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Die Gründung von San Ignacio Guazu

Am 23. Dezember 1609 gründete P. Marcial Lorenzana SJ die erste Jesuitenniederlassung Paraguays beim Indianervolk der Guarani.

Peter Berglar berichtet darüber: “Am Tage vor Heiligabend, am 23. Dezember 1609, gründete Pater Lorenzana, 60 km nördlich des Paraná, 125 km östlich von Asunción, die erste Guarani-Niederlassung zu Ehren des Stifters der Gesellschaft Jesu ‘San Ignacio’ genannt - mit dem Beiwort ‘Guazu’, was ‘älter’ bedeutet, im Unterschied zu San Ignacio-Mini, das schon ein Jahr später 1610, zugleich mit dem dritten Dorf, San Loreto, erstand; diese beiden unter der Führung und Obhut der italienischen Patres Cabaldino und Maceta. Zwischen 1611 und 1623 erwuchsen im Missionsbereich der Patres Montoya und Guayrá elf weitere Reduktionen.” (Berglar, Der “Jesuitenstaat” in Paraguay, in: Verhängnis und Verheißung, Bonn 1963, S. 190 f).

Marciel de Lorenzana war zuvor Rektor des Collegiums von Asunción gewesen. 1593 war der gebürtige Spanier nach Amerika gekommen. Die Mission führte er im Auftrag des von P. Acquaviva ernannten Jesuitenprovinzials P. Diego de Torres durch, der 1606 nach Lima gekommen war. Dieser trat mit aller Energie gegen die damalige öffentliche Meinung auf und protestierte gegen die Ausbeutung und Versklavung der Indianer. Indianer, die als Arbeiter beim Bau eines Noviziats mithalfen, wurden von ihm bezahlt. “Das war ein revolutionärer Schritt (...) Die Freilassung der Indianer wurde mit allen gesetzlichen Formalitäten vollzogen. Die revolutionäre Tat Torres’ wurde von den Siedlern mit Spott und Hohn aufgenommen” (Philip Caraman, Ein verlorenes Paradies. Der Jesuitenstaat in Paraguay, München 1979, S. 25). Doch auf die Dauer konnte die Freiheit der Indianer nur durchgesetzt werden, wenn sie dem Zugriff der Kolonisatoren entzogen waren. Zu diesem Zweck wurden die Reduktionen gegründet. Für die rechtliche Grundlage sorgte König Philipp III., indem er die Indianer zur Untertanen der Krone erklärte, sie also unter seinen direkten Schutz stellte. Dem Gouverneur von Asunción gab er 1609 die Order, dafür zu sorgen, dass die Indianer als solche behandelt werden und dass zu diesem Zweck die Priester einzusetzen wären. “Die Indianer sollten genauso frei sein wie alle andern Untertanen des Königs auch: unter keinen Umständen dürften die Neubekehrten bei einem Spanier Frondienste leisten” (Caraman, S. 27).

Im Dezember 1609 sandte Torres drei Missionsgruppen zur Gründung der Reduktionen aus: Eine Missionsgruppe bestand aus den italienischen Patres Simón Maceta und José Cataldino, die am 8. Dezember 1609 Asunción in Richtung Guairá im heutigen Brasilien verließen. Sie gründeten die Reduktion San Loreto. Die zweite Gruppe bestand aus dem Italiener Vicente Graffiti und dem hl. Roque González de Santa Cruz. Sie reisten nach Westen zu den Guaycurú. Die dritte Gruppe wurde von Marciel de Lorenzana geleitet. In Begleitung des Novizen Francisco de San Martin und des Kaziken Arapizundu brach er am 16. Dezember auf und zog nach Süden. In Yaguarón schloss sich ihnen ein weiterer Priester und eine Gruppe christlicher Indianer an. “Sie zogen weiter südwärts und überquerten den breiten Tebicuary. Hier begann das unbekannte Territorium. Am Weihnachtsabend erreichten sie den Rancho des Arapizandu und versuchten hier, eine feste Siedlung zu errichten. Nach wenigen Tagen berichtete Lorenzana, dass neun Kaziken angeboten hätten, Hütten zu bauen, ‘das beste Vorzeichen, das sie sich wünschen konnten’.” (Caraman, S. 38).

1611 kam der hl. Roque González, dessen Mission bei den Guaycurú gescheitert war, nach San Ignacio Guazu. “Seine Ankunft bedeutete für diese Mission den Wendepunkt. Bis dahin steckte die Organisation noch in kleinsten Anfängen. Als Architekt, Maurer und Zimmermann legte er nun eine ‘Plaza’ an, überwachte den Bau von Häuserblocks, gründete eine Schule, baute eine Kirche, arbeitete in den Wäldern und brachte das Holz auf den Bauplatz. Er lehrte die Indianer auch pflügen, säen und die Ernte vor wilden Tieren schützen” (Caraman, S. 41).

Die Guarani waren Monotheisten, die an “einen Vatergott [glaubten], ohne ihm irgendeine Verehrung zu zollen” (Caraman, S. 34). Die Stellung der Frau war erbarmungswürdig. Die Häuptlinge, Kaziken genannt, hatten mehrere Frauen und behandelten sie wie Sklavinnen. “Sie entließen sie, wenn sie krank wurden und kein Fleisch mehr braten und keine Kleider mehr nähen konnten, oder nur deshalb, weil sie alt waren (...) manche Kaziken ließen ihre Frauen einfach zurück, wenn sie von einem Ort wegzogen” (Caraman, ebd.). Durch die Christianisierung änderte sich die Situation. Nach der Taufe musste sich der Kazike für eine einzige Frau als Ehefrau entscheiden und sie dann behalten.

150 Jahre bestanden die Reduktionen, bis Pombal und andere Aufklärer die Vertreibung der Jesuiten durchsetzten und die Indianer der Ausbeutung durch die Kolonisatoren preisgaben (vgl. den Beitrag über das Ende der Reduktionen).


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