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ThemenHäresie |
Sind alle Menschen Kinder Gottes? Von P. Franz Prosinger Am 18. Mai 2013 beantwortete Papst Franziskus Fragen, die ihm im Rahmen seiner Begegnung mit kirchlichen Bewegungen gestellt wurden: „Wir aber müssen zur Begegnung kommen und mit unserem Glauben eine »Kultur der Begegnung« schaffen, eine Kultur der Freundschaft, eine Kultur, in der wir Brüder und Schwestern finden, wo wir auch mit denen sprechen können, die nicht so denken wie wir, auch mit denen, die einen anderen Glauben haben, die unseren Glauben nicht teilen. Alle haben etwas mit uns gemeinsam: Sie sind Ebenbilder Gottes, sind Kinder Gottes...” (zur dritten Frage). „Diese Erfahrung muss uns dazu führen, die Religionsfreiheit für alle zu fördern, für alle! Jeder Mann und jede Frau muss frei sein im persönlichen religiösen Bekenntnis, gleich welches es sei. Warum? Weil dieser Mann und diese Frau Kinder Gottes sind!“ (zur vierten Frage). Diese Aussage von Papst Franziskus zu den ihm gestellten Fragen während der Pfingstvigil ist verkürzt und mißverständlich, kann und muß aber im Rahmen der gesamten Verkündigung von Papst und Kirche - richtig verstanden werden. Richtig ist, daß alle Menschen berufen sind, Kinder Gottes zu sein, und daß dieser Berufung eine innerste Befähigung und Sehnsucht entspricht (Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 27 30 „capax Dei“). Religiöse Äußerungen, Gedanken, Gebete und Riten, bringen dieses Verlangen des Menschen zum Ausdruck (KKK 2566 f), wenn auch außerhalb der christlichen Religion vermischt mit Irrglauben. Deshalb darf sich keine menschliche „Autorität“ anmaßen, in diese dem Menschen genuine und intime Beziehung zu seinem Schöpfer und Vater regulierend einzugreifen, solange das natürliche Sittengesetz und die gerechte öffentliche Ordnung des Gemeinwesens nicht übertreten werden (Dignitatis Humanae Nr. 2). Nicht dürfte die Aussage des Papstes in dem Sinn verstanden werden, daß alle Menschen bzw. die religiös gesinnten Menschen Kinder Gottes seien in dem Sinn, daß sie konkret hineingenommen wären in die durch die Menschwerdung und das Erlösungsopfer eröffnete Gotteskindschaft, erfüllt vom Geist des Sohnes und rufend „Abba! Vater“ (Gal 4, 3 f). Dies ist nur aktualisiert durch die Gnade der Taufe (Röm 6, 3 5) und den Glauben (Gal 2, 19 f). Wer ist Kind Gottes? Von P. Engelbert Recktenwald “In dieser Vielfalt, in dieser Auffächerung der Religionen gibt es eine einzige Gewissheit, an der wir für alle festhalten: wir alle sind Kinder Gottes”, sagt Papst Franziskus in seiner Videobotschaft vom 6. Januar 2016 zur Gebetsmeinung des Januars, den interreligiösen Dialog. Vielleicht wollte der Papst damit zum Ausdruck bringen, dass Gott die Menschen mit väterlicher Liebe verfolgt, entweder, weil sie seine Kinder sind oder damit sie seine Kinder werden, analog zu dem Wort des hl. Augustinus über die Nächstenliebe: “Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde.” Doch im eigentlichen und biblischen Sinne Kind Gottes wird der Mensch nach katholischer Lehre durch die heiligmachende Gnade. Die heiligmachende Gnade empfängt er entweder durch die Taufe, die Liebesreue (die beim Ungetauften den Charakter einer Begierdetaufe hat) oder das Bußsakrament; letzteres deshalb, weil der Getaufte durch eine Todsünde die heiligmachende Gnade verlieren kann. Er hört damit auch auf, Kind Gottes und Erbe des Himmels zu sein. Er kann durch die Beichte, also durch den Empfang des Bußsakramentes, wieder in den Stand der heiligmachenden Gnade zurückkehren und damit wieder ein Kind Gottes werden. Wer im Stand der heiligmachenden Gnade stirbt, ist gerettet und kommt in den Himmel, wer im Stand der Todsünde stirbt, geht verloren. Wenn alle Menschen ausnahmslos und immer Kinder Gottes wären, gäbe es keine Hölle, denn kein Kind Gottes kann in die Hölle kommen. Weiterhin ist es katholische Lehre, dass der Stand der heiligmachenden Gnade die theologische Tugend des Glaubens voraussetzt. Bei der Taufe des Kindes wird der Seele diese Tugend zusammen mit der heiligmachenden Gnade eingegossen. Somit setzt auch die Gotteskindschaft den Glauben voraus. Deshalb schreibt der hl. Paulus: “Durch den Glauben seid ihr alle in Christus Kinder Gottes” (Gal 3,26) Und im Johannesevangelium heißt es: “Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden (Joh 1,12). Das Konzil von Trient lehrt, dass “wir durch den Glauben gerechtfertigt werden, weil der Glaube der Anfang und die Grundlage des menschlichen Heils und die Wurzel aller Rechtfertigung ist, ohne welchen es unmöglich ist Gott zu gefallen und zur Gemeinschaft seiner Kinder zu gelangen” (6. Sitzung, Beschluss von der Rechtfertigung, Kapitel 8). Das Konzil verweist auf Hebr 11,6: “Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ein Vergelter ist.” Dass wir durch die Taufe Kinder Gottes werden, erklärt sehr schön der Katechismus der Katholischen Kirche: “Die Gnade ist eine Teilhabe am Leben Gottes; sie führt uns in das Innerste des dreifaltigen Lebens: Durch die Taufe hat der Christ Anteil an der Gnade Christi, der das Haupt seines Leibes ist. Als ein ‘Adoptivsohn’ darf er nun in Vereinigung mit dem eingeborenen Sohn Gott ‘Vater’ nennen. Er empfängt das Leben des Geistes, der ihm die Liebe einhaucht und der die Kirche aufbaut.” (Nr. 1997) Dass die Rechtfertigung, durch die wir zu Kindern Gottes werden, uns niemals ohne den Glauben zuteil wird, lehrt das Erste Vatikanische Konzil in der Dogmatischen Konstitution Dei Filius. Diese Lehre wird im Katechismus der Katholischen Kirche aufgegriffen. In Nr. 161 heißt es dort: “An Jesus Christus und an den zu glauben, der ihn um unseres Heiles willen gesandt hat, ist notwendig, um zum Heil zu gelangen (vgl. z.B. Mk 16,16; Joh 3,36; 6,40).” Dann zitiert der Katechismus das Erste Vatikanische Konzil: “Weil es aber ‘ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen’ (Hebr 11,6) und zur Gemeinschaft seiner Söhne zu gelangen, so wurde niemandem jemals ohne ihn Rechtfertigung zuteil, und keiner wird das ewige Leben erlangen, wenn er nicht in ihm ‘ausgeharrt hat bis ans Ende’ (Mt 10,22; 24,13).” Das Schweigen Gottes Eine Betrachtung zum Karsamstag
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