf der ganzen Welt muss dabei helfen, aus dem Sumpf herauszukommen, wie es in der Geschichte schon öfter geschehen ist.

Aus France Catholique, zitiert in der Tagespost vom 21. Februar 2019, S. 8.


Taten statt Worte

Die Opfer von innerkirchlichem sexuellen Missbrauch verlangen Taten statt Worte: Wie zum Beispiel die Einrichtungen von diözesanen Ombudsstellen, das Gewähren von Akteneinsicht für Betroffene, eine Stärkung der Betroffenenbeiräte sowie eine angemessene finanzielle Entschädigung für das erlittene Leid. Nicht so sehr eine andere Kirche, wie diese von einigen Teilnehmern des Synodalen Weges intendiert wird, sondern schlicht und ergreifend Gerechtigkeit zu schaffen ist das Gebot der Stunde. Das wusste man allerdings seit 2010 – und ohne Synodale Wege.

Aus: Stefan Ahrens, Die immer gleiche Platte, in der Tagespost.


Die Bekehrung der Moraltheologie

Im 20. Jahrhundert war die Rede von der „in sich schlechten Handlung“ in der Moraltheologie des deutschsprachigen Raumes in Verruf geraten und wurde erst durch das Bekanntwerden der Fälle von sexuellem Missbrauch in der Kirche wieder als legitime Kategorie akzeptiert: Der unbedingte Schutz von Minderjährigen und vulnerablen Erwachsenen (noch über den Schutz vor sexueller Gewalt hinaus), muss immer und unbedingt gewährleistet sein. Das müsste indes genauso für die Ungeborenen gelten.

Aus: Katharina Westerhorstmann, Hanna-Barbara Gerl Falkovitz, Dorothea Schmidt, Marianne Schlosser, „Flächendeckende“ Abtreibungen sind ethisch nicht vertretbar, veröffentlicht in der Welt am 26. Juli 2022. Es handelt sich um eine Antwort auf die Forderung der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und des Synodalen Weges Irme Stetter-Karp nach Sicherstellung flächendeckender Ermöglichung von Abtreibungen. Wegen der Frage, ob Handlungen in sich schlecht sein können, gab es im 20. Jahrhundert eine berühmte Kontroverse zwischen Robert Spaemann und drei katholischen Moraltheologen.


Bischof Morlino über den anhaltenden sexuellen Missbrauch

Themen

Klone
KNA
Kommunioneinheit
Kondome
Konf.verbind. Ehen
Konklave v. KN
Konstruktivismus
Konzil
Konzilsgeist
Konzilsstreit
Kopfstand
Korea
Kranke
Kreuz
kreuznet
Kreuzzüge
Kritik
Kruzifixurteil
Küng Hans
Le Fort
Lebensschutz
Lebensspiritualität
Lehramt
Lérins V. von
Liebe
Liebe II
Liebe III
Liebe IV
Liebe siegt
Lobpreis
LThK
Luther
Mannheimer E.
Maria
Maria 2.0
Maribor
Mariologie
Marsch f. d. L.
Marsch II
Marsch III
Medienapostolat
Medienpolitik
Memorandum
Menschwerdung
Mercedarier
Messstipendien
Mexiko
Missbrauch
Missbrauch II
Missbrauch III
Missbrauch IV
Missbrauch V
Missbrauchsgipfel
Mission
Mission Manifest
Missionschronik
Modernismus
Morallehre
Mosebach
Moralbegriff
Morality
Mündigkeit
Mutterschaft

Zu den neuesten Beiträgen