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Was die TAZ verschwieg

Von Michael Hesemann

„Diese Ausstellung ist ein Skandal“, kommentiert Philipp Gessler in der TAZ vom 23. Januar 2009 die Pius XII.-Ausstellung im Berliner Schloss Charlottenburg. Dabei ist der wahre Skandal ein ganz anderer: Dass eine deutsche Tageszeitung sich erlaubt, die Ergebnisse der letzten vier Jahrzehnte zeitgeschichtlicher Forschung so konsequent zu ignorieren, dass sie auch 20 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ einen Text veröffentlicht, den man allenfalls dem „Neuen Deutschland“ zugetraut hätte: An ideologischer Verbohrtheit und Ignoranz kaum zu übertreffen!

Außer Rolf Hochhuths tendenziösem Trauerspiel „Der Stellvertreter“, das für ihn offenbar lehramtlichen Charakter hat, hat Gessler offenbar keine Literatur konsultiert, als er über Pius XII. schrieb. So ist sein Artikel zwangsweise auf dem Stand der Diskussion, der vielleicht in gewissen Kreisen vor 45 Jahren aktuell war. Aus der Perspektive von 2009 wirkt er wie ein geradezu blamabler Anachronismus.

Natürlich, und jeder seriöse Historiker weiß das, waren die beiden auf der Ausstellung unter dem Motto „Sie hören das Schweigen des Papstes“ präsentierten Pius-O-Töne keineswegs die einzigen Beweise dafür, dass der Weltkriegspontifex zum Holocaust ganz und gar nicht geschwiegen hat. Er hat vielmehr:

  • zwischen März 1942 und April 1944 durch vier Protestnoten an die Regierung der Slowakei Deportationen von Juden verurteilt und teilweise erfolgreich gestoppt;
  • im September 1942 bei der Vichy-Regierung gegen die Deportation der Juden aus dem von Deutschland nicht besetzten Teil Frankreichs protestiert;
  • 1942 die Auslieferung der rumänischen Juden an Deutschland gestoppt; stattdessen wurden sie „nur“ nach Transnistrien verbannt. Der Papst schickte hohe Geldbeträge, um ihre Lage dort zu verbessern;
  • im Juni 1943 seinen Nuntius Orsenigo zu Hitler auf den „Berghof“ geschickt; als die Sprache auf die Juden kam, beendete der Diktator das Gespräch durch einen Wutausbruch;
  • im Oktober 1943 den Abbruch der Verschleppung der 8000 Juden Roms bewirkt; ca. 7000 Juden wurden dadurch gerettet;
  • am 25. Juni 1944 mit einem persönlichen Telegramm an Staatschef Admiral Horthy interveniert, als die Deportation der ungarischen Juden beginnen sollte.

Insgesamt konnten, schätzte der israelische Diplomat und Historiker Pinchas Lapide, durch die vom Papst initiierten Interventionen und Hilfsaktionen zwischen 700.000 und 860.000 Juden vor den Gaskammern der Nazis gerettet werden.

Schon diese Zahl belegt, dass Pius XII. offenbar doch nicht alles falsch gemacht haben kann. Er hat es vielleicht vermieden, den Völkermord laut und deutlich anzuprangern, doch er hat stattdessen äußerst effizient Menschenleben gerettet. Da drängt sich die Frage auf, ob er dazu auch in der Lage gewesen wäre, wenn er Hitler offen angeklagt hätte – oder ob ein solcher Schritt vielleicht mutig, aber letztendlich dumm da kontraproduktiv gewesen wäre. Sicher ist: Die Chancen, so viele Unschuldige wie möglich zu retten, hätten sich dadurch nicht vergrößert - mit aller Wahrscheinlichkeit aber dramatisch verkleinert.

So bleibt die Frage, was für ein Papst die bessere Wahl für diese schwere Zeit gewesen wäre – ein Mann der großen Worte oder ein Mann der großen Taten; letzterer war Pius XII.

Pius XII. hat nicht geschwiegen. Er hat einmal ganz klar und deutlich und vor größtmöglicher Öffentlichkeit den Völkermord beim Namen genannt, nämlich in seiner Weihnachtsansprache 1942. Wer diese heute für unzureichend hält, entreißt sie ihrem historischen Kontext. Nur eine Woche zuvor, am 17.12.1942, hatten die Alliierten ihre Erklärung „German Policy of Extermination of the Jewish Race“ („Deutsche Politik der Vernichtung der jüdischen Rasse“) veröffentlicht, in der es hieß: "Die führenden deutschen Stellen setzen jetzt Hitlers oft wiederholte Absicht in die Tat um, das jüdische Volk in Europa auszurotten. Aus allen besetzten Ländern werden Juden unter entsetzlichen, brutalen Bedingungen nach Osteuropa transportiert. (...) Von keinem, der weggeschafft wurde, hat man je wieder etwas gehört. Die Arbeitsfähigen müssen sich in den Arbeitslagern langsam zu Tode schuften. Die Schwachen und Kranken lässt man erfrieren und verhungern, oder sie werden in Massen ermordet." Zwar wurde der Papst von den Alliierten gebeten, sich dieser Erklärung anzuschließen, doch das konnte er nicht; die Lateranverträge verpflichteten den Vatikan zumindest nach außen hin zur Neutralität. Stattdessen kommentierte (und bestätigte) er diese Meldung in seiner Weihnachtsansprache nur eine Woche später, als er erklärte: „Dieses Gelöbnis (den Frieden zu schaffen) schuldet die Menschheit den Hunderttausenden, die ohne eigene Schuld, manchmal nur wegen ihrer Volkszugehörigkeit oder Abstammung, dem Tode geweiht oder einer fortschreitenden Verelendung preisgegeben sind.“

Zum damaligen Zeitpunkt wusste jeder, wer „wegen seiner Volkszugehörigkeit oder Abstammung dem Tode geweiht“ war – und dass der Papst damit nicht, wie Gessler behauptet, auch die Bombenopfer in den deutschen Städten gemeint haben könnte.

Man verstand die Worte des Papstes jedenfalls beim SS-Sicherheitsdienst (SD), wo es in einem Bericht vom selben Tag heißt: „Hier spricht er deutlich zugunsten der Juden ... und macht sich zum Sprecher der jüdischen Kriegsverbrecher.“ Man verstand sie auch im Auswärtigen Amt in Berlin, wo Außenminister von Ribbentrop seinem Vatikanbotschafter von Bergen befahl, dem Papst als Reaktion auf die Weihnachtsansprache mit Vergeltungsmaßnahmen zu drohen. Und man verstand sie in den USA, wo die „New York Times“ kommentierte: „In dieser Weihnacht ist er mehr denn je die einsame aufbegehrende Stimme im Schweigen eines Kontinents ... Papst Pius drückt sich so leidenschaftlich aus wie jeder Regierende an unserer Seite...“

Doch warum wählte er keine direkteren Worte?

Die Gegenfrage muss lauten: Qui bono: Wem hätte es genützt? Den verfolgten Juden ganz bestimmt nicht.

Es ist geradezu naiv, zu glauben, der Papst hätte auf die Nazis einwirken, etwa Hitler umstimmen können. Pius XII. hatte schon als Apostolischer Nuntius in Deutschland 1917-1929 den Aufstieg Hitlers verfolgen können und machte sich keine Illusionen. Selbst den amerikanischen Diplomaten A.W.Klieforth überraschte der damalige Kardinal Eugenio Pacelli mit seiner Direktheit, als er ihm 1937 erklärte, er glaube nicht, dass Hitler zu einer Mäßigung in Lage sei: „Er betrachtete Hitler nicht nur als nicht vertrauenswürdigen Halunken, sondern als von Grund auf schlechten Menschen.“ So war ihm von Anfang an klar (und sein einziger direkter diplomatischer Vorstoß, der Besuch des päpstlichen Nuntius Orsenigo beim „Führer“ auf dem Berghof, bewies ihm, dass er richtig lag), dass es nur eine Möglichkeit gab, das Morden zu beenden: Hitler musste beseitigt, der Krieg beendet werden. Schon als Kardinalstaatssekretär hatte er US-Präsident Roosevelt vor der „deutschen Gefahr“ gewarnt. Im Krieg segnete er sogar die Zusammenarbeit der Westalliierten mit Stalin ab, obwohl er im Kommunismus gleich nach dem Nationalsozialismus die zweitgrößte Bedrohung der christlichen Welt sah. In diesem Fall, so ließ er den USA übermitteln, ginge es aber um die Freiheit des russischen Volkes, das von Hitler angegriffen worden war, und so sei ein Bündnis legitim. Und das, obwohl sein Vorgänger Pius XI. eigens in einer Enzyklika jedes Zusammengehen mit Kommunisten auf das heftigste verurteilt hatte.

Ohne zu zögern, in einer Direktheit, die jeden Historiker erstaunen muss, war Pius XII. auch sofort bereit, mit dem deutschen Widerstand zusammen zu arbeiten, als dieser ihn im Herbst 1939 durch einen Mittelsmann kontaktierte. Die selbe Gruppe, zu der später auch Stauffenberg stieß, die Generäle Bekh und Oster sowie Admiral Canaris von der Abwehr, waren damals über den Münchener Rechtsanwalt Dr. Joseph Müller – einen überzeugten Katholiken mit guten Kontakten zum Vatikan – an ihn herangetreten. Pius XII. sollte mit den Briten einen Waffenstillstand vereinbaren, wenn sie gegen Hitler putschten. Wie der amerikanische Diplomat Harold Tittmann 1945 nach einem Gespräch mit Dr. Müller in einem Memorandum festhielt, war auch der deutsche Widerstand darauf bedacht, dass Pius XII. nach außen hin seine Neutralität wahrte. So hatte Müller ihm dringend geraten, „sich jeder öffentlichen Stellungnahme zu enthalten, in der die Nazis beim Namen genannt und verurteilt würden. Stattdessen hatte er empfohlen, dass sich die Bemerkungen des Papstes auf allgemeine Äußerungen beschränken. Dr. Müller sagte weiter, er sei verpflichtet gewesen, diesen Rat weiterzugeben, denn wenn der Papst konkret geworden wäre, hätten die Deutschen ihn beschuldigt, das Sprachrohr der Fremdmächte zu sein. Dadurch wären die Katholiken in Deutschland noch stärker verdächtigt und in ihren Möglichkeiten beschränkt worden, den Nazis Widerstand zu leisten, als sie es ohnehin schon waren ... Dr. Müller erklärte, der Papst habe diesen Rat den ganzen Krieg über befolgt.“

Dieses Szenario ist plausibel, denn tatsächlich musste Pius XII. immer wieder feststellen, wie wenig öffentliche Proteste bewirken und wie viel Schaden sie anrichten konnten:

Nach der deutschen Invasion in Polen prangerte Pius XII. in seiner ersten Enzyklika „Summi pontificatus“ die Nazi-Gräueltaten an der Zivilbevölkerung an. Radio Vatikan berichtete von den Massakern – bis die polnischen Bischöfe baten, die Berichterstattung zu beenden; auf jede Ausstrahlung folgten Vergeltungsmaßnahmen der Nazis. So weigerte sich Erzbischof Sapieha aus Krakau sogar, ein päpstliches Trostwort an die polnischen Katholiken verlesen zu lassen, da dieses unweigerlich „als Vorwand für weitere Verfolgungen dienen“ würde.

Als in Holland die Deportationen der Juden begannen, sollten zuerst die Konvertiten verschont werden. Erst als der Erzbischof von Utrecht gegen die Deportationen protestierte, wurden auch die Konvertiten verhaftet und verschleppt – darunter die Ordensfrau Edith Stein. Pius XII. hatte zu diesem Zeitpunkt einen eigenen Protest gegen die Judenverfolgung formuliert; als er von den Vorgängen in Holland erfuhr, verbrannte er ihn.

Selbst der Oberrabbiner von Rom, Israel Zolli, flehte den Papst an, nicht öffentlich die Deportationen anzuprangern: Das würde „unsere Lage nur verschlimmern“.

Auch Nuntius Orsenigo meldete aus Berlin: „Die Lage der Juden ist von jeglicher gutgemeinter Intervention ausgeschlossen“. Ein Protest hätte nichts genutzt aber vieles gefährdet.

Wie schwer ihm diese Selbstbeschränkung aus Vorsicht fiel, geht aus mehreren Briefen und Erklärungen Pius XII. hervor.

Deutlich wird aus diesen Äußerungen, dass es dem Papst weder um sein eigenes Leben oder den Vatikan und noch nicht einmal in erster Linie um die ihm anvertrauten „Schäflein“, die deutschen Katholiken, ging. Natürlich musste er befürchten, dass eine Aufkündigung des Konkordats, ein Vorgehen der Nazis gegen die kirchliche Hierarchie und eine Aufspaltung der deutschen Katholiken in einen romtreuen und einen nationalistischen Flügel, möglicherweise gefolgt von einer Verfolgung der Papsttreuen, die Folgen wären. Doch an aller erster Stelle stand bei ihm die Sorge um die Juden selbst; ihnen effizient zu helfen war nur eine zumindest weitgehendst unbehelligte Kirche in der Lage.

  • So erklärte der Papst im Oktober 1942, als ihn der italienische Feldgeistliche Pirro Scavizzi über das Morden in den besetzten Gebieten informierte: „Nachdem ich viele Tränen vergossen und viel gebetet habe, hielt ich dafür, dass ein Protest meinerseits nicht nur keinem geholfen hätte, sondern vielmehr rasenden Zorn gegen die Juden heraufbeschworen und die Gräueltaten nur noch um ein Vielfaches vermehrt hätte, da diese wehrlos ausgeliefert wären. Vielleicht hätte ich mir durch meinen Protest ein Lob der zivilisierten Welt eingehandelt, aber den armen Juden hätte es nur eine noch unerbittliche Verfolgung gebracht als jene, die sie sowieso schon zu erdulden haben.“
  • Diese Begründung wiederholte er am 2. Juni 1943 vor dem Kardinalskollegium: „Jedes Wort, das darüber von Uns an die zuständigen Behörden gerichtet wird, jede öffentliche Anspielung, muss mit allergrößtem Ernst erwogen und gewichtet werden, im eigenen Interesse derjenigen, die leiden, damit ihre Lage nicht noch schwerer und unerträglicher gemacht wird als vorher, auch nicht durch Unachtsamkeit, ohne es zu wollen.“

Wie richtig er mit dieser Sorge lag, bestätigte der Vertreter der USA beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, Robert Kempner: „Jeder Propagandaversuch der katholischen Kirche gegen Hitlers Reich wäre nicht nur provozierter Selbstmord gewesen, sondern hätte die Ermordung einer großen Zahl von Juden und Priestern ausgelöst.“ Und auch der US-Diplomat Harold Tittmann, der eigentlich im Auftrag Präsident Roosevelt den Papst zu einer Stellungnahme gegen die Nazis bewegen sollte, räumte in seinem Tagebuch ein: „Ganz persönlich kann ich nicht anders als mir einzugestehen, dass der Heilige Vater den besseren Weg gewählt hat, als er sich entschied, nicht offen zu sprechen und dadurch viele Leben zu retten.“

Das war vor Hochhuth auch der Konsens im Westen – speziell in jüdischen Kreisen.

  • Schon 1943 schrieb Chaim Weizmann, der Israels erster Präsident werden sollte: „Der Heilige Stuhl bietet seine mächtige Hilfe überall an, wo es ihm möglich ist, das Los meiner verfolgten Religionsgenossen zu lindern.“
  • 1944 erklärte der Israelische Oberrabbiner Isaak Herzog: „Das Volk von Israel wird nie vergessen, was Seine Heiligkeit für unsere unglücklichen Brüder und Schwestern in dieser höchst tragischen Stunde unserer Geschichte tut. Das ist ein lebendiges Zeugnis der göttlichen Vorsehung in dieser Welt.“
  • Am 21. September 1945 dankte der Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses, Dr. Leon Kubowitzky, dem Papst für „die Rettung von Juden vor faschistischer und nationalsozialistischer Verfolgung ... (und) das, was sich die Kirche zu tun bemüht und tatsächlich für unser verfolgtes Volk getan hat“ und überreichte eine Spende in Höhe von 20.000 Dollar.
  • Nach dem Ende des Krieges, wurde Mosche Scharett – der spätere zweite Ministerpräsident Israels – von Papst Pius XII. empfangen. Scharett: „Ich sagte ihm, dass es im Namen der jüdischen Öffentlichkeit meine erste Pflicht sei, ihm und durch ihn der katholischen Kirche für alles zu danken, was sie in den verschiedenen Ländern getan hat, um die Juden zu retten.“
  • Auch Dr. Raffael Cantoni, Präsident der „Union Jüdischer Gemeinden in Italien“, stellte fest: „Sechs Millionen meiner Religionsgenossen wurden von den Nazis ermordet, doch es hätte noch viel mehr Opfer gegeben ohne die wirksamen Interventionen Pius XII.“ Den 17. April 1955 erklärten Italiens Juden zum „Tag der Dankbarkeit“ für die Hilfe des Papstes.
  • Am 26. Mai 1955 kam eigens das „Israelische Philharmonieorchester“ in den Apostolischen Palast, um für den Papst Beethoven zu spielen – als Zeichen der Dankbarkeit des Staates Israel für all das, was Pius XII. für die Juden getan hatte.
  • „Als unser Volk im Jahrzehnt des Naziterrors ein fürchterliches Martyrium erlitt, hat sich die Stimme des Papstes erhoben, um die Henker zu verurteilen und um Mitgefühl für die Opfer zum Ausdruck zu bringen. Unsere Epoche ist durch diese Stimme bereichert worden, die sich im Namen der großen sittlichen Werte über dem Tumult und den täglichen Konflikten erhob“, erklärte Israels Außenministerin und spätere Premierministerin Golda Meir 1958.

Mussten sie sich alle erst von Hochhuth erklären lassen, wie es „wirklich“ war?

Michael Hesemann ist Autor des Buches Der Papst, der Hitler trotzte. Die Wahrheit über Pius XII. (Augsburg 2008). Das Buch empfehlen wir unseren Lesern zur Vertiefung des Themas.

Ein weiteres empfehlenswertes Buch von Hesemann heißt Die Dunkelmänner: Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte. Daraus findet man auf kath-info ein Kapitel über die Kreuzzüge.


Papstausstellung

Die Ausstellung über Papst Pius XII. im Berliner Schloss Charlottenburg wurde am 23. Januar 2009 eröffnet. Sie wird vom Päpstlichen Komitee für Geschichtswissenschaften unter ihrem Präsidenten Prof. Dr. Walter Brandmüller veranstaltet und dauert bis zum 7. März.

Eine eigene Website, die darüber informiert, bringt interessante Details, beispielsweise dieses:
“‘Pius XII. war ein mutiger Papst, der viele Juden rettete.’ Mit diesem Satz fasst Garry L. Krupp, der Präsident der jüdische Stiftung ‘Pave the Way’, im September 2008 das Ergebnis langjähriger historischer Forschungen seiner Stiftung zusammen. Krupp erklärte, dass er in der Meinung aufgewachsen sei, Pius XII. sei ein Kollaborateur der Nationalsozialisten und Antisemit gewesen. Es war für ihn ein Schock, als er durch Dokumentationen und aus dem Mund von Überlebenden erfuhr, dass die Wirklichkeit eine völlig andere war.”


Pius XII.: Stille Taten

“Mehr und mehr Dokumente beweisen Pius' Eintreten für die Juden: Er organisiert die Flucht von 12.000 Juden aus ganz Europa nach Haiti. Er protestiert gegen die Deportationen in Frankreich, gegen die Deportationen der Juden in Ungarn. In Rom versteckte die Kirche Juden in Klöstern, Kirchen - und im Vatikan. In keiner anderen Stadt wurden so viele Juden gerettet. Zuletzt sind sogar Dokumente aufgetaucht, die beweisen, dass Pius Mittelsmann zwischen der englischen Regierung und den Verschwörern gegen Hitler um Admiral Canaris war.
All diese Belege hat eine jüdisch-amerikanische Stiftung zusammengetragen. Sie will Pius rehabilitieren. Gary Krupp von der ‘Pave-the-Way’-Stiftung erklärt: ‘Meine Frau und ich wuchsen auf und hassten diesen Mann. Wir dachten, er sei Hitlers Papst gewesen. Dann aber entdeckten wir Dinge, die dem völlig entgegenstanden. Mir erscheint es daher als eine jüdische Pflicht, die Leistungen dieses Mannes anzuerkennen, der - mehr als alle anderen Staatschefs zusammen - Juden das Leben rettete. Ob er es still tat oder nicht - die Hauptsache ist, er tat es.’”

Christoph Spielberger in der Dokumentationssendung aspekte, die das ZDF anlässlich der gegenwärtigen Ausstellung über Papst Pius XII. in Berlin am 23. Januar 2009 ausstrahlte.


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Daniel Eichhorn: Ein Gerechter unter den Völkern?

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