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Jean Jacques Olier

Jean Jacques Olier, der Gründer der Sulpizianer, wurde am 20. September 1608 in Paris geboren. 1617 bis 1624 besuchte er das Kolleg de la Trinité in Lyon (das seit 1565 unter der Leitung der Jesuiten stand und wo damals u.a. Théophile Raynaud SJ unterrichtete), anschließend studierte er in Paris sechs Jahre lang Philosophie und Theologie am Collège d'Harcourt und an der Sorbonne. Den hl. Franz von Sales, der auf ihn einen großen Eindruck machte, hatte er noch in dessem Sterbejahr 1622 in Lyon kennengelernt.

Am 21. Mai 1633 ließ er sich auf Anraten des hl. Vinzenz von Paul zum Priester weihen. Die Freundschaft mit diesem Heiligen brachte ihn auf die Idee, in der Auvergne als Volksmissionar zu wirken. Als er sich in Exerzitien darauf vorbereitete, erschien ihm in einer Vision zweimal eine ihm unbekannte Ordensfrau als Büßerin, die zu ihm sagte: "Ich weine für dich!" Während der Mission lernte er sie persönlich kennen. Es war die sel. Agnes de Langeac (1602-1634), Priorin des Dominikanerinnenklosters in Langeac. Sie eröffnete ihm, als er meinte, er habe sie schon irgendwo gesehen: "Das ist wahr, Sie haben mich zweimal in Paris gesehen, wo ich Ihnen während Ihrer Exerzitien in Saint-Lazare erschienen bin. Denn ich hatte von der allerseligsten Jungfrau den Auftrag, für Ihre Bekehrung zu beten. Gott hat Sie dazu ausersehen, die Fundamente der Seminarien des Königreiches Frankreich zu legen" (Paul-H. Schmidt, Jean-Jacques Olier, Gründer des ersten Priesterseminars, Hauteville 1990, S. 31). Kurz nach der Volksmission starb sie am 19. Oktober 1634.

Kardinal Richelieu wurde auf den fähigen Priester aufmerksam und wollte ihn zum Bischof von Chalons-sur-Marne machen. Doch Olier widerstand diesen und anderen Versuchen, ihn zum Bischof zu ernennen, hartnäckig auf Anraten des Oberen der Oratorianer Charles de Condren (1588-1641), der 1635 neben dem hl. Vinzenz sein geistlicher Berater wurde und der ebenfalls von der Notwendigkeit der Gründung von Priesterseminaren erfüllt war. Dieser führte ihn in die Spiritualität Berulles ein.

Doch bis 1641 wirkte Olier zunächst weiter als Volksmissionar, außer in der Auvergne auch in der Bretagne. Am 15. August 1642 übernahm er die Pfarrei Saint Sulpice in einem Vorstadtbezirk von Paris. Mit Hilfe von gleichgesinnten Geistlichen, die er schon zuvor in Vaugirard um sich gesammelt hatte, gelang es ihm, das erste Priesterseminar zu gründen, etwa 80 Jahre nach dem entsprechenden Reformdekret des Konzils von Trient (1563). 1651 wurde das Grand Séminaire eingeweiht, das für die Alumnen aller französischen Diözesen bestimmt war. Daneben gab es das Séminar Intérieur für die zukünftigen Sulpizianer. Diese Kongregation (Societas Presbyterorum a S. Sulpiciano) ging aus der Gemeinschaft hervor, die Olier um sich gesammelt hatte. Ihre Aufgabe war u.a. die Gründung von Seminarien: 1649 Nantes, 1650 Viviers, 1652 Le Puy und weitere (LThK Bd. 9, 3. Aufl. 2000, Sp. 1110 f.). "Bis zum Anfang des 20. Jh. war das Seminar St-Sulpice in Paris die hervorragendste Schule zur Bildung der französischen Priester, wohin auch viele Engländer und Amerikaner kamen" (Irénée Noye, LThK Bd. 9, 2. Aufl. 1964, Sp. 1162).
Das Werk Oliers "gab Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert allein mehr als 250 Bischöfe und griff schon 1657 durch Entsendung der Sulpizianer Queylus u.a. nach Ville-Marie (= Montreal) über, dessen Gründung Olier mitinspiriert hatte" (Konrad Hofmann, LThK Bd. 7, 1. Aufl. 1935, Sp. 705).

Seine Pfarrei, die ursprünglich eine der religiös verwahrlosesten war, erneuerte Olier gründlich, u.a. durch eine große Mission im Jahre 1650, zu der er den hl. Jean Eudes (1601-1680) eingeladen hatte. "Wie sein Freund und geistlicher Berater, der hl. Vincentius von Paul, so stiftete auch er Schulen, Waisenhäuser und Gesellschaften zur Unterstützung der Armen und Kranken" (Karl Schrödl, Wetzer und Welte Bd. 9, Sp. 807).

Die Spiritualität Oliers war eucharistisch, marianisch und missionarisch. Von den Jansenisten wurde er angefeindet. Er führte auch das Schutzengelfest ein.

Olier starb am Ostermontag des Jahres 1657 unter dem geistlichen Beistand des hl. Vinzenz von Paul.

200 Jahre fand Olier keinen Biographen, weil sein Leben voll war von Wundern und übernatürlichen Ereignissen und niemand bereit war, mit der wahrheitsgemäßen Wiedergabe dieser Phänomene den Spott der aufgeklärten Zeitgenossen auf sich zu ziehen.
1990 erschien in deutscher Sprache eine kurze Biographie aus der Feder von Paul-H. Schmidt als Taschenbuch.


Maurus Xaverius Herbst

Florian Johann Friedrich Herbst (Hoerbst) wurde am 14. September 1701 in Markt Pleinfeld im Fürstbistum Eichstätt geboren. Mit 15 Jahren besuchte er das von Jesuiten geleitete Gymnasium in Neuburg an der Donau, ab 1718 studierte er bei den Jesuiten in Ingolstadt. 1719 trat er ins Benediktinerkloster Plankstetten unter dem Abt Benedikt Schmid (1713-1725) ein. Am 11. November 1720 legte er die ewigen Gelübde ab. Sein Studium setzte er in Plankstetten und im Benediktinerkloster Michelfeld fort. Am 6. April 1726 wurde er zum Priester geweiht.

Als der Nachfolger von Abt Benedikt, Dominikus III. Freiherr von Eisenberg, am 3. September 1742 starb, wurde P. Maurus Herbst zum Abt gewählt (24. September) und geweiht (30. September).
Mit welcher Gesinnung der neue Abt seine verantwortungsvolle Aufgabe wahrnahm, kann man einem Brief an die Oberin des Klosters Mariaburg in Abenberg entnehmen: "Es muß mehr die Liebe, als die Furcht regieren, ohne daß jedoch die gute Zucht gelockert werden darf - zumal in wichtigen Dingen. Ferner muß eine autoritative Demut sonderlich das Szepter führen in Worten und Werken. Mit der nämlichen Demut müssen gute Herzen aufgemuntert, schwache getröstet, harte in aller Liebe auf einige Zeit strenger behandelt werden. Auch solchen, die größere Fehler begehen, darf die Liebe niemals versagt werden. In seinen Reden muß sich der Obere vor Hitze und Geringschätzung hüten" (in: Ernst Reiter, S. 289).

Abt Maurus förderte die Wissenschaft und den polyphonen Kirchengesang. Den Mönchen wie den Angestellten war er ein väterlicher Fürsorger, der auch praktisch Hand anlegte, wo Not am Mann war. Arme lud er ein und bediente sie bei Tisch. Als Beichtvater und Ratgeber war er sehr gefragt. Die Zahl der Berufungen und Klostereintritte nahm auffallend zu.
Er hatte eine tiefe Verehrung für die Muttergottes und das Leiden Christi. "Ich darf keine Erholung mehr suchen als Kreuz und Trübsal bis in den Tod. Doch der Himmel ist alles wert. Ich darf kein zärtliches Glied des gekreuzigten Heilandes sein. Wieviel Heiliges kann man doch lernen vom Kreuze" (S. 292).

Er besaß die Seelenschau und andere Charismen. "Glaubwürdig wird überliefert, daß er um entfernt sich abspielende Ereignisse wußte, und auch die bevorstehende Säkularisation der Klöster scheint er vorausgesehen zu haben. Merkwürdig sind ferner Aufzeichnungen des Abtes, welche durch die später bekannt gewordenen Statuten des in Ingolstadt gegründeten Illuminatenordens weitgehend als richtig bestätigt wurden" (Reiter, S. 293).

Abt Maurus starb am 4. April 1757, am Montag in der Karwoche, im Kloster Mariaburg, wohin er sich zur Vornahme eines Exorzismus begeben hatte.
Er starb im Ruf der Heiligkeit. "Vertrauen und Verehrung, die ihm darob [wegen seiner Liebe] schon zu Lebzeiten entgegengebracht worden waren, mehrten sich nach seinem Tod. Das Grab des Verstorbenen wurde bald eine Zufluchtsstätte für viele Notleidende und ist es bis heute geblieben" (Reiter, S. 294).

Maurus Herbst war der 46. Abt von Plankstetten. Sein Nachfolger wurde Dominikus IV. Fleischmann (1757-1792). Plankstetten wurde 1806 Opfer der Säkularisation und 1904 wiederbegründet. Der 54. Abt, Gregor Maria Hanke, wurde am 14. Oktober 2006 zum Bischof von Eichstätt ernannt.

Quelle: Ernst Reiter, Maurus Xaverius Herbst, Abt von Plankstetten, in: Georg Schwaiger (Hrsg.), Bavaria Sancta. Zeugen christlichen Glaubens in Bayern, Band II, Regensburg 1971, S. 283-295.


Michael de Sanctis

Vor 400 Jahren, am 30. September 1607, legte der hl. Michael de Sanctis in Barcelona die Profeß ab.

Miguel Agemír (Miguel de los Santos) wurde am 29. September 1591 zu Vich in der spanischen Provinz Barcelona, Region Katalonien, als Kind von Enrico Argemír und Margareta Monserrada geboren. Mit vier Jahren verlor er seine Mutter, mit elf seinen Vater. Erzogen in echter Frömmigkeit und Liebe zum Nächsten, fühlte er sich schon früh zu einem kontemplativen Leben hingezogen, darin noch bestärkt durch die Lektüre des Lebens der Anachoreten. 1603 trat er gegen den Willen seiner Brüder bei den Beschuhten Trinitariern unter Paulo Aznar in Barcelona ein, wo er zunächst als Meßdiener akzeptiert wurde. Im August 1604 wurde er eingekleidet. Wegen seiner Begabung wurde er nach Saragossa ins Kloster St. Lambert geschickt, um an der dortigen berühmten Universität zu studieren. Hier legte er auch 1607 seine Profeß ab. Im folgenden Jahr aber wechselte er mit Erlaubnis seiner Oberen zu den Unbeschuhten Trinitariern und wurde in Oteiza bei Pamplona eingekleidet. Er machte ein zweites Noviziat in Madrid und Alcalá de Henares. Ab Oktober 1611 studierte er in Baeza Philosophie, und nach drei Jahren in Salamanca Theologie. Danach wurde er in Faro in der südportugiesischen Region Algarve zum Priester geweiht.

Der Orden der Trinitarier (Ordo Sanctissimae Trinitatis de redemptione captivorum) war 1198 von den hll. Johannes von Matha und Felix von Valois gegründet worden und widmete sich dem Loskauf der christlichen Gefangenen, später der Sklavenbefreiung. Einer der berühmtesten Gefangenen, der 1580 von den Trinitariern freigekauft wurde, ist der Autor des Don Quijote Miguel de Cervantes (1547-1616). Die Unbeschuhten Trinitarier sind ein Reformzweig, der auf den hl. Johannes Baptist a Conceptione (Giovanni Battista Rico, 1561-1613), Provinzial des Ordens, und in das Jahr 1596 zurückgeht und am 20.8.1599 durch das Breve “Ad militantis Ecclesiae” von Papst Clemens VIII. bestätigt wurde. 1605 erhielt er einen eigenen Provinzial, 1609 einen eigenen Generalvikar und zwei Provinziale, 1636 schließlich einen eigenen Generaloberen, womit die Trennung vollendet war. 1894 erloschen die Beschuhten Trinitarier, nachdem sie schon 1837 in Spanien aufgehoben worden waren.

1622 bis zu seinem Tod im Jahr 1625 war Michael Superior des Klosters in Valladolid. Am liebsten aber wirkte er als Beichtvater und Prediger. “Zu den Gläubigen sprach er vor allem von der Liebe Gottes zu den Menschen und vom Geheimnis der Eucharistie - ohne in den schwülstigen Predigtstil seiner Zeit zu verfallen” (Guido Pettinati SSP, I Santi canonizzati del giorno, vol. 4, Udine: ed. Segno, 1991). Er war von großem Buß- und Gebetseifer erfüllt und mystisch begnadet.

Sein hervorstechendstes Merkmal waren die häufigen Ekstasen, wegen derer er El Extático genannt wurde. “Eines Tages, als er mit seinen Mitbrüdern außerhalb des Klosters lustwandelte und mit ihnen über das Paradies diskutierte, stieß er plötzlich einen Schrei aus, flog wie ein Pfeil über ein Getreidefeld und kniete schließlich vor dem Tabernakel, wo er lange in Verzückung verharrte. Von jenem Tag an wiederholten sich die plötzlichen Schreie und Verzückungen oft – in der Kirche, im Refektorium, auf der Strasse, ungeachtet des ausdrücklichen Verbotes seitens der Oberen, welche die Ruhe in der Klostergemeinschaft nicht gestört haben wollten. Um ihn die Besinnung verlieren zu lassen, genügte es, von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, der Eucharistie, dem Leiden des Herrn oder der allerseligsten Jungfrau zu sprechen. An einem Hohen Donnerstag, nachdem er seine Augen zu einem großen Kreuz über dem Refektorium erhoben hatte, stieß er einen heftigen Schrei aus und wurde zu ihm emporgehoben, um es umarmen zu können. Wenn er eine Verzückung vorausahnte, versuchte er sich zu zerstreuen, indem er sich heftig die Hände und die Brust rieb. Nicht immer gelang es ihm, sich diesen Bewegungen des Heiligen Geistes zu entziehen, weshalb er den Gegenstand oder den Mitbruder mit sich schleppte, an den er sich gerade festklammerte. Sein Provinzial, Pater Francesco di Sant’Ana, sandte ihn nach Sevilla zu P. Mata, einem anerkannten Seelenführer, damit dieser ihn prüfe. Der fromme Priester bekannte, in seinem ganzen Leben noch nie einer so reinen und von göttlicher Liebe entflammten Seele wie jener des Bruders Miguel de los Santos begegnet zu sein” (Guido Pettinati SSP). Gegen seinen Willen überkamen ihn die Ekstasen auch während der Predigt, was ihm großen Kummer bereitete. “Jedes Mal protestierte er: ‘Wenn mir dieses Mal die geringste ‚Störung‘ widerfährt, werde ich nie wieder eine Kanzel besteigen.’ Dennoch konnte, wenn man ihn wieder zum Predigen einlud, dem offensichtlichen Willen Gottes zum Wohle des Volkes nicht widerstehen” (Pettinati).

Er war ein großer Verehrer der Eucharistie. Stets war er bedacht, den Willen Gottes zu erfüllen. “Ich will”, pflegte er zu sagen, “nicht nur, was Gott will, sondern das, von dem Gott will, dass ich es wolle.” Er lebte in äußerster Einfachheit und Anspruchslosigkeit. Seine Ausstrahlung und Wirkung auf die Menschen waren enorm. Viele bekehrten sich. König Philipp III. (1598-1621), der 1601 Valladolid zur Hauptstadt gemacht hatte, schätzte seinen Rat.

“Adelige wie einfache Leute, Reiche wie Arme, Leute von Kirche und Welt suchten ihn in all ihren Bedürfnissen wie ein Orakel auf, ohne je enttäuscht zu werden, weil Gott P. Miguel die Gabe der Herzensschau gewährte, künftige Ereignisse lange vorherzusehen sowie Kranke durch bloße Handauflegung, ein Kreuzzeichen und dem Vorlesen einer Evangelien-Perikope zu heilen. Gleichwohl betrachtete sich der Heilige als ‘elend, undankbar, als unfruchtbarer Boden, unfähig, die von Himmel empfangenen Gaben fruchtbar werden zu lassen.’ Darum verfiel er in große Verwirrung, wenn er hörte, wie ihn die Leute einen Heiligen nannten, vor ihm niederknieten und den Zipfel seines Kleides zu küssen suchten” (Pettinati).

Auch seinen eigenen Tod sagte er voraus. Noch vor seiner Zeit in Valladolid gestand er seinen Mitbrüdern, dass er im Alter von 33 Jahren sterben würde, und zwar als Vorsteher des Klosters in Valladolid. Tatsächlich starb er dort am 10. April 1625. Seine letzten Worte waren: “Ich glaube an Gott, ich hoffe auf Gott, ich liebe Gott!”

Am 24. Mai 1779 wurde er von Pius VI. seliggesprochen und am 8. Juni 1862 von Pius IX. heiliggesprochen.


Das Erdbeben von Messina

Vor 100 Jahren wurde Europa von seiner schlimmsten Naturkatastrophe des 20. Jahrhunderts getroffen: Am 28. Dezember 1908 zerstörte ein Erdbeben der Stärke 7,2 die Städte Messina (auf der sizilianischen Seite an der Straße von Messina) und Reggio Calabra (an der kalabrischen Seite) und riss fast 100.000 Menschen in den Tod.

Zwei Selige stürzten sich in die entstandene Not, um zu helfen, wo man nur helfen konnte: Luigi Giovanni Orione (1872-1940) und Annibale Maria di Francia (1851-1927).

Über Orione schreibt Stefania Falasca in 30Tage: “Als der Morgen des 28. Dezember 1908 anbricht, gibt es Messina nicht mehr. Ein Erdbeben hat es verschluckt. Was bleibt, sind nur Trümmer. Don Orione steigt am 4. Januar 1909 in den Zug nach Messina. Und stürzt sich voller Tatenkraft in dieses Meer der Verzweiflung. Alle, die ihn in diesen Tagen erleben, stimmen darin überein, daß nur wer gesehen hat, wie er sich in dieser Wüste menschlichen Elends zurechtgefunden hat, auch sagen kann, wer Don Orione ist.”

Das Gleiche gilt für den aus Messina stammenden Francia, der in jenen Tagen Orione kennenlernte. In 30Tage schreibt Flavio Peloso: “In Messina, der Stadt des Leidens, begegnete der Priester aus dem Norden [Orione stammte aus dem Piemont] dem Kanoniker Annibale Maria Di Francia, und miteinander schrieben sie eine der ruhmreichsten Seiten der tragischen Geschichte Messinas: Viele Menschen retteten sie aus der Verzweiflung, den vielen Waisen gaben sie eine Zukunft, sie organisierten die Solidarität der vielen großherzigen Menschen, die aus ganz Italien zur Hilfe kamen. Don Orione, in der Folge auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes zum Generalvikar der Diözese Messina ernannt, stieß auf Widerstand, Feindseligkeit; auch ein Anschlag wurde auf ihn verübt. Ihm zur Seite stand gleich einem Schutzengel, ihn zu beraten und vor der Böswilligkeit unwürdiger Profitgeier zu beschützen, stets Pater Annibale. Aus den Trümmern des verheerenden Erdbebens spannten sie eine Brücke der Solidarität zwischen dem Norden und dem Süden Italiens.”


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