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Die Kirche steht Kopf!

Von P. Sven Conrad FSSP

Alles scheint derzeit aus den Fugen zu geraten. Der Winter ist kein Winter mehr, in der Politik herrscht nur noch die Frage der Mehrheit ohne Fundierung im Naturrecht, und wenn wir auf die Kirche schauen, dann wird unser Blick noch trüber. An die Veränderung und Entchristlichung der Gesellschaft haben wir uns vielleicht in einer langen Entwicklung seit den beiden Weltkriegen schon gewöhnt, so daß uns hier vieles gar nicht mehr überrascht. Zumindest der Glaube schien aber weiterhin Sicherheit zu bieten; doch mit einer – nennen wir es einmal – „Sicherheit aus Gewohnheit“ ist nun Schluß. Die Lage ist so ernst geworden wie vielleicht seit der Reformation des 16. Jahrhunderts nicht mehr, die eine fürchterliche Spaltung der Christenheit hervorgebracht hat, die bis heute andauert.

In Rom mußte man um die Rettung des Zölibats kämpfen im Wissen, daß einflußreiche Oberhirten ihn längst abgeschrieben haben. Noch schlimmer ist der nun begonnene sog. „Synodale Weg“ in Deutschland. Was dabei vor allem erschüttern muß, ist die Ablehnung einer Beschlußvorlage der mutigen Erzbischöfe und Bischöfe von Köln, Passau, Eichstätt und Regensburg. Sie hatten verlangt, dass ein Beschluß nicht akzeptiert werden kann, wenn „ein Widerspruch zwischen der Textvorlage und der Lehre der Kirche vorliegt.“ Deutlicher kann man nicht zum Ausdruck bringen, daß man die Lehre der Kirche für menschlich und relativ hält und sich letztlich nicht mehr daran gebunden sieht. Gottes Offenbarung, sein Wille, sein Gesetz haben zu verstummen vor der Stimme der Mehrheit.

Was also sollen wir tun? Die heutige Situation ist ein ernster Aufruf an uns, unseren Glauben zu vertiefen, ihn aus den Gleisen der Gewohnheit auf den Weg zu führen, den Gott mit uns gehen will. Dabei hilft es, sich wichtige Glaubenswahrheiten in Erinnerung zu rufen, an die man normalerweise weniger denkt. Es ist zum Beispiel eine Glaubenslehre, daß Gott durch seine Vorsehung alles Geschaffene schützt und leitet (Ludwig Ott). Das bedeutet, daß er einen wunderbaren Plan für seine Schöpfung hat, aber auch für jeden einzelnen Menschen. Nicht ein blindes, kaltes, weil namenloses Schicksal bestimmt mein Leben, nicht die Sterne verändern den Weltenlauf, sondern einzig ER, der alles aus Liebe erschaffen hat und der die Liebe selbst ist. Die hier angesprochene Glaubenswahrheit ist sehr weitreichend. Der Theologe Ludwig Ott formuliert sie auf den Punkt gebracht wie folgt: „Der göttliche Vorsehungsplan wird durch die göttliche Weltregierung mit unfehlbarer Sicherheit durchgeführt, so daß nichts gegen die Vorsehung oder unabhängig von ihr geschieht.“ Alles also, was sich hier auf Erden ereignet, ist entweder von Gott direkt gewollt oder zumindest von ihm zugelassen. Hier stoßen wir letztlich an das Geheimnis Gottes selbst und seines ewigen Ratschlusses. Das bedeutet nicht, daß wir als unbeteiligte Schauspieler ein Weltentheater aufführen müßten, auf das wir letztlich keinen Einfluß hätten. Einen negativen Einfluß haben wir aufgrund unserer Sünde. Uns ist mit der Sünde die unrühmliche Macht gegeben, Dinge, die Gott in seiner Liebe geplant hat, zunichte zu machen. Dies ist aufgrund des freien Willens der Fall, den der liebende Gott uns geschenkt hat, damit wir ihm nicht als unterworfene Marionetten dienen, sondern in freier Liebe antworten können. Gott aber kann unsere Sünde immer noch nutzen, um daraus Gutes zu wirken. Er allein kann auf krummen Zeilen gerade schreiben. Letztlich dient aber auch die zugelassene Sünde dem Weltenplan Gottes, indem sie seine Barmherzigkeit oder seine Gerechtigkeit offenbart, zwei seiner vorzüglichen Wesenseigenschaften. Um es aber deutlich zu sagen: Auch hier gleitet Gott rein gar nichts aus der Hand.

Doch es gibt auch eine positivere Wahrheit. Wir können im Mitwirken mit der Gnade durchaus auch positiv Einfluß auf den Weltenlauf nehmen, indem wir beten und gute Werke verrichten. Von Ewigkeit her hat der allwissende Gott das alles vorhergesehen und seinem Plan liebevoll eingefügt. Gott braucht uns nicht, um seinen Weltenplan zu verwirklichen, aber er sehnt sich gewissermaßen danach, uns positiv zu beteiligen. Die gerade skizzierten Wahrheiten alle „zusammendenken“ können wir kaum, weil wir an das Geheimnis Gottes selbst stoßen.

Gott ist heute nicht weniger Gott als zur Arianismuskrise, als zur Reformationszeit und während des 30jährigen Kriges, um nur einmal Ereignisse im Kontext der Religion anzusprechen. Der menschgewordene Gottessohn hat seine Kirche gegründet, damit sie sein Heilswerk fortsetze bis zum Ende der Zeiten, und er hat sie auf Petrus als sichtbarem Oberhaupt gegründet. In der Kirche gibt es menschliche Sünde, fehlerhafte Amtsträger und nicht selten fatale Entscheidungen. Das alles wissen und sehen wir heute mehr als zu ruhigeren Zeiten der Kirchengeschichte. Was dennoch ausgeschlossen ist, wäre eine Verderbtheit der Kirche selbst oder etwa, daß ein Papst als Papst eine Glaubenswahrheit abschaffen könnte. Hier gibt es eine Garantie der Unverletzlichkeit der Kirche selbst.

Was also sollen wir tun? Die Antwort ist denkbar einfach. Wir sollen von ganzem Herzen Ja sagen zu Gottes Vorsehung und zu seinen Plänen. Wir dürfen dies nicht in fatalistischer Weise tun, etwa nach dem Motto: „Mir bleibt ja eh nichts anderes übrig...“ Unsere Haltung wird erst dann befreiend auf uns selbst wirken, wenn wir Gottes Plänen als Ausdruck unseres hl. Glaubens an einen Gott zustimmen, der die Liebe ist. Er liebt uns und verlangt nach unserer Gegenliebe. Wenn wir dies einmal verstanden und um diese Wahrheit gerungen haben, dann erkennen wir die Welt und ihren Lauf immer mehr im Licht Gottes. Es ist das Licht, das auf den Fluren Bethlehems erstrahlt ist, das die Todesnacht zu Ostern erhellt, das Licht Jesu Christi, der sich selbst als Licht der Welt bezeichnet hat (Jo 8,12). In dieser Haltung erkennen wir dann auch, daß uns am Ende des langen Tunnels dieser Weltenzeit das reine Licht erwartet. „Gott ist Licht und keine Finsternis ist ihn ihm“ (1 Jo 1,5).

In unruhigen Zeiten besteht immer die Gefahr entweder in den schon genannten Fatalismus zu verfallen oder in einen blinden Aktionismus. Sicher muß man ab und zu, wenn es angebracht und klug ist, auch sichtbare Zeichen des Protestes setzen, wie es einige Redner beim „Synodalen Weg“ auch getan haben. Viel wichtiger ist aber etwas anderes. In unsicheren Zeiten ruft uns der HERR nicht nur zu einer Erneuerung unseres Glaubens an ihn, sondern auch zu einer gesunden Verinnerlichung unseres Lebens. Einfacher ausgedrückt: Wir sollen (wenn wir es neben unseren Pflichten können) mehr beten; in jedem Fall sollen wir aber versuchen, besser zu beten. Denken wir dabei auch besonders an das Prinzip der Stellvertretung für andere. Denken wir an die Mahnung Papst Pius XII.: “Ein wahrhaft schaudererregendes Mysterium, das man niemals genug betrachten kann: daß nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zweck auf sich nehmen; und von der Mitwirkung, die die Hirten und Gläubigen, besonders die Familienväter und -mütter, unserem göttlichen Erlöser zu leisten haben“. Hier liegt unsere Aufgabe, nicht in der großen Kirchenpolitik. Nicht so sehr durch das Lesen von Blogs im Internet, sondern durch das Gebet und die guten Werke können wir beitragen, daß die Kirche sich erneuert. Verlieren wir den Boden unter den Füßen, dann fehlt es uns an einer gläubigen Haltung. Es braucht den Glauben an den lebendigen Gott!


Urs Keusch: “Alles wird gut werden”

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